Forschungsreaktor München: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Forschungsreaktor München''' ('''FRM''') in [[Garching bei München]] wurde am 31. Oktober 1957 als erster [[Forschungsreaktor]] in [[Deutschland]] in Betrieb genommen. Er gehört zur [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] (TUM). Der Reaktor wurde am 28. Juli 2000&nbsp;um 10:30 Uhr abgeschaltet. Er wurde durch die benachbart liegende  [[Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz]] (Forschungsreaktor München II) ersetzt.
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Wegen seiner von [[Gerhard Weber (Architekt)|Gerhard Weber]] entworfenen eiförmigen Kuppel, die Bestandteil des Stadtwappens von Garching ist, wird er auch als '''Atomei''' bezeichnet und steht unter [[Denkmalschutz]]. Der Rückbau soll 10 bis 15 Jahre dauern.{{Zukunft|2024}}<ref>https://www.frm2.tum.de/aktuelles-medien/presse/newsarchiv/news-single-view/article/atom-ei-wird-entkernt/</ref>
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Wegen seiner von [[Gerhard Weber (Architekt)|Gerhard Weber]] entworfenen eiförmigen Kuppel, oft als ''Garchinger Atom-Ei'' bezeichnet, die auch Bestandteil des Wappens der Stadt Garching im [[Landkreis München]] ist, steht der Reaktor unter [[Denkmalschutz]]. Der Anblick der Einrichtung östlich der [[Bundesautobahn 9|Autobahn nach Nürnberg]] kurz vor der Ausfahrt nach Garching ist charakteristisch. Das „Ei“ soll entkernt, das heißt, die radioaktiven Bestandteile sollen aus dem Inneren entfernt werden. Danach soll es als Nebengebäude für die Neutronenquelle dienen. Die Zeit für den Rückbau wurde 2014 auf 10 bis 15 Jahre veranschlagt.{{Zukunft|2024}}<ref>{{Internetquelle |url=https://www.frm2.tum.de/aktuelles-medien/presse/newsarchiv/news-single-view/article/atom-ei-wird-entkernt/ |titel=Atom-Ei wird entkernt |datum=2014-06-11 |zugriff=2018-01-16 |hrsg=TU München}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Grundsatzentscheidung für den Bau des Forschungsreaktors wurde vom Physiker [[Heinz Maier-Leibnitz]] angeregt, der dann auch erster wissenschaftlicher Leiter wurde. Baubeginn war der 6. November 1956. Die Inbetriebnahme erfolgte am 31. Oktober 1957. 1958 wurde [[Lothar Köster (Physiker)|Lothar Köster]] als zunächst stellvertretender und ab 1960 als Technischer Direktor des FRM berufen.<ref>[[Helmut Rauch]]: ''Nachruf auf Lothar Köster''. [[Physik Journal]] 15 (2016) Nr. 1, S. 48.</ref> Das ''Atomei'' war damit die erste kerntechnische Anlage in der Bundesrepublik Deutschland. Ab Mitte der 80er Jahre gab es Planungen, den FRM in seiner Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Der [[Wissenschaftsrat]] empfahl 1992 jedoch den Neubau eines leistungsfähigeren Forschungsreaktors.<ref>{{BT-Drs|12|2984}}: Antwort der Bundesregierung</ref> Die Abschaltung des FRM erfolgte am 28. Juli 2000, der FRM II wurde am 2. März 2004 erstmals angefahren.
Die Grundsatzentscheidung für den Bau des Forschungsreaktors wurde vom Physiker [[Heinz Maier-Leibnitz]] angeregt, der dann auch erster wissenschaftlicher Leiter wurde. Baubeginn war der 6. November 1956. Die Inbetriebnahme erfolgte am 31. Oktober 1957. 1958 wurde [[Lothar Köster (Physiker)|Lothar Köster]] als zunächst stellvertretender und ab 1960 als Technischer Direktor des FRM berufen.<ref>[[Helmut Rauch]]: ''Nachruf auf Lothar Köster''. [[Physik Journal]] 15 (2016) Nr. 1, S. 48.</ref> Das ''Atomei'' war damit die erste kerntechnische Anlage in der Bundesrepublik Deutschland. Ab Mitte der 80er Jahre gab es Planungen, den FRM in seiner Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Der [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]] empfahl 1992 jedoch den Neubau eines leistungsfähigeren Forschungsreaktors.<ref>{{BT-Drs|12|2984}}: Antwort der Bundesregierung</ref> Die Abschaltung des FRM erfolgte am 28. Juli 2000, der FRM II wurde am 2. März 2004 erstmals angefahren.
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== Technik ==
== Technik ==
Beim Forschungsreaktor München handelte es sich um einen [[Schwimmbadreaktor]]/[[Materialtestreaktor|MTR]] mit einer thermischen Leistung von 4 MW. Er diente als [[Neutronenquelle]] für die Forschung. Die erzielbare Neutronenflussdichte lag bei 6,6 × 10<sup>12</sup> n/(cm² s).
Beim Forschungsreaktor München handelte es sich um einen [[Schwimmbadreaktor]]/[[Materialtestreaktor|MTR]] mit einer thermischen Leistung von 4 MW. Er diente als [[Neutronenquelle]] für die Forschung. Die erzielbare Neutronenflussdichte lag bei 6,6 × 10<sup>12</sup> n/(cm² s).
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== Weblinks ==
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* TU München: [http://neutronsources.org/index.php?article_id=32&file=40jahre_atom-ei.pdf 40 Jahre Atomei]
* {{Internetquelle
* [http://www.spektrum.de/news/die-geburtsstunde-der-deutschen-neutronenforschung/1514987?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP Garchinger Atom-Ei: Die Geburtsstunde der deutschen Neutronenforschung] bei spektrum.de
  |hrsg=TU München
  |titel=40 Jahre Atom-Ei Garching
  |datum=1997-10
  |url=http://www.frm2.tum.de/fileadmin/w00bnv/www/Aktuelles___Medien/Broschueren/Sonstige/40Jahre_Atom-Ei.pdf
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* {{Internetquelle
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  |titel=Garchinger Atom-Ei: Die Geburtsstunde der deutschen Neutronenforschung
  |werk=Spektrum der Wissenschaft
  |datum=2017-10-20
  |autor=Dirk Eidemüller
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Bauwerk in Garching bei München]]
[[Kategorie:Bauwerk in Garching bei München]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1950er Jahren]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1950er Jahren]]
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Garching bei München]]

Aktuelle Version vom 29. September 2020, 00:45 Uhr

Forschungsreaktor München
Der FRM mit seiner charakteristischen Kuppel

Der FRM mit seiner charakteristischen Kuppel

Lage
Forschungsreaktor München (Bayern)
Koordinaten 48° 15′ 57″ N, 11° 40′ 27″ OKoordinaten: 48° 15′ 57″ N, 11° 40′ 27″ O
Land Deutschland
Daten
Betreiber TU München
Baubeginn 6. November 1956
Inbetriebnahme 31. Oktober 1957
Abschaltung 28. Juli 2000
Reaktortyp Schwimmbadreaktor
Thermische Leistung 4 MW
Neutronenflussdichte 6,6 × 1012 n/(cm2 s)
Website Info der TU München
Stand 1. Februar 2009

Der Forschungsreaktor München (FRM) in Garching bei München wurde am 31. Oktober 1957 als erster Forschungsreaktor in Deutschland in Betrieb genommen. Er gehört zur Technischen Universität München (TUM). Der Reaktor wurde am 28. Juli 2000 um 10:30 Uhr abgeschaltet. Er wurde durch die benachbart liegende Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (Forschungsreaktor München II) ersetzt.

Wappen von Garching

Wegen seiner von Gerhard Weber entworfenen eiförmigen Kuppel, oft als Garchinger Atom-Ei bezeichnet, die auch Bestandteil des Wappens der Stadt Garching im Landkreis München ist, steht der Reaktor unter Denkmalschutz. Der Anblick der Einrichtung östlich der Autobahn nach Nürnberg kurz vor der Ausfahrt nach Garching ist charakteristisch. Das „Ei“ soll entkernt, das heißt, die radioaktiven Bestandteile sollen aus dem Inneren entfernt werden. Danach soll es als Nebengebäude für die Neutronenquelle dienen. Die Zeit für den Rückbau wurde 2014 auf 10 bis 15 Jahre veranschlagt. Die Kategorie Kategorie:Wikipedia:Veraltet nach Jahr 2024 existiert noch nicht. Lege sie mit folgendem Text {{Zukunftskategorie|2024}} an.[1]

Geschichte

Die Grundsatzentscheidung für den Bau des Forschungsreaktors wurde vom Physiker Heinz Maier-Leibnitz angeregt, der dann auch erster wissenschaftlicher Leiter wurde. Baubeginn war der 6. November 1956. Die Inbetriebnahme erfolgte am 31. Oktober 1957. 1958 wurde Lothar Köster als zunächst stellvertretender und ab 1960 als Technischer Direktor des FRM berufen.[2] Das Atomei war damit die erste kerntechnische Anlage in der Bundesrepublik Deutschland. Ab Mitte der 80er Jahre gab es Planungen, den FRM in seiner Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Der Wissenschaftsrat empfahl 1992 jedoch den Neubau eines leistungsfähigeren Forschungsreaktors.[3] Die Abschaltung des FRM erfolgte am 28. Juli 2000, der FRM II wurde am 2. März 2004 erstmals angefahren.

Technik

Beim Forschungsreaktor München handelte es sich um einen Schwimmbadreaktor/MTR mit einer thermischen Leistung von 4 MW. Er diente als Neutronenquelle für die Forschung. Die erzielbare Neutronenflussdichte lag bei 6,6 × 1012 n/(cm² s).

Literatur

  • Georg Paula, Timm Weski: Landkreis München (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.17). Karl M. Lipp Verlag, München 1997, ISBN 3-87490-576-4, S. 56.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Forschungsreaktor München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Atom-Ei wird entkernt. TU München, 11. Juni 2014, abgerufen am 16. Januar 2018.
  2. Helmut Rauch: Nachruf auf Lothar Köster. Physik Journal 15 (2016) Nr. 1, S. 48.
  3. BT-Drs. 12/2984: Antwort der Bundesregierung