Karsten Danzmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Danzmann studierte von 1973 bis 1977 Physik an der [[TU Clausthal]] ([[Diplom]]) und der [[Universität Hannover|Technischen Universität Hannover]], wo er 1980 [[Promotion (Doktor)|promoviert]] wurde. Ab 1978 war er [[wissenschaftlicher Mitarbeiter]] am Institut für [[Plasma (Physik)|Plasmaphysik]] in Hannover, ab 1982 [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-Gastwissenschaftler an der [[Stanford University]]. Von 1983 bis 1986 war er an der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Bundesanstalt]] (PTB) in [[Berlin]] tätig. Von 1986 bis 1990 war er Assistenzprofessor in Stanford und danach bis zum Jahr 1993 Projektleiter im Sonderforschungsbereich  [[Gravitationswellendetektor]]en am [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] in [[Garching bei München|Garching]]. Ab 1993 war er Professor an der Technischen Universität Hannover und dort Direktor des Instituts für Atom- und Molekülphysik (ab 2005 in ''Institut für Gravitationsphysik'' umbenannt), sowie ab 1994 gleichzeitig Leiter der Außenstelle des Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Hannover. Ab 2002 wurde die Außenstelle in Hannover Teil des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] (Albert Einstein Institut), wo Danzmann zum Direktor berufen wurde. Er leitet dort die Abteilung Laserinterferometrie und [[Gravitationswellenastronomie]].
Danzmann studierte von 1973 bis 1977 Physik an der [[TU Clausthal]] ([[Diplom]]) und der [[Universität Hannover|Technischen Universität Hannover]], wo er 1980 [[Promotion (Doktor)|promoviert]] wurde. Ab 1978 war er [[wissenschaftlicher Mitarbeiter]] am Institut für [[Plasma (Physik)|Plasmaphysik]] in Hannover, ab 1982 [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-Gastwissenschaftler an der [[Stanford University]]. Von 1983 bis 1986 war er an der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Bundesanstalt]] (PTB) in [[Berlin]] tätig. Von 1986 bis 1990 war er Assistenzprofessor in Stanford und danach bis zum Jahr 1993 Projektleiter im Sonderforschungsbereich  [[Gravitationswellendetektor]]en am [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] in [[Garching bei München|Garching]]. Ab 1993 war er Professor an der Technischen Universität Hannover und dort Direktor des Instituts für Atom- und Molekülphysik (ab 2005 in ''Institut für Gravitationsphysik'' umbenannt), sowie ab 1994 gleichzeitig Leiter der Außenstelle des Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Hannover. Ab 2002 wurde die Außenstelle in Hannover Teil des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] (Albert Einstein Institut), wo Danzmann zum Direktor berufen wurde. Er leitet dort die Abteilung Laserinterferometrie und [[Gravitationswellenastronomie]].


In Hannover leitet er seit den 1990er Jahren das Projekt des deutsch-britischen Gravitationswellendetektors [[Geo 600|GEO600]] in [[Ruthe]] bei [[Sarstedt]]. Es wurde zum Nachweis von [[Gravitationswelle]]n mittels Laser-[[Michelson-Interferometer|Interferometrie]]<ref>Peter Aufmuth, Karsten Danzmann: ''Auftakt zum Konzert der Sterne. Geo 600 beginnt mit der Suche nach Gravitationswellen''. In: ''[[Physik Journal]]'', Jg. 1 (2002), Heft 1, S. 33–38, {{ISSN|1617-9439}}</ref> geschaffen und diente auch zur Technologieentwicklung für die [[LIGO]]-Detektoren. Er gilt als „geistiger Vater und treibender Pionier“ der [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]-Satelliten-Mission<ref>[https://www.dpg-physik.de/presse/pressemit/2017/dpg-pm-2017-19.html ''Otto-Hahn-Preis 2017 geht an den Gravitationswellenforscher Karsten Danzmann'']. Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) vom 13. Juli 2017</ref> und leitet von europäischer Seite ihre Entwicklung.<ref>Roman Schnabel, Gerhard Heinzel, Harald Lück, Benno Willke, Karsten Danzmann: ''Wellen aus dem Rauschen fischen. Modernste Physik in der Anwendung; zukünftige Teleskope für Gravitationswellenastronomie''. In: ''Physik Journal'', Jg. 8 (2009), Heft 9, S. 33, {{ISSN|1617-9439}}.</ref>  
In Hannover leitet er seit den 1990er Jahren das Projekt des deutsch-britischen Gravitationswellendetektors [[Geo 600|GEO600]] in [[Ruthe]] bei [[Sarstedt]]. Es wurde zum Nachweis von [[Gravitationswelle]]n mittels Laser-[[Michelson-Interferometer|Interferometrie]]<ref>Peter Aufmuth, Karsten Danzmann: ''Auftakt zum Konzert der Sterne. Geo 600 beginnt mit der Suche nach Gravitationswellen''. In: ''[[Physik Journal]]'', Jg. 1 (2002), Heft 1, S. 33–38, {{ISSN|1617-9439}}</ref> geschaffen und diente auch zur Technologieentwicklung für die [[LIGO]]-Detektoren. Er gilt als „geistiger Vater und treibender Pionier“ der [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]-Satelliten-Mission<ref>[https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2017/dpg-pm-2017-19 ''Otto-Hahn-Preis 2017 geht an den Gravitationswellenforscher Karsten Danzmann'']. Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) und der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft | Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] e. V. (DPG) vom 13. Juli 2017</ref> und leitet von europäischer Seite ihre Entwicklung.<ref>Roman Schnabel, Gerhard Heinzel, Harald Lück, Benno Willke, Karsten Danzmann: ''Wellen aus dem Rauschen fischen. Modernste Physik in der Anwendung; zukünftige Teleskope für Gravitationswellenastronomie''. In: ''Physik Journal'', Jg. 8 (2009), Heft 9, S. 33, {{ISSN|1617-9439}}.</ref>


Forscher von Danzmanns Institut in Hannover (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) machten am 14.&nbsp;September 2015 vormittags (MESZ) die erste Beobachtung einer Gravitationswelle, die von Detektoren des LIGO-Observatoriums gemessen wurde.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.aei.mpg.de/gwdetektion|titel=Gravitationswellen 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage entdeckt|autor=Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|datum=2016-02-11|zugriff=2017-10-04|sprache=de}}</ref> Die LIGO-Kollaboration gab die Beobachtung erst im Februar 2016 nach ausführlicher Datenanalyse bekannt, da man eine später zurückgenommene Erfolgsmeldung wie bei [[Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization|BICEP]] vermeiden wollte.
Forscher von Danzmanns Institut in Hannover (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) machten am 14.&nbsp;September 2015 vormittags (MESZ) die erste Beobachtung einer Gravitationswelle, die von Detektoren des LIGO-Observatoriums gemessen wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.aei.mpg.de/gwdetektion |titel=Gravitationswellen 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage entdeckt |autor=Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik |datum=2016-02-11 |zugriff=2017-10-04 |sprache=de}}</ref> Die LIGO-Kollaboration gab die Beobachtung erst im Februar 2016 nach ausführlicher Datenanalyse bekannt, da man eine später zurückgenommene Erfolgsmeldung wie bei [[Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization|BICEP]] vermeiden wollte.


== Auszeichnungen und  Mitgliedschaften ==
== Auszeichnungen und  Mitgliedschaften ==
Im Jahr 1991 erhielt Karsten Danzmann den [[Max-Planck-Forschungspreis]] gemeinsam mit [[James Hough]], [[Glasgow University]]. Für seinen wichtigen Beitrag zur Entdeckung der Gravitationswellen erhielt er 2016 mit [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] und [[Alessandra Buonanno]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>[http://www.niedersachsen.de/land_leute/menschen/sehr_geehrte_niedersachsen/der-niedersaechsische-staatspreis-20065.html ''Der Niedersächsische Staatspreis'']</ref> Danzmann wurde dafür gewürdigt, dass er die Entwicklung und den Betrieb der extrem empfindlichen Detektoren vorantrieb, die die direkte Beobachtung der Gravitationswellen in der LIGO-Kollaboration ermöglichte.<ref>''Staatspreis für drei Wellen-Forscher'' in: [[Hannoversche Allgemeine Zeitung]] vom 1. Juni 2016, S. 13.</ref> Danzmann wurde 2016 mit dem [[Wissenschaftspreis Niedersachsen]]<ref>[http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Wissenschaftspreis-fuer-Gravationswellen-Entdecker ''Gravitationswellen-Entdecker erhält Preis''] in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17. November 2016</ref><ref>[http://www.mwk.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/ministerin-heinen-kljaji-verleiht-wissenschaftspreis-niedersachsen-2016--148765.html ''Ministerin Heinen-Kljajić verleiht Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016''] Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 17. November 2016</ref> und dem Wissenschaftspreis der [[Fritz-Behrens-Stiftung]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volkswagenstiftung.de/nc/aktuelles-presse/presse/pressedet/news/detail/artikel/wissenschaftspreise-fuer-karsten-danzmann-und-kai-sina-fritz-behrens-stiftung-bedenkt-forscher-mit-je-30000-euro/marginal/5175.html |titel=Wissenschaftspreise für Karsten Danzmann und Kai Sina: Fritz Behrens Stiftung bedenkt Forscher mit je 30.000 Euro: VolkswagenStiftung |autor= |werk=volkswagenstiftung.de |datum=2015-09-14 |zugriff=2016-11-30}}</ref> Für 2017 wurde Danzmann der [[Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft]] zugesprochen.<ref>[http://www.aei.mpg.de/2056177/koerberpreis2017 ''Karsten Danzmann erhält Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2017''] Albert-Einstein-Institut vom 31. Mai 2017 </ref> 2017 erhielt er außerdem den [[Otto-Hahn-Preis]].{{#tag:ref|{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gravitationswellen-und-die-Rule-of-Three-des-Nobelpreises-3848176.html |titel=Gravitationswellen und die "Rule of Three" des Nobelpreises |autor=Andreas Stiller |hrsg=[[Heise online]] |werk= |datum=2017-10-01 |zugriff=2017-10-02 |kommentar= }}}} <ref>Martin Holland: [https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wegbereiter-der-Entdeckung-von-Gravitationswellen-erhaelt-Otto-Hahn-Preis-3877788.html ''"Wegbereiter der Entdeckung von Gravitationswellen" erhält Otto-Hahn-Preis ''] bei Heise online vom 2. November 2017</ref>  
Im Jahr 1991 erhielt Karsten Danzmann den [[Max-Planck-Forschungspreis]] gemeinsam mit [[James Hough]], [[Glasgow University]]. Für seinen wichtigen Beitrag zur Entdeckung der Gravitationswellen erhielt er 2016 mit [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] und [[Alessandra Buonanno]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.niedersachsen.de/land_leute/menschen/sehr_geehrte_niedersachsen/der-niedersaechsische-staatspreis-20065.html |wayback=20170913183418 |text=''Der Niedersächsische Staatspreis'' |}}</ref> Danzmann wurde dafür gewürdigt, dass er die Entwicklung und den Betrieb der extrem empfindlichen Detektoren vorantrieb, die die direkte Beobachtung der Gravitationswellen in der LIGO-Kollaboration ermöglichte.<ref>''Staatspreis für drei Wellen-Forscher'' in: [[Hannoversche Allgemeine Zeitung]] vom 1. Juni 2016, S. 13.</ref> Danzmann wurde 2016 mit dem [[Wissenschaftspreis Niedersachsen]]<ref>[http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Wissenschaftspreis-fuer-Gravationswellen-Entdecker ''Gravitationswellen-Entdecker erhält Preis''] in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17. November 2016</ref><ref>[http://www.mwk.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/ministerin-heinen-kljaji-verleiht-wissenschaftspreis-niedersachsen-2016--148765.html ''Ministerin Heinen-Kljajić verleiht Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016''] Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 17. November 2016</ref> und dem Wissenschaftspreis der [[Fritz-Behrens-Stiftung]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volkswagenstiftung.de/nc/aktuelles-presse/presse/pressedet/news/detail/artikel/wissenschaftspreise-fuer-karsten-danzmann-und-kai-sina-fritz-behrens-stiftung-bedenkt-forscher-mit-je-30000-euro/marginal/5175.html |titel=Wissenschaftspreise für Karsten Danzmann und Kai Sina: Fritz Behrens Stiftung bedenkt Forscher mit je 30.000 Euro: VolkswagenStiftung |autor= |werk=volkswagenstiftung.de |datum=2015-09-14 |zugriff=2016-11-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161201020035/https://www.volkswagenstiftung.de/nc/aktuelles-presse/presse/pressedet/news/detail/artikel/wissenschaftspreise-fuer-karsten-danzmann-und-kai-sina-fritz-behrens-stiftung-bedenkt-forscher-mit-je-30000-euro/marginal/5175.html |archiv-datum=2016-12-01}}</ref> 2017 erhielt Danzmann den [[Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft]]<ref>[http://www.aei.mpg.de/2056177/koerberpreis2017 ''Karsten Danzmann erhält Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2017''] Albert-Einstein-Institut vom 31. Mai 2017</ref> und den [[Otto-Hahn-Preis]].{{#tag:ref|{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gravitationswellen-und-die-Rule-of-Three-des-Nobelpreises-3848176.html |titel=Gravitationswellen und die "Rule of Three" des Nobelpreises |autor=Andreas Stiller |hrsg=[[Heise online]] |werk= |datum=2017-10-01 |zugriff=2017-10-02}}}}<ref>Martin Holland: [https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wegbereiter-der-Entdeckung-von-Gravitationswellen-erhaelt-Otto-Hahn-Preis-3877788.html ''"Wegbereiter der Entdeckung von Gravitationswellen" erhält Otto-Hahn-Preis ''] bei Heise online vom 2. November 2017</ref> Für 2018 wurden ihm die [[Stern-Gerlach-Medaille]], der [[Edison-Volta-Preis]] und der [[Braunschweiger Forschungspreis]] zugesprochen.


Danzmann ist Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur]] in [[Mainz]].<ref>Mitgliedseintrag von [http://www.adwmainz.de/mitglieder/profil/prof-dr-rer-nat-karsten-danzmann.html Karsten Danzmann] bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, abgerufen am 11. Oktober 2017</ref> Er ist ebenfalls Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften in Hamburg]] und wurde 2009 [[Fellow]] der [[American Physical Society]].
Danzmann ist Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur]] in [[Mainz]].<ref>Mitgliedseintrag von [http://www.adwmainz.de/mitglieder/profil/prof-dr-rer-nat-karsten-danzmann.html Karsten Danzmann] bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, abgerufen am 11. Oktober 2017</ref> Er ist ebenfalls Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften in Hamburg]] und wurde 2009 [[Fellow]] der [[American Physical Society]].


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* [http://www.awhamburg.de/forschung/arbeitsgruppen/mitgliedsdetails/karsten-danzmann.html Karsten Danzmann] auf der Seite der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
* [https://www.awhamburg.de/forschung/arbeitsgruppen/prof.-dr.-karsten-danzmann.html Karsten Danzmann] auf der Seite der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
* [https://www.youtube.com/watch?v=zR3oCuQ5uWc Gravitationswellen: Der Kosmos bebt], Film auf dem Youtube-Kanal der Max-Planck-Gesellschaft über die Arbeit von Danzmann und GEO 600, 2012.
* [https://www.youtube.com/watch?v=zR3oCuQ5uWc Gravitationswellen: Der Kosmos bebt], Film auf dem Youtube-Kanal der Max-Planck-Gesellschaft über die Arbeit von Danzmann und GEO 600, 2012.
*[https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview mit Danzmann, Allen, Buonanno] bei Max Wissen, 2016
*[https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview mit Danzmann, Allen, Buonanno] bei Max Wissen, 2016
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[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]
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[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1955]]
[[Kategorie:Geboren 1955]]

Aktuelle Version vom 19. Juni 2021, 15:49 Uhr

Karsten Danzmann (2016)

Karsten Danzmann (* 6. Februar 1955 in Rotenburg (Wümme)) ist ein deutscher Physiker, der sich mit dem Nachweis von Gravitationswellen und der Entwicklung der dazu benötigten Laser-Technologien beschäftigt.

Leben und Wirken

Danzmann studierte von 1973 bis 1977 Physik an der TU Clausthal (Diplom) und der Technischen Universität Hannover, wo er 1980 promoviert wurde. Ab 1978 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Plasmaphysik in Hannover, ab 1982 DFG-Gastwissenschaftler an der Stanford University. Von 1983 bis 1986 war er an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Berlin tätig. Von 1986 bis 1990 war er Assistenzprofessor in Stanford und danach bis zum Jahr 1993 Projektleiter im Sonderforschungsbereich Gravitationswellendetektoren am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Ab 1993 war er Professor an der Technischen Universität Hannover und dort Direktor des Instituts für Atom- und Molekülphysik (ab 2005 in Institut für Gravitationsphysik umbenannt), sowie ab 1994 gleichzeitig Leiter der Außenstelle des Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Hannover. Ab 2002 wurde die Außenstelle in Hannover Teil des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert Einstein Institut), wo Danzmann zum Direktor berufen wurde. Er leitet dort die Abteilung Laserinterferometrie und Gravitationswellenastronomie.

In Hannover leitet er seit den 1990er Jahren das Projekt des deutsch-britischen Gravitationswellendetektors GEO600 in Ruthe bei Sarstedt. Es wurde zum Nachweis von Gravitationswellen mittels Laser-Interferometrie[1] geschaffen und diente auch zur Technologieentwicklung für die LIGO-Detektoren. Er gilt als „geistiger Vater und treibender Pionier“ der LISA-Satelliten-Mission[2] und leitet von europäischer Seite ihre Entwicklung.[3]

Forscher von Danzmanns Institut in Hannover (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) machten am 14. September 2015 vormittags (MESZ) die erste Beobachtung einer Gravitationswelle, die von Detektoren des LIGO-Observatoriums gemessen wurde.[4] Die LIGO-Kollaboration gab die Beobachtung erst im Februar 2016 nach ausführlicher Datenanalyse bekannt, da man eine später zurückgenommene Erfolgsmeldung wie bei BICEP vermeiden wollte.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Im Jahr 1991 erhielt Karsten Danzmann den Max-Planck-Forschungspreis gemeinsam mit James Hough, Glasgow University. Für seinen wichtigen Beitrag zur Entdeckung der Gravitationswellen erhielt er 2016 mit Bruce Allen und Alessandra Buonanno den Niedersächsischen Staatspreis.[5] Danzmann wurde dafür gewürdigt, dass er die Entwicklung und den Betrieb der extrem empfindlichen Detektoren vorantrieb, die die direkte Beobachtung der Gravitationswellen in der LIGO-Kollaboration ermöglichte.[6] Danzmann wurde 2016 mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen[7][8] und dem Wissenschaftspreis der Fritz-Behrens-Stiftung ausgezeichnet.[9] 2017 erhielt Danzmann den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft[10] und den Otto-Hahn-Preis.[11][12] Für 2018 wurden ihm die Stern-Gerlach-Medaille, der Edison-Volta-Preis und der Braunschweiger Forschungspreis zugesprochen.

Danzmann ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.[13] Er ist ebenfalls Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und wurde 2009 Fellow der American Physical Society.

Literatur

  • Erschütterungen der Raumzeit : Karsten Danzmann, Teilinstitut Hannover des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, Golm. In: Max-Planck-Gesellschaft: Jahrbuch 2003. Saur, München 2003, ISBN 3-598-24930-6, S. 75–76. (Artikel über Danzmann)

Weblinks

Commons: Karsten Danzmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Aufmuth, Karsten Danzmann: Auftakt zum Konzert der Sterne. Geo 600 beginnt mit der Suche nach Gravitationswellen. In: Physik Journal, Jg. 1 (2002), Heft 1, S. 33–38, ISSN 1617-9439
  2. Otto-Hahn-Preis 2017 geht an den Gravitationswellenforscher Karsten Danzmann. Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) vom 13. Juli 2017
  3. Roman Schnabel, Gerhard Heinzel, Harald Lück, Benno Willke, Karsten Danzmann: Wellen aus dem Rauschen fischen. Modernste Physik in der Anwendung; zukünftige Teleskope für Gravitationswellenastronomie. In: Physik Journal, Jg. 8 (2009), Heft 9, S. 33, ISSN 1617-9439.
  4. Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik: Gravitationswellen 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage entdeckt. 11. Februar 2016, abgerufen am 4. Oktober 2017.
  5. Der Niedersächsische Staatspreis (Memento vom 13. September 2017 im Internet Archive)
  6. Staatspreis für drei Wellen-Forscher in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 1. Juni 2016, S. 13.
  7. Gravitationswellen-Entdecker erhält Preis in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17. November 2016
  8. Ministerin Heinen-Kljajić verleiht Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016 Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 17. November 2016
  9. Wissenschaftspreise für Karsten Danzmann und Kai Sina: Fritz Behrens Stiftung bedenkt Forscher mit je 30.000 Euro: VolkswagenStiftung. In: volkswagenstiftung.de. 14. September 2015, archiviert vom Original am 1. Dezember 2016; abgerufen am 30. November 2016.
  10. Karsten Danzmann erhält Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2017 Albert-Einstein-Institut vom 31. Mai 2017
  11. Andreas Stiller: Gravitationswellen und die "Rule of Three" des Nobelpreises. Heise online, 1. Oktober 2017, abgerufen am 2. Oktober 2017.
  12. Martin Holland: "Wegbereiter der Entdeckung von Gravitationswellen" erhält Otto-Hahn-Preis bei Heise online vom 2. November 2017
  13. Mitgliedseintrag von Karsten Danzmann bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, abgerufen am 11. Oktober 2017