Dorit Aharonov: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dorit Aharonov''' ({{heS|דורית אהרונוב}}, * [[1970]]) ist eine israelische Informatikerin und Physikerin, die sich mit [[Quanteninformatik]] befasst.
'''Dorit Aharonov''' ({{heS|דורית אהרונוב‎}}, * [[1970]]) ist eine israelische Informatikerin und Physikerin, die sich mit [[Quanteninformatik]] befasst.


== Leben ==
Aharonov studierte an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] Mathematik und Physik mit dem Bachelor-Abschluss 1994, erwarb ihren Master-Abschluss in Physik am [[Weizmann-Institut für Wissenschaften]] und wurde 1999 an der Hebräischen Universität bei [[Avi Wigderson]] und [[Michael Ben-Or]] in Informatik promoviert (Noisy Quantum Computation). Als [[Post-Doktorand]]in war sie an der [[Princeton University]] und der [[University of California, Berkeley]]. 1998/99 war sie am [[Institute for Advanced Study]]. Sie ist Professorin an der Hebräischen Universität.
Aharonov studierte an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] Mathematik und Physik mit dem Bachelor-Abschluss 1994, erwarb ihren Master-Abschluss in Physik am [[Weizmann-Institut für Wissenschaften]] und wurde 1999 an der Hebräischen Universität bei [[Avi Wigderson]] und [[Michael Ben-Or]] in Informatik promoviert (Noisy Quantum Computation). Als [[Post-Doktorand]]in war sie an der [[Princeton University]] und der [[University of California, Berkeley]]. 1998/99 war sie am [[Institute for Advanced Study]]. Sie ist Professorin an der Hebräischen Universität.


Sie untersuchte theoretisch Quantencomputer mit Rauschen und fand, dass ab einem bestimmten Rausch-Niveau ein Übergang zum klassischen Verhalten eintritt. Der Übergang ist nicht wie bis dahin häufig erwartet allmählich (Dekohärenz), sondern relativ sprunghaft wie bei einem Phasenübergang (ausgedrückt durch die von Aharonov eingeführte Quantenverschränkungs-Länge). Für niedriges Rausch-Niveau fand sie in den 1990er Jahren mit Michael Ben-Or, dass dennoch zuverlässig rechnende Quantencomputer möglich sind.  
Sie untersuchte theoretisch Quantencomputer mit Rauschen und fand, dass ab einem bestimmten Rausch-Niveau ein Übergang zum klassischen Verhalten eintritt. Der Übergang ist nicht wie bis dahin häufig erwartet allmählich (Dekohärenz), sondern relativ sprunghaft wie bei einem Phasenübergang (ausgedrückt durch die von Aharonov eingeführte Quantenverschränkungs-Länge). Für niedriges Rausch-Niveau fand sie in den 1990er Jahren mit Michael Ben-Or, dass dennoch zuverlässig rechnende Quantencomputer möglich sind.


2004 bewies sie mit anderen, dass das adiabatische Modell des Quantencomputers im Wesentlichen mit dem herkömmlichen Modell identisch ist.
2004 bewies sie mit anderen, dass das adiabatische Modell des Quantencomputers im Wesentlichen mit dem herkömmlichen Modell identisch ist.


Aharonov ist offen bezüglich der Frage, ob Quantencomputer überhaupt realisierbar sind, sieht die Forschung daran aber als aufschlussreich zur Erkundung der Natur der Quantenmechanik.<ref>Waitzman, Nature 433, 2005, siehe Weblinks</ref>  
Aharonov ist offen bezüglich der Frage, ob Quantencomputer überhaupt realisierbar sind, sieht die Forschung daran aber als aufschlussreich zur Erkundung der Natur der Quantenmechanik.<ref>Waitzman, Nature 433, 2005, siehe Weblinks</ref>


Sie war 2010 Invited Speaker auf dem [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongress]] in [[Hyderabad (Indien)]] (Mathematical Aspects of Computer Science).
Sie war 2010 Invited Speaker auf dem [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongress]] in [[Hyderabad (Indien)]] (Mathematical Aspects of Computer Science).
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Sie ist die Nichte des Quantenphysikers [[Yakir Aharonov]].
Sie ist die Nichte des Quantenphysikers [[Yakir Aharonov]].


==Schriften==
== Schriften ==
*mit Michael Ben-Or: Fault Tolerant Quantum Computation with Constant Error, Preprint 1996, [http://xxx.lanl.gov/abs/quant-ph/9611025 Arxiv]
* mit Michael Ben-Or: ''Fault Tolerant Quantum Computation with Constant Error''. Preprint 1996, {{arXiv|quant-ph/9611025}}
*Quantum to classical phase transition in noisy quantum computers, Physical Review A, Band 62, 2000, S. 062311, [http://journals.aps.org/pra/abstract/10.1103/PhysRevA.62.062311 Abstract]
* ''Quantum to classical phase transition in noisy quantum computers''. In: ''Physical Review A'', Band 62, 2000, S. 062311, [https://journals.aps.org/pra/abstract/10.1103/PhysRevA.62.062311 Abstract]
*mit Wim van Dam, Julia Kempe, Zeph Landau, [[Seth Lloyd]], Oded Regev: Adiabatic Quantum Computation is Equivalent to Standard Quantum Computation, SIAM J. of Computing, Band 37, 2007, S. 166–194, [http://xxx.lanl.gov/abs/quant-ph/0405098 Arxiv]
* mit Wim van Dam, Julia Kempe, Zeph Landau, [[Seth Lloyd]], Oded Regev: ''Adiabatic Quantum Computation is Equivalent to Standard Quantum Computation''. In: ''SIAM J. of Computing'', Band 37, 2007, S. 166–194, {{arXiv|quant-ph/0405098}}


==Weblinks==
== Literatur ==
*[http://www.cs.huji.ac.il/~doria/ Homepage]
* Haim Waitzman: [https://www.nature.com/articles/433009a ''A theorist of errors''.] In: Nature News, ''[[Nature]]'', Band 433, 2005
*[http://www.nature.com/nature/journal/v433/n7021/full/433009a.html Haim Waitzman, A theorist of errors, Nature News, Nature, Band 433, 2005]


==Einzelnachweise==
== Weblinks ==
* [https://www.cs.huji.ac.il/~doria/ Homepage]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Israeli]]
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Aktuelle Version vom 9. November 2021, 18:28 Uhr

Dorit Aharonov (hebräisch דורית אהרונוב, * 1970) ist eine israelische Informatikerin und Physikerin, die sich mit Quanteninformatik befasst.

Leben

Aharonov studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem Mathematik und Physik mit dem Bachelor-Abschluss 1994, erwarb ihren Master-Abschluss in Physik am Weizmann-Institut für Wissenschaften und wurde 1999 an der Hebräischen Universität bei Avi Wigderson und Michael Ben-Or in Informatik promoviert (Noisy Quantum Computation). Als Post-Doktorandin war sie an der Princeton University und der University of California, Berkeley. 1998/99 war sie am Institute for Advanced Study. Sie ist Professorin an der Hebräischen Universität.

Sie untersuchte theoretisch Quantencomputer mit Rauschen und fand, dass ab einem bestimmten Rausch-Niveau ein Übergang zum klassischen Verhalten eintritt. Der Übergang ist nicht wie bis dahin häufig erwartet allmählich (Dekohärenz), sondern relativ sprunghaft wie bei einem Phasenübergang (ausgedrückt durch die von Aharonov eingeführte Quantenverschränkungs-Länge). Für niedriges Rausch-Niveau fand sie in den 1990er Jahren mit Michael Ben-Or, dass dennoch zuverlässig rechnende Quantencomputer möglich sind.

2004 bewies sie mit anderen, dass das adiabatische Modell des Quantencomputers im Wesentlichen mit dem herkömmlichen Modell identisch ist.

Aharonov ist offen bezüglich der Frage, ob Quantencomputer überhaupt realisierbar sind, sieht die Forschung daran aber als aufschlussreich zur Erkundung der Natur der Quantenmechanik.[1]

Sie war 2010 Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Hyderabad (Indien) (Mathematical Aspects of Computer Science).

Sie ist die Nichte des Quantenphysikers Yakir Aharonov.

Schriften

  • mit Michael Ben-Or: Fault Tolerant Quantum Computation with Constant Error. Preprint 1996, arxiv:quant-ph/9611025
  • Quantum to classical phase transition in noisy quantum computers. In: Physical Review A, Band 62, 2000, S. 062311, Abstract
  • mit Wim van Dam, Julia Kempe, Zeph Landau, Seth Lloyd, Oded Regev: Adiabatic Quantum Computation is Equivalent to Standard Quantum Computation. In: SIAM J. of Computing, Band 37, 2007, S. 166–194, arxiv:quant-ph/0405098

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Waitzman, Nature 433, 2005, siehe Weblinks