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Der Sohn von [[Hans Gradmann]] und Enkel von [[Robert Gradmann]] studierte von 1959 bis 1967 [[Biologie]], [[Chemie]], [[Physik]] sowie [[Mathematik]] an der [[Universität Tübingen]] und promovierte dort 1970 über die Elektrophysiologie der Meeresalge [[Acetabularia]].<ref>D. Gradmann: ''Einfluß von Licht, Temperatur und Außenmedium auf das elektrische Verhalten von Acetabularia crenulata.'' In: ''Planta.'' 93, 1970, S. 323–353.</ref> Während seines Studiums in Tübingen wurde er Mitglied der [[Tübinger Königsgesellschaft Roigel]]. | Der Sohn von [[Hans Gradmann]] und Enkel von [[Robert Gradmann]] studierte von 1959 bis 1967 [[Biologie]], [[Chemie]], [[Physik]] sowie [[Mathematik]] an der [[Universität Tübingen]] und promovierte dort 1970 über die Elektrophysiologie der Meeresalge [[Acetabularia]].<ref>D. Gradmann: ''Einfluß von Licht, Temperatur und Außenmedium auf das elektrische Verhalten von Acetabularia crenulata.'' In: ''Planta.'' 93, 1970, S. 323–353.</ref> Während seines Studiums in [[Tübingen]] wurde er Mitglied der [[Tübinger Königsgesellschaft Roigel]]. | ||
Nach Forschungsaufenthalten an der Université de Sherbrooke in [[Québec]], der [[Yale University]], der Universität Tübingen und am [[Max-Planck-Institut für Biochemie]] wurde der [[Heisenberg-Stipendium|Heisenberg-Stipendiat]] 1984 als Universitätsprofessor an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]] berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung 2005 die Abteilung für Biophysik der Pflanze leitete. Er lebt seither in Tübingen. | Nach Forschungsaufenthalten an der Université de Sherbrooke in [[Québec]], der [[Yale University]], der Universität Tübingen und am [[Max-Planck-Institut für Biochemie]] wurde der [[Heisenberg-Stipendium|Heisenberg-Stipendiat]] 1984 als Universitätsprofessor an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]] berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung 2005 die Abteilung für Biophysik der Pflanze leitete. Er lebt seither in Tübingen. | ||
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Seine Untersuchungen<ref>H. Mummert, D. Gradmann: ''Ion fluxes inAcetabularia: Vesicular shuttle.'' In: ''J. Membrane Biol.'' 124, 1991, S. 264–272.</ref><ref>D. Gradmann: ''Impact of Apoplast Volume on Ionic Relations in Plant Cells.'' In: ''J. Membrane Biol.'' 184, 2001, S. 61–69.</ref><ref>D. Gradmann, C. M. Boyd: ''Three Types of Membrane Excitations in the Marine Diatom Coscinodiscus wailesii.'' In: ''Membrane Biol.'' 175, Mai 2000, S. 149–160.</ref> legen u. a. nahe, dass [[Aktionspotential]]e von [[Biomembranen]] ursprünglich ein Begleitphänomen [[Osmoregulation|osmoregulatorischer]] Vorgänge in Einzellern waren. Demnach dürften sich die Mechanismen elektrischer [[Signaltransduktion]] in [[Metazoen]] und in manchen [[Gefäßpflanzen]] unabhängig voneinander evolutionär herausgebildet haben.<ref name="epp" /> | Seine Untersuchungen<ref>H. Mummert, D. Gradmann: ''Ion fluxes inAcetabularia: Vesicular shuttle.'' In: ''J. Membrane Biol.'' 124, 1991, S. 264–272.</ref><ref>D. Gradmann: ''Impact of Apoplast Volume on Ionic Relations in Plant Cells.'' In: ''J. Membrane Biol.'' 184, 2001, S. 61–69.</ref><ref>D. Gradmann, C. M. Boyd: ''Three Types of Membrane Excitations in the Marine Diatom Coscinodiscus wailesii.'' In: ''Membrane Biol.'' 175, Mai 2000, S. 149–160.</ref> legen u. a. nahe, dass [[Aktionspotential]]e von [[Biomembranen]] ursprünglich ein Begleitphänomen [[Osmoregulation|osmoregulatorischer]] Vorgänge in Einzellern waren. Demnach dürften sich die Mechanismen elektrischer [[Signaltransduktion]] in [[Metazoen]] und in manchen [[Gefäßpflanzen]] unabhängig voneinander evolutionär herausgebildet haben.<ref name="epp" /> | ||
== Weblinks == | |||
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=nid%3D106877399 Dietrich Gradmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
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Dietrich Gradmann (* 3. Juni 1940 in Ravensburg) ist ein deutscher Pflanzenphysiologe und Biophysiker.
Der Sohn von Hans Gradmann und Enkel von Robert Gradmann studierte von 1959 bis 1967 Biologie, Chemie, Physik sowie Mathematik an der Universität Tübingen und promovierte dort 1970 über die Elektrophysiologie der Meeresalge Acetabularia.[1] Während seines Studiums in Tübingen wurde er Mitglied der Tübinger Königsgesellschaft Roigel.
Nach Forschungsaufenthalten an der Université de Sherbrooke in Québec, der Yale University, der Universität Tübingen und am Max-Planck-Institut für Biochemie wurde der Heisenberg-Stipendiat 1984 als Universitätsprofessor an die Universität Göttingen berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung 2005 die Abteilung für Biophysik der Pflanze leitete. Er lebt seither in Tübingen.
Gradmanns theoretische und experimentelle Arbeiten befassen sich mit der numerischen Modellierung der elektrischen Eigenschaften von Membranproteinen (Ionenkanäle,[2][3][4] Ionenpumpen[5][6] und Kotransporter[7]). Er beteiligt sich kritisch an der Debatte zur sogenannten Pflanzenneurobiologie.[8]
Seine Untersuchungen[9][10][11] legen u. a. nahe, dass Aktionspotentiale von Biomembranen ursprünglich ein Begleitphänomen osmoregulatorischer Vorgänge in Einzellern waren. Demnach dürften sich die Mechanismen elektrischer Signaltransduktion in Metazoen und in manchen Gefäßpflanzen unabhängig voneinander evolutionär herausgebildet haben.[8]
Personendaten | |
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NAME | Gradmann, Dietrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Biophysiker |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1940 |
GEBURTSORT | Ravensburg |