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== Leben == | == Leben == | ||
Ludwig Flamm, der aus einer Familie von Uhrmachern stammte, studierte Physik an der [[Universität Wien]] und wurde 1909 bei [[Friedrich Hasenöhrl]] mit der Dissertation ''Eigentliche Wellensysteme'' promoviert.<ref>[ | Ludwig Flamm, der aus einer Familie von Uhrmachern stammte, studierte Physik an der [[Universität Wien]] und wurde 1909 bei [[Friedrich Hasenöhrl]] mit der Dissertation ''Eigentliche Wellensysteme'' promoviert.<ref>[https://www.mathgenealogy.org/id.php?id=142374 Ludwig Flamm]@ Mathematics Genealogy Project</ref> Danach war er Assistent bei [[Gustav Jäger (Physiker)|Gustav Jäger]] an der [[Technische Universität Wien|Technischen Hochschule Wien]]. 1916 [[Habilitation|habilitierte]] er sich an der Uni Wien, erhielt die [[Lehrberechtigung|Venia legendi]] an der Technischen Hochschule Wien und 1919 eine außerordentliche Professur. Von 1922 bis 1956 war Flamm ordentlicher Professor und Vorstand für Physik der Technischen Hochschule Wien. Er amtierte als Dekan von 1929 bis 1931 und als Rektor 1930 bis 1931<ref>[https://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/F/Flamm_Ludwig.htm Ludwig Flamm] onb.ac.at, abgerufen am 22. September 2011</ref>. Bei ihm wurde u. a. [[Wolfgang Kummer (Physiker)|Wolfgang Kummer]] promoviert. | ||
Seit 1928 war Flamm korrespondierendes, ab 1940 wirkliches Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]]. | Seit 1928 war Flamm korrespondierendes, ab 1940 wirkliches Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]]. | ||
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== Auszeichnungen (Auszug) == | == Auszeichnungen (Auszug) == | ||
* 1961: [[Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst]] | * 1961: [[Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst]] | ||
* 1963: [[Erwin Schrödinger-Preis]]<ref> | * 1963: [[Erwin Schrödinger-Preis]]<ref>{{Webarchiv|url=http://stipendien.oeaw.ac.at/de/preistr%C3%A4ger-und-preistr%C3%A4gerinnen-des-erwin-schr%C3%B6dinger-preises |wayback=20170702024726 |text=Preisträger und Preisträgerinnen des Erwin Schrödinger-Preises |archiv-bot=2019-04-28 13:17:55 InternetArchiveBot }} oeaw.ac.at, abgerufen am 22. September 2011</ref> | ||
* In Wien [[Simmering]] (11. Bezirk) wurde der ''Flammweg'' nach ihm benannt. | * In Wien-[[Simmering]] (11. Bezirk) wurde der ''Flammweg'' nach ihm benannt. | ||
== Werk == | == Werk == | ||
Ludwig Flamm befasste sich mit verschiedensten Gebieten der [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] wie z. B. der [[Erwin Schrödinger|Schrödinger]]schen [[Wellenmechanik]] und der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], so mit einer speziellen [[Schwarzschild-Metrik|Schwarzschildlösung]], dem Flamm'schen Paraboloid. Er beschrieb 1916 erstmals Lösungen die zu theoretischen Verbindungen, sog. [[Wurmloch|Wurmlöchern]] im [[Raumzeit|Raum-Zeit-Kontinuum]] führen.<ref> [ | Ludwig Flamm befasste sich mit verschiedensten Gebieten der [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] wie z. B. der [[Erwin Schrödinger|Schrödinger]]schen [[Wellenmechanik]] und der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], so mit einer speziellen [[Schwarzschild-Metrik|Schwarzschildlösung]], dem Flamm'schen Paraboloid. | ||
Er beschrieb 1916 erstmals Lösungen die zu theoretischen Verbindungen, sog. [[Wurmloch|Wurmlöchern]] im [[Raumzeit|Raum-Zeit-Kontinuum]] führen.<ref> [https://physics.aps.org/story/v15/st11 The Birth of Wormholes] focus.aps.org, abgerufen am 22. September 2011</ref> | |||
Diese Verbindungen wurden als [[Einstein-Rosen-Brücke]] bekannt – nach einer Veröffentlichung von Albert Einstein und Natahan Rosen im Jahre 1935.<ref>Ludwig Flamm: Beiträge zur Einsteinschen Gravitationstheorie, [[Physikalische Zeitschrift]], Band XVII, Seite 448</ref> | |||
== Schriften == | == Schriften == | ||
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* ''Einiges über den Bau des Atoms''. Braumüller, Wien 1916. | * ''Einiges über den Bau des Atoms''. Braumüller, Wien 1916. | ||
* ''Beiträge zur Einsteinschen Gravitationstheorie''. Hirzel, Leipzig 1916. | * ''Beiträge zur Einsteinschen Gravitationstheorie''. Hirzel, Leipzig 1916. | ||
* ''Die Grundlagen der Wellenmechanik''. In: ''Physikalische Zeitschrift'' 27 S. 600–617 | * ''Die Grundlagen der Wellenmechanik''. In: ''Physikalische Zeitschrift'' 27, 1926, S. 600–617. | ||
* ''Die grundlegenden Vorstellungen der Wellenmechanik''. In: ''Elektrotechnik und Maschinenbau''. 51. 1933, 30. Mally, Wien 1933. | * ''Die grundlegenden Vorstellungen der Wellenmechanik''. In: ''Elektrotechnik und Maschinenbau''. 51. 1933, 30. Mally, Wien 1933. | ||
* ''Algebraische Elektrodynamik''. In: ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Klasse 2a, 144''. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1935. | * ''Algebraische Elektrodynamik''. In: ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Klasse 2a, 144''. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1935. | ||
* ''Der Mechanismus elektromagnetischer Wellen''. In: ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Kl. Abt. 2a, Bd. 134, 1954, H. 1–10''. Springer, Wien 1945. | * ''Der Mechanismus elektromagnetischer Wellen''. In: ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Kl. Abt. 2a, Bd. 134, 1954, H. 1–10''. Springer, Wien 1945. | ||
* ''Die Linienmechanik der elektrischen Feldmaterie''. In: ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Kl. Abt. 2a, Bd. 155. 1947, H. 7–8''. Springer, Wien 1947. | * ''Die Linienmechanik der elektrischen Feldmaterie''. In: ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Kl. Abt. 2a, Bd. 155. 1947, H. 7–8''. Springer, Wien 1947. | ||
* ''Zum 50. Todestag Ludwig Boltzmann.'' ''Physikalische Blätter'' 12, 9 S. 408–411 | * ''Zum 50. Todestag Ludwig Boltzmann.'' ''Physikalische Blätter'' 12, 1956, H. 9, S. 408–411. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[Berta Karlik]] und Erich Schmid: ''Franz S. Exner und sein Kreis''. Wien 1982, ISBN 3-70010437-5. | * [[Berta Karlik]] und Erich Schmid: ''Franz S. Exner und sein Kreis''. Wien 1982, ISBN 3-70010437-5. | ||
* [[Felix Czeike]]: ''Historisches Lexikon Wien''. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2 | * [[Felix Czeike]]: ''Historisches Lexikon Wien.'' Band 2: ''De–Gy.'' Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 321. | ||
* Jean-Pierre Luminet: ''Flamm, Ludwig.'' In: Thomas Hockey et al. (Hrsg.): ''Biographical Encyclopedia of Astronomers'', Springer, New York 2014, ISBN 978-1-4419-9916-0, S. 726–727. {{doi|10.1007/978-1-4419-9917-7_9269}} | * Jean-Pierre Luminet: ''Flamm, Ludwig.'' In: Thomas Hockey et al. (Hrsg.): ''Biographical Encyclopedia of Astronomers'', Springer, New York 2014, ISBN 978-1-4419-9916-0, S. 726–727. {{doi|10.1007/978-1-4419-9917-7_9269}} | ||
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Ludwig Flamm (* 29. Jänner 1885 in Wien; † 4. Dezember 1964 ebenda) war ein österreichischer Physiker.
Ludwig Flamm, der aus einer Familie von Uhrmachern stammte, studierte Physik an der Universität Wien und wurde 1909 bei Friedrich Hasenöhrl mit der Dissertation Eigentliche Wellensysteme promoviert.[1] Danach war er Assistent bei Gustav Jäger an der Technischen Hochschule Wien. 1916 habilitierte er sich an der Uni Wien, erhielt die Venia legendi an der Technischen Hochschule Wien und 1919 eine außerordentliche Professur. Von 1922 bis 1956 war Flamm ordentlicher Professor und Vorstand für Physik der Technischen Hochschule Wien. Er amtierte als Dekan von 1929 bis 1931 und als Rektor 1930 bis 1931[2]. Bei ihm wurde u. a. Wolfgang Kummer promoviert.
Seit 1928 war Flamm korrespondierendes, ab 1940 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Ludwig Flamm war mit Elsa, der jüngsten Tochter Ludwig Boltzmanns, verheiratet. Sein Sohn Dieter Flamm (1936–2002) war seit 1973 Universitätsprofessor am Institut für Theoretische Physik der Universität Wien.
Ludwig Flamm befasste sich mit verschiedensten Gebieten der Theoretischen Physik wie z. B. der Schrödingerschen Wellenmechanik und der Allgemeinen Relativitätstheorie, so mit einer speziellen Schwarzschildlösung, dem Flamm'schen Paraboloid. Er beschrieb 1916 erstmals Lösungen die zu theoretischen Verbindungen, sog. Wurmlöchern im Raum-Zeit-Kontinuum führen.[4]
Diese Verbindungen wurden als Einstein-Rosen-Brücke bekannt – nach einer Veröffentlichung von Albert Einstein und Natahan Rosen im Jahre 1935.[5]
Personendaten | |
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NAME | Flamm, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1885 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1964 |
STERBEORT | Wien |