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Unter dem '''kosmologischen Prinzip''' (oder '''kosmologischen [[Postulat]]''') sind zwei Grundannahmen der naturwissenschaftlichen [[Kosmologie]] zusammengefasst, die deren Modellen vom [[Weltall]] als Ganzes zu Grunde liegen. Es wurde 1933 von dem Astrophysiker [[Edward Arthur Milne|Edward A. Milne]] eingeführt und besagt: | |||
* Das Weltall ist [[Homogenität (Physik)|homogen]] – d. h., es stellt sich einem Beobachter unabhängig von seinem Standpunkt im Raum immer gleich dar (Prinzip der Homogenität, auch [[kopernikanisches Prinzip]] genannt).<ref name="gerthsen89">{{Literatur |Autor=Gerthsen, Kneser, Vogel |Titel=Physik |Auflage=16 |Verlag=Springer-Lehrbuch |Ort=Berlin etc. |Datum=1989-07 |Seiten=809}}</ref> | |||
* Das Weltall ist [[isotrop]] – d. h., es stellt sich dem Beobachter unabhängig von der Beobachtungsrichtung im Raum immer gleich dar (Prinzip der Isotropie). | |||
Eine strengere Version des kosmologischen Prinzips, das ''perfekte kosmologische Prinzip'', verlangt neben der räumlichen auch eine zeitliche Homogenität.<ref name="gerthsen89"/> Diese Version, ursprünglich von Vertretern von [[Steady-State-Theorie|Steady-State-Kosmologien]]<ref name="gerthsen89"/> wie [[Hermann Bondi]] und [[Fred Hoyle]] unterstützt, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. | |||
Das kosmologische Prinzip führt | Da die [[Materie (Physik)|Materie]] im Weltall auf „kurzen Distanzen“ ''nicht'' gleichmäßig verteilt ist, gelten diese Annahmen nur unter der Voraussetzung, dass man Bereiche von solcher Ausdehnung betrachtet, in denen die Materie als im Mittel gleich verteilt anzusehen ist. | ||
Das kosmologische Prinzip führt unter Annahme einiger Kosmologien zum [[Olberssches Paradoxon|Olbersschen Paradoxon]], so dass es nur mit bestimmten Kosmologien, wie etwa der [[Urknalltheorie]], [[Widerspruchsfreiheit|konsistent]] ist. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[Steven Weinberg]]: ''Die ersten drei Minuten. Der Ursprung des Universums.'', dtv, München 1987, ISBN 3-423-01556-X, S. 36–40 | * [[Steven Weinberg]]: ''Die ersten drei Minuten. Der Ursprung des Universums.'', dtv, München 1987, ISBN 3-423-01556-X, S. 36–40 | ||
* {{Literatur |Online=http://www.spektrum.de/lexikon/astronomie/kosmologisches-prinzip/242 |Sammelwerk=Lexikon der Astronomie |Verlag=Spektrum der Wissenschaft |Datum=2007 |Titel=Kosmologisches Prinzip |Autor=Andreas Müller |Sprache=de}} | |||
* {{Internetquelle |url=https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/kosmologie/das-kosmologische-prinzip/ |titel=Das kosmologische Prinzip. Interview mit Hans Böhringer|autor=Franziska Konitzer |datum=2013-10-23 |sprache=de |zugriff=2018-01-27|abruf-verborgen=1}} | |||
== Einzelnachweise == | |||
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[[Kategorie:Kosmologie (Physik)]] | [[Kategorie:Kosmologie (Physik)]] |
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Unter dem kosmologischen Prinzip (oder kosmologischen Postulat) sind zwei Grundannahmen der naturwissenschaftlichen Kosmologie zusammengefasst, die deren Modellen vom Weltall als Ganzes zu Grunde liegen. Es wurde 1933 von dem Astrophysiker Edward A. Milne eingeführt und besagt:
Eine strengere Version des kosmologischen Prinzips, das perfekte kosmologische Prinzip, verlangt neben der räumlichen auch eine zeitliche Homogenität.[1] Diese Version, ursprünglich von Vertretern von Steady-State-Kosmologien[1] wie Hermann Bondi und Fred Hoyle unterstützt, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.
Da die Materie im Weltall auf „kurzen Distanzen“ nicht gleichmäßig verteilt ist, gelten diese Annahmen nur unter der Voraussetzung, dass man Bereiche von solcher Ausdehnung betrachtet, in denen die Materie als im Mittel gleich verteilt anzusehen ist.
Das kosmologische Prinzip führt unter Annahme einiger Kosmologien zum Olbersschen Paradoxon, so dass es nur mit bestimmten Kosmologien, wie etwa der Urknalltheorie, konsistent ist.