Donald H. Perkins: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|behandelt den Physiker Donald H. Perkins. Für den amerikanischen American-Football-Spieler siehe [[Don Perkins (Footballspieler)]].}}
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'''Donald H. Perkins''' (* [[1925]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Experimentalphysik]]er. Er ist emeritierter Professor an der [[Universität Oxford]]. Er erzielte große Erfolge auf dem Gebiet der [[Teilchenphysik]] und ist auch für seine [[Lehrbuch|Lehrbücher]] bekannt.
'''Donald H. Perkins''' (* [[1925]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Experimentalphysik]]er. Er ist emeritierter Professor an der [[Universität Oxford]]. Er lieferte wichtige Beiträge auf dem Gebiet der [[Teilchenphysik]] und ist auch für seine [[Lehrbuch|Lehrbücher]] bekannt.


== Leben ==
== Leben ==


Perkins studierte am [[Imperial College London]]. 1945 erhielt er seinen Bachelor, 1948 die Promotion. Danach arbeitete er ab 1949 an der [[Universität Bristol]] in der Gruppe von [[Cecil Powell]]. 1955/56 war er am [[Lawrence Radiation Laboratory]] in [[Berkeley (Kalifornien)|Berkeley]]. 1956 erhielt er den Posten eines [[Reader (Hochschullehrer)|Readers]] in Bristol. 1963/64 forschte er am [[CERN]]. 1965 erhielt er in Oxford eine Professur für Elementarteilchenphysik. Dort baute er zusammen mit [[Ken W. Allen]] (1923–1997) das neue ''Department of Nuclear Physics'' auf <ref>Oxford Particle Physics: [http://www.physics.ox.ac.uk/pp/dwb/press-release.htm The Denys Wilkinson Building]</ref>. 1976/77 und 1983/84 kehrte er nochmals ans CERN zurück. 1998 wurde er emeritiert, er ist Emeritus Fellow des [[St Catherine’s College (Oxford)|St Catherine’s College]] in Oxford.
Perkins studierte am [[Imperial College London]]. 1945 erhielt er seinen Bachelor, 1948 wurde er [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Danach arbeitete er ab 1949 an der [[Universität Bristol]] in der Gruppe von [[Cecil Powell]]. 1955/56 war er am [[Lawrence Radiation Laboratory]] in [[Berkeley (Kalifornien)|Berkeley]]. 1956 erhielt er den Posten eines [[Reader (Hochschullehrer)|Readers]] in Bristol. 1963/64 forschte er am [[CERN]]. 1965 erhielt er in Oxford eine Professur für Elementarteilchenphysik. Dort baute er zusammen mit [[Ken W. Allen]] (1923–1997) das neue ''Department of Nuclear Physics'' auf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.physics.ox.ac.uk/pp/dwb/press-release.htm |wayback=20141105135723 |text=''The Denys Wilkinson Building''.}} Oxford Particle Physics, 20. Juni 2002</ref> 1976/77 und 1983/84 kehrte er nochmals ans CERN zurück.<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/D.H.Perkins.1|title=Perkins, Don H. Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-19}}</ref> 1998 wurde er emeritiert, er ist Emeritus Fellow des [[St Catherine’s College (Oxford)|St Catherine’s College]] in Oxford.


Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit trat Perkins auch als Berater in der [[Wissenschaftspolitik]] in Erscheinung.
Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit trat Perkins auch als Berater in der [[Wissenschaftspolitik]] in Erscheinung.
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Wichtige Pionierleistungen und Erstentdeckungen leistete er in Hinsicht auf den [[Schwache Wechselwirkung|schwachen neutralen Strom]] ([[Gargamelle]]-Experiment) und der experimentellen Überprüfung der [[Quantenchromodynamik]]. Nach 1982 erforschte er den möglichen [[Protonenzerfall]] und fand erste Hinweise auf [[Neutrino-Oszillation]]en.
Wichtige Pionierleistungen und Erstentdeckungen leistete er in Hinsicht auf den [[Schwache Wechselwirkung|schwachen neutralen Strom]] ([[Gargamelle]]-Experiment) und der experimentellen Überprüfung der [[Quantenchromodynamik]]. Nach 1982 erforschte er den möglichen [[Protonenzerfall]] und fand erste Hinweise auf [[Neutrino-Oszillation]]en.


Im angewandten Bereich arbeitete er an der Konzeption des [[HERA]]-Speicherring am [[DESY]] mit und arbeitete schon 1961 an der [[Krebstherapie]] mit Pionen.
Im angewandten Bereich arbeitete er an der Konzeption des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron#HERA|HERA]]-Speicherring am [[DESY]] mit und arbeitete schon 1961 an der [[Krebstherapie]] mit Pionen.


1959 veröffentlichte Perkins sein erstes Lehrbuch zusammen mit [[Cecil Powell|C. F. Powell]], Thema war die Emulsionstechnik bei Höhenstrahlexperimenten. Sein ''Introduction to High Energy Physics'' ist weltweit eines der Standardwerke der Teilchenphysik. Zuletzt veröffentlichte er 2003 ''Particle Astrophysics''.
1959 veröffentlichte Perkins sein erstes Lehrbuch zusammen mit [[Cecil Powell|C. F. Powell]] und [[Peter Fowler]]. Thema war die Emulsionstechnik bei Höhenstrahlexperimenten. Sein ''Introduction to High Energy Physics'' ist weltweit eines der Standardwerke der Teilchenphysik. Zuletzt veröffentlichte er 2003 ''Particle Astrophysics''.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
Perkins erhielt [[Ehrendoktor]]würden in [[University of Bristol|Bristol]] und von der [[Universität Sheffield]]. Er ist Fellow der [[Royal Society]] und Mitglied der [[Academia Europaea]] (1992).<ref>[https://www.ae-info.org/ae/Member/Perkins_Donald Eintrag] auf der Internetseite der Academia Europaea</ref> 1979 erhielt er die [[Guthrie-Medaille]] des Institute of Physics, 1992 die [[Holweck-Medaille]] des Institut Français de Physique, 1997 die [[Royal Medal]] der Royal Society und 2001 den [[Hochenergiephysikpreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft]]. Er hielt zahlreiche Gastvorlesungen, etwa an den Universitäten [[University of Toronto|Toronto]], [[University of Washington|Seattle]], [[University of Chicago|Chicago]], [[University of Hawaii System|Hawaii]] und [[University of Victoria|Victoria]] sowie 2004 die [[Wolfgang-Paul-Vorlesung]] in [[Universität Bonn|Bonn]].


Perkins erhielt [[Ehrendoktor]]würden in [[University of Bristol|Bristol]] und von der [[Universität Sheffield]]. Er ist Fellow der [[Royal Society]]. 1979 erhielt er die [[Guthrie-Medaille]] des Institute of Physics, 1992 die [[Holweck-Medaille]] des Institut Français de Physique, 1997 die [[Royal Medal]] der Royal Society und 2001 den [[Hochenergiephysikpreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft]]. Er hielt zahlreiche Gastvorlesungen, etwa an den Universitäten [[University of Toronto|Toronto]], [[University of Washington|Seattle]], [[University of Chicago|Chicago]], [[University of Hawaii System|Hawaii]] und [[University of Victoria|Victoria]] sowie 2004 die [[Wolfgang-Paul-Vorlesung]] in [[Universität Bonn|Bonn]].
== Schriften ==
 
* {{Literatur
==Schriften==
  |Autor=Donald H. Perkins, Cecil Powell, Peter Fowler
*mit Cecil Powell, Peter Fowler ''The study of elementary particles by the photographic method: an account of the principal techniques and discoveries illustrated by an atlas of photomicrographs'', Pergamon Press 1959
  |Titel=The study of elementary particles by the photographic method: an account of the principal techniques and discoveries illustrated by an atlas of photomicrographs
*''Introduction to High Energy Physics'', Addison Wesley 1972, 4. Auflage Cambridge University Press 2000
  |Verlag=Pergamon Press
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  |Datum=1959}}
*''Particle Astrophysics'', 2. Auflage, Oxford University Press 2009
* {{Literatur
  |Autor=Donald H. Perkins
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** Deutsche Übersetzung {{Literatur |Titel=Hochenergiephysik |Auflage=3. |Verlag=Addison-Wesley |Datum=1991}}
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  |Titel=Particle Astrophysics
  |Auflage=2.
  |Verlag=Oxford University Press
  |Datum=2009
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://pi.physik.uni-bonn.de/wpaul/wp_perkins.php Seite der Universität Bonn zu Perkins]
* {{Webarchiv |url=http://pi.physik.uni-bonn.de/wpaul/wp_perkins.php |wayback=20070611171321 |text=Über Donald H. Perkins.}} Paul-Vorlesung an der Universität Bonn 2004
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2022, 15:59 Uhr

Donald H. Perkins (* 1925) ist ein britischer Experimentalphysiker. Er ist emeritierter Professor an der Universität Oxford. Er lieferte wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Teilchenphysik und ist auch für seine Lehrbücher bekannt.

Leben

Perkins studierte am Imperial College London. 1945 erhielt er seinen Bachelor, 1948 wurde er promoviert. Danach arbeitete er ab 1949 an der Universität Bristol in der Gruppe von Cecil Powell. 1955/56 war er am Lawrence Radiation Laboratory in Berkeley. 1956 erhielt er den Posten eines Readers in Bristol. 1963/64 forschte er am CERN. 1965 erhielt er in Oxford eine Professur für Elementarteilchenphysik. Dort baute er zusammen mit Ken W. Allen (1923–1997) das neue Department of Nuclear Physics auf.[1] 1976/77 und 1983/84 kehrte er nochmals ans CERN zurück.[2] 1998 wurde er emeritiert, er ist Emeritus Fellow des St Catherine’s College in Oxford.

Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit trat Perkins auch als Berater in der Wissenschaftspolitik in Erscheinung.

Werk

Zu Perkins frühesten Leistungen gehört die Entdeckung des negativen Pions in der Höhenstrahlung (1947, noch vor Powell und Occhialini), dessen Zerfälle er untersuchte. In Berkeley arbeitete er dann an Teilchenbeschleunigern, unter anderem an K-Mesonen und der Paarvernichtung von Protonen und Antiprotonen, am CERN an Neutrino-Streuexperimenten.

Wichtige Pionierleistungen und Erstentdeckungen leistete er in Hinsicht auf den schwachen neutralen Strom (Gargamelle-Experiment) und der experimentellen Überprüfung der Quantenchromodynamik. Nach 1982 erforschte er den möglichen Protonenzerfall und fand erste Hinweise auf Neutrino-Oszillationen.

Im angewandten Bereich arbeitete er an der Konzeption des HERA-Speicherring am DESY mit und arbeitete schon 1961 an der Krebstherapie mit Pionen.

1959 veröffentlichte Perkins sein erstes Lehrbuch zusammen mit C. F. Powell und Peter Fowler. Thema war die Emulsionstechnik bei Höhenstrahlexperimenten. Sein Introduction to High Energy Physics ist weltweit eines der Standardwerke der Teilchenphysik. Zuletzt veröffentlichte er 2003 Particle Astrophysics.

Ehrungen

Perkins erhielt Ehrendoktorwürden in Bristol und von der Universität Sheffield. Er ist Fellow der Royal Society und Mitglied der Academia Europaea (1992).[3] 1979 erhielt er die Guthrie-Medaille des Institute of Physics, 1992 die Holweck-Medaille des Institut Français de Physique, 1997 die Royal Medal der Royal Society und 2001 den Hochenergiephysikpreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Er hielt zahlreiche Gastvorlesungen, etwa an den Universitäten Toronto, Seattle, Chicago, Hawaii und Victoria sowie 2004 die Wolfgang-Paul-Vorlesung in Bonn.

Schriften

  • Donald H. Perkins, Cecil Powell, Peter Fowler: The study of elementary particles by the photographic method: an account of the principal techniques and discoveries illustrated by an atlas of photomicrographs. Pergamon Press, 1959.
    • Deutsche Übersetzung Hochenergiephysik. 3. Auflage. Addison-Wesley, 1991.
  • Particle Astrophysics. 2. Auflage. Oxford University Press, 2009, ISBN 978-0-19-850952-3.

Weblinks

  • Über Donald H. Perkins. (Memento vom 11. Juni 2007 im Internet Archive) Paul-Vorlesung an der Universität Bonn 2004
  • Donald Perkins. In: Fellows Directory. The Royal Society;

Einzelnachweise

  1. The Denys Wilkinson Building. (Memento vom 5. November 2014 im Internet Archive) Oxford Particle Physics, 20. Juni 2002
  2. Perkins, Don H. Author profile. INSPIRE-HEP. Abgerufen am 19. Juli 2019.
  3. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea