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'''Johannes Barthel''' (* [[24. November]] [[1931]] in [[Chemnitz]]; † [[17. Dezember]] [[2015]] in [[Dresden]]) war ein deutscher [[Werkstoffwissenschaften|Werkstoffwissenschaftler]] und [[Festkörperphysik | '''Johannes Barthel''' (* [[24. November]] [[1931]] in [[Chemnitz]]; † [[17. Dezember]] [[2015]] in [[Dresden]]) war ein deutscher [[Werkstoffwissenschaften|Werkstoffwissenschaftler]] und [[Festkörperphysik]]er, der anerkannte Leistungen in der angewandten Physik der Reinstoffe, bei der [[Kristallzüchtung|Einkristallzüchtung]], bei der Erzeugung dissipativer Strukturen, in der Anwendung der Tracertechnik und der Herstellung von Materialien für die [[Supraleiter]]forschung erbrachte. | ||
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* Konstruktions- und Schneidkeramik, die Formierung eines leistungsfähigen Forschungspotentials verbunden mit moderner Anlagentechnik, | * Konstruktions- und Schneidkeramik, die Formierung eines leistungsfähigen Forschungspotentials verbunden mit moderner Anlagentechnik, | ||
* | * Hochtemperatursupraleitung | ||
* Schnellerstarrungund Aufbau der 2-Walzentechnik | * Schnellerstarrungund Aufbau der 2-Walzentechnik | ||
Dabei galt sein Augenmerk wiederum der Einheit von Anlagentechnik, Verfahrensentwicklung und Forschung auf der Grundlage begründeter Werkstoffkonzepte zur Herstellung neuer Werkstoffe oder von Werkstoffen mit verbesserten Eigenschaften. Dieser Herangehensweise ist es maßgeblich zu verdanken, dass dieses Zentralinstitut bei der [[Evaluierung]] der Wissenschaftseinrichtungen der DDR durch den [[Wissenschaftsrat]] positiv bewertet wurde: | Dabei galt sein Augenmerk wiederum der Einheit von Anlagentechnik, Verfahrensentwicklung und Forschung auf der Grundlage begründeter Werkstoffkonzepte zur Herstellung neuer Werkstoffe oder von Werkstoffen mit verbesserten Eigenschaften. Dieser Herangehensweise ist es maßgeblich zu verdanken, dass dieses Zentralinstitut bei der [[Evaluierung]] der Wissenschaftseinrichtungen der DDR durch den [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]] positiv bewertet wurde: | ||
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|Text=Das Zentralinstitut für Festkörperphysik und | |Text=Das Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstoffforschung (ZFW) kann als Beispiel eines »erfolgreichen Generalisten« gelten. Es bearbeitete auf dem Gebiet der Materialwissenschaften eine große Bandbreite teils grundlagenorientierter, teils anwendungsnaher Themen in verschiedenen Disziplinen. In der Evaluierung verfolgte das Institut ausdrücklich das Ziel, unter Beibehaltung dieser multidisziplinären Arbeitsweise erhalten zu werden (vgl. WR 1992c: 103). In seinem Fall ließ sich der WR von den Vorteilen eines breiten Aktivitätsspektrums unter einem organisatorischen Dach (bei Übernahme einiger Teilgruppen durch die FhG) überzeugen. Er empfahl die Umgründung des ZFW in ein Institut für Festkörper- und Werkstofforschung, »dessen Besonderheit in der interdisziplinären Verbindung grundlagenorientierter Festkörperforschung mit anwendungsorientierter Werkstoffforschung« (ebd.: 105) bestehen solle. | ||
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== Zugehörigkeit zu wissenschaftlichen Gremien der DDR == | == Zugehörigkeit zu wissenschaftlichen Gremien der DDR == | ||
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* Jutta Morgenthal (Red.): ''Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR: Forschungsergebnisse aus zwei Jahrzehnten. 1969–1989.'' Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung, Dresden 1989. | * Jutta Morgenthal (Red.): ''Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR: Forschungsergebnisse aus zwei Jahrzehnten. 1969–1989.'' Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung, Dresden 1989. | ||
* [[Ernst Rexer]]: ''Reinststoffe in Wissenschaft und Technik.'' Akademie-Verlag, Berlin 1963. | * [[Ernst Rexer]]: ''Reinststoffe in Wissenschaft und Technik.'' Akademie-Verlag, Berlin 1963. | ||
* Hans-Georg Wolf: ''Organisationsschicksale im deutschen Vereinigungsprozess: Die Entwicklungswege der Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR'' (= ''Schriften des Max-Planck-Institutes für Gesellschaftsforschung, Köln.'' Bd. 27). Campus, Frankfurt am Main 1996 ([ | * Hans-Georg Wolf: ''Organisationsschicksale im deutschen Vereinigungsprozess: Die Entwicklungswege der Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR'' (= ''Schriften des Max-Planck-Institutes für Gesellschaftsforschung, Köln.'' Bd. 27). Campus, Frankfurt am Main 1996 ([https://www.mpifg.de/pu/mpifg_book/mpifg_bd_27.pdf PDF; 2,3 MB]). | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Johannes Barthel (* 24. November 1931 in Chemnitz; † 17. Dezember 2015 in Dresden) war ein deutscher Werkstoffwissenschaftler und Festkörperphysiker, der anerkannte Leistungen in der angewandten Physik der Reinstoffe, bei der Einkristallzüchtung, bei der Erzeugung dissipativer Strukturen, in der Anwendung der Tracertechnik und der Herstellung von Materialien für die Supraleiterforschung erbrachte.
Seit 1956 arbeitete Johannes Barthel an dem von Ernst Rexer (1902–1983) gegründeten Institut für angewandte Physik der Reinstoffe in Dresden. 1960 promovierte er zum Dr. rer. nat. an der TH Dresden mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Zonenschmelzverfahren und mit der experimentellen Bestimmung von Stoffparametern für die Gewinnung von schwerem Wasser. Die Promotion zum Dr. sc. nat. 1978 mit einer Zusammenfassung all seiner Erkenntnisse zur Segregation und zum Kristallwachstum bestimmte sein weiteres wissenschaftliches Profil.
Barthel hat sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit als Bewahrer und Fortführer des Schaffens von Ernst Rexer und dessen Konzept der Einheit von Darstellung, Struktur und Eigenschaften erwiesen. Als Mitgestalter und Forschungsgruppenleiter komplexer Darstellungstechnologien, die die Methoden Extraktion, Chlorierung, Abscheidung aus der Gasphase, Zonenschmelzreinigung, Einkristallzüchtung und UHV-Glühung bis hin zur strukturellen und physikalischen Charakterisierung umfasst, hat er das wissenschaftliche Profil zunächst des Institutes für Metallphysik und Reinstmetalle und später des Zentralinstitutes für Festkörperphysik und Werkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR maßgeblich geprägt.
Von 1982 bis 1990 war Barthel Direktor dieses Zentralinstitutes. Unter seiner wissenschaftlichen Leitung wurden unter anderem die noch heute tragfähigen Forschungsrichtungen auf-, ausgebaut und profiliert:
Dabei galt sein Augenmerk wiederum der Einheit von Anlagentechnik, Verfahrensentwicklung und Forschung auf der Grundlage begründeter Werkstoffkonzepte zur Herstellung neuer Werkstoffe oder von Werkstoffen mit verbesserten Eigenschaften. Dieser Herangehensweise ist es maßgeblich zu verdanken, dass dieses Zentralinstitut bei der Evaluierung der Wissenschaftseinrichtungen der DDR durch den Wissenschaftsrat positiv bewertet wurde:
„Das Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstoffforschung (ZFW) kann als Beispiel eines »erfolgreichen Generalisten« gelten. Es bearbeitete auf dem Gebiet der Materialwissenschaften eine große Bandbreite teils grundlagenorientierter, teils anwendungsnaher Themen in verschiedenen Disziplinen. In der Evaluierung verfolgte das Institut ausdrücklich das Ziel, unter Beibehaltung dieser multidisziplinären Arbeitsweise erhalten zu werden (vgl. WR 1992c: 103). In seinem Fall ließ sich der WR von den Vorteilen eines breiten Aktivitätsspektrums unter einem organisatorischen Dach (bei Übernahme einiger Teilgruppen durch die FhG) überzeugen. Er empfahl die Umgründung des ZFW in ein Institut für Festkörper- und Werkstofforschung, »dessen Besonderheit in der interdisziplinären Verbindung grundlagenorientierter Festkörperforschung mit anwendungsorientierter Werkstoffforschung« (ebd.: 105) bestehen solle.“[1]
Nach Ablauf der zweiten Berufungsperiode als Institutsdirektor 1990 war er auf eigenen Wunsch als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut angestellt. 1992 endete diese Tätigkeit abrupt durch Aufhebung des Vertrages durch den Vorstand des Institutes für Festkörper- und Werkstofforschung.
Johannes Barthel war seit 1957 in erster Ehe verheiratet und hatte drei Kinder.
Personendaten | |
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NAME | Barthel, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Werkstoffwissenschaftler und Festkörperphysiker |
GEBURTSDATUM | 24. November 1931 |
GEBURTSORT | Chemnitz |
STERBEDATUM | 17. Dezember 2015 |
STERBEORT | Dresden |