Hans Lipperhey: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans Lipperhey''' (auch: ''Jan Lipperhey'', ''Hans Lippershey'', ''Johannes Lipperhey''<!--Quelle?-->, nach ADB: ''Hans Lippersheim'', ''Hans Laprey''; * um [[1570]] in [[Wesel]]; † September [[1619]] in [[Middelburg]]) war ein [[Deutschland|deutsch]]-[[Niederlande|niederländischer]] Brillenmacher und der [[Erfinder]] des [[Galilei-Fernrohr|holländischen Fernrohres]] (auch Galilei-Fernrohr genannt), und damit des ersten Fernrohrs.
'''Hans Lipperhey''' (auch: ''Jan Lipperhey'', ''Hans Lippershey'', ''Johannes Lipperhey''<!--Quelle?-->, nach ADB: ''Hans Lippersheim'', ''Hans Laprey''; * um [[1570]] in [[Wesel]]; † September [[1619]] in [[Middelburg]]) war ein [[Deutschland|deutsch]]-[[Niederlande|niederländischer]] Brillenmacher und der [[Erfinder]] des [[Galilei-Fernrohr|niederländischen Fernrohres]] (auch Galilei-Fernrohr genannt), und damit des ersten Fernrohrs.


== Leben ==
== Leben ==
Lipperhey wanderte 1594 nach Middelburg in der heutigen [[Provinz Zeeland]] aus und ließ sich dort als Brillenmacher nieder. Auf Initiative von [[Moritz (Oranien)|Moritz von Nassau]] führte Lipperhey am 10. September 1608 in Den Haag erstmals das von ihm erfundene Fernrohr vor. Am 2. Oktober 1608 bot er dem Rat von Zeeland ein Instrument zum Sehen in die Ferne an und erhielt den Auftrag, dieses Instrument anzufertigen. Bereits im Jahr darauf wurden in [[Paris]] die so genannten „Teleskope“ Lipperheys verkauft. Auch nach Deutschland, z.&nbsp;B. [[Augsburg]], und nach [[Italien]] gelangten erste Fernrohre im Jahr 1609. Im gleichen Jahr gelang [[Galileo Galilei]] mit einem Lipperhey-Nachbau ein astronomischer Durchbruch.
Lipperhey wanderte 1594 nach Middelburg in der heutigen [[Provinz Zeeland]] aus und ließ sich dort als Brillenmacher nieder. Auf Initiative von [[Moritz (Oranien)|Moritz von Nassau]] führte Lipperhey am 10. September 1608 in Den Haag erstmals das von ihm erfundene Fernrohr vor. Am 2. Oktober 1608 bot er dem Rat von Zeeland ein Instrument zum Sehen in die Ferne an und erhielt den Auftrag, dieses Instrument anzufertigen. Bereits im Jahr darauf wurden in [[Paris]] die so genannten „Teleskope“ Lipperheys verkauft. Auch nach Deutschland, z.&nbsp;B. [[Augsburg]], und nach [[Italien]] gelangten erste Fernrohre im Jahr 1609. Im gleichen Jahr gelang [[Galileo Galilei]] mit einem Lipperhey-Nachbau ein astronomischer Durchbruch.


Lipperhey erhielt das beantragte Patent für sein Fernrohr allerdings nicht. Der Grund dafür bestand darin, dass er im Oktober 1608 nicht (mehr) der einzige war, der sich auf die Kunst, Fernrohre zu bauen, verstand. Neben Hans Lipperhey erhoben [[Jacob Metius]] aus Alkmaar, sowie [[Zacharias Janssen]] den Anspruch, das Fernrohr erfunden zu haben.
Lipperhey erhielt das beantragte Patent für sein Fernrohr allerdings nicht. Der Grund dafür bestand darin, dass er im Oktober 1608 nicht (mehr) der einzige war, der sich auf die Kunst verstand, Fernrohre zu bauen. Neben Hans Lipperhey erhoben [[Jacob Metius]] aus Alkmaar, sowie [[Zacharias Janssen]] den Anspruch, das Fernrohr erfunden zu haben.


Der Streit um die Priorität hinsichtlich der Erfindung des Fernrohrs wurde erstmals 1655 in einem Buch dargestellt. Dieses trägt den Titel ''De vero telescopii inventore'' („Über den wahren Erfinder des Teleskopes“)<ref>[http://fermi.imss.fi.it/rd/bdv?/bdviewer/bid=000000300919 Die digitale Ausgabe von ''De vero telescopii inventore'']</ref> und wurde von Pierre Borel verfasst. In diesem Buch findet sich auch eine Abbildung Lipperheys.
Der Streit um die Priorität hinsichtlich der Erfindung des Fernrohrs wurde erstmals 1655 in einem Buch dargestellt. Dieses trägt den Titel ''De vero telescopii inventore'' („Über den wahren Erfinder des Teleskopes“)<ref>{{Webarchiv|url=http://fermi.imss.fi.it/rd/bdv?%2Fbdviewer%2Fbid=000000300919 |wayback=20121006074023 |text=Die digitale Ausgabe von ''De vero telescopii inventore'' |archiv-bot=2019-09-09 10:04:09 InternetArchiveBot }}</ref> und wurde von Pierre Borel verfasst. In diesem Buch findet sich auch eine Abbildung Lipperheys.


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Der [[Mondkrater]] [[Lippershey (Mondkrater)|Lippershey]], der [[Asteroid]] [[(31338) Lipperhey]] und der Exoplanet [[Lipperhey (Exoplanet)|Lipperhey]] sind nach ihm benannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://nameexoworlds.iau.org/names |titel=NameExoWorlds – The Approved Names |autor=International Astronomical Union |zugriff=2016-03-24}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{ADB|18|734|735|Lippersheim, Hans|Siegmund Günther|ADB:Lippersheim, Hans}}
* {{ADB|18|734|735|Lippersheim, Hans|Siegmund Günther|ADB:Lippersheim, Hans}}
* Rolf Riekher: ''Fernrohre und ihre Meister''. 2. Auflage, Berlin 1990, S. 19–21; korrigierter Neudruck der 2. Auflage. Hans G. Beck (Hrsg.), Jena 2012, ISBN 978-3-00-038638-1 S. 21f., 48, 59.
* Rolf Riekher: ''Fernrohre und ihre Meister''. 2. Auflage, Berlin 1990, S. 19–21; korrigierter Neudruck der 2. Auflage. Hans G. Beck (Hrsg.), Jena 2012, ISBN 978-3-00-038638-1, S. 21f., 48, 59.
* Rolf Willach: Der lange Weg zur Erfindung des Fernrohrs. In: Der Meister und die Fernrohre. Das Wechselspiel zwischen Astronomie und Optik in der Geschichte. Hrsg. von [[Jürgen Hamel]] und Inge Keil. Frankfurt a. M. 2007 (Acta Historica Astronomiae; 33), S. 34–126
* Rolf Willach: Der lange Weg zur Erfindung des Fernrohrs. In: Der Meister und die Fernrohre. Das Wechselspiel zwischen Astronomie und Optik in der Geschichte. Hrsg. von [[Jürgen Hamel]] und Inge Keil. Frankfurt a. M. 2007 (Acta Historica Astronomiae; 33), S. 34–126


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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2021, 06:54 Uhr

Lippershey ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Mondkrater siehe Lippershey (Mondkrater).
Porträt von Hans Lipperhey aus De vero telescopii inventore (1655)

Hans Lipperhey (auch: Jan Lipperhey, Hans Lippershey, Johannes Lipperhey, nach ADB: Hans Lippersheim, Hans Laprey; * um 1570 in Wesel; † September 1619 in Middelburg) war ein deutsch-niederländischer Brillenmacher und der Erfinder des niederländischen Fernrohres (auch Galilei-Fernrohr genannt), und damit des ersten Fernrohrs.

Leben

Lipperhey wanderte 1594 nach Middelburg in der heutigen Provinz Zeeland aus und ließ sich dort als Brillenmacher nieder. Auf Initiative von Moritz von Nassau führte Lipperhey am 10. September 1608 in Den Haag erstmals das von ihm erfundene Fernrohr vor. Am 2. Oktober 1608 bot er dem Rat von Zeeland ein Instrument zum Sehen in die Ferne an und erhielt den Auftrag, dieses Instrument anzufertigen. Bereits im Jahr darauf wurden in Paris die so genannten „Teleskope“ Lipperheys verkauft. Auch nach Deutschland, z. B. Augsburg, und nach Italien gelangten erste Fernrohre im Jahr 1609. Im gleichen Jahr gelang Galileo Galilei mit einem Lipperhey-Nachbau ein astronomischer Durchbruch.

Lipperhey erhielt das beantragte Patent für sein Fernrohr allerdings nicht. Der Grund dafür bestand darin, dass er im Oktober 1608 nicht (mehr) der einzige war, der sich auf die Kunst verstand, Fernrohre zu bauen. Neben Hans Lipperhey erhoben Jacob Metius aus Alkmaar, sowie Zacharias Janssen den Anspruch, das Fernrohr erfunden zu haben.

Der Streit um die Priorität hinsichtlich der Erfindung des Fernrohrs wurde erstmals 1655 in einem Buch dargestellt. Dieses trägt den Titel De vero telescopii inventore („Über den wahren Erfinder des Teleskopes“)[1] und wurde von Pierre Borel verfasst. In diesem Buch findet sich auch eine Abbildung Lipperheys.

Der Mondkrater Lippershey, der Asteroid (31338) Lipperhey und der Exoplanet Lipperhey sind nach ihm benannt.[2]

Literatur

  • Siegmund Günther: Lippersheim, Hans. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 734 f.
  • Rolf Riekher: Fernrohre und ihre Meister. 2. Auflage, Berlin 1990, S. 19–21; korrigierter Neudruck der 2. Auflage. Hans G. Beck (Hrsg.), Jena 2012, ISBN 978-3-00-038638-1, S. 21f., 48, 59.
  • Rolf Willach: Der lange Weg zur Erfindung des Fernrohrs. In: Der Meister und die Fernrohre. Das Wechselspiel zwischen Astronomie und Optik in der Geschichte. Hrsg. von Jürgen Hamel und Inge Keil. Frankfurt a. M. 2007 (Acta Historica Astronomiae; 33), S. 34–126

Weblinks

Commons: Hans Lipperhey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die digitale Ausgabe von De vero telescopii inventore (Memento des Originals vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fermi.imss.fi.it
  2. International Astronomical Union: NameExoWorlds – The Approved Names. Abgerufen am 24. März 2016.