Der Kalender für Sternfreunde, auch Ahnerts Astronomisches Jahrbuch, war ein astronomisches Jahrbuch, das der Astronom Paul Ahnert erstmals 1948 für ambitionierte Amateurastronomen veröffentlichte und das in immer wieder veränderter Form bis 2014 erschien.
Paul Ahnert gab den Kalender für Sternfreunde mit Unterstützung durch die Sternwarte Sonneberg ununterbrochen ab der Ausgabe 1949 heraus, zunächst in den Verlagen Werden und Wachsen in Weimar und Rudolf A. Lang in Pößneck, anschließend im Verlag Johann Ambrosius Barth in Leipzig. Außer erklärenden Texten zu den umfangreichen Ephemeriden in Tabellenform sowie graphischen Darstellungen enthielten die Jahrbücher (im A5-Format, zunächst in Broschur, ab Ausgabe 1983 in gebundener Form) auch aktuelle Forschungsberichte aus den Bereichen Astronomie, Astrophysik und Astronautik. Während der deutschen Teilung war dieses astronomische Jahrbuch eine der wenigen Publikationen aus der DDR, die auch in der BRD regelmäßig eine treue Leserschaft hatte und von Amateur- und Fachastronomen in Ost und West gleichermaßen geschätzt wurde.
Nach der Jubiläumsausgabe zum 40. Jahrgang 1988 übergab Paul Ahnert die Redaktion an den Sonneberger Astrophysiker Rainer Luthardt, der es auch nach Aufhebung der deutschen Teilung bis zur Ausgabe 1993 unter dem Titel Ahnerts Kalender für Sternfreunde. Kleines astronomisches Jahrbuch im Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig herausgab. Der Verlag trennte sich von Rainer Luthardt, als die Sternwarte Sonneberg 1994 ihren Status als öffentlich geförderte Forschungseinrichtung verlor und seine Zukunft als Astronom bzw. Astrophysiker ungewiss war. Rainer Luthardt wollte die mit der Sternwarte Sonneberg verbundene Tradition des astronomischen Jahrbuchs fortsetzen und gab im Harri Deutsch Verlag Frankfurt a. M. 1994 und 1995 den Sonneberger Kalender für Sternfreunde und danach bis 2000 das Sonneberger Jahrbuch für Sternfreunde heraus.
Nach der Übernahme des Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig durch den Heidelberger Hüthig Verlag erschien Ahnerts Kalender für Sternfreunde bis zur Ausgabe 1999 im Johann Ambrosius Barth Verlag, Hüthig GmbH, Heidelberg unter den Herausgebern L. D. Schmadel, G. Burkhardt, S. Marx (bis 1995) und Th. Neckel (ab 1997). Danach übernahm der Verlag Sterne und Weltraum in der Hüthig GmbH die Rechte am Namen Ahnert. Die Herausgabe wurde von Th. Neckel in Zusammenarbeit mit O. Montenbruck weitergeführt.
Ab der Ausgabe 2001 erschien das Jahrbuch, das seine Abonnenten weiterhin Ahnert nannten, unter dem Titel Ahnerts Astronomisches Jahrbuch. Den Himmel beobachten und verstehen, ab 2003 im Verlag Sterne und Weltraum, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg. Zum Jahrgang 2004 wurde das Format vom Buchformat A5 auf das broschierte Magazinformat A4 umgestellt, mit grundlegend überarbeitetem und modernisiertem Layout, gleichzeitig erfolgte eine Änderung des Untertitels zu Ahnerts Astronomisches Jahrbuch. Die wichtigsten Ereignisse im Überblick. Eine erneute Änderung des Untertitels geschah mit der Ausgabe 2010, nun lautete der vollständige Titel Ahnerts Astronomisches Jahrbuch. Beobachtungstipps für den Sternenhimmel.
Die letzte Umbenennung erfolgte mit dem Jahrgang 2014. In der Tradition von Paul Ahnert erschien das Jahrbuch nun wieder unter dem ursprünglichen Titel Kalender für Sternfreunde. Beobachtungstipps für das Himmelsjahr mit veränderter Struktur und neuen Schwerpunkten.
Der Jahrgang 2014 war gleichzeitig auch die letzte Ausgabe des Ahnert, da der Verlag im September 2014 entschied, den Kalender für Sternfreunde als eigenständiges Produkt nicht mehr weiterzuführen.[1]