Nikolaus Riehl: Unterschied zwischen den Versionen

Nikolaus Riehl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nikolaus Riehl''' (* [[24. Mai]] [[1901]] in [[Sankt Petersburg]]; † [[2. August]] [[1990]] in [[München]]) war ein russisch-deutscher [[Physik]]er und [[Chemie|Chemiker]].
'''Nikolaus Riehl''' (* [[24. Mai]] [[1901]] in [[Sankt Petersburg]]; † [[2. August]] [[1990]] in [[München]]) war ein russisch-deutscher [[Physik]]er und [[Radiochemie|Physiko-Chemiker]].


== Leben ==
== Leben ==
Sein Vater Wilhelm Riehl war bis 1917 Ingenieur in den Russischen Elektrotechnischen Werken von [[Siemens & Halske T43|Siemens & Halske]] in Sankt Petersburg. Seine Mutter, Helene Kagan, entstammte einer jüdisch-russischen Ärztefamilie. Nikolaus Riehl sprach fließend russisch und deutsch. Er besuchte in Sankt Petersburg die Schule und lebte bis 1918, dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], in Russland. Danach übersiedelte die Familie nach [[Berlin]].<ref name="Biogr">[http://www.rbb-online.de/doku/f-g/nikolaus-riehl.html Kurzbiografie Nikolaus Riehl auf rbb-online.de], abgerufen am 23. Dezember 2013</ref>
Sein Vater Wilhelm Riehl war bis 1917 Ingenieur in den Russischen Elektrotechnischen Werken von [[Siemens & Halske T43|Siemens & Halske]] in Sankt Petersburg. Seine Mutter, Helene Kagan, entstammte einer jüdisch-russischen Ärztefamilie. Nikolaus Riehl sprach fließend russisch und deutsch. Er absolvierte die deutsche St.-Petri-Schule in Sankt Petersburg und übersiedelte mit den Eltern nach dem [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk|Brest-Litowsker Frieden]] vom März 1918 nach [[Berlin]].<ref name="Biogr">[http://www.rbb-online.de/doku/f-g/nikolaus-riehl.html Kurzbiografie Nikolaus Riehl auf rbb-online.de], abgerufen am 23. Dezember 2013</ref>
 
Riehl studierte von 1920 bis 1927 Physik und Physikalische Chemie an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelm-Universität]] zu Berlin. Hier machte er Bekanntschaft mit dem Forscherteam um [[Lise Meitner]] in der radiochemischen Abteilung des [[Kaiser-Wilhelm-Institut]]s in [[Berlin-Dahlem]].<ref name="Nazi-uran">Thomas Claus, Maren Schibilski: ''[http://www.rbb-online.de/doku/f-g/Geheimsache-Nazi-Uran-Atomjagd-in-Brandenburg.html Geheimsache Nazi-Uran. Atomjagd in Brandenburg]''; Filmische Dokumentation des [[rbb]] vom 26. November 2013</ref>, die [[Otto Hahn]] leitete. Im Jahr 1927 promovierte er nach eigener Angabe in seinem Lebenslauf "bei Otto Hahn und Lise Meitner" über einen [[Geigerzähler]] für Beta-Strahlen-[[Spektroskopie]].<ref name="Seitz">Nikolaus Riehl, Frederick Seitz: ''[http://books.google.de/books/about/Stalin_s_captive.html?id=EC2aAAAAIAAJ&redir_esc=y Stalin's captive; Nikolaus Riehl and the Soviet race for the bomb]'', American Chemical Society, 1996.</ref><ref>Nach Angaben von H.J. Born promovierte er bei Lise Meitner (siehe H. J. Born, H. Oberst, A. Seeger: ''NIKOLAUS RIEHL 60 Jahre/HANS OTTO KNESER 60 Jahre/ULRICH DEHLINGER 60 Jahre.'' In: ''Physik Journal.'' 17, 1961, S.&nbsp;328, {{DOI|10.1002/phbl.19610170705}}, freier Volltext), laut Nachruf in den Physikalischen Blättern (siehe L. Becker, L. Mader: ''In memoriam Nikolaus Riehl.'' In: ''Physik Journal.'' 46, 1990, S.&nbsp;450, {{DOI|10.1002/phbl.19900461114}}, freier Volltext) bei Otto Hahn und Lise Meitner</ref> Otto Hahn und Nikolaus Riehl verband später eine lebenslange Freundschaft.
Im Rahmen der [[Vertrag von Rapallo#Militärische Aspekte|deutsch-sowjetischen Militärkooperation]] studierte Riehl von 1920 bis 1927 Physik und [[Nuklearchemie]] an der [[Staatliche Polytechnische Universität Sankt Petersburg|Staatlichen Polytechnischen Universität Sankt Petersburg]] und der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelm-Universität]] zu Berlin. Hier machte er Bekanntschaft mit dem Forscherteam um [[Lise Meitner]] in der Abteilung für Radioaktivität des [[Kaiser-Wilhelm-Institut|Kaiser-Wilhelm-Instituts]] in [[Berlin-Dahlem]].<ref name="Nazi-uran">Thomas Claus, Maren Schibilski: ''[http://www.rbb-online.de/doku/f-g/Geheimsache-Nazi-Uran-Atomjagd-in-Brandenburg.html Geheimsache Nazi-Uran. Atomjagd in Brandenburg]''; Filmische Dokumentation des [[rbb]] vom 26. November 2013</ref> Im Jahr 1927 promovierte er über einen [[Geigerzähler]] für Beta-Strahlen-[[Spektroskopie]].<ref name="Seitz">Nikolaus Riehl, Frederick Seitz: ''[http://books.google.de/books/about/Stalin_s_captive.html?id=EC2aAAAAIAAJ&redir_esc=y Stalin's captive; Nikolaus Riehl and the Soviet race for the bomb]'', American Chemical Society, 1996.</ref><ref>Nach Angaben von H.J. Born promovierte er bei Lise Meitner (siehe H. J. Born, H. Oberst, A. Seeger: ''NIKOLAUS RIEHL 60 Jahre/HANS OTTO KNESER 60 Jahre/ULRICH DEHLINGER 60 Jahre.'' In: ''Physik Journal.'' 17, 1961, S.&nbsp;328, {{DOI|10.1002/phbl.19610170705}}, freier Volltext), laut Nachruf in den Physikalischen Blättern (siehe L. Becker, L. Mader: ''In memoriam Nikolaus Riehl.'' In: ''Physik Journal.'' 46, 1990, S.&nbsp;450, {{DOI|10.1002/phbl.19900461114}}, freier Volltext) bei Otto Hahn und Lise Meitner</ref>


== Auergesellschaft ==
== Auergesellschaft ==
Nach Abschluss seiner Dissertation fand Nikolaus Riehl eine Anstellung bei der [[Auergesellschaft]], die zum [[Phoebuskartell]] gehörte. Hier war er Leiter der wissenschaftlichen Laboratorien dieser Gesellschaft und mit der [[Beschaffung|Akquisition]] der vielfältigen Produkte wie Glühlampen (mit Glühfäden aus Wolfram), Röntgenartikel, radioaktive Stoffe und bald auch [[Gasmaske]]n befasst. Im Rahmen dieser Aufgaben hatte Riehl Kontakt mit [[Hans-Joachim Born]], [[Alexander Catsch]] und [[Karl Günther Zimmer]], welche im Institut für Experimentelle Genetik der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]] in Berlin-Buch unter [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Nikolai Timofejew-Ressowski]] forschten. Mit [[Paul Max Wolf]], einem Mitarbeiter der wissenschaftlichen Laboratorien der Auergesellschaft, und Karl Zimmer (1911–1988) wurden Forschungen mit Röntgen-Bestrahlung in der Genetik durchgeführt. Als Ergebnis veröffentlichten Nikolai Timofejew-Ressowski, [[Max Delbrück (Biophysiker)|Max Delbrück]], Zimmer und Riehl 1935 die interdisziplinäre Studie ''Über die Natur der Genmutation und Genstruktur''<ref name="n1935">[http://www.ini.uzh.ch/~tobi/fun/max/timofeeffZimmerDelbruck1935.pdf ''Über die Natur der Genmutation und Genstruktur''], ''Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaft zu Göttingen'' (PDF-Datei; 8,43&nbsp;MB)</ref>. In dieser Studie wurde die Treffertheorie der biologischen Strahlenwirkung postuliert.<ref name="Schmaltz">Florian Schmaltz: ''[http://books.google.com/books?id=vJz07aAdO3wC&pg=PA252 Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus: Zur Kooperation von Kaiser-Wilhelm-Instituten, Militär und Industrie. Geschichte der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft im Nationalsozialismus]'', Göttingen: Wallstein, 2005. 676S. S. 252</ref> In der Zeit seines Einsatzes für Auer erwarb sich Riehl einen Ruf als Spezialist für [[Lumineszenz]] und entwickelte maßgeblich die [[Leuchtstofflampe]] mit, die von der Auergesellschaft 1935 auf den Markt gebracht wurde.<ref name="Biogr"/>
Nach Abschluss seiner Dissertation fand Nikolaus Riehl eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der [[Auergesellschaft]], die zum [[Phoebuskartell]] gehörte. Später wurde er stellvertretender Leiter der Radiologischen Abteilung dieser Gesellschaft und mit der [[Beschaffung|Akquisition]] der vielfältigen Produkte wie Glühlampen (mit Glühfäden aus Wolfram), Röntgenartikel und radioaktive Stoffe betraut. Er beschäftigte sich mit angewandter Radioaktivität, beispielsweise zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung, mit Anwendungen [[Metalle der Seltenen Erden|Seltener Erden]], Halbleitern und Isolatoren.<ref name="Pabst">Martin Pabst: ''Nikolaus Riehl - ein Leben zwischen Politik und Wissenschaft'', München : TUMCampus 2/12 S. 57</ref> 1937 wurde er Leiter der lichttechnischen Abteilung der Auergesellschaft, 1938 folgte die Habilitierung bei der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg]]. Im Rahmen dieser Aufgaben hatte Riehl Kontakt mit [[Hans-Joachim Born]], [[Alexander Catsch]] und [[Karl Günther Zimmer]] (1911–1988), welche im Institut für Experimentelle Genetik der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]] in Berlin-Buch unter [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Nikolai Timofejew-Ressowski]] forschten. Mit [[Paul Max Wolf]], einem Mitarbeiter der wissenschaftlichen Laboratorien der Auergesellschaft, und Karl Günther Zimmer wurden Forschungen mit Röntgen-Bestrahlung in der Genetik durchgeführt. Als Ergebnis veröffentlichten Nikolai Timofejew-Ressowski, [[Max Delbrück (Biophysiker)|Max Delbrück]], Zimmer und Riehl 1935 die interdisziplinäre Studie ''Über die Natur der Genmutation und Genstruktur''<ref name="n1935">[http://www.ini.uzh.ch/~tobi/fun/max/timofeeffZimmerDelbruck1935.pdf ''Über die Natur der Genmutation und Genstruktur''], ''Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaft zu Göttingen'' (PDF-Datei; 8,43&nbsp;MB)</ref>. In dieser Studie wurde die Treffertheorie der biologischen Strahlenwirkung postuliert.<ref name="Schmaltz">Florian Schmaltz: ''[http://books.google.com/books?id=vJz07aAdO3wC&pg=PA252 Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus: Zur Kooperation von Kaiser-Wilhelm-Instituten, Militär und Industrie. Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus]'', Göttingen: Wallstein, 2005. 676S. S. 252</ref> In der Zeit seines Einsatzes für Auer erwarb sich Riehl einen Ruf als Spezialist für [[Lumineszenz]] und entwickelte maßgeblich die [[Leuchtstofflampe]] mit, die von der Auergesellschaft 1935 auf den Markt gebracht wurde.<ref name="Biogr"/>
 
Am 9. September 1939 wurde Riehl Leiter der [[Uran]]produktion der Auergesellschaft. Paul Max Wolf wurde Leiter der radiologischen Abteilung der Gesellschaft. Hans-Joachim Born vom Chemischen Laboratorium Philipp Hoernes war Fabrikleiter des Werkes [[Seltene Erden]] in [[Oranienburg]] der Auergesellschaft. Bis kurz vor dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] gelang es den Forschern unter Riehl, Reinsturan-Metall zu erschmelzen, das Ausgangsprodukt für die Kernspaltung war. Wegen der nahenden Fronten wurden Laboratorien in das [[Brandenburg]]er Umland verlegt, fertige Uranmetallwürfel an geheimen Orten eingelagert. Obwohl sämtliche Arbeiten strengster Geheimhaltung unterlagen, waren Gerüchte über die Arbeiten bis in die [[USA]] und in die [[Sowjetunion]] bekannt geworden. Beide Seiten starteten eine Jagd auf die Materialien und auf die deutschen Spezialisten. Denn beide Seiten arbeiteten fieberhaft an eigenen Atomprogrammen. Riehl hatte sich mit seiner Familie auf seinen Sommersitz bei [[Kagar]] zurückgezogen, wo er weiterhin unter primitiven Bedingungen seine Gießversuche in einer Scheune durchführte.<ref name="Nazi-uran"/>  


Am 9. September 1939 wurde Riehl Leiter der [[Uran]]produktion der Auergesellschaft. Paul Max Wolf wurde Leiter der radiologischen Abteilung der Gesellschaft. Hans-Joachim Born vom ''Chemischen Laboratorium Philipp Hoernes'' war Fabrikleiter des ''Werkes Seltene Erden'' in [[Oranienburg]] der Auergesellschaft. Bis kurz vor dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] gelang es den Forschern unter Riehl und in Zusammenarbeit mit der [[Evonik Degussa|Degussa]], Reinsturan-Metall zu erschmelzen, das Ausgangsprodukt für die Kernspaltung werden sollte. Wegen der nahenden Fronten wurden Laboratorien in das [[Brandenburg]]er Umland verlegt, fertige Uranmetallwürfel an geheimen Orten eingelagert. Obwohl sämtliche Arbeiten strengster Geheimhaltung unterlagen, waren Gerüchte über die Arbeiten bis in die [[USA]] und in die [[Sowjetunion]] vorgedrungen. Beide Seiten starteten eine fieberhafte Jagd auf die Materialien und auf die deutschen Spezialisten, weil sie an eigenen Atomprogrammen arbeiteten. Riehl hatte sich mit seiner Familie auf seinen Sommersitz bei [[Kagar]] zurückgezogen, wo er weiterhin unter primitiven Bedingungen seine Gießversuche in einer Scheune durchführte.<ref name="Nazi-uran"/>
== Riehl in der Sowjetunion ==
== Riehl in der Sowjetunion ==
Am 21. April 1945 untersuchten sowjetische Experten den durch gezielte amerikanische Bombardements fast vollständig zerstörten Betrieb der Auergesellschaft in Oranienburg. Riehl wurde, wie andere leitende Mitarbeiter, dorthin mitgenommen und von den Physikern [[Georgi Nikolajewitsch Fljorow|Georgi Fljorow]] und [[Lew Andrejewitsch Arzimowitsch|Lew Arzimowitsch]] befragt. Patente, Dokumente, Laborausrüstung und Schwermetalle wurden beschlagnahmt, darunter 900&nbsp;Tonnen [[Monazit]]sand, 125&nbsp;Tonnen Thoriumverbindungen, etwa 100&nbsp;Tonnen [[Zirkon]].<ref name="Karlsch">Rainer Karlsch, Zbynek Zeman, [http://books.google.com/books?id=LPb9QInz6BoC&pg=PA32 Urangeheimnisse: das Erzgebirge im Brennpunkt der Weltpolitik 1933-1960] S. 32</ref> Etwa 40 der knapp 100&nbsp;russischen Wissenschaftler des [[Sowjetisches Atombombenprojekt|sowjetischen Atombombenprojektes]] im ''Labor&nbsp;2'' suchten in den von der Roten Armee besetzten Gebieten nach weiteren Wissenschaftlern und nach Uran. Die bereits von der Sowjetarmee erfassten deutschen Forscher wurden unter leichtem Druck aufgefordert, ihr Wissen der Siegermacht zur Verfügung zu stellen. So kam es, dass nach Gesprächen mit dem russischen Physiker [[Juli Borissowitsch Chariton]] in Berlin am 9.&nbsp;Juli 1945 eine Reihe deutscher Wissenschaftlern mit ihren Familien in die UdSSR ausgeflogen wurden, auch Nikolaus Riehl. Zusätzlich „rekrutierte“ das [[NKWD]] unter anderem [[Manfred von Ardenne]], [[Gustav Hertz]], [[Peter Adolf Thiessen]] und [[Max Volmer]] für Forschungsaufgaben in der Sowjetunion.<ref name="Medvedev">Zhores A. Medvedev, Roy Aleksandrovich Medvedev, Ellen Dahrendorf, [http://books.google.com/books?id=sUFm-KL367EC&pg=PA120 The unknown Stalin], S. 120</ref> Die Rote Armee stellte in [[Neustadt-Glewe]] schließlich annähernd 100&nbsp;Tonnen Uranoxid sicher, das etwa 25–40&nbsp;Prozent des Urans aus dem gesamten Gebiet des Deutschen Reiches und der [[Tschechoslowakei]] entsprach. Es war dort möglicherweise für den Transport per U-Boot über [[Penang]] zu [[Arakatsu Bunsaku]] im heutigen koreanischen [[Hŭngnam]] vorgesehen. Diese Transporte ab [[Kiel]] gab es bereits seit Dezember 1943 - sie endeten mit der Fahrt von [[U 234]] kurz vor Kriegsende. Chariton schätzte den durch das gefundene und in die Sowjetunion abtransportierte Uran erzielten Zeitgewinn bei der Förderung und Anreicherung von Uran zum Erstellen der ersten sowjetischen Bombe auf etwa ein Jahr ein.
Am 21. April 1945 untersuchten sowjetische Experten den durch gezielte amerikanische Bombardements fast vollständig zerstörten Betrieb der Auergesellschaft in Oranienburg. Riehl wurde, wie andere leitende Mitarbeiter, dorthin mitgenommen und von den Physikern [[Georgi Nikolajewitsch Fljorow|Georgi Fljorow]] und [[Lew Andrejewitsch Arzimowitsch|Lew Arzimowitsch]] befragt. Patente, Dokumente, Laborausrüstung und Schwermetalle wurden beschlagnahmt, darunter 900&nbsp;Tonnen [[Monazit]]sand, 125&nbsp;Tonnen Thoriumverbindungen, etwa 100&nbsp;Tonnen [[Zirkon]].<ref name="Karlsch">[[Rainer Karlsch]], Zbynek Zeman, [http://books.google.com/books?id=LPb9QInz6BoC&pg=PA32 Urangeheimnisse: das Erzgebirge im Brennpunkt der Weltpolitik 1933-1960] S. 32</ref> Etwa 40 der knapp 100&nbsp;russischen Wissenschaftler des [[Sowjetisches Atombombenprojekt|sowjetischen Atombombenprojektes]] im ''Labor&nbsp;2'' suchten in den von der Roten Armee besetzten Gebieten nach weiteren Wissenschaftlern und nach Uran. Die bereits von der Sowjetarmee erfassten deutschen Forscher wurden unter leichtem Druck aufgefordert, ihr Wissen der Siegermacht zur Verfügung zu stellen. So kam es, dass nach Gesprächen mit dem russischen Physiker [[Juli Borissowitsch Chariton]] in Berlin am 9.&nbsp;Juli 1945 eine Reihe deutscher Wissenschaftler mit ihren Familien in die UdSSR ausgeflogen wurden, auch Nikolaus Riehl. Zusätzlich „rekrutierte“ das [[NKWD]] unter anderem [[Manfred von Ardenne]], [[Gustav Hertz]], [[Peter Adolf Thiessen]] und [[Max Volmer]] für Forschungsaufgaben in der Sowjetunion.<ref name="Medvedev">Zhores A. Medvedev, Roy Aleksandrovich Medvedev, Ellen Dahrendorf, [http://books.google.com/books?id=sUFm-KL367EC&pg=PA120 The unknown Stalin], S. 120</ref> Die Rote Armee stellte in [[Neustadt-Glewe]] schließlich annähernd 100&nbsp;Tonnen Uranoxid sicher, das etwa 25–40&nbsp;Prozent des Urans aus dem gesamten Gebiet des Deutschen Reiches und der [[Tschechoslowakei]] entsprach. Es war dort möglicherweise für den Transport per U-Boot über [[Penang]] zu [[Arakatsu Bunsaku]] im heutigen koreanischen [[Hŭngnam]] vorgesehen. Diese Transporte ab [[Kiel]] gab es bereits seit Dezember 1943 sie endeten mit der Fahrt von [[U 234]] kurz vor Kriegsende. Chariton schätzte den durch das gefundene und in die Sowjetunion abtransportierte Uran erzielten Zeitgewinn bei der Förderung und Anreicherung von Uran zum Erstellen der ersten sowjetischen Bombe auf etwa ein Jahr ein.


Von 1945 bis 1950 leitete Nikolaus Riehl die Uran-Produktion im Werk Nr.&nbsp;12 in [[Elektrostal]]. Unter seiner Leitung arbeiteten hier die folgenden deutschen Wissenschaftler: A.&nbsp;Baroni, [[Hans-Joachim Born]], Alexander Catsch, Werner Kirst, H.&nbsp;E.&nbsp;Ortmann, Przybilla, Herbert Schmitz, Walter Sommerfeldt, Herbert Thieme, Tobein, Günter Wirths und Karl Günter Zimmer. Das Werk&nbsp;12 in Elektrostal lieferte ab dem letzten Quartal des Jahres 1946 pro Woche etwa drei Tonnen metallisches Uran an das [[Kurtschatow-Institut|Labor Nr. 2]]. Am 29.&nbsp;August 1949 wurde die erste sowjetische Atombombe gezündet.<ref>ZEIT ONLINE: [http://www.zeit.de/1999/35/Eine_perfekte_Kopie Eine perfekte Kopie], 26. August 1999. </ref> Ab 1950 wurde die Produktion von Uranmetall auf etwa eine Tonne pro Tag gesteigert, wobei das Werk nicht die einzige Anreicherungsstätte für Uran war.
Von 1945 bis 1950 leitete Nikolaus Riehl die Herstellung von kernphysikalisch reinem Uranmetall im Werk Nr.&nbsp;12 im russischen [[Elektrostal]]. Unter seiner Leitung arbeiteten hier die folgenden deutschen Wissenschaftler: A.&nbsp;Baroni, [[Hans-Joachim Born]], Alexander Catsch, Werner Kirst, H.&nbsp;E.&nbsp;Ortmann, Herbert Schmitz, Walter Sommerfeldt, Herbert Thieme, Heinrich Tobien, Günter Wirths und Karl Günter Zimmer. Das Werk&nbsp;12 in Elektrostal lieferte ab dem letzten Quartal des Jahres 1946 pro Woche etwa drei Tonnen metallisches Uran an das [[Kurtschatow-Institut|Labor Nr. 2]]. Am 29.&nbsp;August 1949 wurde die erste sowjetische Atombombe gezündet.<ref>ZEIT ONLINE: [http://www.zeit.de/1999/35/Eine_perfekte_Kopie Eine perfekte Kopie], 26. August 1999. </ref> Ab 1950 wurde die Produktion von Uranmetall auf etwa eine Tonne pro Tag gesteigert, wobei das Werk nicht die einzige Anreicherungsstätte für Uran war.


Nach der Zündung der ersten sowjetischen Atombombe war Riehl im Werk&nbsp;12 nicht mehr erforderlich. Man übertrug ihm ab 1950 die Leitung des Instituts ''Labor&nbsp;B'' in [[Sungul]] (Objekt 0211). Hierher waren im Jahr 1947 bereits Hans-Joachim Born, Alexander Catsch und Karl Zimmer versetzt worden. Mit Riehl kamen nun Ortmann, Baroni und Schmitz nach. In Sungul waren nie mehr als 26&nbsp;Deutsche, bei insgesamt 95&nbsp;Mitarbeitern 1946 und 451 im Jahr 1955. Reaktoren im Institut Sungul erzeugten radioaktive Stoffe und die Mitarbeiter verarbeiteten sie und forschten auf den Gebieten Radiobiologie, Radiochemie und Dosimetrie. In diesem Institut arbeiteten neben anderen folgende Deutsche: Renata von Ardenne (die Schwester von [[Manfred von Ardenne]]), Wilhelm Menke, Willi Lange, Joachim Pani, Kurt Rintelen, [[Werner Czulius]], Hans Jürgen von Oertzen, [[Ernst Rexer]] und Carl Friedrich Weiss<ref>{{Webarchiv | url=http://www.bergbauverein-ronneburg.de/atombombe_ptr_rbg.html | wayback=20090227121019 | text=Die Abteilung V für Atomphysik und physikalischer Chemie der Physikalisch-Technische Reichsanstalt unter Leitung von Dr. Carl-Friedrich Weiss wurde wegen Platzmangels in Weida nach Ronneburg in die Firmenräume der Firma Clad umgesetzt.}}</ref>. Das Institut wurde vom 9.&nbsp;Direktorat des [[Innenministerium der UdSSR|Innenministeriums (MWD)]] überwacht.
Nach der Zündung der ersten sowjetischen Atombombe 1949 war Riehl im Werk&nbsp;12 nicht mehr erforderlich. Man übertrug ihm ab 1950 die Leitung des Instituts ''Labor&nbsp;B'' in [[Sungul]] (Objekt 0211). Hierher waren im Jahr 1947 bereits Hans-Joachim Born, Alexander Catsch und Karl Zimmer versetzt worden. Mit Riehl kamen nun Ortmann, Baroni und Schmitz nach. In Sungul waren nie mehr als 26&nbsp;Deutsche, bei insgesamt 95&nbsp;Mitarbeitern 1946 und 451 im Jahr 1955. Reaktoren im Institut Sungul erzeugten radioaktive Stoffe und die Mitarbeiter verarbeiteten sie und forschten auf den Gebieten Radiobiologie, Radiochemie, Dosimetrie und nichtmilitärische Anwendungen radioaktiver Stoffe sowie Gegenmitteln bei Strahlenschädigung. In diesem Institut arbeiteten neben anderen folgende Deutsche: Renata von Ardenne (die Schwester von [[Manfred von Ardenne]]), Wilhelm Menke, Willi Lange, Joachim Pani, Kurt Rintelen, [[Werner Czulius]], Hans Jürgen von Oertzen, [[Ernst Rexer]] und Carl Friedrich Weiss<ref>{{Webarchiv | url=http://www.bergbauverein-ronneburg.de/atombombe_ptr_rbg.html | wayback=20090227121019 | text=Die Abteilung V für Atomphysik und physikalischer Chemie der Physikalisch-Technische Reichsanstalt unter Leitung von Dr. Carl-Friedrich Weiss wurde wegen Platzmangels in Weida nach Ronneburg in die Firmenräume der Firma Clad umgesetzt.}}</ref>. Das Institut wurde vom 9.&nbsp;Direktorat des [[Innenministerium der UdSSR|Innenministeriums (MWD)]] überwacht.


<!--Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski war in Berlin vom NKWD verhaftet und zu zehn Jahren [[Gulag]] verurteilt worden. 1947 wurde die Strafe in einen Aufenthalt in einem Gefängnislabor (einer Scharaschka) umgewandelt. Timofejew-Ressowski wurde dort gesund gepflegt und nach Sungul geschickt, wo er sich an der Entwicklung der sowjetischen Atombombe beteiligte und die Radiobiologie leitete. Sergej Aleksandrovich Voznesenskij leitete die Radiochemie. Im Labor B forschten Born, Catsch und Zimmer an ähnlichen Themen wie in Berlin-Buch.  >>>>außerhalb der thematik RIEHL--->
<!--Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski war 1945 in Berlin vom NKWD verhaftet und zu zehn Jahren [[Gulag]] verurteilt worden. 1947 wurde die Strafe in einen Aufenthalt in einem Gefängnislabor (einer Scharaschka) umgewandelt. Timofejew-Ressowski wurde dort gesund gepflegt und auf Anforderung von Riehl nach Sungul geschickt, wo er sich an der Entwicklung der sowjetischen Atombombe beteiligte und die Radiobiologie leitete. Sergej Aleksandrovich Voznesenskij leitete die Radiochemie. Im Labor B forschten Born, Catsch und Zimmer an ähnlichen Themen wie in Berlin-Buch.  >>>>außerhalb der thematik RIEHL--->
Für seine Arbeiten am sowjetischen Kernforschungsprojekt erhielt Riehl im Jahre 1949 den [[Stalinpreis]], den [[Leninorden]] und den  Titel [[Held der sozialistischen Arbeit]]. Zu den Preisen gehörte auch eine [[Datsche|Datscha]] westlich von Moskau, welche Riehl jedoch nicht nutzte.
Für seine Arbeiten am sowjetischen Kernforschungsprojekt erhielt Riehl im Jahre 1949 den [[Stalinpreis]] 1. Klasse, den [[Leninorden]] und den  Titel [[Held der sozialistischen Arbeit]] (diese Auszeichnungen wurden gemeinsam verliehen). Zu den Preisen gehörte auch eine [[Datsche|Datscha]] westlich von Moskau, welche Riehl jedoch nicht annahm, da er sich nicht von Stalin vereinnahmen lassen und nach Deutschland zurück wollte.


Im Jahr 1952 äußerte Riehl den Wunsch, nach Deutschland zurückzukehren. Daraufhin wurde ihm auferlegt, noch drei Jahre (1952–1954) für die Sowjetunion in einem Atomforschungsinstitut, in dem auch andere deutsche Wissenschaftler tätig waren, in [[Agudzera]] im [[Munizipalität Gulripschi|Distrikt Gulripsch]] bei [[Sochumi]]/[[Abchasien]] ([[Georgien]]) zu verbringen. Auf der Website des inzwischen nach [[Tiflis]] verlegten Instituts ist ein Gedenkfoto von Riehl veröffentlicht. ([[#Weblinks|siehe Weblinks]])
Gleichwohl drängte Riehl ab 1952 bei [[Lawrenti Beria|Beria]] und [[Awraami Pawlowitsch Sawenjagin|Sawenjagin]] auf die Entlassung seiner Familie und seiner wissenschaftlichen Kollegen nach Deutschland. Daraufhin wurde ihm auferlegt, noch drei Jahre (1952–1954) für die Sowjetunion in einem Atomforschungsinstitut, in dem auch andere deutsche Wissenschaftler tätig waren, in [[Agudzera]] im [[Munizipalität Gulripschi|Distrikt Gulripsch]] bei [[Sochumi]]/[[Abchasien]] ([[Georgien]]) zu verbringen. Auf der Website des inzwischen nach [[Tiflis]] verlegten Instituts ist ein Gedenkfoto von Riehl veröffentlicht. ([[#Weblinks|siehe Weblinks]])


== Riehl in der Bundesrepublik Deutschland ==
== Riehl in der Bundesrepublik Deutschland ==
Am 4. April 1955 wurde Riehl mit seiner Familie in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] ausgeflogen, wenige Monate später Anfang Juli 1955 konnte er in die [[Bundesrepublik Deutschland]] weiterreisen.
Im April 1955 konnten Riehl und seine Familie mit dem Zug in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] ausreisen; Anfang Juli 1955 kam er unter Zurücklassung fast seines gesamten Vermögens in die [[Bundesrepublik Deutschland]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2003_2_3_maddrell.pdf |titel=Einfallstor in die Sowjetunion. Die Besatzung Deutschlands und die Ausspähung der UdSSR durch den britischen Nachrichtendienst |abruf=2020-07-09 |autor=Paul Maddrell |datum=2003-04-01 |format=PDF; 2,0&nbsp;MB |kommentar=Aktivitäten des britischen Nachrichtendienstes im Rahmen der Aktion ''Dragon Returnee'' zur Ausforschung zurückgekehrter Spezialisten}}</ref>
 
Er ging an das Institut für Technische Physik der [[Technische Universität München|Technischen Hochschule München]], wo er bei [[Heinz Maier-Leibnitz]] arbeitete und 1957 an der Einrichtung des [[Forschungsreaktor München|Forschungsreaktors]] in [[Garching bei München|Garching]] beteiligt war. Im Jahr 1961 erhielt er eine ordentliche [[Professur]] für Physik und wurde Direktor des Laboratoriums für Technische Physik der Technischen Hochschule München. Er arbeitete an Fragen der Festkörperphysik, wie die Einwirkung von hochenergetischer Strahlung auf Festkörper, die Protonenbeweglichkeit in Eis und in organischen Strukturen (protonische Halbleiter), Hämoglobin sowie der Lumineszenz und hatte zahlreiche Schüler.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.physik.tu-muenchen.de/einrichtungen/department/history | wayback=20081208141740 | text=History – Gerhard Abstreiter}}</ref> 1962–1963 war Riehl Vorsitzender der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Bayerischen Physikalischen Gesellschaft]]. 1970 wurde Riehl emeritiert; 1973 erhielt er den [[Bayerischer Verdienstorden|Bayerischen Verdienstorden]]. 1975 umfasste sein Œuvre an die 200 Arbeiten.


Er ging an das Institut für Technische Physik der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]], wo er bei [[Heinz Maier-Leibnitz]] arbeitete und 1957 an der Einrichtung des [[Forschungsreaktor München|Forschungsreaktors]] in [[Garching bei München|Garching]] beteiligt war. Im Jahr 1961 erhielt er eine ordentliche [[Professur]] für Physik mit der Spezialisierung auf Festkörperphysik, insbesondere auf die Physik von Eis und die Spektroskopie von Festkörpern.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.physik.tu-muenchen.de/einrichtungen/department/history | wayback=20081208141740 | text=History – Gerhard Abstreiter}}</ref>
Riehl musste unter zwei Diktaturen arbeiten, doch verabscheute er jeglichen Totalitarismus. In der NS-Zeit verbarg er geschickt seine teilweise jüdische Abstammung und hielt die Hand über verfolgte Kollegen. In der UdSSR bemühte sich der russophile Forscher um akzeptable Arbeits- und Lebensbedingungen für seine Mitarbeiter. Riehl wurde als leidenschaftlicher Forscher, begeisternder Lehrer und humanistisch denkender Mensch von seinen Münchner Schülern hoch verehrt.<ref name="Pabst">Martin Pabst: ''Nikolaus Riehl - ein Leben zwischen Politik und Wissenschaft'', München : TUMCampus 2/12 S. 57</ref> Bis zu seinem 111. Geburtstag versammelten sich viele seiner Schüler zum Gedenken an "Papa Riehl", wie er bald genannt wurde.


Riehl und seine Frau Ilse hatten zwei Töchter Ingeborg, Irene und einen Sohn.
Riehl und seine Frau Ilse hatten zwei Töchter Ingeborg, Irene und einen als Kleinkind verstorbenen Sohn.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
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* Mit Fred Fischer: ''Einführung in die Lumineszenz''. Thiemig, 1971.
* Mit Fred Fischer: ''Einführung in die Lumineszenz''. Thiemig, 1971.
* ''Stalin´s Captive. Nikolaus Riehl and the soviet race for the bomb''. American Chemical Society 1996 (Übersetzung und Vorwort [[Frederick Seitz]]).
* ''Stalin´s Captive. Nikolaus Riehl and the soviet race for the bomb''. American Chemical Society 1996 (Übersetzung und Vorwort [[Frederick Seitz]]).
* ''Physik und technische Anwendungen der Lumineszenz''. Springer; Auflage: Softcover reprint of the original 1st ed. 1941 (4. Oktober 2013). ISBN 978-3662017586


== Literatur ==
== Literatur ==
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* Andreas Heinemann-Grüder: ''Die sowjetische Atombombe.'' Westfälisches Dampfboot, 1992.
* Andreas Heinemann-Grüder: ''Die sowjetische Atombombe.'' Westfälisches Dampfboot, 1992.
* {{NDB|21|587|588|Riehl, Nikolaus|Horst Kant|119014173}}
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* [http://www.portal.mytum.de/pressestelle/tum_mit/2012nr2/57.pdf/download Nikolaus Riehl] – ein Leben zwischen Politik und Wissenschaft, Technische Universität München, 2012 (Nikolaus Riehl: 111 Jahre).
* Николаус Риль в Атомном проекте СССР / В. Ананийчук. — 2011
* {{Internetquelle |url=https://portal.mytum.de/pressestelle/tum_mit/2012nr2/57.pdf |titel=Nikolaus Riehl – ein Leben zwischen Politik und Wissenschaft |autor=Martin Pabst |werk=TUMcampus 2/12 |hrsg=Technische Universität München |datum=2012 |format=pdf |kommentar=anlässlich des 111. Geburtstags |zugriff=2018-10-17 |abruf-verborgen=1}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.sipt.org/photo.html Gedenkfotos] der am sowjetischen Atomprojekt beteiligten deutschen Wissenschaftler auf der Homepage des „[[Sochumi-Institut der Physik und Technologie|Sochumi Ilia Vekua Instituts für Physik und Technologie]]in [[Tiflis]]/[[Georgien]]
* {{Internetquelle |url=http://www.sipt.org/photo.html |titel=Gedenkfotos der am sowjetischen Atomprojekt beteiligten deutschen Wissenschaftler |hrsg=[[Sochumi-Institut der Physik und Technologie|Sochumi Ilia Vekua Instituts für Physik und Technologie]] in [[Tiflis]]/[[Georgien]] |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://archive.today/20121228094907/http://www.sipt.org/photo.html |archiv-datum=2012-12-28}}
* [http://www.rbb-online.de/doku/f-g/nikolaus-riehl.html Biografisches auf rbb-online.de]
* {{Internetquelle |url=http://www.rbb-online.de/doku/f-g/nikolaus-riehl.html |titel=Biografische Angaben zu Nikolaus Riehl |hrsg=rbb-online.de |kommentar=Quelle: DNB / Horst Kant; Thomas Claus |zugriff=2018-10-18 |abruf-verborgen=1}}
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Technische Universität München)]]
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[[Kategorie:Held der sozialistischen Arbeit]]
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[[Kategorie:Träger des Leninordens]]
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[[Kategorie:Träger des Stalinpreises]]
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2022, 16:47 Uhr

Nikolaus Riehl (* 24. Mai 1901 in Sankt Petersburg; † 2. August 1990 in München) war ein russisch-deutscher Physiker und Physiko-Chemiker.

Leben

Sein Vater Wilhelm Riehl war bis 1917 Ingenieur in den Russischen Elektrotechnischen Werken von Siemens & Halske in Sankt Petersburg. Seine Mutter, Helene Kagan, entstammte einer jüdisch-russischen Ärztefamilie. Nikolaus Riehl sprach fließend russisch und deutsch. Er absolvierte die deutsche St.-Petri-Schule in Sankt Petersburg und übersiedelte mit den Eltern nach dem Brest-Litowsker Frieden vom März 1918 nach Berlin.[1] Riehl studierte von 1920 bis 1927 Physik und Physikalische Chemie an der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin. Hier machte er Bekanntschaft mit dem Forscherteam um Lise Meitner in der radiochemischen Abteilung des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Berlin-Dahlem.[2], die Otto Hahn leitete. Im Jahr 1927 promovierte er nach eigener Angabe in seinem Lebenslauf "bei Otto Hahn und Lise Meitner" über einen Geigerzähler für Beta-Strahlen-Spektroskopie.[3][4] Otto Hahn und Nikolaus Riehl verband später eine lebenslange Freundschaft.

Auergesellschaft

Nach Abschluss seiner Dissertation fand Nikolaus Riehl eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Auergesellschaft, die zum Phoebuskartell gehörte. Später wurde er stellvertretender Leiter der Radiologischen Abteilung dieser Gesellschaft und mit der Akquisition der vielfältigen Produkte wie Glühlampen (mit Glühfäden aus Wolfram), Röntgenartikel und radioaktive Stoffe betraut. Er beschäftigte sich mit angewandter Radioaktivität, beispielsweise zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung, mit Anwendungen Seltener Erden, Halbleitern und Isolatoren.[5] 1937 wurde er Leiter der lichttechnischen Abteilung der Auergesellschaft, 1938 folgte die Habilitierung bei der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Im Rahmen dieser Aufgaben hatte Riehl Kontakt mit Hans-Joachim Born, Alexander Catsch und Karl Günther Zimmer (1911–1988), welche im Institut für Experimentelle Genetik der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Buch unter Nikolai Timofejew-Ressowski forschten. Mit Paul Max Wolf, einem Mitarbeiter der wissenschaftlichen Laboratorien der Auergesellschaft, und Karl Günther Zimmer wurden Forschungen mit Röntgen-Bestrahlung in der Genetik durchgeführt. Als Ergebnis veröffentlichten Nikolai Timofejew-Ressowski, Max Delbrück, Zimmer und Riehl 1935 die interdisziplinäre Studie Über die Natur der Genmutation und Genstruktur[6]. In dieser Studie wurde die Treffertheorie der biologischen Strahlenwirkung postuliert.[7] In der Zeit seines Einsatzes für Auer erwarb sich Riehl einen Ruf als Spezialist für Lumineszenz und entwickelte maßgeblich die Leuchtstofflampe mit, die von der Auergesellschaft 1935 auf den Markt gebracht wurde.[1]

Am 9. September 1939 wurde Riehl Leiter der Uranproduktion der Auergesellschaft. Paul Max Wolf wurde Leiter der radiologischen Abteilung der Gesellschaft. Hans-Joachim Born vom Chemischen Laboratorium Philipp Hoernes war Fabrikleiter des Werkes Seltene Erden in Oranienburg der Auergesellschaft. Bis kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelang es den Forschern unter Riehl und in Zusammenarbeit mit der Degussa, Reinsturan-Metall zu erschmelzen, das Ausgangsprodukt für die Kernspaltung werden sollte. Wegen der nahenden Fronten wurden Laboratorien in das Brandenburger Umland verlegt, fertige Uranmetallwürfel an geheimen Orten eingelagert. Obwohl sämtliche Arbeiten strengster Geheimhaltung unterlagen, waren Gerüchte über die Arbeiten bis in die USA und in die Sowjetunion vorgedrungen. Beide Seiten starteten eine fieberhafte Jagd auf die Materialien und auf die deutschen Spezialisten, weil sie an eigenen Atomprogrammen arbeiteten. Riehl hatte sich mit seiner Familie auf seinen Sommersitz bei Kagar zurückgezogen, wo er weiterhin unter primitiven Bedingungen seine Gießversuche in einer Scheune durchführte.[2]

Riehl in der Sowjetunion

Am 21. April 1945 untersuchten sowjetische Experten den durch gezielte amerikanische Bombardements fast vollständig zerstörten Betrieb der Auergesellschaft in Oranienburg. Riehl wurde, wie andere leitende Mitarbeiter, dorthin mitgenommen und von den Physikern Georgi Fljorow und Lew Arzimowitsch befragt. Patente, Dokumente, Laborausrüstung und Schwermetalle wurden beschlagnahmt, darunter 900 Tonnen Monazitsand, 125 Tonnen Thoriumverbindungen, etwa 100 Tonnen Zirkon.[8] Etwa 40 der knapp 100 russischen Wissenschaftler des sowjetischen Atombombenprojektes im Labor 2 suchten in den von der Roten Armee besetzten Gebieten nach weiteren Wissenschaftlern und nach Uran. Die bereits von der Sowjetarmee erfassten deutschen Forscher wurden unter leichtem Druck aufgefordert, ihr Wissen der Siegermacht zur Verfügung zu stellen. So kam es, dass nach Gesprächen mit dem russischen Physiker Juli Borissowitsch Chariton in Berlin am 9. Juli 1945 eine Reihe deutscher Wissenschaftler mit ihren Familien in die UdSSR ausgeflogen wurden, auch Nikolaus Riehl. Zusätzlich „rekrutierte“ das NKWD unter anderem Manfred von Ardenne, Gustav Hertz, Peter Adolf Thiessen und Max Volmer für Forschungsaufgaben in der Sowjetunion.[9] Die Rote Armee stellte in Neustadt-Glewe schließlich annähernd 100 Tonnen Uranoxid sicher, das etwa 25–40 Prozent des Urans aus dem gesamten Gebiet des Deutschen Reiches und der Tschechoslowakei entsprach. Es war dort möglicherweise für den Transport per U-Boot über Penang zu Arakatsu Bunsaku im heutigen koreanischen Hŭngnam vorgesehen. Diese Transporte ab Kiel gab es bereits seit Dezember 1943 – sie endeten mit der Fahrt von U 234 kurz vor Kriegsende. Chariton schätzte den durch das gefundene und in die Sowjetunion abtransportierte Uran erzielten Zeitgewinn bei der Förderung und Anreicherung von Uran zum Erstellen der ersten sowjetischen Bombe auf etwa ein Jahr ein.

Von 1945 bis 1950 leitete Nikolaus Riehl die Herstellung von kernphysikalisch reinem Uranmetall im Werk Nr. 12 im russischen Elektrostal. Unter seiner Leitung arbeiteten hier die folgenden deutschen Wissenschaftler: A. Baroni, Hans-Joachim Born, Alexander Catsch, Werner Kirst, H. E. Ortmann, Herbert Schmitz, Walter Sommerfeldt, Herbert Thieme, Heinrich Tobien, Günter Wirths und Karl Günter Zimmer. Das Werk 12 in Elektrostal lieferte ab dem letzten Quartal des Jahres 1946 pro Woche etwa drei Tonnen metallisches Uran an das Labor Nr. 2. Am 29. August 1949 wurde die erste sowjetische Atombombe gezündet.[10] Ab 1950 wurde die Produktion von Uranmetall auf etwa eine Tonne pro Tag gesteigert, wobei das Werk nicht die einzige Anreicherungsstätte für Uran war.

Nach der Zündung der ersten sowjetischen Atombombe 1949 war Riehl im Werk 12 nicht mehr erforderlich. Man übertrug ihm ab 1950 die Leitung des Instituts Labor B in Sungul (Objekt 0211). Hierher waren im Jahr 1947 bereits Hans-Joachim Born, Alexander Catsch und Karl Zimmer versetzt worden. Mit Riehl kamen nun Ortmann, Baroni und Schmitz nach. In Sungul waren nie mehr als 26 Deutsche, bei insgesamt 95 Mitarbeitern 1946 und 451 im Jahr 1955. Reaktoren im Institut Sungul erzeugten radioaktive Stoffe und die Mitarbeiter verarbeiteten sie und forschten auf den Gebieten Radiobiologie, Radiochemie, Dosimetrie und nichtmilitärische Anwendungen radioaktiver Stoffe sowie Gegenmitteln bei Strahlenschädigung. In diesem Institut arbeiteten neben anderen folgende Deutsche: Renata von Ardenne (die Schwester von Manfred von Ardenne), Wilhelm Menke, Willi Lange, Joachim Pani, Kurt Rintelen, Werner Czulius, Hans Jürgen von Oertzen, Ernst Rexer und Carl Friedrich Weiss[11]. Das Institut wurde vom 9. Direktorat des Innenministeriums (MWD) überwacht.

Für seine Arbeiten am sowjetischen Kernforschungsprojekt erhielt Riehl im Jahre 1949 den Stalinpreis 1. Klasse, den Leninorden und den Titel Held der sozialistischen Arbeit (diese Auszeichnungen wurden gemeinsam verliehen). Zu den Preisen gehörte auch eine Datscha westlich von Moskau, welche Riehl jedoch nicht annahm, da er sich nicht von Stalin vereinnahmen lassen und nach Deutschland zurück wollte.

Gleichwohl drängte Riehl ab 1952 bei Beria und Sawenjagin auf die Entlassung seiner Familie und seiner wissenschaftlichen Kollegen nach Deutschland. Daraufhin wurde ihm auferlegt, noch drei Jahre (1952–1954) für die Sowjetunion in einem Atomforschungsinstitut, in dem auch andere deutsche Wissenschaftler tätig waren, in Agudzera im Distrikt Gulripsch bei Sochumi/Abchasien (Georgien) zu verbringen. Auf der Website des inzwischen nach Tiflis verlegten Instituts ist ein Gedenkfoto von Riehl veröffentlicht. (siehe Weblinks)

Riehl in der Bundesrepublik Deutschland

Im April 1955 konnten Riehl und seine Familie mit dem Zug in die DDR ausreisen; Anfang Juli 1955 kam er unter Zurücklassung fast seines gesamten Vermögens in die Bundesrepublik Deutschland.[12]

Er ging an das Institut für Technische Physik der Technischen Hochschule München, wo er bei Heinz Maier-Leibnitz arbeitete und 1957 an der Einrichtung des Forschungsreaktors in Garching beteiligt war. Im Jahr 1961 erhielt er eine ordentliche Professur für Physik und wurde Direktor des Laboratoriums für Technische Physik der Technischen Hochschule München. Er arbeitete an Fragen der Festkörperphysik, wie die Einwirkung von hochenergetischer Strahlung auf Festkörper, die Protonenbeweglichkeit in Eis und in organischen Strukturen (protonische Halbleiter), Hämoglobin sowie der Lumineszenz und hatte zahlreiche Schüler.[13] 1962–1963 war Riehl Vorsitzender der Bayerischen Physikalischen Gesellschaft. 1970 wurde Riehl emeritiert; 1973 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden. 1975 umfasste sein Œuvre an die 200 Arbeiten.

Riehl musste unter zwei Diktaturen arbeiten, doch verabscheute er jeglichen Totalitarismus. In der NS-Zeit verbarg er geschickt seine teilweise jüdische Abstammung und hielt die Hand über verfolgte Kollegen. In der UdSSR bemühte sich der russophile Forscher um akzeptable Arbeits- und Lebensbedingungen für seine Mitarbeiter. Riehl wurde als leidenschaftlicher Forscher, begeisternder Lehrer und humanistisch denkender Mensch von seinen Münchner Schülern hoch verehrt.[5] Bis zu seinem 111. Geburtstag versammelten sich viele seiner Schüler zum Gedenken an "Papa Riehl", wie er bald genannt wurde.

Riehl und seine Frau Ilse hatten zwei Töchter Ingeborg, Irene und einen als Kleinkind verstorbenen Sohn.

Veröffentlichungen

  • Nikolaus Riehl: Zehn Jahre im goldenen Käfig: Erlebnisse beim Aufbau der sowjetischen Uran-Industrie. Riederer, Stuttgart 1988.
  • Mit Heinrich Ortmann: Über den Aufbau der Zinksulfid-Luminophor. Verl. Chemie, 1957.
  • Mit Bernhard Bullemer und Hermann Engelhardt (Hrsg.): Physics of Ice. Proceedings of the International Symposium. München, 1968 (Plenum, 1969)
  • Mit Fred Fischer: Einführung in die Lumineszenz. Thiemig, 1971.
  • Stalin´s Captive. Nikolaus Riehl and the soviet race for the bomb. American Chemical Society 1996 (Übersetzung und Vorwort Frederick Seitz).
  • Physik und technische Anwendungen der Lumineszenz. Springer; Auflage: Softcover reprint of the original 1st ed. 1941 (4. Oktober 2013). ISBN 978-3662017586

Literatur

  • Ulrich Albrecht, Andreas Heinemann-Grüder, Arend Wellmann: Die Spezialisten : Deutsche Naturwissenschaftler und Techniker in der Sowjetunion nach 1945. Dietz, 1992.
  • Heinz Barwich, Elfi Barwich: Das rote Atom. Fischer-TB.-Vlg., 1984.
  • Andreas Heinemann-Grüder: Die sowjetische Atombombe. Westfälisches Dampfboot, 1992.
  • Horst Kant: Riehl, Nikolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 587 f. (Digitalisat).
  • Николаус Риль в Атомном проекте СССР / В. Ананийчук. — 2011
  • Martin Pabst: Nikolaus Riehl – ein Leben zwischen Politik und Wissenschaft. (pdf) In: TUMcampus 2/12. Technische Universität München, 2012; (anlässlich des 111. Geburtstags).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kurzbiografie Nikolaus Riehl auf rbb-online.de, abgerufen am 23. Dezember 2013
  2. 2,0 2,1 Thomas Claus, Maren Schibilski: Geheimsache Nazi-Uran. Atomjagd in Brandenburg; Filmische Dokumentation des rbb vom 26. November 2013
  3. Nikolaus Riehl, Frederick Seitz: Stalin's captive; Nikolaus Riehl and the Soviet race for the bomb, American Chemical Society, 1996.
  4. Nach Angaben von H.J. Born promovierte er bei Lise Meitner (siehe H. J. Born, H. Oberst, A. Seeger: NIKOLAUS RIEHL 60 Jahre/HANS OTTO KNESER 60 Jahre/ULRICH DEHLINGER 60 Jahre. In: Physik Journal. 17, 1961, S. 328, doi:10.1002/phbl.19610170705, freier Volltext), laut Nachruf in den Physikalischen Blättern (siehe L. Becker, L. Mader: In memoriam Nikolaus Riehl. In: Physik Journal. 46, 1990, S. 450, doi:10.1002/phbl.19900461114, freier Volltext) bei Otto Hahn und Lise Meitner
  5. 5,0 5,1 Martin Pabst: Nikolaus Riehl - ein Leben zwischen Politik und Wissenschaft, München : TUMCampus 2/12 S. 57
  6. Über die Natur der Genmutation und Genstruktur, Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaft zu Göttingen (PDF-Datei; 8,43 MB)
  7. Florian Schmaltz: Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus: Zur Kooperation von Kaiser-Wilhelm-Instituten, Militär und Industrie. Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus, Göttingen: Wallstein, 2005. 676S. S. 252
  8. Rainer Karlsch, Zbynek Zeman, Urangeheimnisse: das Erzgebirge im Brennpunkt der Weltpolitik 1933-1960 S. 32
  9. Zhores A. Medvedev, Roy Aleksandrovich Medvedev, Ellen Dahrendorf, The unknown Stalin, S. 120
  10. ZEIT ONLINE: Eine perfekte Kopie, 26. August 1999.
  11. Die Abteilung V für Atomphysik und physikalischer Chemie der Physikalisch-Technische Reichsanstalt unter Leitung von Dr. Carl-Friedrich Weiss wurde wegen Platzmangels in Weida nach Ronneburg in die Firmenräume der Firma Clad umgesetzt. (Memento vom 27. Februar 2009 im Internet Archive)
  12. Paul Maddrell: Einfallstor in die Sowjetunion. Die Besatzung Deutschlands und die Ausspähung der UdSSR durch den britischen Nachrichtendienst. (PDF; 2,0 MB) 1. April 2003, abgerufen am 9. Juli 2020 (Aktivitäten des britischen Nachrichtendienstes im Rahmen der Aktion Dragon Returnee zur Ausforschung zurückgekehrter Spezialisten).
  13. History – Gerhard Abstreiter (Memento vom 8. Dezember 2008 im Internet Archive)