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[[Heinrich Fassbender (Physiker)|Heinrich Fassbender]]. 1918 führten sie einen hochfrequenten Trägerfrequenz-Fernsprechverkehr von drei gleichzeitigen Fernsprechverbindungen zwischen Berlin und Potsdam vor. Ein halbes Jahr später konnte ein öffentlicher postalischer Trägerfrequenz-Telegrafieverkehr zwischen Berlin und Weimar (Sitz der Nationalversammlung) eingerichtet werden. Fast 100 Patente und Patentanmeldungen aus der Anfangszeit der Trägerfrequenztechnik tragen Fassbenders und Habanns Namen.<ref>P. Noll: {{Webarchiv | url= http://www.nue.tu-berlin.de/history/th_nachr.pdf | [[Heinrich Fassbender (Physiker)|Heinrich Fassbender]]. 1918 führten sie einen hochfrequenten Trägerfrequenz-Fernsprechverkehr von drei gleichzeitigen Fernsprechverbindungen zwischen Berlin und Potsdam vor. Ein halbes Jahr später konnte ein öffentlicher postalischer Trägerfrequenz-Telegrafieverkehr zwischen Berlin und Weimar (Sitz der Nationalversammlung) eingerichtet werden. Fast 100 Patente und Patentanmeldungen aus der Anfangszeit der Trägerfrequenztechnik tragen Fassbenders und Habanns Namen.<ref>P. Noll: {{Webarchiv |url=http://www.nue.tu-berlin.de/history/th_nachr.pdf |text=Nachrichtentechnik an der TH/TU Berlin – Geschichte, Stand und Ausblick |wayback=20070610070903}}</ref> | ||
Nach seiner [[Promotion (Doktor)|Promotion]] am physikalischen Institut der [[Universität Jena]] unter der Leitung von [[Max Wien]]<ref>{{Literatur | Nach seiner [[Promotion (Doktor)|Promotion]] am physikalischen Institut der [[Universität Jena]] unter der Leitung von [[Max Wien]]<ref>{{Literatur |Autor=Salvatore Califano |Titel=Pathways to Modern Chemical Physics |Auflage=XII |Verlag=Springer Science+Business Media |Datum=2012 |ISBN=978-3-642-28179-2 |Seiten=283 |DOI=10.1007/978-3-642-28180-8}}</ref> mit der Arbeit ''Eine neue Generatorröhre'' (1924)<ref>{{Literatur |Autor=Erich Habann |Titel=Eine neue Generatorröhre |Band=Dissertation |Verlag=Krayn Berlin |Ort=Jena |Datum=1924 |Seiten=12 |OCLC=71863946}}</ref> über ein Zweischlitz-[[Magnetron]] mit außenliegendem Schwingkreis<ref>Califano (2012), S. 97: "In 1924, the Czech August Zacek (1886–1961), professor at Prague’s Charles University, discovered that the magnetron could generate waves of 100 MHz to 1 GHz and ''at the same time the German Erich Habann student at the university of Jena, while investigating the magnetron for his doctoral dissertation'', reached the same conclusion."</ref>, wurde er 1928 an der TH Braunschweig habilitiert<ref name="Nagel2008" /> und später zum ao. Professor für Schaltungslehre der Fernmeldetechnik. [[Hans Erich Hollmann]] arbeitete mit diesem Magnetron.<ref>[https://books.google.de/books?id=cr8FPGkiRS0C&pg=PA75&lpg=PA75&dq=habann+magnetron&source=bl&ots=JytlKBdRn-&sig=Gzf_ETzEBjpmIRanGu2JZKuoi3A&hl=de&ei=oN8_SrP3B4OInQOI1pnMDg&sa=X&oi=book_result&ct=result Silicon Materials Science and Technology]</ref> | ||
| Autor=Salvatore Califano | |||
| Titel=Pathways to Modern Chemical Physics | |||
| Auflage= XII | |||
| Verlag=Springer Science+Business Media | |||
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| ISBN=978-3-642-28179-2 | |||
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}}</ref> mit der Arbeit ''Eine neue Generatorröhre'' (1924)<ref>{{Literatur | |||
}} </ref> über ein Zweischlitz-[[Magnetron]] mit außenliegendem Schwingkreis, wurde er an der TH Braunschweig ao. Professor für Schaltungslehre der Fernmeldetechnik. | |||
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zählte er zu den Wissenschaftlern, die [[Erich Schumann (Wissenschaftler)|Erich Schuhmann]] zu WaF (Forschungsabteilung des [[Heereswaffenamt]]; hervorgegangen aus der ''Zentralstelle für Heeresphysik und Heereschemie'', ab 1933 unter der Bezeichnung ''Wa Prüf 11'', 1938 umbenannt in ''WaF'') einberufen ließ und dort auf nachrichtentechnischem Gebiet forschte. Im März 1942 war er [[Erich Bagge]] behilflich bei der Patentanmeldung seiner Isotopenschleuse. | Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zählte er zu den Wissenschaftlern, die [[Erich Schumann (Wissenschaftler)|Erich Schuhmann]] zu WaF (Forschungsabteilung des [[Heereswaffenamt]]; hervorgegangen aus der ''Zentralstelle für Heeresphysik und Heereschemie'', ab 1933 unter der Bezeichnung ''Wa Prüf 11'', 1938 umbenannt in ''WaF'') einberufen ließ und dort auf nachrichtentechnischem Gebiet forschte. Im März 1942 war er [[Erich Bagge]] behilflich bei der Patentanmeldung seiner Isotopenschleuse. Er meldete außerdem ein Patent an, mit dem „der [[Transistor]] in seiner ursprünglichen Form von Erich Habann erstmals angegeben“ wurde.<ref name="Nagel2008">{{Literatur |Autor=Günter Nagel |Hrsg=Lorenz Friedrich Beck, Hubert Laitko |Titel=Die Rüstungsforschung des Heeres 1930–1945 unter der Leitung von Erich Schumann und sein Einfluss auf die nationalsozialistische Wissenschaftspolitik |Sammelwerk=Dahlemer Archivgespräche |Band=13 |Verlag=Archiv der Max-Planck-Gesellschaft |Ort=berlin |Datum=2008 |Seiten=95-121 |Fundstelle=114 |Sprache=de |Online=https://www.archiv-berlin.mpg.de/49152/dahlem_13.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref> | ||
Ab 1945 arbeitete er am sowjetischen ''Institut Berlin'' zur Rekonstruktion deutscher Raketentechnik. | Ab 1945 arbeitete er am sowjetischen ''Institut Berlin'' zur Rekonstruktion deutscher Raketentechnik. 1946 im Rahmen der [[Aktion Ossawakim]] in die Sowjetunion verbracht,<ref>{{ANNO|awi|25|10|1946|1|Verschleppung geht weiter}}</ref> wurde er dort 1947 als Spezialist verpflichtet, wo er in seinem Fachgebiet arbeitete und 1951 in die DDR entlassen wurde. | ||
== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
* ''Die neuere Entwicklung der Hochfrequenztelephonie und -telegraphie auf Leitungen.'' Vieweg & Sohn, Braunschweig 1929 | * ''Die neuere Entwicklung der Hochfrequenztelephonie und -telegraphie auf Leitungen.'' Vieweg & Sohn, Braunschweig 1929 | ||
* ''Der Schwingkristall und die Ursachen seiner Wirkungsweise.'' In: ''Annalen der Physik.'' 1931, Band 401, Heft 1<ref>Universität Jena: [ | * ''Der Schwingkristall und die Ursachen seiner Wirkungsweise.'' In: ''Annalen der Physik.'' 1931, Band 401, Heft 1<ref>Universität Jena: [https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jparticle_00129958?XSL.view.objectmetadata.SESSION=false Der Schwingkristall und die Ursachen seiner Wirkungsweise]</ref> | ||
* ''Die Adsorptions- und Diffusionserscheinungen von Gasen an Berührungsstellen fester Körper.'' In: ''Annalen der Physik.'' 1934, Band 411, Heft 5<ref>Universität Jena: [ | * ''Die Adsorptions- und Diffusionserscheinungen von Gasen an Berührungsstellen fester Körper.'' In: ''Annalen der Physik.'' 1934, Band 411, Heft 5<ref>Universität Jena: [https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jparticle_00130592 Die Adsorptions- und Diffusionserscheinungen von Gasen an Berührungsstellen fester Körper]</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Günter Nagel: ''Pionier der Funktechnik. Das Lebenswerk des Wissenschaftlers Erich Habann der in [[Berlin-Rahnsdorf|Hessenwinkel]] lebte, ist heute fast vergessen.'' In: ''Märkische Oderzeitung.'' Brandenburger Blätter vom 15. Dezember 2009, S. 9 | * Günter Nagel: ''Pionier der Funktechnik. Das Lebenswerk des Wissenschaftlers Erich Habann der in [[Berlin-Rahnsdorf|Hessenwinkel]] lebte, ist heute fast vergessen.'' In: ''Märkische Oderzeitung.'' Brandenburger Blätter vom 15. Dezember 2009, S. 9. | ||
* {{Literatur | |||
|Autor=[[Rainer Karlsch]] | |||
|Hrsg=Heiko Petermann | |||
|Titel=Für und wider ›Hitlers Bombe‹ <!-- Sic! Diese "französischen Anführungszeichen" sind im Originaltitel --> – Studien zur Atomforschung in Deutschland | |||
|Verlag=Waxmann | |||
|Ort=Münster / New York / München / Berlin | |||
|Datum=2007 | |||
|ISBN=978-3-8309-1893-6 | |||
|Seiten=251 | |||
|Sprache=de | |||
|Online={{Google Buch |BuchID=ssngupU2dvkC |Seite=251 |Hervorhebung=Erich Habann}} | |||
|Abruf=2021-01-23}} | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * [https://www.cdvandt.org/TFT%20Hollmann%203.pdf Schema des Habann-Generators] (PDF; 609 kB) | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
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Erich Habann (* 6. August 1892 in Soldau, Ostpreußen; † 24. März 1968) war ein deutscher Physiker und Nachrichtentechniker.
Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er im Ersten Weltkrieg als Assistent von Prof. Heinrich Fassbender. 1918 führten sie einen hochfrequenten Trägerfrequenz-Fernsprechverkehr von drei gleichzeitigen Fernsprechverbindungen zwischen Berlin und Potsdam vor. Ein halbes Jahr später konnte ein öffentlicher postalischer Trägerfrequenz-Telegrafieverkehr zwischen Berlin und Weimar (Sitz der Nationalversammlung) eingerichtet werden. Fast 100 Patente und Patentanmeldungen aus der Anfangszeit der Trägerfrequenztechnik tragen Fassbenders und Habanns Namen.[1]
Nach seiner Promotion am physikalischen Institut der Universität Jena unter der Leitung von Max Wien[2] mit der Arbeit Eine neue Generatorröhre (1924)[3] über ein Zweischlitz-Magnetron mit außenliegendem Schwingkreis[4], wurde er 1928 an der TH Braunschweig habilitiert[5] und später zum ao. Professor für Schaltungslehre der Fernmeldetechnik. Hans Erich Hollmann arbeitete mit diesem Magnetron.[6]
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zählte er zu den Wissenschaftlern, die Erich Schuhmann zu WaF (Forschungsabteilung des Heereswaffenamt; hervorgegangen aus der Zentralstelle für Heeresphysik und Heereschemie, ab 1933 unter der Bezeichnung Wa Prüf 11, 1938 umbenannt in WaF) einberufen ließ und dort auf nachrichtentechnischem Gebiet forschte. Im März 1942 war er Erich Bagge behilflich bei der Patentanmeldung seiner Isotopenschleuse. Er meldete außerdem ein Patent an, mit dem „der Transistor in seiner ursprünglichen Form von Erich Habann erstmals angegeben“ wurde.[5]
Ab 1945 arbeitete er am sowjetischen Institut Berlin zur Rekonstruktion deutscher Raketentechnik. 1946 im Rahmen der Aktion Ossawakim in die Sowjetunion verbracht,[7] wurde er dort 1947 als Spezialist verpflichtet, wo er in seinem Fachgebiet arbeitete und 1951 in die DDR entlassen wurde.
Personendaten | |
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NAME | Habann, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Nachrichtentechniker |
GEBURTSDATUM | 6. August 1892 |
GEBURTSORT | Soldau, Ostpreußen |
STERBEDATUM | 24. März 1968 |