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'''Jochen Feldmann''' (* [[3. August]] [[1961]] in [[Olpe]]) ist ein deutscher [[Physiker]]. | '''Jochen Feldmann''' (* [[3. August]] [[1961]] in [[Olpe]]) ist ein deutscher [[Physiker]] und Professor an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]. | ||
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Feldmann studierte Physik an der [[Philipps-Universität Marburg]]. Er promovierte 1990 über das Thema ''Kurzzeitdynamik elektronischer Anregungen in Halbleiter-Heterostrukturen''. Danach ging er als Postdoktorand an die [[AT&T Bell Laboratories]] in Holmdel ([[New Jersey]]), wo er erstmals [[Bloch-Oszillationen]] experimentell nachwies. Anschließend habilitierte er zum Thema ''Kohärente Dynamik optisch erzeugter Wellenpakete in Halbleiter-Heterostrukturen''. Für diese Arbeiten erhielt er u. a. den Walter-Schottky-Preis der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG)]]. | |||
1995 nahm Feldmann einen Ruf auf eine Professur an die [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München]] an und leitet seitdem als Ordinarius den Lehrstuhl für Photonik und Optoelektronik. 2001 erhielt er den höchstdotierten deutschen Forschungspreis, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 2011 den höchstdotierten europäischen Forschungspreis, den Advanced Investigator Grant des European Research Council (ERC). Außerdem wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. | |||
Feldmann ist einer der Gründer des [[Center for NanoScience]] (CeNS) und initiierte 2012 das bayerische Forschungsnetzwerk Solar Technologies Go Hybrid (SolTech). Von 2005 bis 2007 war er [[Prorektor]] für Forschung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und von 2007 bis 2015 Koordinator des Forschungsclusters [[Nanosystems Initiative Munich|Nanosystems Initiative Munich (NIM)]], der im Rahmen der [[Exzellenzinitiative]] des Bundes und der Länder gefördert wurde. Er war Gastprofessor an der [[University of Colorado at Boulder|University of Colorado]] in [[Boulder (Colorado)|Boulder]] und an der [[University of California at Los Angeles]] (UCLA). Er erhielt mehrere Rufe und Angebote von anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen. | |||
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== Leistungen == | == Leistungen == | ||
Feldmann beschäftigt sich mit der [[ | Feldmann beschäftigt sich mit den optischen Eigenschaften nanostrukturierter Materialsysteme. Er hat wegweisende Forschungsarbeiten zur optischen [[Spektroskopie]] an [[Halbleiter-Heterostruktur]]en und kolloidalen [[Nanokristall]]en veröffentlicht. Er gilt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Plasmonik mit metallischen [[Nanoteilchen|Nanopartikeln]]. Neben vielbeachteten Publikationen insbesondere zu [[Exziton|exzitonischen]] und [[Plasmon (Physik)|plasmonischen]] Lebensdauern, [[Bloch-Oszillationen]], plasmonischer [[Biosensor]]ik, [[Photokatalyse]] mit Nanokristallen und zu 2D-Materialien aus [[Perowskit#Kristallstruktur|Perowskiten]] gelang an seinem Lehrstuhl auch die erfolgreiche Ausgründung einer Firma (GNA Biosolutions). | ||
Forschungsschwerpunkte seines Lehrstuhls sind die Herstellung und spektroskopische Charakterisierung neuartiger kolloidaler [[Nanosystem]]e, insbesondere für Anwendungen im Bereich der Energiekonversion mit Licht. Darüber hinaus werden gezielt hybride Nanosysteme entwickelt, um auf optischem Wege neuartige sensorische, diagnostische und therapeutische Verfahren an einzelnen Zellen zu studieren. | |||
== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
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* Dissertationspreis der Philipps-Universität Marburg, 1991. | * Dissertationspreis der Philipps-Universität Marburg, 1991. | ||
* [[Gerhard-Hess-Preis]], [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]], 1994. | * [[Gerhard-Hess-Preis]], [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]], 1994. | ||
* [[Walter-Schottky-Preis]], [[Deutsche Physikalische Gesellschaft]], 1995. | * [[Walter-Schottky-Preis]], [[Deutsche Physikalische Gesellschaft]], 1995.<ref>{{Internetquelle |url=https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/phbl.19950510314 |titel=DPG-Preisverleihungen |abruf=2020-03-11}}</ref> | ||
* [[Philip Morris Forschungspreis]], 1999. | * [[Philip Morris Forschungspreis]], 1999. | ||
* Preis für exzellente Lehre des Freistaates Bayern, 1999. | * Preis für exzellente Lehre des Freistaates Bayern, 1999. | ||
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* [[Bundesverdienstkreuz|Verdienstkreuz am Bande]] der Bundesrepublik Deutschland, 2001 | * [[Bundesverdienstkreuz|Verdienstkreuz am Bande]] der Bundesrepublik Deutschland, 2001 | ||
* LMUexcellent Forschungsprofessur, 2007 | * LMUexcellent Forschungsprofessur, 2007 | ||
* Advanced Investigator Grant vom [[European Research Council]] (ERC), | * [[Advanced Investigator Grant]] vom [[European Research Council]] (ERC), 2011–2016 | ||
* Mitglied der [[Leopoldina]], 2012 | * Ernennung zum Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften, [[Leopoldina]], 2012 | ||
* Nanonica Preis: Breakthrough of the Year 2013 in the Nanosciences, 2013 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * [https://www.phog.physik.uni-muenchen.de/ Lehrstuhl für Photonik und Optoelektronik an der LMU] auf phog.physik.uni-muenchen.de | ||
* Google Scholar: https://scholar.google.de/citations?user=-Q3NafIAAAAJ | |||
* {{Webarchiv | url=http://www.dfg.de/aktuelles_presse/preise/leibniz_preis/2001/feldmann/index.html | wayback=20081205182015 | text=Würdigung der DFG}} | * {{Webarchiv | url=http://www.dfg.de/aktuelles_presse/preise/leibniz_preis/2001/feldmann/index.html | wayback=20081205182015 | text=Würdigung der DFG}} | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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Jochen Feldmann (* 3. August 1961 in Olpe) ist ein deutscher Physiker und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Feldmann studierte Physik an der Philipps-Universität Marburg. Er promovierte 1990 über das Thema Kurzzeitdynamik elektronischer Anregungen in Halbleiter-Heterostrukturen. Danach ging er als Postdoktorand an die AT&T Bell Laboratories in Holmdel (New Jersey), wo er erstmals Bloch-Oszillationen experimentell nachwies. Anschließend habilitierte er zum Thema Kohärente Dynamik optisch erzeugter Wellenpakete in Halbleiter-Heterostrukturen. Für diese Arbeiten erhielt er u. a. den Walter-Schottky-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).
1995 nahm Feldmann einen Ruf auf eine Professur an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München an und leitet seitdem als Ordinarius den Lehrstuhl für Photonik und Optoelektronik. 2001 erhielt er den höchstdotierten deutschen Forschungspreis, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 2011 den höchstdotierten europäischen Forschungspreis, den Advanced Investigator Grant des European Research Council (ERC). Außerdem wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Feldmann ist einer der Gründer des Center for NanoScience (CeNS) und initiierte 2012 das bayerische Forschungsnetzwerk Solar Technologies Go Hybrid (SolTech). Von 2005 bis 2007 war er Prorektor für Forschung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und von 2007 bis 2015 Koordinator des Forschungsclusters Nanosystems Initiative Munich (NIM), der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wurde. Er war Gastprofessor an der University of Colorado in Boulder und an der University of California at Los Angeles (UCLA). Er erhielt mehrere Rufe und Angebote von anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Feldmann beschäftigt sich mit den optischen Eigenschaften nanostrukturierter Materialsysteme. Er hat wegweisende Forschungsarbeiten zur optischen Spektroskopie an Halbleiter-Heterostrukturen und kolloidalen Nanokristallen veröffentlicht. Er gilt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Plasmonik mit metallischen Nanopartikeln. Neben vielbeachteten Publikationen insbesondere zu exzitonischen und plasmonischen Lebensdauern, Bloch-Oszillationen, plasmonischer Biosensorik, Photokatalyse mit Nanokristallen und zu 2D-Materialien aus Perowskiten gelang an seinem Lehrstuhl auch die erfolgreiche Ausgründung einer Firma (GNA Biosolutions).
Forschungsschwerpunkte seines Lehrstuhls sind die Herstellung und spektroskopische Charakterisierung neuartiger kolloidaler Nanosysteme, insbesondere für Anwendungen im Bereich der Energiekonversion mit Licht. Darüber hinaus werden gezielt hybride Nanosysteme entwickelt, um auf optischem Wege neuartige sensorische, diagnostische und therapeutische Verfahren an einzelnen Zellen zu studieren.
Personendaten | |
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NAME | Feldmann, Jochen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Leibnizpreisträger |
GEBURTSDATUM | 3. August 1961 |
GEBURTSORT | Olpe |