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== Leben und Wirken == | == Leben und Wirken == | ||
Er war 1988 bis 1993 an der [[University of California, Berkeley]], am ''Nordic Institute of Theoretical Physics'' und am [[Niels-Bohr-Institut]] tätig, anschließend arbeitete er am Dänischen Meteorologischen Institut. Svensmark wurde zusammen mit [[Eigil Friis-Christensen]] 1997 durch ihre Arbeiten zu einem Zusammenhang zwischen [[Kosmische Strahlung#Möglicher Klimaeinfluss|Kosmischer Strahlung]] und [[Klimaveränderung]] bekannt | Er war 1988 bis 1993 an der [[University of California, Berkeley]], am ''Nordic Institute of Theoretical Physics'' und am [[Niels-Bohr-Institut]] tätig, anschließend arbeitete er am Dänischen Meteorologischen Institut. Svensmark wurde zusammen mit [[Eigil Friis-Christensen]] 1997 durch ihre Arbeiten zu einem Zusammenhang zwischen [[Kosmische Strahlung#Möglicher Klimaeinfluss|Kosmischer Strahlung]] (GCR) und [[Klimaveränderung]] bekannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Urs Neu |url=https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-kosmische-strahlung-verursacht-den-klimawandel |titel=Behauptung: „Kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel“ |datum=2015-11-03 |abruf=2019-08-15 |sprache=de}}</ref> Den postulierten Mechanismus stellten sie als ''Kosmoklimatologie'' vor: Steigende [[Sonnenaktivität]] bewirkt über solare Magnetfelder innerhalb der [[Magnetosphäre]] eine Abnahme der [[Kosmische Strahlung|Kosmischen Strahlung]]. Dadurch entstünden weniger kühlende [[Wolke]]n in der unteren [[Erdatmosphäre|Atmosphäre]].<ref>{{Literatur |Titel=Cosmoclimatology: a new theory emerges |Sammelwerk=Astronomy & Geophysics |Band=48 |Datum=2007 |Seiten=1.18–1.24 |DOI=10.1111/j.1468-4004.2007.48118.x}}</ref> Einige frühere Arbeiten zu der These eines Zusammenhangs zwischen kosmischer Strahlung und Wolken wurden in den 1975er Jahren von [[Robert E. Dickinson]] im Überblick dargestellt.<ref>[[Robert E. Dickinson]], ''Solar variability and the lower atmosphere'', [[Bulletin of the American Meteorological Society]] 56, 1975, {{DOI|10.1175/1520-0477(1975)056<1240:SVATLA>2.0.CO;2}} (freier Volltext).</ref> | ||
Svensmark, der sich anfangs sehr vorsichtig über einen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima< | Svensmark, der sich anfangs sehr vorsichtig über einen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima äußerte<ref>{{Literatur |Autor=H. Svensmark |Titel=Influence of Cosmic Rays on Earth’s Climate |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=81 |Datum=1998 |Seiten=5027 |DOI=10.1103/PhysRevLett.81.5027}}</ref> und auf eine „Vereinnahmung“ seiner These in der politischen [[Kontroverse um die globale Erwärmung]] anfangs sehr ablehnend reagierte, wurde im Zusammenhang mit seiner Positionierung als [[Klimawandelleugnung|Klimaskeptiker]] international bekannt. Später vertiefte er seine Auseinandersetzung mit Wissenschaftlern, die der wissenschaftlichen Konsensmeinung von der menschengemachten Erderwärmung folgen. So stritt Svensmark 2007 in einer Replik auf eine gegenläufige Studie bereits eine durchgehende aktuelle Erwärmung ab.<ref>Svensmark, H. and Friis-Christensen, E.: ''Reply to Lockwood and Fröhlich – The persistent role of the Sun in climate forcing.'' Danish National Space Center Scientific Report 3/2007</ref> Seine Hypothese, dass kosmische Strahlung für das Klima weit wichtiger sei als die Treibhausgase, hat er in weiteren Arbeiten vertieft<ref>{{Literatur |Autor=Henrik Svensmark |Titel=Cosmic rays, clouds and climate |Sammelwerk=Europhysics News |Band=46 |Nummer=2 |Datum=2015 |Seiten=26-29 |Online=http://orbit.dtu.dk/files/118783529/epn2015462p26.pdf |Format=PDF |KBytes= |DOI=10.1051/epn/2015204}}</ref> und 2018 auch im britischen [[House of Lords]] vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.thegwpf.org/svensmark-sr-jr-the-connection-between-cosmic-rays-clouds-and-climate/ |titel=Svensmark Sr & Jr: The Connection Between Cosmic Rays, Clouds and Climate |hrsg=Global Warming Policy Foundation |datum=2018-03-17 |abruf=2019-08-17}}</ref> Seine Resultate und Schlussfolgerungen konnten von anderen Wissenschaftlern nicht bestätigt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Benjamin A. Laken, Enric Pallé, Jaša Calogovic, Eimear M. Dunne |Titel=A cosmic ray-climate link and cloud observations |Sammelwerk=J. Space Weather Space Clim. |Band=2 |Datum=2012 |Seiten=A18 |Sprache=en |Online=https://www.swsc-journal.org/articles/swsc/pdf/2012/01/swsc120049.pdf |Format=PDF |KBytes= |DOI=10.1051/swsc/2012018}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.realclimate.org/index.php/archives/2007/03/cosmoclimatology-tired-old-arguments-in-new-clothes/ |titel=‘Cosmoclimatology’ – tired old arguments in new clothes |werk=realclimate.org |datum=2007-03-09 |abruf=2019-04-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=IPCC |Hrsg=Stocker, T.F., D. Qin, G.-K. Plattner, M. Tignor, S.K. Allen, J. Boschung, A. Nauels, Y. Xia, V. Bex and P.M. Midgley |Titel=Climate Change 2013: The Physical Science Basis |TitelErg=Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Verlag=Cambridge University Press |Datum=2013 |Fundstelle=S. 613ff |Online=https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/WG1AR5_all_final.pdf |Format=PDF |KBytes=336000 [sic!]}}</ref> | ||
Zwischen 1998 und 2004 leitete er die ''Sun-climate group'' am ''Danish Space Research Institute'' (DSRI). Seit 2004 ist er Direktor des ''Centre for Sun-Climate Research'' des ''Danish National Space Center'' (DNSC), welches 2007 vereint wurde mit Teilen von [[Dänemarks Technische Universität|Dänemarks Technischer Universität]] (DTU) zum ''National Space Institute'' (NSI bzw. Fachbereich DTU Space). | Zwischen 1998 und 2004 leitete er die ''Sun-climate group'' am ''Danish Space Research Institute'' (DSRI). Seit 2004 ist er Direktor des ''Centre for Sun-Climate Research'' des ''Danish National Space Center'' (DNSC), welches 2007 vereint wurde mit Teilen von [[Dänemarks Technische Universität|Dänemarks Technischer Universität]] (DTU) zum ''National Space Institute'' (NSI bzw. Fachbereich DTU Space). | ||
2017 trat er als Gastredner bei einer von den beiden Klimaleugnerorganisationen [[Europäisches Institut für Klima und Energie|EIKE]] und [[Committee for a Constructive Tomorrow|CFACT]] veranstalteten „Klimakonferenz“ in Düsseldorf auf.<ref>[http://www.cfact.org/2017/11/09/cfact-co-sponsors-climate-and-energy-conference-with-eike/ ''CFACT co-sponsors climate and energy conference with EIKE'']. Internetseite von [[Committee for a Constructive Tomorrow|CFACT]]. Abgerufen am 17. März 2018.</ref> | |||
== Rolle in der Klimadebatte und weitere Forschung == | == Rolle in der Klimadebatte und weitere Forschung == | ||
In einer 2012 bei der [[Royal Astronomical Society]] erschienenen Studie<ref name="sv12">[ftp://ftp2.space.dtu.dk/pub/Svensmark/MNRAS_Svensmark2012.pdf Evidence of nearby supernovae affecting life on Earth], von Henrik Svensmark Mon. Not. R. Astron. Soc. 000, 000–000 (0000), 22. April 2012</ref> postuliert Svensmark einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Biodiversität, der Plattentektonik, insbesondere deren Einfluss auf das Ausmaß von Küstenbereichen und der Anzahl von Supernovae im Umfeld der Erde über die letzten 500 Millionen Jahre.<ref name="sv12"/> Die Primärbioproduktivität des Meeres, das Nettowachstum der photosynthetisch aktiven Bakterien | In einer 2012 bei der [[Royal Astronomical Society]] erschienenen Studie<ref name="sv12">[ftp://ftp2.space.dtu.dk/pub/Svensmark/MNRAS_Svensmark2012.pdf Evidence of nearby supernovae affecting life on Earth], von Henrik Svensmark Mon. Not. R. Astron. Soc. 000, 000–000 (0000), 22. April 2012</ref> postuliert Svensmark einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Biodiversität, der Plattentektonik, insbesondere deren Einfluss auf das Ausmaß von Küstenbereichen und der Anzahl von Supernovae im Umfeld der Erde über die letzten 500 Millionen Jahre.<ref name="sv12" /> Die Primärbioproduktivität des Meeres, das Nettowachstum der photosynthetisch aktiven Bakterien sei allein durch die kosmische Strahlung zu erklären.<ref name="sv12" /> Zudem sei ein inverser Zusammenhang zwischen erhöhten Supernovaeerscheinungen und dem Kohlendioxidanteilen der Atmosphäre zu finden, den Svensmark auf in kälteren Ozeanbereichen erhöhte Bioproduktivität zurückführt.<ref name="sv12" /> | ||
Untersuchungen zu Svensmarks Thesen finden unter anderem im Rahmen des 2006 am [[CERN]] gestarteten Projekts<ref name="Solomon">{{cite news |author=Lawrence Solomon |title=The sun moves climate change |url=http://www.canada.com/nationalpost/story.html?id=fee9a01f-3627-4b01-9222-bf60aa332f1f&k=0 |work=[[National Post]] |id=The Deniers, Part VI |date=2007-02-02 |accessdate=2007-09-19 |offline=yes |archiveurl=https://web.archive.org/web/20070827001646/http://www.canada.com/nationalpost/story.html?id=fee9a01f-3627-4b01-9222-bf60aa332f1f&k=0 |archivedate=2007-08-27}}</ref> namens [[CLOUD-Experiment|CLOUD]] (Cosmics Leaving OUtdoor Droplets)<ref>{{cite web |url=http://cloud.web.cern.ch/cloud/|title=CLOUD Project Documents|accessdate=25. November 2008}}</ref><ref>Kirkby, Jasper: ''2009 PROGRESS REPORT ON PS215/CLOUD.'' The CLOUD Collaboration, CERN, Geneva, SPS and PS Experiments Committee, CERN-SPSC-2010-013, April 7, 2010 ([http://cdsweb.cern.ch/record/1257940/files/SPSC-SR-061.pdf PDF])</ref>, unter der Leitung von [[Jasper Kirkby]] statt und wurden auch von Svensmark während des dänischen SKY Projekts untersucht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.space.dtu.dk/English/Research/Research_divisions/Sun_Climate/Experiments_SC/SKY.aspx |text=''Versuchsanordnung des SKY Experiments am National Space Institute in Copenhagen.'' |wayback=20130224014327}} [[Dänemarks Technische Universität|DTU]] Space 2009</ref> Eine Überblicksstudie zu Forschungen und Ergebnissen zum Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima wurde 2007 bei Space Science Reviews veröffentlicht.<ref>K. Scherer et al.: ''Interstellar-Terrestrial Relations: Variable Cosmic Environments, the dynamic heliosphere, and their Imprints on terrestrial archives and Climate.'' Space Science Reviews (2006), Springer 2007, [[doi:10.1007/s11214-006-9126-6]]</ref> | |||
In Simulationen und Experimenten in Wolkenkammern findet Svensmark in einer 2017 publizierten Arbeit die Wirkmechanismen zur Wolkenbildung bestätigt. Hierdurch konnten sich in der Vergangenheit Temperaturschwankungen von bis zu 2 Grad erklären lassen, die abhängig von der Sonnenaktivität oder von Supernova-Ereignissen in der näheren Umgebung der Erde sind und auf sehr großen Zeitskalen wirken.<ref>{{Literatur |Autor=H. Svensmark, M. B. Enghoff, N. J. Shaviv, J. Svensmark |Titel=Increased ionization supports growth of aerosols into cloud condensation nuclei |Sammelwerk=Nature Communications |Band=8 |Nummer=1 |Datum=2017-12 |ISSN=2041-1723 |Online=http://www.nature.com/articles/s41467-017-02082-2 |Abruf=2019-06-11 |DOI=10.1038/s41467-017-02082-2}}</ref> In der Wissenschaft wurde dieses neue Paper vorwiegend ablehnend rezipiert.<ref>[https://cosmosmagazine.com/climate/cosmic-ray-theory-of-global-warming-gets-cold-response ''Cosmic ray theory of global warming gets cold response'']. In: ''[[Cosmos Magazine]]'', 22. Dezember 2017. Abgerufen am 11. Juni 2019.</ref><ref>[https://gizmodo.com/no-supernovae-arent-changing-earths-climate-1821439511 ''No, Supernovae Aren't Changing Earth's Climate'']. In: ''[[Gizmodo]]'', 19. Dezember 2017. Abgerufen am 11. Juni 2019.</ref> Eine 2018 erschienene Arbeit weist explizit darauf hin, dass es sich bei der von Svensmark postulierten Verbindung von Supernova-Explosionen und irdischem Klima um eine „kontroverse Behauptung“ handele.<ref>{{Literatur |Autor=Adrian L. Melott et al. |Titel=Hypothesis: Muon Radiation Dose and Marine Megafaunal Extinction at the end-Pliocene Supernova |Sammelwerk=Astrobiology |Datum=2018 |DOI=10.1089/ast.2018.1902}}</ref> | |||
== Kritik == | == Kritik == | ||
Laut Urs Neu vom ''Schweizer Forum für Klimawandel'' | Laut Urs Neu vom ''Schweizer Forum für Klimawandel'' wurde die Theorie vom Einfluss kosmischer Strahlen auf den Klimawandel von Leuten benutzt, die den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel abstreiten.<ref>[http://www.swissinfo.org/ger/suche/swissinfo.html?siteSect=881&sid=7254605 ''Klimawandel: Kommt die Lösung aus dem All?''] Forscher der europäischen Organisation für die Kernforschung (CERN) in Genf untersuchen, wie die kosmische Strahlung die Umwelt beeinflussen kann, swissinfo, Scott Capper, Genf, 14. November 2006</ref> In einer im Jahr 2010 erschienenen Studie von ''Calogovic et al.''<ref>Calogovic, J., C. Albert, F. Arnold, J. Beer, L. Desorgher, and E. O. Flueckiger (2010): ''Sudden cosmic ray decreases: No change of global cloud cover'', Geophysical Research Letters, 37, L03802, [[doi:10.1029/2009GL041327]] ([https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1029/2009GL041327 PDF])</ref> konnten die von Svensmark postulierten Wirkmechanismen nicht nachvollzogen werden. Eine weitere Studie von ''Laken et al.''<ref>Laken, B. A., Kniveton, D. R., Frogley, M. R., (2010) ''Cosmic rays linked to rapid mid-latitude cloud changes'', Atmospheric Chemistry and Physics, 10, 10941–10948, 2010 ([http://www.atmos-chem-phys.net/10/10941/2010/acp-10-10941-2010.pdf PDF])</ref>, ebenfalls von 2010, geht von einem kleineren, aber statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen [[Fluenz]] der [[Kosmische Strahlung|kosmischen Strahlung]] (GCR-Flux, engl. ''galactic cosmic ray'' – Flux) und der Wolkenbedeckung mittlerer Breite aus. Die Autoren sehen dabei einen [[Paläoklimatologie|paläoklimatologischen]] Einfluss, beschreiben den Zusammenhang zwischen GCR und dem Klima aber als hoch unsicher ("highly uncertain"). | ||
== Veröffentlichungen und Erwähnungen == | == Veröffentlichungen und Erwähnungen == | ||
* 2007 veröffentlichte er zusammen mit dem englischen Wissenschaftsautor [[Nigel Calder]] das Buch ''The Chilling Stars | * 2007 veröffentlichte er zusammen mit dem englischen Wissenschaftsautor [[Nigel Calder]] das Buch ''The Chilling Stars – A New Theory of Climate Change'' (dt. ''siehe unten''), welches die These – populärwissenschaftlich – sehr nachdrücklich vertritt. Von verschiedenen Seiten werden Inhalte wie Argumentationsführung dieses Buches scharf angegriffen.<ref>[http://physicsworld.com/cws/article/print/30103 ''Clouding the issue of climate.''] Rezension von [[Garvin Schmidt]] auf physicsworld.com 2007 (Registrierung erforderlich)</ref><ref>[http://www.realclimate.org/index.php/archives/2007/03/cosmoclimatology-tired-old-arguments-in-new-clothes/ ''Cosmoclimatology – tired old arguments in new clothes.''] Beitrag auf Realclimate.org 2007, Abgerufen am 10. März 2012</ref> | ||
::Nigel Calder, Henrik Svensmark, Helmut Böttiger (Übersetzer): ''Sterne steuern unser Klima: Eine neue Theorie zur Erderwärmung.'' Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 3-491-36012-9. | ::Nigel Calder, Henrik Svensmark, Helmut Böttiger (Übersetzer): ''Sterne steuern unser Klima: Eine neue Theorie zur Erderwärmung.'' Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 3-491-36012-9. | ||
* ''The Cloud Mystery'' (''Das Geheimnis der Wolken'') ist eine | * ''The Cloud Mystery'' (''Das Geheimnis der Wolken'') von [[Lars Oxfeldt Mortensen]] ist eine Dokumentation über Svensmarks Arbeiten, die der dänische Sender [[TV 2 (Dänemark)|TV 2]] 2008 und der Sender [[ARTE]] von 2010<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arte.tv/sites/de/das-arte-magazin/2010/04/01/nicht-zu-fassen/ |titel=ARTE DOKUMENTATION: Das Geheimnis der Wolken |hrsg=arte.tv |datum=2010-04-01 |abruf=2019-04-20}}</ref> bis 2013<ref>{{Internetquelle |url=https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender/?sendung=2872410153011344 |titel=Das Geheimnis der Wolken |werk=ard.de |abruf=2019-04-20}}</ref> wiederholt ausstrahlte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=P7wZnZcFZOI |titel=Das Geheimnis der Wolken |abruf=2019-04-20 |kommentar=komplette Doku auf YouTube}}</ref> | ||
* In dem Buch ''Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet'' von [[Fritz Vahrenholt]] und [[Sebastian Lüning]] schrieb er einen Gastbeitrag.<ref>[[Fritz Vahrenholt]], [[Sebastian Lüning]]: ''Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet.'' Hoffmann und Campe, Hamburg 2012, ISBN 3-455-50250-4.</ref> | * In dem Buch ''Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet'' von [[Fritz Vahrenholt]] und [[Sebastian Lüning]] schrieb er einen Gastbeitrag.<ref>[[Fritz Vahrenholt]], [[Sebastian Lüning]]: ''Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet.'' Hoffmann und Campe, Hamburg 2012, ISBN 3-455-50250-4.</ref> | ||
* Fachartikel „Increased ionization supports growth of aerosols into cloud condensation nuclei“<ref>{{Literatur |Autor=J. Svensmark, N. J. Shaviv, M. B. Enghoff, N. J. Shaviv, H. Svensmark |Titel=Increased ionization supports growth of aerosols into cloud condensation nuclei |Sammelwerk=Nature Communications |Band=8 |Nummer=1 |Datum=2017-12-19 |ISSN=2041-1723 |Seiten=2199 |Online=https://www.nature.com/articles/s41467-017-02082-2 |Abruf=2019-06-10 |DOI=10.1038/s41467-017-02082-2 |PMC=5736571 |PMID=29259163}}</ref> | |||
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* | * {{Internetquelle |url=http://orbit.dtu.dk/en/persons/henrik-svensmark(9e82bea2-5207-46b2-9730-125e606a125a).html |titel=Homepage an der DTU |abruf=2019-04-20 |sprache=en |kommentar=mit Publikationsliste |abruf-verborgen=1}} | ||
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* {{Internetquelle |url=http://www.isac-esa.org/CVHenrik%20Svensmark.htm |titel=Kurzbiografie bei ISAC |datum=2005 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080723183632/http://www.isac-esa.org/CVHenrik%20Svensmark.htm |archiv-datum=2008-07-23 |abruf=1970-01-01 |offline=1 |abruf-verborgen=1}} | |||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Henrik Svensmark (* 1958) ist ein dänischer Physiker und Klimaforscher.
Er war 1988 bis 1993 an der University of California, Berkeley, am Nordic Institute of Theoretical Physics und am Niels-Bohr-Institut tätig, anschließend arbeitete er am Dänischen Meteorologischen Institut. Svensmark wurde zusammen mit Eigil Friis-Christensen 1997 durch ihre Arbeiten zu einem Zusammenhang zwischen Kosmischer Strahlung (GCR) und Klimaveränderung bekannt.[1] Den postulierten Mechanismus stellten sie als Kosmoklimatologie vor: Steigende Sonnenaktivität bewirkt über solare Magnetfelder innerhalb der Magnetosphäre eine Abnahme der Kosmischen Strahlung. Dadurch entstünden weniger kühlende Wolken in der unteren Atmosphäre.[2] Einige frühere Arbeiten zu der These eines Zusammenhangs zwischen kosmischer Strahlung und Wolken wurden in den 1975er Jahren von Robert E. Dickinson im Überblick dargestellt.[3]
Svensmark, der sich anfangs sehr vorsichtig über einen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima äußerte[4] und auf eine „Vereinnahmung“ seiner These in der politischen Kontroverse um die globale Erwärmung anfangs sehr ablehnend reagierte, wurde im Zusammenhang mit seiner Positionierung als Klimaskeptiker international bekannt. Später vertiefte er seine Auseinandersetzung mit Wissenschaftlern, die der wissenschaftlichen Konsensmeinung von der menschengemachten Erderwärmung folgen. So stritt Svensmark 2007 in einer Replik auf eine gegenläufige Studie bereits eine durchgehende aktuelle Erwärmung ab.[5] Seine Hypothese, dass kosmische Strahlung für das Klima weit wichtiger sei als die Treibhausgase, hat er in weiteren Arbeiten vertieft[6] und 2018 auch im britischen House of Lords vorgestellt.[7] Seine Resultate und Schlussfolgerungen konnten von anderen Wissenschaftlern nicht bestätigt werden.[8][9][10]
Zwischen 1998 und 2004 leitete er die Sun-climate group am Danish Space Research Institute (DSRI). Seit 2004 ist er Direktor des Centre for Sun-Climate Research des Danish National Space Center (DNSC), welches 2007 vereint wurde mit Teilen von Dänemarks Technischer Universität (DTU) zum National Space Institute (NSI bzw. Fachbereich DTU Space).
2017 trat er als Gastredner bei einer von den beiden Klimaleugnerorganisationen EIKE und CFACT veranstalteten „Klimakonferenz“ in Düsseldorf auf.[11]
In einer 2012 bei der Royal Astronomical Society erschienenen Studie[12] postuliert Svensmark einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Biodiversität, der Plattentektonik, insbesondere deren Einfluss auf das Ausmaß von Küstenbereichen und der Anzahl von Supernovae im Umfeld der Erde über die letzten 500 Millionen Jahre.[12] Die Primärbioproduktivität des Meeres, das Nettowachstum der photosynthetisch aktiven Bakterien sei allein durch die kosmische Strahlung zu erklären.[12] Zudem sei ein inverser Zusammenhang zwischen erhöhten Supernovaeerscheinungen und dem Kohlendioxidanteilen der Atmosphäre zu finden, den Svensmark auf in kälteren Ozeanbereichen erhöhte Bioproduktivität zurückführt.[12]
Untersuchungen zu Svensmarks Thesen finden unter anderem im Rahmen des 2006 am CERN gestarteten Projekts[13] namens CLOUD (Cosmics Leaving OUtdoor Droplets)[14][15], unter der Leitung von Jasper Kirkby statt und wurden auch von Svensmark während des dänischen SKY Projekts untersucht.[16] Eine Überblicksstudie zu Forschungen und Ergebnissen zum Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima wurde 2007 bei Space Science Reviews veröffentlicht.[17]
In Simulationen und Experimenten in Wolkenkammern findet Svensmark in einer 2017 publizierten Arbeit die Wirkmechanismen zur Wolkenbildung bestätigt. Hierdurch konnten sich in der Vergangenheit Temperaturschwankungen von bis zu 2 Grad erklären lassen, die abhängig von der Sonnenaktivität oder von Supernova-Ereignissen in der näheren Umgebung der Erde sind und auf sehr großen Zeitskalen wirken.[18] In der Wissenschaft wurde dieses neue Paper vorwiegend ablehnend rezipiert.[19][20] Eine 2018 erschienene Arbeit weist explizit darauf hin, dass es sich bei der von Svensmark postulierten Verbindung von Supernova-Explosionen und irdischem Klima um eine „kontroverse Behauptung“ handele.[21]
Laut Urs Neu vom Schweizer Forum für Klimawandel wurde die Theorie vom Einfluss kosmischer Strahlen auf den Klimawandel von Leuten benutzt, die den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel abstreiten.[22] In einer im Jahr 2010 erschienenen Studie von Calogovic et al.[23] konnten die von Svensmark postulierten Wirkmechanismen nicht nachvollzogen werden. Eine weitere Studie von Laken et al.[24], ebenfalls von 2010, geht von einem kleineren, aber statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Fluenz der kosmischen Strahlung (GCR-Flux, engl. galactic cosmic ray – Flux) und der Wolkenbedeckung mittlerer Breite aus. Die Autoren sehen dabei einen paläoklimatologischen Einfluss, beschreiben den Zusammenhang zwischen GCR und dem Klima aber als hoch unsicher ("highly uncertain").
Personendaten | |
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NAME | Svensmark, Henrik |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Physiker und Klimaforscher |
GEBURTSDATUM | 1958 |