imported>John Red (Weblink aktualisiert) |
imported>Claude J |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Lawrence Christian Biedenharn''' (* [[18. November]] [[1922]] in [[Vicksburg (Mississippi)|Vicksburg]], [[Mississippi (Bundesstaat)|Mississippi]]; † [[12. Februar]] [[1996]] in [[Austin (Texas)|Austin]], [[Texas]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] theoretischer [[Kernphysik]]er und [[Mathematische Physik|mathematischer Physiker]]. | '''Lawrence Christian Biedenharn''' (* [[18. November]] [[1922]] in [[Vicksburg (Mississippi)|Vicksburg]], [[Mississippi (Bundesstaat)|Mississippi]]; † [[12. Februar]] [[1996]] in [[Austin (Texas)|Austin]], [[Texas]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] theoretischer [[Kernphysik]]er und [[Mathematische Physik|mathematischer Physiker]]. | ||
Biedenharn studierte am [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT), unterbrochen vom Wehrdienst 1942 bis 1946 als Leutnant beim ''Signal Corps'' im Pazifik-Kriegsschauplatz, wobei er 1946 ein Jahr in [[Tokio]] stationiert war. Nachdem er am MIT seinen [[Bachelor]]-Abschluss ''[[ | Biedenharn studierte am [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT), unterbrochen vom Wehrdienst 1942 bis 1946 als Leutnant beim ''Signal Corps'' im Pazifik-Kriegsschauplatz, wobei er 1946 ein Jahr in [[Tokio]] stationiert war. Nachdem er am MIT seinen [[Bachelor]]-Abschluss ''[[in absentia]]'' erhalten hatte, ging er nach dem Krieg zurück ans MIT, wo er 1950 bei [[Victor Weisskopf]] promoviert wurde und auch mit dem Kernphysiker [[John Blatt]] zusammenarbeitete. Danach war er am [[Oak Ridge National Laboratory]], wurde [[Assistant Professor]] an der [[Yale University]] und ''Associate Professor'' an der [[Rice University]]. Ab 1961 war er Professor an der [[Duke University]], wo er 1987 ''James B. Duke Professor'' wurde und 1992 emeritierte. Er blieb in der Lehre aktiv und wurde ''Adjunct Professor'' an der [[University of Texas at Austin]]. 1996 starb er in Austin an Nierenkrebs. | ||
Er ist bekannt für seine Beiträge zur Quantentheorie des Drehimpulses speziell in Kernreaktionen und Coulombanregungen von Kernen (Anregung von Kernen über die Streuung geladener Teilchen und deren Coulomb-Wechselwirkung mit dem Kern). Später befasste er sich auch mit Darstellungen von Quantengruppen. Von 1985 bis 1993 war er Herausgeber des ''Journal of Mathematical Physics''. | Er ist bekannt für seine Beiträge zur Quantentheorie des Drehimpulses speziell in Kernreaktionen und Coulombanregungen von Kernen (Anregung von Kernen über die Streuung geladener Teilchen und deren Coulomb-Wechselwirkung mit dem Kern). Später befasste er sich auch mit Darstellungen von Quantengruppen. Von 1985 bis 1993 war er Herausgeber des ''[[Journal of Mathematical Physics]]''. | ||
1958 war er Fulbright Fellow und [[Guggenheim Fellow]], er erhielt den [[Jesse W. Beams Award]] und zweimal den [[Humboldt-Forschungspreis]] (1976, 1987). 1960 wurde er Fellow der [[American Physical Society]] | 1958 war er Fulbright Fellow und [[Guggenheim Fellow]], er erhielt den [[Jesse W. Beams Award]] und zweimal den [[Humboldt-Forschungspreis]] (1976, 1987). 1960 wurde er Fellow der [[American Physical Society]] | ||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
== Schriften == | == Schriften == | ||
* mit Blatt ''Angular distribution of scattering and reaction cross sections'', Rev. Mod. Phys., Band 24, 1952, S. | * mit Blatt ''Angular distribution of scattering and reaction cross sections'', Rev. Mod. Phys., Band 24, 1952, S. 258–272 | ||
* mit Blatt, M. E. Rose ''Some properties of Racah and associated coefficients'', Rev. Mod. Phys., Band 24, 1952, S. | * mit Blatt, M. E. Rose ''Some properties of Racah and associated coefficients'', Rev. Mod. Phys., Band 24, 1952, S. 249–257 | ||
* mit Rose ''Theory of angular correlation of nuclear radiation'', Rev. Mod. Phys., Band 25, 1953, S. 729 | * mit Rose ''Theory of angular correlation of nuclear radiation'', Rev. Mod. Phys., Band 25, 1953, S. 729 | ||
* mit Pierre Brussaard ''Coulomb Excitations'', Oxford University Press 1965 | * mit Pierre Brussaard ''Coulomb Excitations'', Oxford University Press 1965 |
Lawrence Christian Biedenharn (* 18. November 1922 in Vicksburg, Mississippi; † 12. Februar 1996 in Austin, Texas) war ein US-amerikanischer theoretischer Kernphysiker und mathematischer Physiker.
Biedenharn studierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT), unterbrochen vom Wehrdienst 1942 bis 1946 als Leutnant beim Signal Corps im Pazifik-Kriegsschauplatz, wobei er 1946 ein Jahr in Tokio stationiert war. Nachdem er am MIT seinen Bachelor-Abschluss in absentia erhalten hatte, ging er nach dem Krieg zurück ans MIT, wo er 1950 bei Victor Weisskopf promoviert wurde und auch mit dem Kernphysiker John Blatt zusammenarbeitete. Danach war er am Oak Ridge National Laboratory, wurde Assistant Professor an der Yale University und Associate Professor an der Rice University. Ab 1961 war er Professor an der Duke University, wo er 1987 James B. Duke Professor wurde und 1992 emeritierte. Er blieb in der Lehre aktiv und wurde Adjunct Professor an der University of Texas at Austin. 1996 starb er in Austin an Nierenkrebs.
Er ist bekannt für seine Beiträge zur Quantentheorie des Drehimpulses speziell in Kernreaktionen und Coulombanregungen von Kernen (Anregung von Kernen über die Streuung geladener Teilchen und deren Coulomb-Wechselwirkung mit dem Kern). Später befasste er sich auch mit Darstellungen von Quantengruppen. Von 1985 bis 1993 war er Herausgeber des Journal of Mathematical Physics.
1958 war er Fulbright Fellow und Guggenheim Fellow, er erhielt den Jesse W. Beams Award und zweimal den Humboldt-Forschungspreis (1976, 1987). 1960 wurde er Fellow der American Physical Society
Er war seit 1950 mit der Juristin Sarah Willingham verheiratet und hatte zwei Kinder.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Biedenharn, Lawrence |
ALTERNATIVNAMEN | Biedenharn, Lawrence Christian |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 18. November 1922 |
GEBURTSORT | Vicksburg, Mississippi |
STERBEDATUM | 12. Februar 1996 |
STERBEORT | Austin, Texas |