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'''{{lang|en|Foxfire}}''' ({{enS}} für „falsches Feuer“, auch als '''{{lang|en|shining wood}}''', also „Leuchtendes Holz“ bekannt)<ref>Osamu Shimomura: ''Bioluminescence''. Seite 275–277.</ref> bezeichnet | '''{{lang|en|Foxfire}}''' ({{enS}} für „falsches Feuer“, auch als '''{{lang|en|shining wood}}''', also „Leuchtendes Holz“ bekannt)<ref>Osamu Shimomura: ''Bioluminescence''. Seite 275–277.</ref> bezeichnet die [[Biolumineszenz]] von bestimmten, auf verrottendem Holz wachsenden [[Pilze]]n. | ||
== Verbreitung == | == Verbreitung == | ||
Von über 100.000 bekannten Pilzarten sind nur 71 biolumineszent. Die Biolumineszenz entwickelte sich in vier Abstammungslinien. Es konnte nachgewiesen werden, dass die | Von über 100.000 bekannten Pilzarten sind nur 71 biolumineszent. Die Biolumineszenz entwickelte sich in vier Abstammungslinien. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Biolumineszenz bei allen vier Abstammungslinien auf den gleichen Grundlagen beruht.<ref name=Oliveira>Anderson G. Oliveira, Dennis E. Desjardin, Brian A. Perry, Cassius V. Stevani, ''Evidence that a single bioluminescent system is shared by all known bioluminescent fungal lineages.'' In: ''Photochem. Photobiol. Sci.'' Band 11, 2012, S. 848–852. {{DOI|10.1039/C2PP25032B}}.</ref> | ||
== Erzeugung und Funktion der Biolumineszenz == | == Erzeugung und Funktion der Biolumineszenz == | ||
Das blau-grüne Leuchten wird dem [[Luciferin]] zugeschrieben, welches mit Hilfe des [[Enzym]]s [[Luciferase]] durch Beimengung von Sauerstoff und [[Peroxide]]n zur [[Emission (Umwelt)|Emission]] von Licht angeregt wird, wie es unter | Das blau-grüne Leuchten wird dem [[Luciferin]] zugeschrieben, welches mit Hilfe des [[Enzym]]s [[Luciferase]] durch Beimengung von Sauerstoff und [[Peroxide]]n zur [[Emission (Umwelt)|Emission]] von Licht angeregt wird, wie es unter anderem von [[Leuchtkäfer]]n und [[Noctiluca scintillans|Meeresleuchttierchen]] bekannt ist.<ref>Eberhard Breitmaier, Günther Jung: ''Organische Chemie.'' Seite 572.</ref> 2009 konnten Oliveira und Stevani nachweisen, dass es sich um einen zweistufigen enzymatischen Mechanismus handelt, der sich von dem bakteriellen Mechanismus unterscheidet. Anders als im bakteriellen Mechanismus konnten bei Pilzen weder reduziertes [[Riboflavin]]-[[Phosphate|Phosphat]] ([[Flavinmononukleotid|FMNH<sub>2</sub>]]) noch langkettige aliphatische [[Aldehyde]] nachgewiesen werden.<ref name=Stevani>Anderson G. Oliveira, Cassius V. Stevani: ''The enzymatic nature of fungal bioluminescence,'' In: ''Photochem. Photobiol. Sci.'' Band 8, 2009, S. 1416–1421. {{DOI|10.1039/B908982A}}.</ref> | ||
Der Zweck der Biolumineszenz bei Pilzen ist nicht geklärt, es werden verschiedene Theorien angeführt. Ein Zweck könnte sein, auf Biolumineszenz reagierende Insekten anzulocken, damit diese die Pilzfruchtkörper anfressen und die Sporen verschleppen. Ein anderer Zweck könnte das Abschrecken lichtempfindlicher, pilzfressender Lebensformen sein. Als dritte Möglichkeit werden apotropäische Signale vermutet | Der Zweck der Biolumineszenz bei Pilzen ist nicht geklärt, es werden verschiedene Theorien angeführt. Ein Zweck könnte sein, auf Biolumineszenz reagierende Insekten anzulocken, damit diese die Pilzfruchtkörper anfressen und die Sporen verschleppen. Ein anderer Zweck könnte das Abschrecken lichtempfindlicher, pilzfressender Lebensformen sein. Als dritte Möglichkeit werden apotropäische Signale vermutet; der Pilz leuchtet, um auf seine Giftigkeit hinzuweisen.<ref>Konrad Dettner, Werner Peters: ''Lehrbuch Der Entomologie''. Seite 600.</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Auf Vorschlag [[Benjamin Franklin]]s wurde es als Licht in der ''[[Turtle (U-Boot)|Turtle]]'', einem frühen amerikanischen [[U-Boot]], verwendet.<ref>{{cite book| last=Diamant|first=Lincoln| title=Chaining the Hudson: The Fight for the River in the American Revolution| publisher=Fordham University Press| year=2004|isbn=978-0-8232-2339-8|oclc=491786080|location=New York}}</ref> | Auf Vorschlag [[Benjamin Franklin]]s wurde es als Licht in der ''[[Turtle (U-Boot)|Turtle]]'', einem frühen amerikanischen [[U-Boot]], verwendet.<ref>{{cite book| last=Diamant|first=Lincoln| title=Chaining the Hudson: The Fight for the River in the American Revolution| publisher=Fordham University Press| year=2004|isbn=978-0-8232-2339-8|oclc=491786080|location=New York}}</ref> | ||
Obwohl es noch viele weitere Literaturnachweise für Foxfire durch frühe Wissenschaftler und Naturforscher gibt, war die wahre Ursache dieser Biolumineszenz bis in das Jahr 1823 unbekannt. Schließlich wurde das Leuchten von hölzernen Trägern in Untertageminen untersucht, | Obwohl es noch viele weitere Literaturnachweise für Foxfire durch frühe Wissenschaftler und Naturforscher gibt, war die wahre Ursache dieser Biolumineszenz bis in das Jahr 1823 unbekannt. Schließlich wurde das Leuchten von hölzernen Trägern in Untertageminen untersucht, und man fand heraus, dass es von Pilzbewuchs stammt.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Journey Idea| titel=Firefox That Glows| zugriff=2011-07-18| url=http://www.journeyidea.com/firefox-that-glows |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130924094622/http://www.journeyidea.com/firefox-that-glows |archiv-datum=2013-09-24}}</ref> | ||
== Etymologie == | == Etymologie == | ||
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== In der Popkultur == | == In der Popkultur == | ||
* In der Folge | * In der Folge ''In der Falle'' der fünften Staffel der TV-Serie ''[[Lassie (Fernsehserie, 1954)|Lassie]]'' suchen Timmy und Boomer nach Foxfire, um während einer [[Halloween]]-Party Mädchen fernzuhalten.<ref>{{cite web| publisher=Flying Dreams| title=Episode Guide: Season 5 (1958–1959)| accessdate=2011-07-18| url=http://episodes.lassieweb.org/lassie05.htm}}</ref> | ||
* In dem Roman [[Die Abenteuer des Huckleberry Finn]] von [[Mark Twain]] benutzen Finn und Tom Sawyer | * In dem Roman ''[[Die Abenteuer des Huckleberry Finn]]'' von [[Mark Twain]] benutzen Finn und Tom Sawyer Foxfire als Lichtquelle, um einen Tunnel zu graben.<ref>{{cite book| title=Adventures of Huckleberry Finn| last=Twain| first=Mark| chapter=[https://books.google.de/books?id=uWL4AAAAQBAJ&pg=PT185 35: Dark, Deep-Laid Plans]| isbn=1-4635-2071-9| publisher=CreateSpace| year=2011 }}</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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* [[Konrad Dettner]], [[Werner Peters (Zoologe)|Werner Peters]]: ''Lehrbuch Der Entomologie, Teil 1''. Springer DE, Heidelberg 2010 (2. Ausgabe), ISBN 3-8274-2618-9. | * [[Konrad Dettner]], [[Werner Peters (Zoologe)|Werner Peters]]: ''Lehrbuch Der Entomologie, Teil 1''. Springer DE, Heidelberg 2010 (2. Ausgabe), ISBN 3-8274-2618-9. | ||
* Eberhard Breitmaier, Günther Jung: ''Organische Chemie: Grundlagen, Verbindungsklassen, Reaktionen, Konzepte, Molekülstruktur''. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York (US) 2012 (7. Ausgabe). ISBN 3-13-159987-1. | * [[Eberhard Breitmaier]], [[Günther Jung]]: ''Organische Chemie: Grundlagen, Verbindungsklassen, Reaktionen, Konzepte, Molekülstruktur''. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York (US) 2012 (7. Ausgabe). ISBN 3-13-159987-1. | ||
* Osamu Shimomura: ''Bioluminescence: Chemical Principles and Methods''. World Scientific, Singapur 2012, ISBN 9814366080. | * [[Osamu Shimomura]]: ''Bioluminescence: Chemical Principles and Methods''. World Scientific, Singapur 2012, ISBN 9814366080. | ||
* Dennis E. Desjardina, Anderson G. Oliveira, Cassius V. Stevani, ''Fungi bioluminescence revisited'', ''Photochem. Photobiol. Sci.'' '''2008''', 7, | * Dennis E. Desjardina, Anderson G. Oliveira, Cassius V. Stevani, ''Fungi bioluminescence revisited'', ''Photochem. Photobiol. Sci.'' '''2008''', 7, 170–182. {{DOI|10.1039/B713328F}} | ||
== Weblinks == | == Weblinks == |
{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (englisch für „falsches Feuer“, auch als {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), also „Leuchtendes Holz“ bekannt)[1] bezeichnet die Biolumineszenz von bestimmten, auf verrottendem Holz wachsenden Pilzen.
Von über 100.000 bekannten Pilzarten sind nur 71 biolumineszent. Die Biolumineszenz entwickelte sich in vier Abstammungslinien. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Biolumineszenz bei allen vier Abstammungslinien auf den gleichen Grundlagen beruht.[2]
Das blau-grüne Leuchten wird dem Luciferin zugeschrieben, welches mit Hilfe des Enzyms Luciferase durch Beimengung von Sauerstoff und Peroxiden zur Emission von Licht angeregt wird, wie es unter anderem von Leuchtkäfern und Meeresleuchttierchen bekannt ist.[3] 2009 konnten Oliveira und Stevani nachweisen, dass es sich um einen zweistufigen enzymatischen Mechanismus handelt, der sich von dem bakteriellen Mechanismus unterscheidet. Anders als im bakteriellen Mechanismus konnten bei Pilzen weder reduziertes Riboflavin-Phosphat (FMNH2) noch langkettige aliphatische Aldehyde nachgewiesen werden.[4]
Der Zweck der Biolumineszenz bei Pilzen ist nicht geklärt, es werden verschiedene Theorien angeführt. Ein Zweck könnte sein, auf Biolumineszenz reagierende Insekten anzulocken, damit diese die Pilzfruchtkörper anfressen und die Sporen verschleppen. Ein anderer Zweck könnte das Abschrecken lichtempfindlicher, pilzfressender Lebensformen sein. Als dritte Möglichkeit werden apotropäische Signale vermutet; der Pilz leuchtet, um auf seine Giftigkeit hinzuweisen.[5]
Die älteste bekannte Dokumentation von Foxfire stammt von Aristoteles aus dem Jahre 382 v. Chr. Seine Anmerkungen beziehen sich auf ein Licht, das, ungleich Feuer, kalt ist, wenn man es berührt. Der römische Gelehrte Plinius der Ältere erwähnte es ebenfalls als leuchtendes Holz, das in Olivenhainen auftritt.[6]
Auf Vorschlag Benjamin Franklins wurde es als Licht in der Turtle, einem frühen amerikanischen U-Boot, verwendet.[7]
Obwohl es noch viele weitere Literaturnachweise für Foxfire durch frühe Wissenschaftler und Naturforscher gibt, war die wahre Ursache dieser Biolumineszenz bis in das Jahr 1823 unbekannt. Schließlich wurde das Leuchten von hölzernen Trägern in Untertageminen untersucht, und man fand heraus, dass es von Pilzbewuchs stammt.[8]
Der Wortteil fox im englischen Begriff foxfire stammt vermutlich aus dem Altfranzösischen Wort fols für ‚falsch‘. Somit ist es nicht auf das englische Wort fox für ‚Fuchs‘ zurückzuführen.[9]