Georges Claude: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Georges Claude''' (* [[24. September]] [[1870]]; † [[23. Mai]] [[1960]]) war ein [[Frankreich|französischer]] [[Physiker]] und Geschäftsmann und gilt als Erfinder der [[Neonröhre]]. Am 19. Januar 1915 wurde ihm das US-[[Patent]] erteilt.<ref>{{Patent
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Der Vater von Georges Claude, selbst Lehrer und erfolgloser Erfinder, verbot ihm den Besuch einer Schule. Trotz fehlendem Schulabschluss studierte er an der Pariser Hochschule für Physik und Chemie. Später wurde er sogar Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
Der Vater von Georges Claude, selbst Lehrer und erfolgloser Erfinder, verbot ihm den Besuch einer Schule. Trotz fehlendem Schulabschluss studierte er an der Pariser Hochschule für Physik und Chemie. Später wurde er sogar Mitglied der Akademie der Wissenschaften.


Die Neonröhre entstand als Abfallprodukt bei seinen Versuchen, reinen [[Sauerstoff]] aus der Luft zu isolieren. 1902 gründete er zusammen mit [[Paul Delorme]] die Firma ''[[Air Liquide]]'', wodurch er ein großes Vermögen erwarb.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.airliquide.de/ueberuns/wer-wir-sind/al-weltweit/historie-konzern.html |titel=Die Firma ''Air Liquide'' (Historischer Überblick) |titelerg= |werk= |hrsg=airliquide.de |datum= |seiten= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20091212025903/http://www.airliquide.de/ueberuns/wer-wir-sind/al-weltweit/historie-konzern.html |archiv-datum=2009-12-12 |zugriff=2017-02-03 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref>
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1940 besetzt die deutsche Wehrmacht Frankreich. Als glühender und zutiefst antidemokratisch gesinnter Verehrer Hitlers, Mussolinis und Francos zieht der über 70-jährige Claude durch Frankreich, um auf eigene Kosten für die Kollaboration mit Nazi-Deutschland zu werben. Seine ebenso starke Verachtung für die Demokratie führte ihn später zur Unterstützung der rechtsgerichteten [[Action française]],<ref name="Eugen Weber">{{Literatur| Autor=Eugen Weber | Titel=Action Française Royalism and Reaction in Twentieth Century France | Verlag=Stanford University Press | ISBN=978-0-8047-0134-1 | Jahr=1962 | Online={{Google Buch | BuchID=y4CaAAAAIAAJ | Seite=452 }} | Seiten=452 }}</ref> die die Besetzung Frankreichs durch [[Adolf Hitler|Hitler]] billigte. 1945 wurde er zu lebenslanger Haftstrafe wegen [[Hochverrat]]s verurteilt. Nach vier Jahren begnadigte ihn der französische Staatsgerichtshof wegen geistiger Verwirrung.<ref name="wdr.de">wdr.de: [http://www1.wdr.de/stichtag/stichtag4926.html Stichtag - 23. Mai 1960: Tod des Neonröhren-Erfinders Georges Claude - Stichtag - WDR], abgerufen am 15. März 2017</ref><ref name="Kenneth E. Hendrickson III">{{Literatur| Autor=Kenneth E. Hendrickson III | Titel=The Encyclopedia of the Industrial Revolution in World History  | Verlag=Rowman & Littlefield | ISBN=978-0-8108-8888-3 | Jahr=2014 | Online={{Google Buch | BuchID=EdwsCgAAQBAJ | Seite=187 }} | Seiten=187 }}</ref>
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== Einzelnachweise ==
Nach der [[Befreiung von Paris]] wurde er im September 1944 in [[Nancy]] verhaftet. In den Verhören gab er zu, zahlreiche junge Männer für die [[Légion des volontaires français contre le bolchévisme]] und andere französische Freiwilligeneinheiten der Wehrmacht geworben zu haben. Er bestritt, die deutschen bei der Entwicklung der [[Fieseler Fi 103|V-1]] beraten zu haben.<ref>''De Stem'', 27. Februar 1945, S. 1 (niederländisch)</ref> Am 26. Juni 1945 durch den Gerichtshof des [[Département Seine|Départements Seine]] zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Haftstrafe wurde später in eine 10-jährige Haft abgemildert und am 3. Januar 1950 wurde der 79-jährige aufgrund seines Alters entlassen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.lemonde.fr/archives/article/1950/01/03/henri-beraud-et-georges-claude-en-liberte-conditionnelle_2047807_1819218.html?xtmc=cour_de_justice&xtcr=14062|titel=HENRI BERAUD ET GEORGES CLAUDE en liberté conditionnelle|hrsg=Le Monde|datum=1950-01-03|zugriff=2018-06-16|sprache=fr}}</ref> Neben seiner Haftstrafe wurde er auch aus der [[Ehrenlegion]] und der Akademie der Wissenschaften ausgeschlossen.<ref name="wdr.de">wdr.de: [http://www1.wdr.de/stichtag/stichtag4926.html Stichtag - 23. Mai 1960: Tod des Neonröhren-Erfinders Georges Claude - Stichtag - WDR], abgerufen am 15. März 2017</ref><ref name="Kenneth E. Hendrickson III">{{Literatur| Autor=Kenneth E. Hendrickson III | Titel=The Encyclopedia of the Industrial Revolution in World History  | Verlag=Rowman & Littlefield | ISBN=978-0-8108-8888-3 | Jahr=2014 | Online={{Google Buch | BuchID=EdwsCgAAQBAJ | Seite=187 }} | Seiten=187 }}</ref> Anschließend widmete er sich der Erforschung der Nutzung der Energie der Meere. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Claude auf seinem Besitz in [[La Ferté-Saint-Aubin]] im [[Département Loiret]].
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Aktuelle Version vom 2. Februar 2021, 17:32 Uhr

Georges Claude (1926)

Georges Claude (* 24. September 1870 in Paris, 11. Arrondissement; † 23. Mai 1960 in Saint-Cloud) war ein französischer Physiker und Geschäftsmann und gilt als Erfinder der Neonröhre. Am 19. Januar 1915 wurde ihm das US-Patent erteilt.[1]

Leben und Werk

Der Vater von Georges Claude, selbst Lehrer und erfolgloser Erfinder, verbot ihm den Besuch einer Schule. Trotz fehlendem Schulabschluss studierte er an der Pariser Hochschule für Physik und Chemie. Später wurde er sogar Mitglied der Akademie der Wissenschaften.

Die Neonröhre entstand als Abfallprodukt bei seinen Versuchen, reinen Sauerstoff aus der Luft zu isolieren. 1902 gründete er zusammen mit Paul Delorme die Firma Air Liquide, wodurch er ein großes Vermögen erwarb.[2]

Als glühender und zutiefst antidemokratisch gesinnter Verehrer Hitlers, Mussolinis und Francos zog der über 70-jährige Claude durch Frankreich, um auf eigene Kosten für die Kollaboration mit Nazi-Deutschland zu werben. Seine Verachtung für die Demokratie führte ihn später zur Unterstützung der rechtsgerichteten Action française, der er mehrfach große Geldsummen spendete.[3] 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht im Rahmen des Westfeldzuges Frankreich. Während der Zeit der Besatzung nahm Claude wichtige Beraterpositionen für die Regierung von Vichy ein.

Nach der Befreiung von Paris wurde er im September 1944 in Nancy verhaftet. In den Verhören gab er zu, zahlreiche junge Männer für die Légion des volontaires français contre le bolchévisme und andere französische Freiwilligeneinheiten der Wehrmacht geworben zu haben. Er bestritt, die deutschen bei der Entwicklung der V-1 beraten zu haben.[4] Am 26. Juni 1945 durch den Gerichtshof des Départements Seine zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Haftstrafe wurde später in eine 10-jährige Haft abgemildert und am 3. Januar 1950 wurde der 79-jährige aufgrund seines Alters entlassen.[5] Neben seiner Haftstrafe wurde er auch aus der Ehrenlegion und der Akademie der Wissenschaften ausgeschlossen.[6][7] Anschließend widmete er sich der Erforschung der Nutzung der Energie der Meere. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Claude auf seinem Besitz in La Ferté-Saint-Aubin im Département Loiret.

Weblinks

Commons: Georges Claude – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Patent US1125476: System of illuminating by luminescent tubes. Angemeldet am 9. November 1911, veröffentlicht am 19. Januar 1915, Erfinder: Georges Claude.
  2. Die Firma Air Liquide (Historischer Überblick). airliquide.de, archiviert vom Original am 12. Dezember 2009; abgerufen am 3. Februar 2017.
  3. Eugen Weber: Action Française Royalism and Reaction in Twentieth Century France. Stanford University Press, 1962, ISBN 978-0-8047-0134-1, S. 452 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. De Stem, 27. Februar 1945, S. 1 (niederländisch)
  5. HENRI BERAUD ET GEORGES CLAUDE en liberté conditionnelle. Le Monde, 3. Januar 1950, abgerufen am 16. Juni 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  6. wdr.de: Stichtag - 23. Mai 1960: Tod des Neonröhren-Erfinders Georges Claude - Stichtag - WDR, abgerufen am 15. März 2017
  7. Kenneth E. Hendrickson III: The Encyclopedia of the Industrial Revolution in World History. Rowman & Littlefield, 2014, ISBN 978-0-8108-8888-3, S. 187 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).