Cornelis Jacobus Gorter: Unterschied zwischen den Versionen

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Gorter ging in [[Den Haag]] zur Schule und studierte an der [[Universität Leiden]], wo er 1932 bei [[Wander Johannes de Haas]] promoviert wurde (''Paramagnetische Eigenschaften von Salzen''). 1931 bis 1936 arbeitete er an der Teyler Stiftung in [[Haarlem]] und 1936 bis 1940 an der [[Universität Groningen]], bevor er 1940 Nachfolger von [[Pieter Zeeman]] als Professor an der [[Universität Amsterdam]] wurde. 1946 kehrte er nach Leiden zurück, um die Nachfolge von [[Willem Keesom]] anzutreten auf dem Lehrstuhl, den einst der berühmte Tieftemperaturphysiker [[Heike Kamerlingh Onnes]] innehatte. Er modernisierte dort die instrumentelle Ausstattung das Kamerling Onnes Labor.
Gorter ging in [[Den Haag]] zur Schule und studierte an der [[Universität Leiden]], wo er 1932 bei [[Wander Johannes de Haas]] promoviert wurde (''Paramagnetische Eigenschaften von Salzen''). 1931 bis 1936 arbeitete er an der Teyler Stiftung in [[Haarlem]] und 1936 bis 1940 an der [[Universität Groningen]], bevor er 1940 Nachfolger von [[Pieter Zeeman]] als Professor an der [[Universität Amsterdam]] wurde. 1946 kehrte er nach Leiden zurück, um die Nachfolge von [[Willem Keesom]] anzutreten auf dem Lehrstuhl, den einst der berühmte Tieftemperaturphysiker [[Heike Kamerlingh Onnes]] innehatte. Er modernisierte dort die instrumentelle Ausstattung das Kamerling Onnes Labor.


Er entdeckte 1936 die [[Paramagnetismus|paramagnetische]] Relaxation (worüber 1946 ein Buch von ihm in Leiden erschien, das er während der deutschen Besatzung, als er sich verstecken musste, schrieb) und entdeckte dabei auch ''beinahe'' die [[Kernspinresonanz]].  
Er entdeckte 1936 die [[Paramagnetismus|paramagnetische]] Relaxation (worüber 1946 ein Buch von ihm in Leiden erschien, das er während der deutschen Besatzung, als er sich verstecken musste, schrieb) und entdeckte dabei auch ''beinahe'' die [[Kernspinresonanz]].
Er war nicht nur ein guter Experimentator ([[Hendrik Casimir]] bezeichnete ihn als herausragendsten niederländischen Experimentalphysiker seiner Generation<ref>[http://www.lorentz.leidenuniv.nl/history/gorter/biography.html Erinnerungen von Casimir an Gorter, aus seinen Erinnerungen ''Haphazard Reality'', Harper and Row 1983]</ref>) sondern auch ein guter Theoretiker, der nach der Entdeckung des [[Meissner-Ochsenfeld-Effekt]]s mit Casimir ein Zweiflüssigkeitsmodell der Supraleitung entwickelte. Später entwickelte er mit Casimir auch ein Zweiflüssigkeitsmodell von [[Supraflüssigkeit|supraflüssigem]] He II.
Er war nicht nur ein guter Experimentator ([[Hendrik Casimir]] bezeichnete ihn als herausragendsten niederländischen Experimentalphysiker seiner Generation<ref>[http://www.lorentz.leidenuniv.nl/history/gorter/biography.html Erinnerungen von Casimir an Gorter, aus seinen Erinnerungen ''Haphazard Reality'', Harper and Row 1983]</ref>), sondern auch ein guter Theoretiker, der nach der Entdeckung des [[Meißner-Ochsenfeld-Effekt]]s mit Casimir ein Zweiflüssigkeitsmodell der Supraleitung entwickelte. Später entwickelte er mit Casimir auch ein Zweiflüssigkeitsmodell von [[Supraflüssigkeit|supraflüssigem]] He II.


Er war Herausgeber von ''Progress in Low Temperature Physics''. 1952 wurde er in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt. 1966 erhielt er den [[Fritz London Memorial Prize]] für seine Beiträge zur Tieftemperaturphysik.
Er war Herausgeber von ''Progress in Low Temperature Physics''. Seit 1946 war er Mitglied der [[Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften|Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]] (KNAW).<ref>{{Internetquelle| url=http://www.dwc.knaw.nl/biografie/pmknaw/?pagetype=authorDetail&aId=PE00000467| titel=KNAW Past Members: C.J. Gorter| hrsg=Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften| zugriff=2018-08-26| kommentar=mit Link zur Biographie}}</ref> 1952 wurde er in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt, 1967 in die [[National Academy of Sciences]], 1970 in die [[American Philosophical Society]].<ref>{{Internetquelle| url=https://search.amphilsoc.org/memhist/search?creator=Cornelis+J.+Gorter&title=&subject=&subdiv=&mem=&year=&year-max=&dead=&keyword=&smode=advanced| titel=Member History: Cornelis J. Gorter| hrsg=American Philosophical Society| zugriff=2018-08-25}}</ref> und 1974 in die [[Académie des sciences]] in Paris. 1966 erhielt er den [[Fritz London Memorial Prize]] für seine Beiträge zur Tieftemperaturphysik.


==Weblinks==
Nach ihm wurde der [[Gorter-Preis]] (oder Gorter-Award) benannt, der seit 2005 von der deutschen Sektion der [[International Society for Magnetic Resonance in Medicine]] (ISMRM) auf ihrer Jahrestagung für einen jungen Mediziner bzw. Naturwissenschaftler vergeben wird.<ref>{{Internetquelle| url=https://ismrm-ds.org/gorter-preis/| titel=Gorter-Preis| hrsg=„Deutsche Sektion der ISMRM e.V.“ (Köln)| zugriff=2021-12-14| kommentar= }}</ref>
 
== Weblinks ==
* [http://www.lorentz.leidenuniv.nl/history/gorter/biography.html Englische Biographie von R. de Bruyn Oboter]
* [http://www.lorentz.leidenuniv.nl/history/gorter/biography.html Englische Biographie von R. de Bruyn Oboter]


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Geboren 1907]]

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2021, 15:30 Uhr

Cornelis Jacobus Gorter, genannt Cor Gorter, (* 14. August 1907 in Utrecht; † 30. März 1980 in Leiden) war ein niederländischer Pionier der Tieftemperaturphysik.

Gorter ging in Den Haag zur Schule und studierte an der Universität Leiden, wo er 1932 bei Wander Johannes de Haas promoviert wurde (Paramagnetische Eigenschaften von Salzen). 1931 bis 1936 arbeitete er an der Teyler Stiftung in Haarlem und 1936 bis 1940 an der Universität Groningen, bevor er 1940 Nachfolger von Pieter Zeeman als Professor an der Universität Amsterdam wurde. 1946 kehrte er nach Leiden zurück, um die Nachfolge von Willem Keesom anzutreten auf dem Lehrstuhl, den einst der berühmte Tieftemperaturphysiker Heike Kamerlingh Onnes innehatte. Er modernisierte dort die instrumentelle Ausstattung das Kamerling Onnes Labor.

Er entdeckte 1936 die paramagnetische Relaxation (worüber 1946 ein Buch von ihm in Leiden erschien, das er während der deutschen Besatzung, als er sich verstecken musste, schrieb) und entdeckte dabei auch beinahe die Kernspinresonanz. Er war nicht nur ein guter Experimentator (Hendrik Casimir bezeichnete ihn als herausragendsten niederländischen Experimentalphysiker seiner Generation[1]), sondern auch ein guter Theoretiker, der nach der Entdeckung des Meißner-Ochsenfeld-Effekts mit Casimir ein Zweiflüssigkeitsmodell der Supraleitung entwickelte. Später entwickelte er mit Casimir auch ein Zweiflüssigkeitsmodell von supraflüssigem He II.

Er war Herausgeber von Progress in Low Temperature Physics. Seit 1946 war er Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW).[2] 1952 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1967 in die National Academy of Sciences, 1970 in die American Philosophical Society.[3] und 1974 in die Académie des sciences in Paris. 1966 erhielt er den Fritz London Memorial Prize für seine Beiträge zur Tieftemperaturphysik.

Nach ihm wurde der Gorter-Preis (oder Gorter-Award) benannt, der seit 2005 von der deutschen Sektion der International Society for Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM) auf ihrer Jahrestagung für einen jungen Mediziner bzw. Naturwissenschaftler vergeben wird.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erinnerungen von Casimir an Gorter, aus seinen Erinnerungen Haphazard Reality, Harper and Row 1983
  2. KNAW Past Members: C.J. Gorter. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 26. August 2018 (mit Link zur Biographie).
  3. Member History: Cornelis J. Gorter. American Philosophical Society, abgerufen am 25. August 2018.
  4. Gorter-Preis. „Deutsche Sektion der ISMRM e.V.“ (Köln), abgerufen am 14. Dezember 2021.