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[[Datei:Carrington Richard sunspots 1859.jpg| | [[Datei:Carrington Richard sunspots 1859.jpg|mini|Sonnenflecken und -blitze am 1. September 1859, gezeichnet von [[Richard Christopher Carrington|Richard Carrington]]]] | ||
Das '''Carrington-Ereignis''' im Jahr 1859 verursachte den bisher größten wissenschaftlich beobachteten [[Magnetischer Sturm|magnetischen Sturm]] auf der Erde.<ref> | Das '''Carrington-Ereignis''' im Jahr 1859 verursachte den bisher größten wissenschaftlich beobachteten [[Magnetischer Sturm|magnetischen Sturm]] auf der Erde.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Reinboth |url=http://scienceblogs.de/frischer-wind/2009/04/30/wie-gefahrlich-sind-koronale-masseauswurfe-ein-ruckblick-auf-das-carringtonevent-von-1859/ |titel=Wie gefährlich sind koronale Massenauswürfe? Ein Rückblick auf das Carrington-Event von 1859 |werk=[[ScienceBlogs]] |datum=2009-04-30 |zugriff=2018-10-31}}</ref> Unter anderen hatte ihn der damals bekannteste Sonnenforscher [[Richard Christopher Carrington]] beobachtet. Damals waren sogar in Rom, Havanna und auf Hawaii [[Polarlicht]]er zu sehen, die normalerweise nur in [[geographische Breite|höheren Breiten]] auftreten. | ||
[[Eisbohrkern]]untersuchungen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre die Erde trifft. Nach neuesten Erkenntnissen treten diese Magnetstürme jedoch weit häufiger auf, ohne allerdings immer die Erde zu treffen.<ref name=spon>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/sonnensturm-2012-fast-katastrophe-auf-erde-plasma-verfehlt-planet-a-982652.html |titel=Neue Satellitendaten: Extremer Sonnensturm verfehlte die Erde |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2014-07-24 |zugriff=2018-10-31}}</ref> | |||
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Vom 28. August bis 4. September 1859 ereigneten sich mehrere starke [[Sonneneruption]]en, die unter anderem vom Astronomen Richard Carrington beobachtet wurden.<ref>Matthew Stein: ''When Disaster Strikes: A Comprehensive Guide for Emergency Planning and Crisis Survival''. Chelsea Green Publishing, White River Junction (Vermont) 2011, ISBN 978-1-6035-8323-7, S. 307.</ref> Die ausgestoßene Materie der [[Koronaler Massenauswurf|koronalen Massenauswürfe]] hatte eine Geschwindigkeit von über 2000 km/s. Diese erreichte ca. 17,5 Stunden später die Erde. In der Nacht vom 1. zum 2. September wurde der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert. Er führte zu [[Polarlicht]]ern, die selbst in Rom, Havanna und auf Hawaii beobachtet werden konnten.<ref>{{Internetquelle |autor=Donald Savage |url=https://www.jpl.nasa.gov/releases/2003/140.cfm |titel=NASA Scientist Dives into Perfect Space Storm |werk=National Aeronautics and Space Administration/Jet Propulsion Laboratory |datum=2003-10-23 |sprache=en |zugriff=2018-10-31}}</ref> In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas wurden in [[Telegrafie|Telegrafenleitungen]] so hohe Spannungen [[Elektromagnetische Induktion|induziert]], dass Papierstreifen in den Empfängern durch [[Funke (Entladung)|Funkenschlag]] in Brand gesetzt wurden. Die Funktion des kurz zuvor installierten weltweiten Telegrafienetzes war massiv beeinträchtigt. Auch in Mitteleuropa wurden solche Phänomene beobachtet, allerdings in schwächerer Form.<ref>{{ANNO|wrz|31|08|1859|7|}}</ref> | |||
Nach Analysen von Beobachtungsdaten der [[STEREO|STEREO-Sonden]] gaben Forscher der NASA 2014 bekannt, dass die Erde zwei Jahre zuvor, am 23. Juli 2012, einem | == Vergleich mit ähnlichem Ereignis 2012 == | ||
Nach Analysen von Beobachtungsdaten der [[STEREO|STEREO-Sonden]] gaben Forscher der [[NASA]] 2014 bekannt, dass die Erde zwei Jahre zuvor, am 23. Juli 2012, einem „solaren Supersturm“ knapp entgangen war.<ref name=spon/><ref>{{Internetquelle |autor=Tony Phillips |url=https://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2014/23jul_superstorm/ |titel=Near Miss: The Solar Superstorm of July 2012 |werk=[[NASA|nasa.gov]] |datum=2014-07-23 |sprache=en |zugriff=2018-10-31}}</ref> Das [[Astronomisches Ereignis|Ereignis]] war außerhalb der Erde so stark wie das Carrington-Ereignis von 1859.<ref>D. N. Baker u. a.: ''A major solar eruptive event in July 2012: Defining extreme space weather scenarios.'' Space Weather, Band 11, S. 585–591, {{DOI|10.1002/swe.20097}}, 2013</ref> | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{ | * {{Internetquelle |url=https://www.meteoros.de/themen/polarlicht/polarlicht-in-deutschland/1859-carrington-event/ |titel=1859 – Carrington-Event |hrsg=Arbeitskreis Meteore e.V. |zugriff=2018-10-31 |abruf-verborgen=1}} | ||
* {{Internetquelle |autor=Trudy E. Bell, Tony Phillips |url=https://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2008/06may_carringtonflare/ |titel=A super solar flare |werk=NASA Science |datum=2008-05-06 |sprache=en |zugriff=2018-10-31 |abruf-verborgen=1}} | |||
* {{Internetquelle |autor=Nadja Podbregar |url=http://www.scinexx.de/dossier-detail-630-6.html |titel=Der Super-Ausbruch: Das Carrington-Ereignis und die Entdeckung der Sonnenstürme |werk=[[Scinexx]] |datum=2013-04-26 |zugriff=2018-10-31 |abruf-verborgen=1}} | |||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Das Carrington-Ereignis im Jahr 1859 verursachte den bisher größten wissenschaftlich beobachteten magnetischen Sturm auf der Erde.[1] Unter anderen hatte ihn der damals bekannteste Sonnenforscher Richard Christopher Carrington beobachtet. Damals waren sogar in Rom, Havanna und auf Hawaii Polarlichter zu sehen, die normalerweise nur in höheren Breiten auftreten.
Eisbohrkernuntersuchungen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre die Erde trifft. Nach neuesten Erkenntnissen treten diese Magnetstürme jedoch weit häufiger auf, ohne allerdings immer die Erde zu treffen.[2]
Vom 28. August bis 4. September 1859 ereigneten sich mehrere starke Sonneneruptionen, die unter anderem vom Astronomen Richard Carrington beobachtet wurden.[3] Die ausgestoßene Materie der koronalen Massenauswürfe hatte eine Geschwindigkeit von über 2000 km/s. Diese erreichte ca. 17,5 Stunden später die Erde. In der Nacht vom 1. zum 2. September wurde der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert. Er führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und auf Hawaii beobachtet werden konnten.[4] In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas wurden in Telegrafenleitungen so hohe Spannungen induziert, dass Papierstreifen in den Empfängern durch Funkenschlag in Brand gesetzt wurden. Die Funktion des kurz zuvor installierten weltweiten Telegrafienetzes war massiv beeinträchtigt. Auch in Mitteleuropa wurden solche Phänomene beobachtet, allerdings in schwächerer Form.[5]
Nach Analysen von Beobachtungsdaten der STEREO-Sonden gaben Forscher der NASA 2014 bekannt, dass die Erde zwei Jahre zuvor, am 23. Juli 2012, einem „solaren Supersturm“ knapp entgangen war.[2][6] Das Ereignis war außerhalb der Erde so stark wie das Carrington-Ereignis von 1859.[7]