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'''Heinz Bethge''' (* [[15. November]] [[1919]] in [[Magdeburg]]; † [[9. Mai]] [[2001]] in [[Halle (Saale)|Halle/Saale]]) war ein deutscher Physiker. | '''Heinz Bethge''' (* [[15. November]] [[1919]] in [[Magdeburg]]; † [[9. Mai]] [[2001]] in [[Halle (Saale)|Halle/Saale]]) war ein deutscher Physiker. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Bethge studierte an der Technischen Hochschule Berlin (heute [[Technische Universität Berlin|TU Berlin]]) [[Physik]]. | Bethge studierte an der Technischen Hochschule Berlin (heute [[Technische Universität Berlin|TU Berlin]]) [[Physik]]. Da er zum Militär eingezogen wurde, konnte er erst nach [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]] in Magdeburg sein [[Studium]] beenden. Er promovierte 1954<ref>Heinz Bethge: ''Entwicklung und Bau eines Laboratorium-Elektronen-Mikroskopes und Anwendung der Elektronenmikroskopie auf Fragen zum Realbau des Steinsalzes.'' Dissertation. Math.-naturwiss. Fakultät, Halle 1954.</ref> an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle]] und habilitierte sich dort 1959.<ref>Heinz Bethge: ''Elektronenmikroskopische Untersuchungen zur Struktur von Steinsalz-Spaltflächen.'' Habilitationsschrift. Math.-naturwiss. Fakultät, Halle 1959.</ref> | ||
Im darauf folgenden Jahr erfolgte die Ernennung zum [[Professor]]. Als solcher gründete Bethge die ''Arbeitsstelle für [[Elektronenmikroskop]]ie'' der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]]. 1968 wurde diese Arbeitsstelle zum ''Institut für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie'' umgewandelt, dessen Direktor er bis 1984 war. Nach 1990 entstanden aus diesem Institut das [[Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik]] und das [[Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik]], heute das [[Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen]] IMWS. | |||
1969 war Bethge korrespondierendes Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] geworden und 1972 zum ordentlichen Mitglied avanciert. Seit 1964 war er Mitglied der [[Leopoldina]] (Deutsche Akademie der Naturforscher). Hier wählte man ihn 1974 als Nachfolger von [[Kurt Mothes]] zu deren Präsident. Dieses Amt hatte er 16 Jahre inne und gab es 1990 zurück. Sein Nachfolger wurde der Botaniker [[Benno Parthier]]. 1978 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die [[Bayerische Akademie der Wissenschaften]] aufgenommen.<ref>{{BAdW|209|Name=Heinz Bethge |Kommentar= |Datum=3. Januar 2017}}</ref> 1987 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>{{Literatur |Titel=Verzeichnis der Mitglieder |Sammelwerk=Jahrbuch der Göttinger Akademie der Wissenschaften |Band=2000 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2001 |ISBN= |Seiten=28}}</ref> | |||
Die ''Abbildende [[Oberflächenanalytik]]'' ist eng mit Bethges Namen verbunden. Er erforschte Prozesse auf Festkörperoberflächen und ihrer grundsätzlichen Realstruktur. Bethges Arbeiten zu Fragen der [[Adsorption]] und der [[Epitaxie]] an Grenzflächen und dünnen Schichten sind immer in der angewandten Forschung aufgegriffen worden. | |||
[[Datei:BethgeHeinz StadtgottesackerHalle.JPG|mini|Grab von Heinz Bethge auf dem hallischen [[Stadtgottesacker]]]] | |||
Bethges Grab befindet sich auf dem hallischen [[Stadtgottesacker]]. | Bethges Grab befindet sich auf dem hallischen [[Stadtgottesacker]]. | ||
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* 1989 – Ehrenmitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Elektronenmikroskopie|Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie]], [[Cothenius-Medaille]] der Leopoldina | * 1989 – Ehrenmitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Elektronenmikroskopie|Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie]], [[Cothenius-Medaille]] der Leopoldina | ||
* 1990 – [[Helmholtz-Medaille]] der Berlin-Brandenburgischen Akademie | * 1990 – [[Helmholtz-Medaille]] der Berlin-Brandenburgischen Akademie | ||
* | * 1991 – [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern]] | ||
* 1999 – [[Deutscher Nationalpreis|Nationalpreis der Nationalstiftung]] | * 1999 – [[Deutscher Nationalpreis|Nationalpreis der Nationalstiftung]] | ||
* 2000 – Ehrenmitgliedschaft der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] | * 2000 – Ehrenmitgliedschaft der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] | ||
* 2011 – Gründung der nach ihm benannten ''Heinz-Bethge-Stiftung'' zur Förderung der angewandten Elektronenmikroskopie<ref>{{Internetquelle |url=https://bethge-stiftung.de/stiftungsgruendung/ |titel=Stiftungsgründungsveranstaltung |werk=bethge-stiftung.de |abruf=2018-02-22}}</ref> | |||
== Werke | == Werke (Auswahl) == | ||
* ''Elektronenmikroskopie in der Festkörperphysik.'' Springer, Berlin u. a. 1982, ISBN 3-540-11361-4. | * ''Elektronenmikroskopie in der Festkörperphysik.'' Springer, Berlin u. a. 1982, ISBN 3-540-11361-4. | ||
* ''Electron microscopy in solid state physics.'' Elsevier, Amsterdam 1987, ISBN 0-444-98967-6. | * ''Electron microscopy in solid state physics.'' Elsevier, Amsterdam 1987, ISBN 0-444-98967-6. | ||
== | == Literatur == | ||
* {{Literatur | |||
|Autor=[[Johannes Heydenreich]] | |||
|Titel=Nachruf auf Heinz Bethge | |||
|Sammelwerk=Physikalische Blätter | |||
|Band=57 | |||
|Nummer=9 | |||
|Datum=2001 | |||
|Seiten=64 | |||
|Sprache=de | |||
|Online=https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.20010570920/pdf | |||
|DOI=10.1002/phbl.20010570920}} | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* {{DNB-Portal|118510312}} | * {{DNB-Portal|118510312}} | ||
* | * {{CPH}} | ||
* {{Internetquelle | |||
|autor=Heidi Pohle | |||
|url=https://www.mz-web.de/zum-tode-von-prof--heinz-bethge-ein-wanderer-auf-schmalem-grat-9781554 | |||
|titel=Zum Tode von Prof. Heinz Bethge Ein Wanderer auf schmalem Grat | |||
|werk=Mitteldeutsche Zeitung | |||
|datum=2001-05-15 | |||
|sprache=de | |||
|abruf=2018-02-22 | |||
|abruf-verborgen=1}} | |||
* {{Webarchiv |url=http://www2.hu-berlin.de/leibniz-sozietaet/nekrologe/bethge.htm |wayback=20091009235225 |text=Nekrolog Leibniz-Sozietät Berlin}} | |||
== Anmerkungen und Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] | [[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] | ||
[[Kategorie:Träger des Nationalpreises der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik]] | [[Kategorie:Träger des Nationalpreises der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik]] | ||
[[Kategorie:Hochschullehrer (Halle | [[Kategorie:Hochschullehrer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)]] | ||
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Chemnitz]] | [[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Chemnitz]] | ||
[[Kategorie:Hervorragender Wissenschaftler des Volkes]] | [[Kategorie:Hervorragender Wissenschaftler des Volkes]] | ||
[[Kategorie:Deutscher]] | [[Kategorie:Deutscher]] |
Heinz Bethge (* 15. November 1919 in Magdeburg; † 9. Mai 2001 in Halle/Saale) war ein deutscher Physiker.
Bethge studierte an der Technischen Hochschule Berlin (heute TU Berlin) Physik. Da er zum Militär eingezogen wurde, konnte er erst nach Kriegsende in Magdeburg sein Studium beenden. Er promovierte 1954[1] an der Universität Halle und habilitierte sich dort 1959.[2]
Im darauf folgenden Jahr erfolgte die Ernennung zum Professor. Als solcher gründete Bethge die Arbeitsstelle für Elektronenmikroskopie der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1968 wurde diese Arbeitsstelle zum Institut für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie umgewandelt, dessen Direktor er bis 1984 war. Nach 1990 entstanden aus diesem Institut das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik und das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, heute das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS.
1969 war Bethge korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR geworden und 1972 zum ordentlichen Mitglied avanciert. Seit 1964 war er Mitglied der Leopoldina (Deutsche Akademie der Naturforscher). Hier wählte man ihn 1974 als Nachfolger von Kurt Mothes zu deren Präsident. Dieses Amt hatte er 16 Jahre inne und gab es 1990 zurück. Sein Nachfolger wurde der Botaniker Benno Parthier. 1978 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3] 1987 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4]
Die Abbildende Oberflächenanalytik ist eng mit Bethges Namen verbunden. Er erforschte Prozesse auf Festkörperoberflächen und ihrer grundsätzlichen Realstruktur. Bethges Arbeiten zu Fragen der Adsorption und der Epitaxie an Grenzflächen und dünnen Schichten sind immer in der angewandten Forschung aufgegriffen worden.
Bethges Grab befindet sich auf dem hallischen Stadtgottesacker.
Personendaten | |
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NAME | Bethge, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 15. November 1919 |
GEBURTSORT | Magdeburg |
STERBEDATUM | 9. Mai 2001 |
STERBEORT | Halle (Saale) |