Hans-Jürgen Borchers: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans-Jürgen Borchers''' (* [[24. Januar]] [[1926]] in [[Hamburg]]; † [[10. September]] [[2011]] in [[Göttingen]]) war ein deutscher [[theoretischer Physiker]], der hauptsächlich über [[Quantenfeldtheorie]] arbeitete, mit den rigorosen Methoden der [[Mathematische Physik|Mathematischen Physik]].
'''Hans-Jürgen Borchers''' (* [[24. Januar]] [[1926]] in [[Hamburg]]; † [[10. September]] [[2011]] in [[Göttingen]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Physik#Methodik|theoretischer Physiker]], der hauptsächlich über die [[Quantenfeldtheorie]] arbeitete, unter Anwendung von Methoden der [[Mathematische Physik|Mathematischen Physik]].


== Leben ==
== Leben ==
Borchers promovierte 1956 bei [[Wilhelm Lenz (Physiker)|Wilhelm Lenz]] an der [[Universität Hamburg]] mit der Arbeit ''Untersuchungen über Feldgleichungen verschiedenen [[Spin]]s und deren Energieeigenwerte im [[Coulombsches Gesetz|Coulomb-Feld]]''. Von 1961 bis 1963 war er am [[Institute for Advanced Study]] in [[Princeton (New Jersey)|Princeton]]. 1966 wurde er als Nachfolger von [[Friedrich Hund]] Professor für Theoretische Physik an der [[Georg-August-Universität Göttingen]]. 1991 wurde er emeritiert.
Borchers promovierte 1956 bei [[Wilhelm Lenz (Physiker)|Wilhelm Lenz]] an der [[Universität Hamburg]] mit der Arbeit ''Untersuchungen über Feldgleichungen verschiedenen [[Spin]]s und deren Energieeigenwerte im [[Coulombsches Gesetz|Coulomb-Feld]]''. Von 1961 bis 1963 war er am [[Institute for Advanced Study]] in [[Princeton (New Jersey)|Princeton]]. 1966 wurde er als Nachfolger von [[Friedrich Hund]] Professor für Theoretische Physik an der [[Georg-August-Universität Göttingen]] und behielt den Lehrstuhl bis zu seiner [[Emeritierung]] im Jahr 1991.  


Von ihm stammen die ''Borchers-Klassen''&nbsp; in der [[Axiomatische Quantenfeldtheorie|Quantenfeldtheorie]] <ref>''Über die Mannigfaltigkeit der interpolierenden Felder zu einer lokalen [[S-Matrix]]'', Nuovo Cimento Bd. 15, 1960, S. 784.</ref>. Es handelt sich dabei um Äquivalenzklassen lokaler Felder<ref name="relativ lokal">Zwei Felder heißen ''relativ lokal'', wenn sie für raumartige Abstände kommutieren.</ref>. Borchers zeigte, dass zwei Felder <math>{\phi}_2</math>, <math>{\phi}_3</math>, die „relativ lokal“<ref name="relativ lokal" /> zu einem lokalen Feld <math>{\phi}_1</math> sind, auch untereinander relativ lokal und damit lokal sind. Solche zueinander relativ lokalen Felder mit gleichem Zeitentwicklungsoperator U haben die gleiche S-Matrix.
Von ihm stammen die ''Borchers-Klassen'' in der [[Axiomatische Quantenfeldtheorie|Quantenfeldtheorie]]<ref>''Über die Mannigfaltigkeit der interpolierenden Felder zu einer lokalen [[S-Matrix]]'', Nuovo Cimento Bd. 15, 1960, S. 784.</ref>. Es handelt sich dabei um Äquivalenzklassen lokaler Felder<ref name="relativ lokal">Zwei Felder heißen ''relativ lokal'', wenn sie für raumartige Abstände kommutieren.</ref>. Borchers zeigte, dass zwei Felder <math>{\phi}_2</math>, <math>{\phi}_3</math>, die „relativ lokal“<ref name="relativ lokal" /> zu einem lokalen Feld <math>{\phi}_1</math> sind, auch untereinander relativ lokal und damit lokal sind. Solche zueinander relativ lokalen Felder mit gleichem Zeitentwicklungsoperator U haben die gleiche S-Matrix.


1995 erhielt er die [[Max-Planck-Medaille]]. Er war Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Göttinger Akademie der Wissenschaften]].
1995 erhielt er die [[Max-Planck-Medaille]]. Er war Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Göttinger Akademie der Wissenschaften]].
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.genealogy.ams.org/id.php?id=108750 Borchers beim Mathematics Genealogy Project]
* [http://www.genealogy.ams.org/id.php?id=108750 Borchers beim Mathematics Genealogy Project]
* [https://zbmath.org/authors/?q=ai:borchers.hans-jurgen Autoren-Profil] in der Datenbank [[Zentralblatt_MATH|zbMATH]]  
* [https://zbmath.org/authors/?q=ai:borchers.hans-jurgen Autoren-Profil] in der Datenbank [[Zentralblatt MATH|zbMATH]]


== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)]]
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]]
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[[Kategorie:Träger der Max-Planck-Medaille]]
[[Kategorie:Deutscher]]
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[[Kategorie:Geboren 1926]]
[[Kategorie:Geboren 1926]]

Aktuelle Version vom 12. Februar 2022, 10:22 Uhr

Hans-Jürgen Borchers (* 24. Januar 1926 in Hamburg; † 10. September 2011 in Göttingen) war ein deutscher theoretischer Physiker, der hauptsächlich über die Quantenfeldtheorie arbeitete, unter Anwendung von Methoden der Mathematischen Physik.

Leben

Borchers promovierte 1956 bei Wilhelm Lenz an der Universität Hamburg mit der Arbeit Untersuchungen über Feldgleichungen verschiedenen Spins und deren Energieeigenwerte im Coulomb-Feld. Von 1961 bis 1963 war er am Institute for Advanced Study in Princeton. 1966 wurde er als Nachfolger von Friedrich Hund Professor für Theoretische Physik an der Georg-August-Universität Göttingen und behielt den Lehrstuhl bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991.

Von ihm stammen die Borchers-Klassen in der Quantenfeldtheorie[1]. Es handelt sich dabei um Äquivalenzklassen lokaler Felder[2]. Borchers zeigte, dass zwei Felder $ {\phi }_{2} $, $ {\phi }_{3} $, die „relativ lokal“[2] zu einem lokalen Feld $ {\phi }_{1} $ sind, auch untereinander relativ lokal und damit lokal sind. Solche zueinander relativ lokalen Felder mit gleichem Zeitentwicklungsoperator U haben die gleiche S-Matrix.

1995 erhielt er die Max-Planck-Medaille. Er war Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften.

Zu seinen Studenten zählte Jakob Yngvason.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. Über die Mannigfaltigkeit der interpolierenden Felder zu einer lokalen S-Matrix, Nuovo Cimento Bd. 15, 1960, S. 784.
  2. 2,0 2,1 Zwei Felder heißen relativ lokal, wenn sie für raumartige Abstände kommutieren.