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'''Paul Ziesche''' (* [[9. Februar]] [[1933]]<ref> | '''Paul Ziesche''' (* [[9. Februar]] [[1933]]<ref>{{Literatur |Online=https://www.pro-physik.de/restricted-files/116276 |Titel=Personalien: Geburtstage |Sammelwerk=Physik Journal |Datum=2003 |Band=2 |Nummer=1 |Seiten=26}}</ref> in [[Eisenach]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Physiker]] und [[Hochschullehrer]], der sich schwerpunktmäßig mit der als [[Drude-Theorie]] bekannten Elektronentheorie der Metalle befasste und über mehrere Jahre an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]] ein internationales Symposium über die Elektronenstruktur von Metallen und Legierungen abhielt. Darüber hinaus war er Herausgeber der [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen]] Ausgabe des zehnbändigen Standardwerkes ''Lehrbuch der theoretischen Physik'' der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Physiker [[Lew Dawidowitsch Landau|Lew Landau]] und [[Jewgeni Michailowitsch Lifschitz|Jewgeni Lifschitz]]. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Ziesche absolvierte nach dem [[Abitur]] ein Studium der [[Physik]]. Am 11. April 1963 erfolgte an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden seine [[Promotion (Doktor)|Promotion]] zum Dr. rer. nat. mit einer [[Dissertation]] zum Thema ''Untersuchungen am Elektronengas und an ähnlichen Systemen''. Im Anschluss war er Mitarbeiter der Abteilung für Theoretische Physik des [[Pädagogische Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden|Pädagogischen Instituts „Karl Friedrich Wilhelm Wander“]] in Dresden. | Ziesche absolvierte nach dem [[Abitur]] ein Studium der [[Physik]]. Am 11. April 1963 erfolgte an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden seine [[Promotion (Doktor)|Promotion]] zum Dr. rer. nat. mit einer [[Dissertation]] zum Thema ''Untersuchungen am Elektronengas und an ähnlichen Systemen''. Im Anschluss war er Mitarbeiter der Abteilung für Theoretische Physik des [[Pädagogische Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden|Pädagogischen Instituts „Karl Friedrich Wilhelm Wander“]] in Dresden. | ||
Nach seiner [[Habilitation]] an der TU Dresden am 11. Mai 1967 mit einer Habilitationsschrift zum Thema ''Anwendungen funktionaler Methoden in der statistischen Mechanik und in der Quantenfeldtheorie'' übernahm er selbst eine [[Professur]] für Physik an der Technischen Universität Dresden. Er zählte neben [[Helmut Eschrig]], [[Wolfgang Pompe]] und [[Gerd Röpke]] zu einer Gruppe jüngerer Physiker um [[Wilhelm Macke]], dem Begründer der dort ansässigen Schule für [[Statistische Physik]].<ref> | Nach seiner [[Habilitation]] an der TU Dresden am 11. Mai 1967 mit einer Habilitationsschrift zum Thema ''Anwendungen funktionaler Methoden in der statistischen Mechanik und in der Quantenfeldtheorie'' übernahm er selbst eine [[Professur]] für Physik an der Technischen Universität Dresden. Er zählte neben [[Helmut Eschrig]], [[Wolfgang Pompe]] und [[Gerd Röpke]] zu einer Gruppe jüngerer Physiker um [[Wilhelm Macke]], dem Begründer der dort ansässigen Schule für [[Statistische Physik]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.werner-ebeling.eu/LeibnizKlPhysik9.pdf |autor=Werner Ebeling |titel=Bemerkungen zur Rolle der nichtlinearen Dynamik und Theorie der Selbstorganisation in der Arbeit der Klasse Physik 1970-1989 |werk=Leibniz Online 4/2007 |datum=2007 |format=pdf |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140203063541/http://www.werner-ebeling.eu/LeibnizKlPhysik9.pdf |archiv-datum=2014-02-03}}</ref> | ||
Neben seiner Lehrtätigkeit befasste er sich schwerpunktmäßig mit der nach [[Paul Drude]] benannten [[Drude-Theorie]] zur Elektronentheorie der Metalle, aber auch mit Fragen zu [[Festkörper]]n, [[Störstelle]]n und zur [[Thermodynamik]]. Daneben hielt er mehrere Jahre an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]] (TU Dresden) ein internationales Symposium über die Elektronenstruktur von Metallen und Legierungen ab und veröffentlichte die dort erzielten Ergebnisse in | Neben seiner Lehrtätigkeit befasste er sich schwerpunktmäßig mit der nach [[Paul Drude]] benannten [[Drude-Theorie]] zur Elektronentheorie der Metalle, aber auch mit Fragen zu [[Festkörper]]n, [[Störstelle]]n und zur [[Thermodynamik]]. Daneben hielt er mehrere Jahre an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]] (TU Dresden) ein internationales Symposium über die Elektronenstruktur von Metallen und Legierungen ab und veröffentlichte die dort erzielten Ergebnisse in Konferenzberichten ("Proceedings"). | ||
Ziesche, der auch am [[Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme]] in Dresden arbeitete, war ferner Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des zehnbändigen Standardwerkes ''Lehrbuch der theoretischen Physik'' der sowjetischen Physiker Lew Dawidowitsch Landau und Jewgeni Michailowitsch Lifschitz. | Ziesche, der auch am [[Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme]] in Dresden arbeitete, war ferner Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des zehnbändigen Standardwerkes ''Lehrbuch der theoretischen Physik'' der sowjetischen Physiker Lew Dawidowitsch Landau und Jewgeni Michailowitsch Lifschitz. | ||
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== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
* ''Untersuchungen am Elektronengas und an ähnlichen Systemen'', Dissertation, TU Dresden 1963 | * ''Untersuchungen am Elektronengas und an ähnlichen Systemen'', Dissertation, TU Dresden 1963 | ||
* | * {{Literatur |Titel=Das allgemeine Exponential-Verbundgraphentheorem |Sammelwerk=Comm. Math. Phys |Band=5 |Nummer=4 |Datum=1967 |Seiten=301–316 |Online=https://projecteuclid.org/euclid.cmp/1103840086}} | ||
* ''Anwendungen funktionaler Methoden in der statistischen Mechanik und in der Quantenfeldtheorie'', Habilitation, TU Dresden 1967 | * ''Anwendungen funktionaler Methoden in der statistischen Mechanik und in der Quantenfeldtheorie'', Habilitation, TU Dresden 1967 | ||
* ''Proceedings of the 11th Annual International Symposium on Electronic Structure of Metals and Alloys'', Herausgeber, Dresden 1981 | * ''Proceedings of the 11th Annual International Symposium on Electronic Structure of Metals and Alloys'', Herausgeber, Dresden 1981 | ||
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* ''Elektronische Eigenschaften von Metallen'', Mitautor Gerd Lehmann, Berlin 1984 | * ''Elektronische Eigenschaften von Metallen'', Mitautor Gerd Lehmann, Berlin 1984 | ||
* ''Proceedings of the 16th Annual International Symposium on Electronic Structure of Metals and Alloys'', Herausgeber, Dresden 1986 | * ''Proceedings of the 16th Annual International Symposium on Electronic Structure of Metals and Alloys'', Herausgeber, Dresden 1986 | ||
* ''Multiple scattering theory of point defects in metals: electronic properties'', Mitautoren [ | * ''Multiple scattering theory of point defects in metals: electronic properties'', Mitautoren [http://www.physik.uni-halle.de/fachgruppen/qtfk/mitarbeiter/mertig/ Ingrid Mertig] und [[Eberhard Mrosan]], Leipzig 1987, ISBN 3-322-00440-6 | ||
* ''Proceedings of the 19th International Symposium on Electronic Structure of Solids'', Herausgeber, Dresden 1989, ISBN 3-86005-082-6 | * ''Proceedings of the 19th International Symposium on Electronic Structure of Solids'', Herausgeber, Dresden 1989, ISBN 3-86005-082-6 | ||
* ''Electronic structure of solids '91 : | * ''Electronic structure of solids '91: Proceedings of the 75. WE-Heraeus-Seminar and 21st Annual International Symposium on Electronic Structure of Solids'', Herausgeber, Berlin 1991, ISBN 3-05-501504-5 | ||
; Übersetzungen/ Bearbeitungen in deutscher Sprache: | ; Übersetzungen/ Bearbeitungen in deutscher Sprache: | ||
* ''Lehrbuch der theoretischen Physik'', Autoren [[Lew Dawidowitsch Landau]] und [[Jewgeni Michailowitsch Lifschitz]], 10 Bänden, Frankfurt am Main 1997 u.a., ISBN 3-8171-1336-6 | * ''Lehrbuch der theoretischen Physik'', Autoren [[Lew Dawidowitsch Landau]] und [[Jewgeni Michailowitsch Lifschitz]], 10 Bänden, Frankfurt am Main 1997 u. a., ISBN 3-8171-1336-6 | ||
* ''Was ist Temperatur? Begriff, Geschichte, Labor und Kosmos'', Autor [[Jakow Abramowitsch Smorodinski]], Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8171-1403-6 | * ''Was ist Temperatur? Begriff, Geschichte, Labor und Kosmos'', Autor [[Jakow Abramowitsch Smorodinski]], Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8171-1403-6 | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* {{DNB-Portal|106646818}} | * {{DNB-Portal|106646818}} | ||
* | * {{Worldcat id|lccn-n84234547}} | ||
* {{Literatur |Titel=175 Jahre TU Dresden: Die Professoren der TU Dresden, 1828-2003 |Autor=Reiner Pommerin, Thomas Hänseroth, Dorit Petschel |Verlag=Böhlau Verlag |Ort=Köln Weimar |Datum=2003 |Fundstelle=S. 1082 |Kommentar=Tabellarischer Lebenslauf |Online=https://books.google.de/books?id=Lz-8eVVqPOQC&pg=PA1082&lpg=PA1082&dq=Paul+Ziesche&f=false}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Paul Ziesche (* 9. Februar 1933[1] in Eisenach) ist ein deutscher Physiker und Hochschullehrer, der sich schwerpunktmäßig mit der als Drude-Theorie bekannten Elektronentheorie der Metalle befasste und über mehrere Jahre an der Technischen Universität Dresden ein internationales Symposium über die Elektronenstruktur von Metallen und Legierungen abhielt. Darüber hinaus war er Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des zehnbändigen Standardwerkes Lehrbuch der theoretischen Physik der sowjetischen Physiker Lew Landau und Jewgeni Lifschitz.
Ziesche absolvierte nach dem Abitur ein Studium der Physik. Am 11. April 1963 erfolgte an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden seine Promotion zum Dr. rer. nat. mit einer Dissertation zum Thema Untersuchungen am Elektronengas und an ähnlichen Systemen. Im Anschluss war er Mitarbeiter der Abteilung für Theoretische Physik des Pädagogischen Instituts „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ in Dresden.
Nach seiner Habilitation an der TU Dresden am 11. Mai 1967 mit einer Habilitationsschrift zum Thema Anwendungen funktionaler Methoden in der statistischen Mechanik und in der Quantenfeldtheorie übernahm er selbst eine Professur für Physik an der Technischen Universität Dresden. Er zählte neben Helmut Eschrig, Wolfgang Pompe und Gerd Röpke zu einer Gruppe jüngerer Physiker um Wilhelm Macke, dem Begründer der dort ansässigen Schule für Statistische Physik.[2]
Neben seiner Lehrtätigkeit befasste er sich schwerpunktmäßig mit der nach Paul Drude benannten Drude-Theorie zur Elektronentheorie der Metalle, aber auch mit Fragen zu Festkörpern, Störstellen und zur Thermodynamik. Daneben hielt er mehrere Jahre an der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) ein internationales Symposium über die Elektronenstruktur von Metallen und Legierungen ab und veröffentlichte die dort erzielten Ergebnisse in Konferenzberichten ("Proceedings").
Ziesche, der auch am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden arbeitete, war ferner Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des zehnbändigen Standardwerkes Lehrbuch der theoretischen Physik der sowjetischen Physiker Lew Dawidowitsch Landau und Jewgeni Michailowitsch Lifschitz.
Personendaten | |
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NAME | Ziesche, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1933 |
GEBURTSORT | Eisenach |