Gerd Röpke: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 25. September 2021, 13:19 Uhr

Gerd Röpke (* 10. August 1941 in Quedlinburg) ist ein deutscher theoretischer Physiker und emeritierter Professor der Universität Rostock.

Leben und Werk

Gerd Röpke studierte nach dem Abitur von 1959 bis 1964 Physik an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach seiner Promotion zum Dr. rer. nat. auf dem Gebiet der theoretischen Physik (Über die Berechnung der Energiewerte und Übergangswahrscheinlichkeiten des mehrzeitigen anharmonischen Oszillators mittels funktionaler Integration)^[1] im Jahr 1966 war er bis 1977 wissenschaftlicher Oberassistent an der Sektion Physik der Technischen Universität Dresden. 1973 habilitierte er sich dort mit der Arbeit Zur Berechnung magnetischer Momente und ihrer Dynamik in einigen Modellen des Festkörpermagnetismus. 1977 ging er an die Universität Rostock, wurde dort zunächst Hochschuldozent und 1987 zum außerordentlichen und 1992 zum ordentlichen Professor berufen. 2009 wurde er emeritiert. Gerd Röpke veröffentlichte bisher mehr als 400 wissenschaftliche Aufsätze in Fachzeitschriften und Tagungsbänden. Außerdem war er Autor bzw. Koautor mehrerer Monographien. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Statistische Physik, die Festkörper- und Plasmaphysik sowie die Kernphysik.

Funktionen

Röpke wurde nach der Wende erster Präsident der Physikalischen Gesellschaft der DDR. Anschließend war er von 1991 bis 1994 Vorstandsmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Von 1990 bis 1994 war er Mitglied im Wissenschaftsrat. Außerdem war Röpke von 1991 bis 1994 Mitglied des Wissenschaftlichen Rats des Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg und von 1994 bis 1997 stellvertretender Direktor des Bogoljubov Laboratoriums für Theoretische Physik des Vereinigten Instituts für Kernforschung in Dubna.

Im Dezember 1989 wurde er in Rostock Mitglied des Unabhängigen Untersuchungsausschusses zur Entmachtung und Aufdeckung der Praktiken des Staatssicherheitssystems.^[2]

Ehrungen

1999: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Verdienstkreuz am Bande^[3]
2000: Gay-Lussac-Humboldt-Preis des französischen Ministeriums für Bildung und Forschung
2010: Ehrennadel der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
1999: Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg
2000: Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

Werke (Auswahl)

D.N. Zubarev, V.G. Morozov, G. Röpke: Statistical Mechanics of Non-Equilibrium Processes, Vol. 1: Basic Concepts, Kinetic Theory, Akademie-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-05-501708-0; Vol. 2: Relaxation and Hydrodynamic Processes, Akademie-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-05-501709-9
J. Schmelzer, G. Röpke, R. Mahnke: Aggregation Phenomena in Complex Systems, Wiley-VCH, Weinheim u. a. 1999, ISBN 3-527-29354-X
G. Röpke: Statistische Mechanik für das Nichtgleichgewicht, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1987, ISBN 3-326-00042-1

Literatur

Kurzbiografie zu: Gerd Röpke. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Literatur von und über Gerd Röpke in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Literatur von und über Gerd Röpke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Literatur über Gerd Röpke in der Landesbibliographie MV
Eintrag zu Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 874: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) im Catalogus Professorum Rostochiensium
Gerd Röpke bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften

Einzelnachweise

↑ Gerd Röpke im Theoretical Chemistry Genealogy Project
↑ Hansestadt Rostock, Rathaus: Eintragungen in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock, abgerufen am 16. Februar 2020.
↑ Personalien: Preise, Auszeichnungen, Ehrungen. In: Physikalische Blätter. Band 59, Nr. 9, 1999, S. 34 (online [PDF; abgerufen am 16. Juli 2021]).

Personendaten
NAME	Röpke, Gerd
KURZBESCHREIBUNG	deutscher theoretischer Physiker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM	10. August 1941
GEBURTSORT	Quedlinburg

[1] Gerd Röpke im Theoretical Chemistry Genealogy Project

[2] Hansestadt Rostock, Rathaus: Eintragungen in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock, abgerufen am 16. Februar 2020.

[3] Personalien: Preise, Auszeichnungen, Ehrungen. In: Physikalische Blätter. Band 59, Nr. 9, 1999, S. 34 (online [PDF; abgerufen am 16. Juli 2021]).

[1]

[2]

[3]

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 == Leben und Werk ==
-Gerd Röpke studierte nach dem Abitur von 1959 bis 1964 Physik an der [[Universität Leipzig|Karl-Marx-Universität Leipzig]]. Nach seiner Promotion zum [[Dr. rer. nat.]] auf dem Gebiet der theoretischen Physik im Jahr 1966 war er bis 1977 wissenschaftlicher Oberassistent an der Sektion Physik der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]]. 1973 habilitierte er sich dort mit einer Arbeit  ''„Zur Berechnung magnetischer Momente und ihrer Dynamik in einigen Modellen des Festkörpermagnetismus“''. 1977 ging er an die [[Universität Rostock]], wurde dort zunächst Hochschuldozent und 1987 zum außerordentlichen und 1992 zum ordentlichen Professor berufen. 2009 wurde er emeritiert.
+Gerd Röpke studierte nach dem Abitur von 1959 bis 1964 Physik an der [[Universität Leipzig|Karl-Marx-Universität Leipzig]]. Nach seiner Promotion zum [[Dr. rer. nat.]] auf dem Gebiet der theoretischen Physik (''Über die Berechnung der Energiewerte und Übergangswahrscheinlichkeiten des mehrzeitigen anharmonischen Oszillators mittels funktionaler Integration'')<ref>[http://www.genealogy-theochem.de/view.php?id=1816 Gerd Röpke] im [[Theoretical Chemistry Genealogy Project]]</ref> im Jahr 1966 war er bis 1977 wissenschaftlicher Oberassistent an der Sektion Physik der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]]. 1973 habilitierte er sich dort mit der Arbeit ''Zur Berechnung magnetischer Momente und ihrer Dynamik in einigen Modellen des Festkörpermagnetismus''. 1977 ging er an die [[Universität Rostock]], wurde dort zunächst Hochschuldozent und 1987 zum außerordentlichen und 1992 zum ordentlichen Professor berufen. 2009 wurde er emeritiert.
 Gerd Röpke veröffentlichte bisher mehr als 400 wissenschaftliche Aufsätze in Fachzeitschriften und Tagungsbänden. Außerdem war er Autor bzw. Koautor mehrerer Monographien. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die [[Statistische Physik]], die [[Festkörperphysik|Festkörper-]] und [[Plasmaphysik]] sowie die [[Kernphysik]].
 == Funktionen ==
-Röpke wurde nach der [[Wende (DDR)|Wende]] erster Präsident der Physikalischen Gesellschaft der DDR. Anschließend war er von 1991 bis 1994 Vorstandsmitglied der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] (DPG). Von 1990 bis 1994 war er Mitglied im [[Wissenschaftsrat]]. Außerdem war Röpke von 1991 bis 1994 Mitglied des Wissenschaftlichen Rats des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotron]] (DESY) in [[Hamburg]] und von 1994 bis 1997 stellvertretender Direktor des [[Nikolai Nikolajewitsch Bogoljubow|Bogoljubov]] Laboratoriums für Theoretische Physik des [[Vereinigtes Institut für Kernforschung|Vereinigten Instituts für Kernforschung]] in [[Dubna (Moskau)|Dubna]].
+Röpke wurde nach der [[Wende (DDR)|Wende]] erster Präsident der Physikalischen Gesellschaft der DDR. Anschließend war er von 1991 bis 1994 Vorstandsmitglied der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] (DPG). Von 1990 bis 1994 war er Mitglied im [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]]. Außerdem war Röpke von 1991 bis 1994 Mitglied des Wissenschaftlichen Rats des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotron]] (DESY) in [[Hamburg]] und von 1994 bis 1997 stellvertretender Direktor des [[Nikolai Nikolajewitsch Bogoljubow|Bogoljubov]] Laboratoriums für Theoretische Physik des [[Vereinigtes Institut für Kernforschung|Vereinigten Instituts für Kernforschung]] in [[Dubna (Moskau)|Dubna]].
-Im Dezember 1989 wurde er in Rostock Mitglied des "''Unabhängigen Untersuchungsausschusses zur Entmachtung und Aufdeckung der Praktiken des Staatssicherheitssystems''".<ref>{{Internetquelle| hrsg=Hansestadt Rostock: Rathaus| url=http://rathaus.rostock.de/sixcms/detail.php?id=11802&| titel=Eintragungen in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock| zugriff=2015-06-01}}</ref>
+Im Dezember 1989 wurde er in Rostock Mitglied des ''Unabhängigen Untersuchungsausschusses zur Entmachtung und Aufdeckung der Praktiken des Staatssicherheitssystems''.<ref>Hansestadt Rostock, Rathaus: [https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/ehrungen_preise/eintrag_im_ehrenbuch/249696 Eintragungen in das Ehrenbuch der Hansestadt Rostock], abgerufen am 16. Februar 2020.</ref>
 == Ehrungen ==
-* 1999: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland]]
+* 1999: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland]], Verdienstkreuz am Bande<ref>{{Literatur	|Titel=Personalien: Preise, Auszeichnungen, Ehrungen|Sammelwerk=Physikalische Blätter|Band=59|Nummer=9|Jahr=1999|Seiten=34|Online=[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/phbl.19990550908 online]|Zugriff=2021-07-16}}</ref>
 * 2000: [[Gay-Lussac-Humboldt-Preis]] des französischen Ministeriums für Bildung und Forschung
-* 2010: Ehrennadel der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
+* 2010: [[DPG-Ehrennadel|Ehrennadel der Deutschen Physikalischen Gesellschaft]]
 * 1999: Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des [[Max-Planck-Institut für Kernphysik|Max-Planck-Instituts für Kernphysik]] in [[Heidelberg]]
 * 2000: Korrespondierendes Mitglied der [[Sächsische Akademie der Wissenschaften|Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig]]
 == Werke (Auswahl) ==
+*{{Literatur
+   |Autor=W. D. Kraeft, [[Dietrich Kremp|D. Kremp]], [[Werner Ebeling (Physiker)|W. Ebeling]], G. Röpke
+   |Hrsg=
+   |Titel=Quantum Statistics of Charged Particle Systems
+   |Verlag=Springer
+   |Ort=Berlin
+   |Datum=1986
+   |ISBN=978-0-306-42190-7
+   |Seiten=298
+   |Sprache=en}}
 * D.N. Zubarev, V.G. Morozov, G. Röpke: ''Statistical Mechanics of Non-Equilibrium Processes, Vol. 1: Basic Concepts, Kinetic Theory'', Akademie-Verlag, Berlin 1996,  ISBN 3-05-501708-0; Vol. 2:  ''Relaxation and Hydrodynamic Processes'', Akademie-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-05-501709-9
-* J. Schmelzer, G. Röpke, R. Mahnke: ''Aggregation Phenomena in Complex Systems'', Wiley-VCH, Weinheim u.a. 1999, ISBN 3-527-29354-X
+* J. Schmelzer, G. Röpke, R. Mahnke: ''Aggregation Phenomena in Complex Systems'', Wiley-VCH, Weinheim u.&nbsp;a. 1999, ISBN 3-527-29354-X
 * G. Röpke: ''Statistische Mechanik für das Nichtgleichgewicht'', [[Deutscher Verlag der Wissenschaften]], Berlin 1987, ISBN 3-326-00042-1
 == Literatur ==
-* {{WWW-DDR|2891|Röpke, Gerd|[[Dieter Hoffmann (Historiker)|Dieter Hoffmann]]}}
+* {{WWW-DDR|id=gerd-roepke|lemma=Röpke, Gerd|autor=[[Dieter Hoffmann (Historiker)|Dieter Hoffmann]]|band=2|idNum=2891}}
-== Einzelnachweise ==
-<references />
 == Weblinks ==
+* {{Worldcat id|LCCN=no/98/97437}}
 * {{DNB-Portal|135700167}}
-* [http://cpr.uni-rostock.de/nav?id=cpr_person_00000837&offset=0&path=left.search.simple.searchresult-simple.docdetail&resultid=1cv4bwpr6s81yh1898lt3 Eintrag] im [[Catalogus Professorum Rostochiensium]]
+* {{LBMV PPN|235445169}}
+* {{CPR}}
 * [http://www.saw-leipzig.de/mitglieder/roepkeg Gerd Röpke bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften]
+== Einzelnachweise ==
+<references />
 {{Normdaten|TYP=p|GND=135700167|LCCN=no/98/97437|VIAF=57095887}}
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 [[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Rostock)]]
 [[Kategorie:Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften]]
-[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes]]
+[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]
-[[Kategorie:Wikipedia:Träger des Bundesverdienstkreuzes (Ausprägung ungeklärt)]]
+[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande]]
 [[Kategorie:Autor]]
 [[Kategorie:Deutscher]]