Georges Nomarski: Unterschied zwischen den Versionen

Georges Nomarski: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Yen Zotto
(→‎Literatur: Quellenformatierung: Volltext von Haidar (2012) ist online verfügbar)
 
imported>Stauffen
K
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Georges Nomarski''' ([[Polnische Sprache|polnisch]] ''Jerzy Nomarski''; * [[6. Januar]] [[1919]] in [[Nowy Targ]]; † [[17. Februar]] [[1997]] in [[Antony]]) war ein französisch-polnischer [[Physiker]] auf dem Gebiet der [[Optik]]. Er ist der Erfinder der in der Lichtmikroskopie weitverbreiteten Technik des [[Differentialinterferenzkontrast]]s.
'''Georges Nomarski''' ([[Polnische Sprache|polnisch]] ''Jerzy Nomarski''; * [[1. Juni]] [[1919]] in [[Nowy Targ]]; † [[17. Februar]] [[1997]] in [[Antony]]) war ein französisch-polnischer [[Physiker]] auf dem Gebiet der [[Optik]]. Er ist der Erfinder der in der [[Lichtmikroskop]]ie weitverbreiteten Technik des [[Differentialinterferenzkontrast]]s.


==Werdegang==
== Werdegang ==


Nomarski begann sein Studium in Warschau. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er in der polnischen Widerstandsbewegung tätig. Er wurde gefangengenommen und war bis März 1945 interniert.<ref name="www:fsu" />
Jerzy Nomarski wurde am 1. Juni 1919 (nach anderen Angaben am 16. Januar 1919)<ref name="haidar2012" /> in [[Nowy Targ]] im Süden Polens geboren.<ref name="fichierdeces" /> Er begann sein Studium an der [[Technische Universität Warschau|Technischen Universität Warschau]]. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er in der polnischen Widerstandsbewegung tätig. Er wurde gefangen genommen und war bis März 1945 interniert.<ref name="haidar2012" /><ref name="fsu" />


Nach dem Krieg setzte Nomarski zunächst in Belgien sein Studium fort. Im Jahr 1947 ließ er sich in Frankreich nieder. Dort schloss er 1949 sein Studium ab mit einem Diplom der {{lang|fr|''Ecole Supérieure d’Optique'' (ESO, SupOptique)}}.<ref name="www:fsu" />
Nach dem Krieg setzte Nomarski zunächst in Belgien sein Studium fort. Im Jahr 1947 ließ er sich in Frankreich nieder. Dort schloss er 1949 sein Studium ab mit einem Diplom der {{lang|fr|''Ecole Supérieure d’Optique'' (ESO, SupOptique)}}.<ref name="fsu" /> Anschließend begann er als Praktikant der staatlichen Forschungsorganisation ''{{lang|fr|[[Centre national de la recherche scientifique]]}}'' (CNRS) in der Gruppe von [[Maurice Françon]] (1913–1996) an der SupOptique zu arbeiten. Obwohl es ihm mit seinem Ingenieurdiplom allein eine Promotion verwehrt war, gelang es ihm durch seine Arbeiten und außerordentlichen Ergebnisse, als ''{{lang|fr|Attaché de recherche}}'' in den CNRS aufgenommen zu werden, wo er anschließend rasch aufstieg.<ref name="haidar2012" />


Im Jahr 1950 gründete Nomarski das Institut für Lichtmikroskopie (''{{lang|fr|Laboratoire de Microscopie Optique}}'') am ''{{lang|fr|Institut d’Optique}}''. 1953 wurde er Professor an der ESO, 1965 ''Directeur de Recherche'' des [[Centre national de la recherche scientifique|CNRS]].<ref name="www:fsu" /><ref name="www:universalis" /><ref name="www:ucsc" />
Im Jahr 1950 gründete Nomarski das Institut für Lichtmikroskopie ''{{lang|fr|(Laboratoire de Microscopie Optique)}}'' am ''{{lang|fr|Institut d’Optique}}''. 1953 wurde er Professor an der ESO, 1965 ''{{lang|fr|[[Directeur de recherche]]}}'' des CNRS.<ref name="fsu" /><ref name="universalis" /><ref name="ucsc" />


==Leistungen==
Nomarski unterhielt enge Beziehungen zu anderen Mitgliedern der polnischen [[Diaspora]] in Westeuropa und Nordamerika. In den 1970er Jahren wurde er französischer Staatsbürger und besuchte regelmäßig das Institut für angewandte Optik in Warschau.<ref name="haidar2012" />


Nomarskis wichtigste wissenschaftliche Leistung ist die Erfindung der [[Differentialinterferenzkontrast]]-Mikroskopie in ihrer heutigen Form, deren Bildgebungsmechanismus häufig auch nach ihrem Erfinder ''Nomarski-Kontrast'' genannt wird. Sie basiert auf einer Weiterentwicklung des [[Wollaston-Prisma]]s durch Nomarski in den 1950er Jahren, die heute üblicherweise als [[Wollaston-Prisma#Nomarski-Prisma|Nomarski-Prisma]] bezeichnet wird.<ref name="www:fsu" /><ref name="nomarski1953uspatent" />
1980 trat Nomarski in den Ruhestand, blieb aber in Kontakt mit der wissenschaftlichen Welt und folgte weiterhin Einladungen zu Tagungen zum Thema Mikroskopie. Er starb am 17. Februar 1997 in [[Antony]] bei Paris.<ref name="haidar2012" /><ref name="fichierdeces" />


Nomarski ist Erfinder in zahlreichen Patenten.<ref name="www:googlepatents" /> Er verfasste mehr als 50 Fachartikel <ref name="www:wos" /> und ist Autor des Artikels zum Thema „Mikroskopie“ in der [[Encyclopædia Universalis]].<ref name="www:universalis" />
== Leistungen ==


==Ehrungen und Auszeichnungen==
Nomarskis wichtigste wissenschaftliche Leistung ist die Erfindung der [[Differentialinterferenzkontrast]]-Mikroskopie in ihrer heutigen Form, deren Bildgebungsmechanismus häufig auch nach ihrem Erfinder ''Nomarski-Kontrast'' genannt wird. Sie basiert auf einer Weiterentwicklung des [[Wollaston-Prisma]]s durch Nomarski in den 1950er Jahren, die heute üblicherweise als [[Wollaston-Prisma#Nomarski-Prisma|Nomarski-Prisma]] bezeichnet wird.<ref name="fsu" /><ref name="nomarski1953uspatent" />


1972 ernannte die [[Optical Society of America]] Nomarski zum ''Fellow''; zwei Jahre darauf verlieh ihm auch die [[Royal Microscopical Society]] den Titel eines ''{{lang|en|Honorary Fellow}}''.<ref name="www:rms:honfellows" /> Im Jahr 1973 ehrte die ''{{lang|en|New York Microscopical Society}}'' ihn mit dem ''Ernst Abbe {{lang|en|Memorial Award}}''.<ref name="www:nyms:abbeawardees" /> Im Jahr 1995 erhielt er mit der Goldmedaille der [[SPIE]] die höchste Auszeichnung, die diese Organisation vergibt.<ref name="www:spie:goldmedal" />
Das Prinzip der [[Phasenkontrastmikroskopie]] war bereits in den 1930er Jahren von dem Niederländer [[Frits Zernike]] (1888–1966) erfunden worden und im Zweiten Weltkrieg von Deutschland eingesetzt worden. Um den in Zernikes Phasenkontrastmethode vorhandenen Halo-Effekt zu unterdrücken, wurden schon in den 1940er Jahren Interferenzaufbauten vorgeschlagen, die auf der Benutzung von Wollaston-Prismen beruhten, insbesondere von dem Briten Francis Hughes Smith ab 1947.<ref name="haidar2012" /><ref name="smith1948uspatent" /> Smiths Erfindung hatte jedoch den Nachteil, dass in ihr das Wollaston-Prisma in der Fokalebene des Mikroskopobjektivs positioniert sein musste, was in der Praxis unmöglich war. Nomarski gelang es, dieses Problem zu lösen, indem er zwar ebenfalls Wollaston-Prismen verwendete, deren Konstruktion aber durch Schnitt des Kristalls in einem schrägen Winkel zu dessen optischer Achse  dahingehend anpasste, dass das Prisma in größerem Abstand zum Objektiv platziert werden konnte.<ref name="haidar2012" />


==Schriften (Auswahl)==
Nomarski ist Erfinder in zahlreichen Patenten.<ref name="googlepatents" /> Er verfasste mehr als 50 Fachartikel<ref name="wos" /> und ist Autor des Artikels zum Thema „Mikroskopie“ in der [[Encyclopædia Universalis]].<ref name="universalis" />


* {{Cite journal
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
| volume = 16
 
| pages = S88
1952 verlieh die {{lang|fr|[[Académie des sciences]]}} Nomarski den ''{{lang|fr|Prix du Duc d’Aumale}}''. 1963 zeichnete ihn die französische „Gesellschaft zur Förderung der nationalen Industrie“ ''{{lang|fr|(Société d’encouragement pour l’industrie nationale)}}'' mit dem ''{{lang|fr|Prix Gaumont}}'' aus.<ref name="haidar2012" /> 1970 erhielt er den Preis der Gesellschaft für Mikroskopie des US-Bundesstaates [[Illinois]] ''{{lang|en|(State Microscopical Society of Illinois)}}''.<ref name="smsi" />
| last = Nomarski
 
| first = G.
1972 ernannte die [[Optical Society of America]] Nomarski zum ''Fellow''; zwei Jahre darauf verlieh ihm auch die [[Royal Microscopical Society]] den Titel eines ''{{lang|en|Honorary Fellow}}''.<ref name="rms:honfellows" /> Im Jahr 1973 ehrte die ''{{lang|en|New York Microscopical Society}}'' ihn mit dem ''Ernst Abbe {{lang|en|Memorial Award}}''.<ref name="nyms:abbeawardees" /> Im Jahr 1995 erhielt er mit der Goldmedaille der [[SPIE (Optik)|SPIE]] die höchste Auszeichnung, die diese Organisation vergibt.<ref name="spie:goldmedal" />
| title = Nouveau dispositif pour l'observation en contraste de phase différentiel
 
| journal = Journal de Physique et Le Radium
== Schriften (Auswahl) ==
| date = 1955
 
* {{Literatur
|Autor=G. Nomarski
|Titel=Nouveau dispositif pour l’observation en contraste de phase différentiel
|Sammelwerk=Journal de Physique et Le Radium
|Band=16
|Datum=1955
|Seiten=S88
}}
}}
* {{Cite journal
* {{Literatur
| issn = 0373-031X
|Autor=R. D. Allen, G. B. David, G. Nomarski
| volume = 69
|Titel=The Zeiss-Nomarski differential interference equipment for transmitted-light microscopy
| issue = 4
|Sammelwerk=Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie und mikroskopische Technik
| pages = 193–221
|ISSN=0373-031X
| last = Allen
|Band=69
| first = R. D.
|Nummer=4
| coauthors = G. B. David, G. Nomarski
|Datum=1969-11
| title = The Zeiss-Nomarski differential interference equipment for transmitted-light microscopy
|Seiten=193–221
| journal = Zeitschrift fur wissenschaftliche Mikroskopie und mikroskopische Technik
|Online=[http://www.microscopyu.com/pdfs/Allen_etal_Zeit_Wissen_Mikro_Tech_69-193-1969.pdf Volltext online] auf ''microscopyu.com''
| date = 1969-11
|Format=PDF
}}
}}
* {{Cite journal
* {{Literatur
| doi = 10.1038/231303a0
|Autor=J. F. Burke, G. Indebetouw, G. Nomarski, G. W. Stroke
| volume = 231
|Titel=White-light Three Dimensional Microscopy using Multiple-image Storing and Decoding
| issue = 5301
|Sammelwerk=Nature
| pages = 303–306
|Band=231
| last = Burke
|Nummer=5301
| first = J. F.
|Datum=1971-06-04
| coauthors = G. Indebetouw, G. Nomarski, G. W. Stroke
|DOI=10.1038/231303a0
| title = White-light Three Dimensional Microscopy using Multiple-image Storing and Decoding
|Seiten=303–306
| journal = Nature
| accessdate = 2014-04-24
| date = 1971-06-04
| url = http://www.nature.com/nature/journal/v231/n5301/abs/231303a0.html
}}
}}


==Literatur==
== Literatur ==


* {{Literatur
* {{Literatur
| Hrsg=[[Pascal Ory]]
|Hrsg=[[Pascal Ory]]
| Sprache=fr
|Sprache=fr
| Titel=Dictionnaire des étrangers qui ont fait la France
|Titel=Dictionnaire des étrangers qui ont fait la France
| ISBN=978-2-221-14016-1
|ISBN=978-2-221-14016-1
| Verlag=[[Éditions Robert Laffont]]
|Verlag=[[Éditions Robert Laffont]]
| Ort=Paris
|Ort=Paris
| Datum=2013-10
|Datum=2013-10
}}
* {{Literatur
| Autor=[[Riad Haidar]]
| Sprache=fr
| Titel=Georges (Jerzy) Nomarski
| Sammelwerk=Photoniques
| Band=62
| Datum=2012-11-28
| Seiten=24–25
| DOI=10.1051/photon/20126224
| Online=https://www.photoniques.com/articles/photon/pdf/2012/06/photon201262p24.pdf
| Format=PDF
}}
}}


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==


<references>
<references responsive>
<ref name="fichierdeces">
{{Fichier Décès |vorname=Georges |nachname=Nomarski |gebJahr=1919 |sterbeJahr=1997 |sterbeOrt=Antony}}
</ref>
<ref name="fsu">
{{Internetquelle
|url=http://micro.magnet.fsu.edu/optics/timeline/people/nomarski.html
|titel=Georges (Jerzy) Nomarski (1919-1997)
|titelerg=Pioneers in Optics
|hrsg=[[Florida State University]]
|werk=Molecular Expressions - Science, Optics & You
|datum=2003-08-01
|abruf=2014-04-23
|sprache=en
}}
</ref>
<ref name="googlepatents">
{{Internetquelle
|url=https://www.google.com/?tbm=pts#q=%22georges+nomarski%22&tbm=pts
|titel=Google Patent Search
|kommentar=Suchbegriff "georges nomarski"
|hrsg=[[Google]]
|abruf=2014-04-24
|sprache=en
}}
</ref>
<ref name="haidar2012">
{{Literatur
|Autor=[[Riad Haidar]]
|Sprache=fr
|Titel=Georges (Jerzy) Nomarski
|Sammelwerk=Photoniques
|Band=62
|Datum=2012-11-28
|Seiten=24–25
|DOI=10.1051/photon/20126224
|Online=https://www.photoniques.com/articles/photon/pdf/2012/06/photon201262p24.pdf
|Format=PDF
}}
</ref>
<ref name="nomarski1953uspatent">
<ref name="nomarski1953uspatent">
{{Patent
{{Patent
  | Land = US
  |Land=US
  | V-Nr = 2924142
  |V-Nr=2924142
  | Typ =  
  |Typ=
  | Titel = Interferential polarizing device for study of phase objects
  |Titel=Interferential polarizing device for study of phase objects
  | A-Datum = 1953-05-11
  |A-Datum=1953-05-11
  | V-Datum = 1960-02-09
  |V-Datum=1960-02-09
  | Erfinder = Georges Nomarski
  |Erfinder=Georges Nomarski
  | Anmelder = [[CNRS]]
  |Anmelder=[[Centre national de la recherche scientifique]]
| Kommentar =
}}
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:fsu">
<ref name="rms:honfellows">
  {{Internetquelle
{{Internetquelle
  | url=http://micro.magnet.fsu.edu/optics/timeline/people/nomarski.html
|url=http://www.rms.org.uk/membership/honorary-fellows/past-honorary-fellows.html
  | titel=Georges (Jerzy) Nomarski (1919-1997)
|titel=RMS Honorary Fellows Past and Present
  | titelerg=Pioneers in Optics
|hrsg=[[Royal Microscopical Society]]
  | hrsg=[[Florida State University]]
|abruf=2021-03-20
  | werk=Molecular Expressions - Science, Optics & You
|sprache=en
  | datum=2003-08-01
}}
  | zugriff=2014-04-23
  | sprache=en
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:googlepatents">
<ref name="nyms:abbeawardees">
  {{Internetquelle
{{Internetquelle
  | url=https://www.google.com/?tbm=pts#q=%22georges+nomarski%22&tbm=pts
|url=http://www.nyms.org/past-abbe-awards/
  | titel=Google Patent Search
|titel=Past Abbe Awards
  | kommentar=Suchbegriff "georges nomarski"
|hrsg=New York Microscopical Society
  | hrsg=[[Google]]
|abruf=2021-03-20
  | zugriff=2014-04-24
|archiv-url=http://web.archive.org/web/20140223005341/https://www.nyms.org/past-abbe-awards/
  | sprache=en
|archiv-datum=2014-02-23
}}
|sprache=en
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:rms:honfellows">
<ref name="smith1948uspatent">
  {{Internetquelle
{{Patent
  | url=http://www.rms.org.uk/membership/honorary-fellows/past-honorary-fellows.html
|Land=US
  | titel=RMS Honorary Fellows Past and Present
|V-Nr=2601175
  | hrsg=[[Royal Microscopical Society]]
|Typ=
  | zugriff=2016-07-06
|Titel=Interferential polarizing device for study of phase objects
  | sprache=en
|A-Datum=1948-08-03
  }}
|V-Datum=1952-06-17
|Erfinder=Francis Hughes Smith
  |Anmelder=Francis Hughes Smith
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:nyms:abbeawardees">
<ref name="spie:goldmedal">
  {{Internetquelle
{{Internetquelle
  | url=http://www.nyms.org/past-abbe-awards/
|url=https://spie.org/about-spie/awards-programs/awards-listing/spie-gold-medal-award
  | titel=Past Abbe Awards
|titel=Gold Medal of the Society
  | hrsg=New York Microscopical Society
|hrsg=[[SPIE (Optik)]]
  | zugriff=2014-04-25
|abruf=2021-03-20
  | sprache=en
|sprache=en
}}
}}
</ref>
<ref name="smsi">
{{Internetquelle
|url=https://smsi.org/awards/awards1967.php
|titel=SMSI Awards 1967-1979
|hrsg=State Microscopical Society of Illinois
|abruf=2021-03-20
|sprache=en
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:spie:goldmedal">
<ref name="ucsc">
  {{Internetquelle
{{Internetquelle
  | url=http://spie.org/x3077.xml
|url=http://bio.research.ucsc.edu/people/chisholm/nomarski.html
  | titel=Gold Medal of the Society
|titel=The Nomarski Shrine
  | hrsg=[[SPIE]]
|hrsg=[[University of California, Santa Cruz]], [http://pbsci.ucsc.edu/ Division of Physical and Biological Sciences], The Chisholm Lab
  | zugriff=2014-04-23
|abruf=2016-02-15
  | sprache=en
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20140619132440/http://bio.research.ucsc.edu/people/chisholm/nomarski.html
}}
|archiv-datum=2014-06-19
|sprache=en
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:ucsc">
<ref name="universalis">
  {{Internetquelle
{{Internetquelle
  | url=http://bio.research.ucsc.edu/people/chisholm/nomarski.html
|url=http://www.universalis.fr/auteurs/georges-nomarski/
  | titel=The Nomarski Shrine
|titel=Georges Nomarski
  | hrsg=[[University of California, Santa Cruz]], [http://pbsci.ucsc.edu/ Division of Physical and Biological Sciences], The Chisholm Lab
|titelerg=Auteurs
  | zugriff=2016-02-15
|hrsg=Encyclopædia Universalis France
  | archiv-url=https://web.archive.org/web/20140619132440/http://bio.research.ucsc.edu/people/chisholm/nomarski.html
|werk=[[Encyclopædia Universalis]]
  | archiv-datum=2014-06-19
|abruf=2014-04-23
  | sprache=en
|sprache=fr
}}
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:universalis">
<ref name="wos">
  {{Internetquelle
{{Internetquelle
  | url=http://www.universalis.fr/auteurs/georges-nomarski/
|url=http://apps.webofknowledge.com/
  | titel=Georges Nomarski
|titel=Web of Science Search
  | titelerg=Auteurs
|hrsg=[[Thomson Reuters]]
  | hrsg=Encyclopædia Universalis France
|werk=[[Web of Science]]
  | werk=[[Encyclopædia Universalis]]
|abruf=2014-04-24
  | zugriff=2014-04-23
|kommentar=gebührenpflichtig
  | sprache=fr
|sprache=en
}}
}}
</ref>
</ref>
<ref name="www:wos">
  {{Internetquelle
  | url=http://apps.webofknowledge.com/
  | titel=Web of Science Search
  | hrsg=[[Thomson Reuters]]
  | werk=[[Web of Science]]
  | zugriff=2014-04-24
  | kommentar=gebührenpflichtig
  | sprache=en
  }}
</ref>
</references>
</references>


{{Normdaten|TYP=p|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-06-24}}
{{Normdaten|TYP=p|VIAF=3354159248603804870002|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-06-24}}


{{SORTIERUNG:Nomarski, Georges}}
{{SORTIERUNG:Nomarski, Georges}}
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Optiker]]
[[Kategorie:Optiker]]
[[Kategorie:Persönlichkeit der Lichtmikroskopie]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Pole]]
[[Kategorie:Pole]]
Zeile 194: Zeile 225:
{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Nomarski, Georges
|NAME=Nomarski, Georges
|ALTERNATIVNAMEN=Nomarski, Jerzy
|ALTERNATIVNAMEN=Nomarski, Jerzy (Geburtsname)
|KURZBESCHREIBUNG=polnisch-französischer Physiker
|KURZBESCHREIBUNG=polnisch-französischer Physiker
|GEBURTSDATUM=6. Januar 1919
|GEBURTSDATUM=1. Juni 1919
|GEBURTSORT=[[Nowy Targ]], [[Polen]]
|GEBURTSORT=[[Nowy Targ]], [[Polen]]
|STERBEDATUM=17. Februar 1997
|STERBEDATUM=17. Februar 1997
|STERBEORT=[[Antony]], [[Frankreich]]
|STERBEORT=[[Antony]], [[Frankreich]]
}}
}}

Aktuelle Version vom 29. Oktober 2021, 11:26 Uhr

Georges Nomarski (polnisch Jerzy Nomarski; * 1. Juni 1919 in Nowy Targ; † 17. Februar 1997 in Antony) war ein französisch-polnischer Physiker auf dem Gebiet der Optik. Er ist der Erfinder der in der Lichtmikroskopie weitverbreiteten Technik des Differentialinterferenzkontrasts.

Werdegang

Jerzy Nomarski wurde am 1. Juni 1919 (nach anderen Angaben am 16. Januar 1919)[1] in Nowy Targ im Süden Polens geboren.[2] Er begann sein Studium an der Technischen Universität Warschau. Im Zweiten Weltkrieg war er in der polnischen Widerstandsbewegung tätig. Er wurde gefangen genommen und war bis März 1945 interniert.[1][3]

Nach dem Krieg setzte Nomarski zunächst in Belgien sein Studium fort. Im Jahr 1947 ließ er sich in Frankreich nieder. Dort schloss er 1949 sein Studium ab mit einem Diplom der {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[3] Anschließend begann er als Praktikant der staatlichen Forschungsorganisation {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (CNRS) in der Gruppe von Maurice Françon (1913–1996) an der SupOptique zu arbeiten. Obwohl es ihm mit seinem Ingenieurdiplom allein eine Promotion verwehrt war, gelang es ihm durch seine Arbeiten und außerordentlichen Ergebnisse, als {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) in den CNRS aufgenommen zu werden, wo er anschließend rasch aufstieg.[1]

Im Jahr 1950 gründete Nomarski das Institut für Lichtmikroskopie {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) am {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). 1953 wurde er Professor an der ESO, 1965 {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) des CNRS.[3][4][5]

Nomarski unterhielt enge Beziehungen zu anderen Mitgliedern der polnischen Diaspora in Westeuropa und Nordamerika. In den 1970er Jahren wurde er französischer Staatsbürger und besuchte regelmäßig das Institut für angewandte Optik in Warschau.[1]

1980 trat Nomarski in den Ruhestand, blieb aber in Kontakt mit der wissenschaftlichen Welt und folgte weiterhin Einladungen zu Tagungen zum Thema Mikroskopie. Er starb am 17. Februar 1997 in Antony bei Paris.[1][2]

Leistungen

Nomarskis wichtigste wissenschaftliche Leistung ist die Erfindung der Differentialinterferenzkontrast-Mikroskopie in ihrer heutigen Form, deren Bildgebungsmechanismus häufig auch nach ihrem Erfinder Nomarski-Kontrast genannt wird. Sie basiert auf einer Weiterentwicklung des Wollaston-Prismas durch Nomarski in den 1950er Jahren, die heute üblicherweise als Nomarski-Prisma bezeichnet wird.[3][6]

Das Prinzip der Phasenkontrastmikroskopie war bereits in den 1930er Jahren von dem Niederländer Frits Zernike (1888–1966) erfunden worden und im Zweiten Weltkrieg von Deutschland eingesetzt worden. Um den in Zernikes Phasenkontrastmethode vorhandenen Halo-Effekt zu unterdrücken, wurden schon in den 1940er Jahren Interferenzaufbauten vorgeschlagen, die auf der Benutzung von Wollaston-Prismen beruhten, insbesondere von dem Briten Francis Hughes Smith ab 1947.[1][7] Smiths Erfindung hatte jedoch den Nachteil, dass in ihr das Wollaston-Prisma in der Fokalebene des Mikroskopobjektivs positioniert sein musste, was in der Praxis unmöglich war. Nomarski gelang es, dieses Problem zu lösen, indem er zwar ebenfalls Wollaston-Prismen verwendete, deren Konstruktion aber durch Schnitt des Kristalls in einem schrägen Winkel zu dessen optischer Achse dahingehend anpasste, dass das Prisma in größerem Abstand zum Objektiv platziert werden konnte.[1]

Nomarski ist Erfinder in zahlreichen Patenten.[8] Er verfasste mehr als 50 Fachartikel[9] und ist Autor des Artikels zum Thema „Mikroskopie“ in der Encyclopædia Universalis.[4]

Ehrungen und Auszeichnungen

1952 verlieh die {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) Nomarski den {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). 1963 zeichnete ihn die französische „Gesellschaft zur Förderung der nationalen Industrie“ {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) mit dem {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) aus.[1] 1970 erhielt er den Preis der Gesellschaft für Mikroskopie des US-Bundesstaates Illinois {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[10]

1972 ernannte die Optical Society of America Nomarski zum Fellow; zwei Jahre darauf verlieh ihm auch die Royal Microscopical Society den Titel eines {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[11] Im Jahr 1973 ehrte die {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ihn mit dem Ernst Abbe {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[12] Im Jahr 1995 erhielt er mit der Goldmedaille der SPIE die höchste Auszeichnung, die diese Organisation vergibt.[13]

Schriften (Auswahl)

  • G. Nomarski: Nouveau dispositif pour l’observation en contraste de phase différentiel. In: Journal de Physique et Le Radium. Band 16, 1955, S. S88.
  • R. D. Allen, G. B. David, G. Nomarski: The Zeiss-Nomarski differential interference equipment for transmitted-light microscopy. In: Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie und mikroskopische Technik. Band 69, Nr. 4, November 1969, ISSN 0373-031X, S. 193–221 (Volltext online auf microscopyu.com [PDF]).
  • J. F. Burke, G. Indebetouw, G. Nomarski, G. W. Stroke: White-light Three Dimensional Microscopy using Multiple-image Storing and Decoding. In: Nature. Band 231, Nr. 5301, 4. Juni 1971, S. 303–306, doi:10.1038/231303a0.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7
  2. 2,0 2,1 Vorlage:Fichier Décès
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Georges (Jerzy) Nomarski (1919-1997). Pioneers in Optics. In: Molecular Expressions - Science, Optics & You. Florida State University, 1. August 2003, abgerufen am 23. April 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  4. 4,0 4,1 Georges Nomarski. Auteurs. In: Encyclopædia Universalis. Encyclopædia Universalis France, abgerufen am 23. April 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  5. The Nomarski Shrine. University of California, Santa Cruz, Division of Physical and Biological Sciences, The Chisholm Lab, archiviert vom Original am 19. Juni 2014; abgerufen am 15. Februar 2016 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  6. Patent US2924142: Interferential polarizing device for study of phase objects. Angemeldet am 11. Mai 1953, veröffentlicht am 9. Februar 1960, Anmelder: Centre national de la recherche scientifique, Erfinder: Georges Nomarski.
  7. Patent US2601175: Interferential polarizing device for study of phase objects. Angemeldet am 3. August 1948, veröffentlicht am 17. Juni 1952, Anmelder: Francis Hughes Smith, Erfinder: Francis Hughes Smith.
  8. Google Patent Search. Google, abgerufen am 24. April 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), Suchbegriff "georges nomarski").
  9. Web of Science Search. In: Web of Science. Thomson Reuters, abgerufen am 24. April 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), gebührenpflichtig).
  10. SMSI Awards 1967-1979. State Microscopical Society of Illinois, abgerufen am 20. März 2021 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  11. RMS Honorary Fellows Past and Present. Royal Microscopical Society, abgerufen am 20. März 2021 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  12. Past Abbe Awards. New York Microscopical Society, archiviert vom Original am 23. Februar 2014; abgerufen am 20. März 2021 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  13. Gold Medal of the Society. SPIE (Optik), abgerufen am 20. März 2021 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).