Ernst Gottfried Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ernst Gottfried Fischer''' (* [[17. Juli]] [[1754]] in [[Hoheneiche (Saalfelder Höhe)]] bei [[Saalfeld]]; † [[27. Januar]] [[1831]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Chemiker, Mathematiker und Physiker. Er war Professor an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]].
[[File:Punktierstich Ernst Gottfried Fischer (1754-1831).jpg|mini|Punktierstich 1822 nach [[Johann Heusinger (Maler)|Johann Heusinger]]]]
'''Ernst Gottfried Fischer''' (* [[17. Juli]] [[1754]] in [[Hoheneiche (Saalfeld)|Hoheneiche]] bei [[Saalfeld/Saale|Saalfeld]]; † [[27. Januar]] [[1831]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Chemiker, Mathematiker und Physiker. Er war Professor an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]].


== Leben ==
== Leben ==
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1801 übersetzte er die ''Recherches sur les lois de l´affinité'' von Claude-Louis Berthollet ins Deutsche (1802) und wies darin auch auf das Richtersche System in einer Anmerkung hin. 1783 entdeckte er den abnormen regelmäßigen [[ Astigmatismus (Medizin)|Astigmatismus]] des Auges.
1801 übersetzte er die ''Recherches sur les lois de l´affinité'' von Claude-Louis Berthollet ins Deutsche (1802) und wies darin auch auf das Richtersche System in einer Anmerkung hin. 1783 entdeckte er den abnormen regelmäßigen [[ Astigmatismus (Medizin)|Astigmatismus]] des Auges.


Er entwickelte auch eine mathematische Theorie der Dimensionszeichen. Sein Hauptverdienst liegt auf pädagogischem Gebiet. Er schrieb Lehrbücher der Mathematik und Physik und entwarf Lehrpläne für Realgymnasien (1805).
Ernst Gottfried Fischer entwickelte auch eine mathematische Theorie der Dimensionszeichen. Sein Hauptverdienst liegt auf pädagogischem Gebiet. Er schrieb Lehrbücher der Mathematik und Physik und entwarf Lehrpläne für Realgymnasien (1805).


Er war seit 1803 Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Berliner Akademie]]. Seit 1819 war er Mitglied der [[Leopoldina]]. Im Jahre 1801 wurde er in der [[Freimaurerloge]] ''Zur Eintracht'' in den [[Freimaurerei|Freimaurerbund]] aufgenommen.
1807 ließ Fischer eine anonyme Polemik unter dem Titel ''Apologie des Adels'' erscheinen, die sich gegen eine adelskritische Schrift von [[Friedrich Buchholz (Schriftsteller)|Friedrich Buchholz]], ''Untersuchungen über den Geburtsadel'', richtete.<ref>''Apologie des Adels. Gegen den Verfasser der sogenannten Untersuchungen über den Geburtsadel von Hans Albert Freiherrn von S***.'' Amelang, Berlin 1807 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10455018?page=7 Web-Ressource]); das Exemplar der [[Bibliothek Varnhagen]] in der [[Staatsbibliothek zu Berlin]], Signatur Bibl. Varnhagen 553, wurde von [[Karl August Varnhagen von Ense]] auf dem Titelblatt mit der Verfasserangabe „Von Profeßor Fischer“ versehen.</ref>
 
Er war seit 1803 Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Berliner Akademie]]. Seit 1819 war Fischer Mitglied der [[Leopoldina]]. Im Jahre 1801 wurde er in der [[Freimaurerloge]] ''Zur Eintracht'' in den [[Freimaurerei|Freimaurerbund]] aufgenommen.


== Schriften ==
== Schriften ==
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* Untersuchungen über den eigentlichen Sinn der höheren Analysis, 1808
* Untersuchungen über den eigentlichen Sinn der höheren Analysis, 1808
* Kepler und die unsichtbare Welt, 1819, Neudruck 1882
* Kepler und die unsichtbare Welt, 1819, Neudruck 1882
* Lehrbuch der Elementar-Mathematik, 5 Teile, 1820-35,
* Lehrbuch der Elementar-Mathematik, 5 Teile, 1820–35,


== Literatur ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2021, 13:21 Uhr

Punktierstich 1822 nach Johann Heusinger

Ernst Gottfried Fischer (* 17. Juli 1754 in Hoheneiche bei Saalfeld; † 27. Januar 1831 in Berlin) war ein deutscher Chemiker, Mathematiker und Physiker. Er war Professor an der Universität Berlin.

Leben

Fischer war der Sohn eines Pfarrers und studierte von 1773 bis 1776 Theologie und Mathematik bei Johann Andreas von Segner in Halle. Von 1782 bis 1829 unterrichtete er Mathematik und Physik am Gymnasium am Grauen Kloster in Berlin. Außerdem war er von 1810 bis 1830 außerordentlicher Professor für Physik an der Universität Berlin. Er unterrichtete in den 1780er Jahren als Privatlehrer die Gebrüder Humboldt und von 1810 bis 1816 den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Mathematik und Naturwissenschaften.

Fischer stellte die von Jeremias Benjamin Richter angegebenen Äquivalentmassen der Stöchiometrie auf die einheitliche Basis von Schwefelsäure und machte sie so erst bekannt. Sie wurden durch Claude Louis Berthollet 1803 in sein Buch Essai de statique chimique übernommen.

1801 übersetzte er die Recherches sur les lois de l´affinité von Claude-Louis Berthollet ins Deutsche (1802) und wies darin auch auf das Richtersche System in einer Anmerkung hin. 1783 entdeckte er den abnormen regelmäßigen Astigmatismus des Auges.

Ernst Gottfried Fischer entwickelte auch eine mathematische Theorie der Dimensionszeichen. Sein Hauptverdienst liegt auf pädagogischem Gebiet. Er schrieb Lehrbücher der Mathematik und Physik und entwarf Lehrpläne für Realgymnasien (1805).

1807 ließ Fischer eine anonyme Polemik unter dem Titel Apologie des Adels erscheinen, die sich gegen eine adelskritische Schrift von Friedrich Buchholz, Untersuchungen über den Geburtsadel, richtete.[1]

Er war seit 1803 Mitglied der Berliner Akademie. Seit 1819 war Fischer Mitglied der Leopoldina. Im Jahre 1801 wurde er in der Freimaurerloge Zur Eintracht in den Freimaurerbund aufgenommen.

Schriften

  • Anfangsgründe der Stöchyometrie, 1792
  • Lehrbuch der mechanischen Naturlehre, (französische Übersetzung von J. B. Biot, 1806)
  • Über die zweckmäßige Einrichtung der Lehranstalten für die gebildeten Stände, 1806
  • Untersuchungen über den eigentlichen Sinn der höheren Analysis, 1808
  • Kepler und die unsichtbare Welt, 1819, Neudruck 1882
  • Lehrbuch der Elementar-Mathematik, 5 Teile, 1820–35,

Literatur

  • Eintrag in Winfried Pötsch, Annelore Fischer, Wolfgang Müller: Lexikon bedeutender Chemiker, Harri Deutsch 1989

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Apologie des Adels. Gegen den Verfasser der sogenannten Untersuchungen über den Geburtsadel von Hans Albert Freiherrn von S***. Amelang, Berlin 1807 (Web-Ressource); das Exemplar der Bibliothek Varnhagen in der Staatsbibliothek zu Berlin, Signatur Bibl. Varnhagen 553, wurde von Karl August Varnhagen von Ense auf dem Titelblatt mit der Verfasserangabe „Von Profeßor Fischer“ versehen.