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'''Ludwig Christian Lichtenberg''' (* [[15. Januar]] [[1737]]<ref>Helmut Roob, Günter Scheffler:''Gothaer Persönlichkeiten'', S. 81, Rhino-Verlag, ISBN 3-932081-37-4, 2. Auflage 2006</ref> in [[Ober-Ramstadt]]; † [[29. März]] [[1812]] in [[Gotha]]) war ein vier Jahre älterer Bruder des Physikers und Philosophen [[Georg Christoph Lichtenberg]]. Wissenschaftlich gebildet, wurde er Sekretär und [[Geheimrat|Geheimer Assistenzrat]] am Hofe [[Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg)|Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg]]. Er war für das Physikalische Kabinett im [[Schloss Friedenstein]] zuständig, das er mit seiner umfangreichen Sammlung physikalischer Geräte ergänzte. Damit war Gotha besser ausgestattet als [[Göttingen]]. | '''Ludwig Christian Lichtenberg''' (* [[15. Januar]] [[1737]]<ref>Helmut Roob, Günter Scheffler: ''Gothaer Persönlichkeiten'', S. 81, Rhino-Verlag, ISBN 3-932081-37-4, 2. Auflage 2006</ref> in [[Ober-Ramstadt]]; † [[29. März]] [[1812]] in [[Gotha]]) war ein vier Jahre älterer Bruder des Physikers und Philosophen [[Georg Christoph Lichtenberg]]. Wissenschaftlich gebildet, wurde er Sekretär und [[Geheimrat|Geheimer Assistenzrat]] am Hofe [[Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg)|Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg]]. Er war für das Physikalische Kabinett im [[Schloss Friedenstein]] zuständig, das er mit seiner umfangreichen Sammlung physikalischer Geräte ergänzte. Damit war Gotha besser ausgestattet als [[Göttingen]]. | ||
Lichtenberg hatte den Hof und auch das Bürgertum über neue wissenschaftliche Entwicklungen zu unterrichten. Dazu hielt er Experimentalvorträge und publizierte neue Ergebnisse. Er führte wie sein Bruder in Göttingen den [[Blitzableiter]] in Gotha ein. Er stärkte damit den Ruf Gothas als einem „[[Weimar]] der Naturwissenschaften“. Bekannt wurde er auch durch die Erforschung der [[Tironische Noten|Tironischen Noten]], der Kurzschrift aus der Zeit [[Marcus Tullius Cicero|Ciceros]]. Von 1781 bis 1799 erschien von ihm herausgegeben das ''Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte'', in dem er auch eigene Beiträge veröffentlichte. | Lichtenberg hatte den Hof und auch das Bürgertum über neue wissenschaftliche Entwicklungen zu unterrichten. Dazu hielt er Experimentalvorträge und publizierte neue Ergebnisse. Er führte wie sein Bruder in Göttingen den [[Blitzableiter]] in Gotha ein. Er stärkte damit den Ruf Gothas als einem „[[Weimar]] der Naturwissenschaften“. Bekannt wurde er auch durch die Erforschung der [[Tironische Noten|Tironischen Noten]], der Kurzschrift aus der Zeit [[Marcus Tullius Cicero|Ciceros]]. {{Anker|Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte}}Von 1781 bis 1799 erschien von ihm herausgegeben das ''Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte'', in dem er auch eigene Beiträge veröffentlichte. | ||
Ludwig Christian Lichtenberg blieb das ganze Leben mit seinem Bruder Georg Christoph eng verbunden, der von ihm auch finanziell unterstützt wurde. Nach dessen Tod edierte Ludwig Christian Lichtenberg zusammen mit dem gothaischen Gymnasialprofessor [[Friedrich Christian Kries]] die erste Werkausgabe seines Bruders. Sie erschien zwischen 1800 und 1806 in 9 Bänden beim Göttinger Verlag Dieterich; die Bände I und II enthalten die erste Sammlung von Aphorismen aus den ''[[Sudelbücher]]n'', die den späteren Ruhm des Bruders begründeten. | Ludwig Christian Lichtenberg blieb das ganze Leben mit seinem Bruder Georg Christoph eng verbunden, der von ihm auch finanziell unterstützt wurde. Nach dessen Tod edierte Ludwig Christian Lichtenberg zusammen mit dem gothaischen Gymnasialprofessor [[Friedrich Christian Kries]] die erste Werkausgabe seines Bruders. Sie erschien zwischen 1800 und 1806 in 9 Bänden beim Göttinger Verlag Dieterich; die Bände I und II enthalten die erste Sammlung von Aphorismen aus den ''[[Sudelbücher]]n'', die den späteren Ruhm des Bruders begründeten. | ||
Ludwig Christian Lichtenberg blieb ledig und wurde in [[Sachsen-Gotha-Altenburg]] noch zum „Geheimen Legationsrat“ ernannt. 1786 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref> | Ludwig Christian Lichtenberg blieb ledig und wurde in [[Sachsen-Gotha-Altenburg]] noch zum „Geheimen Legationsrat“ ernannt. 1786 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Bd. 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 150.</ref> | ||
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*: Nach Sachgebieten geordnete Auswahl aus den ''Sudelbüchern'' in den Bänden 1 und 2; Digitalisate ([[Google Books]]): {{Digitalisat|GB=YORPAAAAcAAJ|SZ=PP11|LT=Band 1}}, Göttingen 1800, {{Digitalisat|GB=ODQmAAAAMAAJ|SZ=PR1|LT=Band 2}}, Göttingen 1801. | *: Nach Sachgebieten geordnete Auswahl aus den ''Sudelbüchern'' in den Bänden 1 und 2; Digitalisate ([[Google Books]]): {{Digitalisat|GB=YORPAAAAcAAJ|SZ=PP11|LT=Band 1}}, Göttingen 1800, {{Digitalisat|GB=ODQmAAAAMAAJ|SZ=PR1|LT=Band 2}}, Göttingen 1801. | ||
* ''Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte''. Hrsg.: L.C. Lichtenberg, J.H. Voigt, Gotha, Bd. 1.1781/83-12.1799 ([http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/aufkl/magneuphynat/magneuphynat.htm Digitalisat, Universitätsbibliothek Bielefeld]) | * ''Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte''. Hrsg.: L.C. Lichtenberg, J.H. Voigt, Gotha, Bd. 1.1781/83-12.1799 ([http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/aufkl/magneuphynat/magneuphynat.htm Digitalisat, Universitätsbibliothek Bielefeld]) | ||
== Weblinks == | |||
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Ludwig Christian Lichtenberg (* 15. Januar 1737[1] in Ober-Ramstadt; † 29. März 1812 in Gotha) war ein vier Jahre älterer Bruder des Physikers und Philosophen Georg Christoph Lichtenberg. Wissenschaftlich gebildet, wurde er Sekretär und Geheimer Assistenzrat am Hofe Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg. Er war für das Physikalische Kabinett im Schloss Friedenstein zuständig, das er mit seiner umfangreichen Sammlung physikalischer Geräte ergänzte. Damit war Gotha besser ausgestattet als Göttingen.
Lichtenberg hatte den Hof und auch das Bürgertum über neue wissenschaftliche Entwicklungen zu unterrichten. Dazu hielt er Experimentalvorträge und publizierte neue Ergebnisse. Er führte wie sein Bruder in Göttingen den Blitzableiter in Gotha ein. Er stärkte damit den Ruf Gothas als einem „Weimar der Naturwissenschaften“. Bekannt wurde er auch durch die Erforschung der Tironischen Noten, der Kurzschrift aus der Zeit Ciceros. Von 1781 bis 1799 erschien von ihm herausgegeben das Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte, in dem er auch eigene Beiträge veröffentlichte.
Ludwig Christian Lichtenberg blieb das ganze Leben mit seinem Bruder Georg Christoph eng verbunden, der von ihm auch finanziell unterstützt wurde. Nach dessen Tod edierte Ludwig Christian Lichtenberg zusammen mit dem gothaischen Gymnasialprofessor Friedrich Christian Kries die erste Werkausgabe seines Bruders. Sie erschien zwischen 1800 und 1806 in 9 Bänden beim Göttinger Verlag Dieterich; die Bände I und II enthalten die erste Sammlung von Aphorismen aus den Sudelbüchern, die den späteren Ruhm des Bruders begründeten.
Ludwig Christian Lichtenberg blieb ledig und wurde in Sachsen-Gotha-Altenburg noch zum „Geheimen Legationsrat“ ernannt. 1786 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]
Personendaten | |
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NAME | Lichtenberg, Ludwig Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Beamter, Naturforscher |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1737 |
GEBURTSORT | Ober-Ramstadt |
STERBEDATUM | 29. März 1812 |
STERBEORT | Gotha |