Petra Schwille: Unterschied zwischen den Versionen

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(Im Artikel über Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie steht, dass diese Methode bereits in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Daher hier entfernt. Wenn ein Beleg dafür aufgefunden wird, kann es gern wieder eingefügt werden.)
 
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'''Petra Schwille''' (* [[25. Januar]] [[1968]] in [[Sindelfingen]]) ist eine deutsche [[Biophysiker]]in.
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'''Petra Schwille''' (* [[25. Januar]] [[1968]] in [[Sindelfingen]]) ist eine deutsche [[Biophysiker]]in. Sie ist am [[Max-Planck-Institut für Biochemie]] Direktorin der Abteilung „Cellular and Molecular Biophysics“. Schwille ist auch Koordinatorin des großen Max-Planck-Forschungskonsortiums "MaxSynBio" zur [[Synthetische Biologie|synthetischen Biologie]].<ref> siehe ''MaxSynBio: Wege zur Synthese einer Zelle aus nicht lebenden Komponenten'', in: [[Angewandte Chemie (Zeitschrift)|Angewandte Chemie]] 2018, 130, 13566–13577, [https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/ange.201802288 online, nicht kostenfrei]. Schwille ist hier gemeinsam mit [[Kai Sundmacher]] einer der zwei Koordinatoren, beide sind auch Hauptautoren des Artikels. </ref>


== Lebenslauf ==
== Leben und Wirken ==
Petra Schwille besuchte das [[Hölderlin-Gymnasium Lauffen am Neckar|Hölderlin-Gymnasium]] in [[Lauffen am Neckar]] und machte dort ihr Abitur. Danach studierte sie von 1987 bis 1989 Physik an der [[Universität Stuttgart]] und legte dort ihr Vordiplom ab. Sie ging dann an die [[Universität Göttingen]], wo sie bis 1991 Physik und Philosophie studierte. Am Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Göttingen legte sie 1993 ihre Diplomarbeit zum Thema ''„Nachweis der Temperaturerhöhung bei Ultraschallabsorption mit Hilfe des [[Mirage-Effekt]]es“'' vor. Anschließend arbeitete Schwille an ihrer Doktorarbeit in der Gruppe von Nobelpreisträger [[Manfred Eigen]] in Göttingen. Sie erhielt von 1994 bis 1996 ein [[DAAD]]-Forschungsstipendium am [[Karolinska-Institut]] Stockholm und promovierte 1996 an der [[TU Braunschweig]] mit ihrer Dissertation zur ''„[[Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie]]: Analyse biochemischer Systeme auf Einzelmolekülebene“''.
Petra Schwille besuchte das [[Hölderlin-Gymnasium Lauffen am Neckar|Hölderlin-Gymnasium]] in [[Lauffen am Neckar]] und machte dort ihr Abitur. Danach studierte sie von 1987 bis 1989 Physik an der [[Universität Stuttgart]] und von 1989 bis 1993 Physik und Philosophie an der [[Universität Göttingen]]. 1993 legte sie mit einer Diplomarbeit am Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Göttingen ihr Diplom in Physik ab. Anschließend arbeitete Schwille an ihrer Doktorarbeit am [[Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie]] (MPI-bpc) in Göttingen bei Nobelpreisträger [[Manfred Eigen]]. Sie erhielt von 1994 bis 1996 ein [[DAAD]]-Forschungsstipendium am [[Karolinska-Institut]] Stockholm und promovierte 1996 an der [[TU Braunschweig]] mit ihrer Dissertation zur [[Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie]]: ''Analyse biochemischer Systeme auf Einzelmolekülebene''.


Danach forschte Petra Schwille von 1996 bis 1997 am [[Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie]] (MPI) in Göttingen sowie in den Jahren 1997–1999 während eines Forschungsstipendiums der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] an der Fakultät für ''Applied and Engineering Physics'' der [[Cornell University]], Ithaca, NY mit Watt W. Webb. Von 1999 bis 2002 war sie Juniorgruppenleiterin für experimentelle [[Biophysik]] des MPI in Göttingen. Während dieser Zeit erhielt sie das Dozentenstipendium des [[Fonds der Chemischen Industrie]] Deutschland.
Im Anschluss an ihre Promotion arbeitete sie von 1997 bis 1999 als Postdoktorandin am ''Department for Applied and Engineering Physics'' der [[Cornell University]], Ithaca, NY unter Watt W. Webb, gefördert durch ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]]. Von 1999 bis 2002 war sie, ausgezeichnet mit dem Biofuture-Preis des [[Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft|Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft]] (BMBF), Gruppenleiterin für experimentelle [[Biophysik]] am MPI-bpc in Göttingen. Während dieser Zeit erhielt sie das Dozentenstipendium des [[Fonds der Chemischen Industrie]] Deutschland.


Ab 2002 war Schwille Professorin für Biophysik an der [[TU Dresden]]. 2005 wurde sie zum ''Max-Planck-Fellow'' des [[Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik|MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik]] in Dresden ernannt. Im Jahr 2011 erhielt Petra Schwille den Ruf an das [[Max-Planck-Institut für Biochemie]] in München. Sie ist dort seit April 2012 Direktorin der Abteilung "Cellular and Molecular Biophysics".<ref>{{cite web|url=http://www.biochem.mpg.de/news/pressroom/Archiv/2011/054_schwille.html|title=Von natürlichen zu künstlichen Zellen - Petra Schwille wird neue Direktorin am MPI für Biochemie|date=2011-10-07|accessdate=2012-02-27}}</ref>
Von 2002 bis 2012 war Petra Schwille Professorin für Biophysik am BIOTEC der [[TU Dresden]]. 2005 wurde sie zum ''Max-Planck-Fellow'' des [[Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik|MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik]] in Dresden ernannt. Im Jahr 2011 wurde sie zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft ernannt, verbunden mit einer Berufung an das [[Max-Planck-Institut für Biochemie]] in Martinsried bei München. Sie ist dort Direktorin der Abteilung „Cellular and Molecular Biophysics“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.biochem.mpg.de/news/pressroom/Archiv/2011/054_schwille.html |titel=Von natürlichen zu künstlichen Zellen - Petra Schwille wird neue Direktorin am MPI für Biochemie |datum=2011-10-07 |zugriff=2012-02-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130430235108/https://www.biochem.mpg.de/news/pressroom/Archiv/2011/054_schwille.html |archiv-datum=2013-04-30}}</ref>


Petra Schwille ist mit dem [[evangelisch]]en Pfarrer ''Ulrich Braun'' verheiratet und Mutter dreier Töchter.<ref>{{cite web|url=http://www.braunschweiger-zeitung.de/nachrichten/Wissenschaft/physik-habe-ich-immer-gekonnt-und-bio-hat-mich-immer-interessiert-id84649.html|title=„Physik habe ich immer gekonnt –  und Bio hat mich immer interessiert“|date=2010-03-16|accessdate=2012-02-27}}</ref>
Petra Schwille ist mit dem [[evangelisch]]en Pfarrer Ulrich Braun verheiratet und Mutter dreier Töchter.<ref>{{cite web|url=http://www.braunschweiger-zeitung.de/nachrichten/Wissenschaft/physik-habe-ich-immer-gekonnt-und-bio-hat-mich-immer-interessiert-id84649.html|title=„Physik habe ich immer gekonnt –  und Bio hat mich immer interessiert“|date=2010-03-16|accessdate=2012-02-27}}</ref>


== Forschungsschwerpunkte ==
== Forschungsschwerpunkte ==
Petra Schwille hat 2000 die [[Zweiphotonen-Kreuzkorrelations-Spektroskopie]] entwickelt und seitdem weiter verfeinert. Ihr Team hat ein neuartiges [[Mikroskop]] entworfen, das wie eine Art Bewegungsmelder funktioniert. Das Gerät sieht nicht nur, ob sich in der Zelle etwas tut, sondern auch in welchen Kombinationen sich die Moleküle bewegen. Dafür werden [[Eiweiße]] und [[Nukleinsäuren]] mit zwei unterschiedlichen [[fluoreszierend]]en Farbstoffen – z.&nbsp;B. rot und blau – markiert. So haben die Dresdner Forscher beispielsweise die Wechselwirkungen zwischen [[DNA]]-prozessierenden [[Enzyme]]n untersucht, also solchen, die Teile des [[Genom|Erbguts]] zerteilen oder Brüche im Doppelstrang der DNA reparieren.
Neben der Entwicklung von hochsensitiven biophysikalischen Methoden widmet sich Petra Schwille seit einigen Jahren der Fragestellung, wie ein minimales biologisches System aussehen könnte. Ihre Forschungen zu synthetischer Biologie minimaler Systeme sind dabei eng mit der Frage verknüpft, unter welchen Bedingungen Leben generell entstehen kann bzw. entstanden ist. Wichtige Beiträge der Forschungsabteilung sind dabei die Rekonstitution einfacher proteinbasierter Musterbildung und Membrantransformation, denen eine wichtige Rolle bei der Zellteilung zukommt.


== Ehrungen ==
== Mitgliedschaften (Auswahl) ==
* 1999–2004: [[BioFuture]]-Preis für junge Forscher des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft
 
* 2010: Mitglied der [[Leopoldina]]<ref>{{Leopoldina|1458|Name=Prof. Dr. Petra Schwille|Kommentar=mit Bild|Datum=22. Juli 2016}}</ref>
* 2012: Mitglied der [[Acatech|Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech)]]
* 2013: Mitglied der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>[http://idw-online.de/pages/de/news538685 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wählt sieben neue Mitglieder] beim [[Informationsdienst Wissenschaft]] (idw-online.de), abgerufen am 14. Juni 2013</ref>
*2013: [[European Molecular Biology Organization|EMBO]]-Mitgliedschaft
*2018: Mitgliedschaft [[Academia Europaea]]
 
== Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl) ==
* 1998: [[BioFuture]]-Preis für junge Forscher des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft
* 2001: Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie
* 2003: [[Young Investigator Award for Biotechnology]] der [[Peter-und-Traudl-Engelhorn-Stiftung]]
* 2003: [[Young Investigator Award for Biotechnology]] der [[Peter-und-Traudl-Engelhorn-Stiftung]]
* 2004: [[Philip Morris Forschungspreis]]
* 2004: [[Philip Morris Forschungspreis]]
* 2010: Mitglied der [[Leopoldina]]<ref>{{Leopoldina|1458|Name=Prof. Dr. Petra Schwille|Kommentar=mit Bild|Datum=22. Juli 2016}}</ref>
* 2010: [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibnizpreis]] der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] (DFG)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/schwille |titel=Höchstdotierter deutscher Forschungspreis für Biophysikerin Professor Petra Schwille von der TU Dresden |werk= |hrsg=TU Dresden |datum=2009-12-02 |abruf=2019-11-05 |sprache=}}</ref>
* 2010: [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibnizpreis]] der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] (DFG)
* 2011: [[Braunschweiger Forschungspreis]] 2011<ref>[http://www.braunschweig.de/wirtschaft_wissenschaft/wissenschaftsportal/braunschweiger_fopre/index.html Braunschweiger Forschungspreis], abgerufen am 1. Dezember 2011</ref>
* 2011: [[Braunschweiger Forschungspreis]] 2011<ref>[http://www.braunschweig.de/wirtschaft_wissenschaft/wissenschaftsportal/braunschweiger_fopre/index.html Braunschweiger Forschungspreis], abgerufen am 1. Dezember 2011</ref>
* 2013: Mitglied der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>[http://idw-online.de/pages/de/news538685 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wählt sieben neue Mitglieder] beim [[Informationsdienst Wissenschaft]] (idw-online.de), abgerufen am 14. Juni 2013</ref>
* 2013: Suffrage Science Award, MRC-CSC, London
* Mitglied der [[Acatech|Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech)]]
*2015: Honorary Fellow of the Royal Microscopical Society
* 2017: Biophysical Society Fellow
* 2018: [[Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst]]
* 2018: [[Marsilius-Kolleg|Marsilius]]-Medaille


== Wichtige Veröffentlichungen ==
== Wichtige Veröffentlichungen ==
* Ries, J., Yu, S. R., Burkhardt, M., Brand, M. & Schwille, P. (2009) Modular scanning FCS quantifies receptor-ligand interactions in living multicellular organisms. [[Nature Methods]], 6, 643-645
* B. Ramm, P. Glock, J. Mücksch, P. Blumhardt, D. A. García-Soriano, M. Heymann, P. Schwille: ''The MinDE system is a generic spatial cue for membrane protein distribution in vitro.'' In: ''Nat Comm.'' Band 9, 2018, S. 3942.
* García-Sáez, A. J., Ries, J., Orzáez, M., Pérez-Payà, E. & Schwille, P. (2009) Membrane promotes tBID interaction with BCL(XL). [[Nature Structural & Molecular Biology]], 16, 1178–1185
* H. G. Franquelim, A. Khmelinskaia, J. P. Sobczak, H. Dietz, P. Schwille: ''Membrane sculpting by curved DNA origami scaffolds.'' In: ''Nature Comm.'' Band 9, 2018, S. 811.
* Loose, M., Fischer-Friedrich, E., Ries, J., Kruse, K., Schwille, P. (2008) Spatial Regulators for Bacterial Cell Division Self-Organize into Surface Waves in Vitro. [[Science]], 320, 789-792
* P. Schwille: ''How Simple Could Life Be?'' In: ''Angew Chem Int Ed Engl.'' Band 56, 2017, S. 10998–11002.
* Kim, S. A., Heinze, K. G. & Schwille, P. (2007) Fluorescence correlation spectroscopy in living cells. Nature Methods, 4, 963-973
* S. K. Vogel, F. Greiss, A. Khmelinskaia, P. Schwille: ''Control of lipid domain organization by a biomimetic contractile actomyosin cortex.'' In: ''eLife.'' Band 6, 2017, S. e24350.
* Petrov, E.P., Ohrt, T., Winkler, R.G. & Schwille, P. (2006) Diffusion and segmental dynamics of double-stranded DNA. Phys Rev Lett, 97, 258101
* K. Zieske, P. Schwille: ''Reconstitution of self-organizing protein gradients as spatial cues in cell-free systems.'' In: ''eLife.'' 2014. [[doi:10.7554/eLife.03949]]
* Bacia, K., Schwille, P. & Kurzchalia, T. (2005) Sterol structure determines the separation of phases and the curvature of the liquid-ordered phase in model membranes. [[Proc Natl Acad Sci U S A]], 102, 3272-3277
* K. Zieske, P. Schwille: ''Reconstitution of Pole-to-Pole Oscillations of Min Proteins in Microengineered Polydimethylsiloxane Compartments.'' In: ''Angew Chem Int Ed Engl.'' Band 52, 2013, S. 459–462.
* Bacia, K., Kim, S. A. & Schwille, P. (2006) Fluorescence cross-correlation spectroscopy in living cells. Nature Methods, 3, 83-89
* P. Schwille: ''Bottom-up synthetic biology: engineering in a tinkerer's world.'' In: ''Science.'' Band 333, Nr. 6047, 2011.
* Kim, S. A., Heinze, K. G., Waxham, M. N. & Schwille, P. (2004) Intracellular calmodulin availability accessed with two-photon cross-correlation. Proc Natl Acad Sci U S A, 101, 105-110
* J. Ries, S. R. Yu, M. Burkhardt, M. Brand, P. Schwille: ''Modular scanning FCS quantifies receptor-ligand interactions in living multicellular organisms.'' In: ''[[Nature Methods]].'' Band 6, 2009, S. 643–645.
* Heinze, K. G., Koltermann, A. & Schwille, P. (2000) Simultaneous two-photon excitation of distinct labels for dual-color fluorescence crosscorrelation analysis. Proc Natl Acad Sci U S A, 97, 10377-10382
* A. J. García-Sáez, J. Ries, M. Orzáez, E. Pérez-Payà, P. Schwille: ''Membrane promotes tBID interaction with BCL(XL).'' In: ''[[Nature Structural & Molecular Biology]].'' Band 16, 2009, S. 1178–1185.
* Schwille, P., Haupts, U., Maiti, S. & Webb, W. W. (1999) Molecular dynamics in living cells observed by fluorescence correlation spectroscopy with one- and two-photon excitation. Biophys J, 77, 2251–2265
* M. Loose, E. Fischer-Friedrich, J. Ries, K. Kruse, P. Schwille: ''Spatial Regulators for Bacterial Cell Division Self-Organize into Surface Waves in Vitro.'' In: ''[[Science]].'' Band 320, 2008, S. 789–792.
* Schwille, P., Meyer-Almes, F. J. & Rigler, R. (1997) Dual-color fluorescence cross-correlation spectroscopy for multicomponent diffusional analysis in solution. Biophys J, 72, 1878–1886
* S. A. Kim, K. G. Heinze, P. Schwille: ''Fluorescence correlation spectroscopy in living cells.'' In: ''Nature Methods.'' Band 4, 2007, S. 963–973.
* K. Bacia, S. A. Kim, P. Schwille: ''Fluorescence cross-correlation spectroscopy in living cells.'' In: ''Nature Methods.'' Band 3, 2006, S. 83–89.
* P. Schwille, U. Haupts, S. Maiti, W. W. Webb: ''Molecular dynamics in living cells observed by fluorescence correlation spectroscopy with one- and two-photon excitation.'' In: ''Biophys J.'' Band 77, 1999, S. 2251–2265.
* P. Schwille, F. J. Meyer-Almes, R. Rigler: ''Dual-color fluorescence cross-correlation spectroscopy for multicomponent diffusional analysis in solution.'' In: ''Biophys J.'' Band 72, 1997, S. 1878–1886.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|115653783}}
* {{DNB-Portal|115653783}}
* [http://www.biochem.mpg.de/en/rd/schwille/ Petra Schwille am Max-Planck-Institut für Biochemie]
* [http://www.biochem.mpg.de/en/rd/schwille/ Petra Schwille am Max-Planck-Institut für Biochemie]
* [http://tu-dresden.de/aktuelles/newsarchiv/2009/12/schwille „Höchstdotierter deutscher Forschungspreis für Biophysikerin Professor Petra Schwille von der TU Dresden“] (2009)
* {{Internetquelle |url=http://www.biotechnologie.de/bio/generator/Navigation/Deutsch/forschung,did=17666.html |titel=Petra Schwille: Liveshow in der Zelle |datum=2005-11-22 |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070926231726/http://www.biotechnologie.de/bio/generator/Navigation/Deutsch/forschung,did=17666.html |archiv-datum=2007-09-26}}
* [http://www.biotechnologie.de/bio/generator/Navigation/Deutsch/forschung,did=17666.html Artikel über Petra Schwille] (2005)
* {{AcademiaNet|1033607}}
* {{AcademiaNet|1033607}}
* {{TIBAV |19332 |Linktext=Lise-Meitner-Lectures 2016: Prof. Petra Schwille Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried - Vortrag - Titel: "Ist Leben konstruierbar?" Universität Regensburg, 10. März 2016|Herausgeber=DPG |Jahr=2016 |DOI=10.5446/19332 }}
* {{TIBAV |19332 |Linktext=Lise-Meitner-Lectures 2016: Prof. Petra Schwille Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried Vortrag Titel: "Ist Leben konstruierbar?" Universität Regensburg, 10. März 2016|Herausgeber=DPG |Jahr=2016 |DOI=10.5446/19332 }}
* {{TIBAV |19331 |Linktext=Lise-Meitner-Lectures 2016: Prof. Petra Schwille Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried - Interview - Universität Regensburg, 10. März 2016|Herausgeber=DPG |Jahr=2016 |DOI=10.5446/19331 }}
* {{TIBAV |19331 |Linktext=Lise-Meitner-Lectures 2016: Prof. Petra Schwille Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried Interview Universität Regensburg, 10. März 2016|Herausgeber=DPG |Jahr=2016 |DOI=10.5446/19331 }}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]]
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[[Kategorie:Mitglied der Academia Europaea]]
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[[Kategorie:Geboren 1968]]

Aktuelle Version vom 8. November 2020, 16:36 Uhr

Petra Schwille

Petra Schwille (* 25. Januar 1968 in Sindelfingen) ist eine deutsche Biophysikerin. Sie ist am Max-Planck-Institut für Biochemie Direktorin der Abteilung „Cellular and Molecular Biophysics“. Schwille ist auch Koordinatorin des großen Max-Planck-Forschungskonsortiums "MaxSynBio" zur synthetischen Biologie.[1]

Leben und Wirken

Petra Schwille besuchte das Hölderlin-Gymnasium in Lauffen am Neckar und machte dort ihr Abitur. Danach studierte sie von 1987 bis 1989 Physik an der Universität Stuttgart und von 1989 bis 1993 Physik und Philosophie an der Universität Göttingen. 1993 legte sie mit einer Diplomarbeit am Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Göttingen ihr Diplom in Physik ab. Anschließend arbeitete Schwille an ihrer Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie (MPI-bpc) in Göttingen bei Nobelpreisträger Manfred Eigen. Sie erhielt von 1994 bis 1996 ein DAAD-Forschungsstipendium am Karolinska-Institut Stockholm und promovierte 1996 an der TU Braunschweig mit ihrer Dissertation zur Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie: Analyse biochemischer Systeme auf Einzelmolekülebene.

Im Anschluss an ihre Promotion arbeitete sie von 1997 bis 1999 als Postdoktorandin am Department for Applied and Engineering Physics der Cornell University, Ithaca, NY unter Watt W. Webb, gefördert durch ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Von 1999 bis 2002 war sie, ausgezeichnet mit dem Biofuture-Preis des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft (BMBF), Gruppenleiterin für experimentelle Biophysik am MPI-bpc in Göttingen. Während dieser Zeit erhielt sie das Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie Deutschland.

Von 2002 bis 2012 war Petra Schwille Professorin für Biophysik am BIOTEC der TU Dresden. 2005 wurde sie zum Max-Planck-Fellow des MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden ernannt. Im Jahr 2011 wurde sie zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft ernannt, verbunden mit einer Berufung an das Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München. Sie ist dort Direktorin der Abteilung „Cellular and Molecular Biophysics“.[2]

Petra Schwille ist mit dem evangelischen Pfarrer Ulrich Braun verheiratet und Mutter dreier Töchter.[3]

Forschungsschwerpunkte

Neben der Entwicklung von hochsensitiven biophysikalischen Methoden widmet sich Petra Schwille seit einigen Jahren der Fragestellung, wie ein minimales biologisches System aussehen könnte. Ihre Forschungen zu synthetischer Biologie minimaler Systeme sind dabei eng mit der Frage verknüpft, unter welchen Bedingungen Leben generell entstehen kann bzw. entstanden ist. Wichtige Beiträge der Forschungsabteilung sind dabei die Rekonstitution einfacher proteinbasierter Musterbildung und Membrantransformation, denen eine wichtige Rolle bei der Zellteilung zukommt.

Mitgliedschaften (Auswahl)

  • 2010: Mitglied der Leopoldina[4]
  • 2012: Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech)
  • 2013: Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften[5]
  • 2013: EMBO-Mitgliedschaft
  • 2018: Mitgliedschaft Academia Europaea

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

  • 1998: BioFuture-Preis für junge Forscher des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft
  • 2001: Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie
  • 2003: Young Investigator Award for Biotechnology der Peter-und-Traudl-Engelhorn-Stiftung
  • 2004: Philip Morris Forschungspreis
  • 2010: Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)[6]
  • 2011: Braunschweiger Forschungspreis 2011[7]
  • 2013: Suffrage Science Award, MRC-CSC, London
  • 2015: Honorary Fellow of the Royal Microscopical Society
  • 2017: Biophysical Society Fellow
  • 2018: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
  • 2018: Marsilius-Medaille

Wichtige Veröffentlichungen

  • B. Ramm, P. Glock, J. Mücksch, P. Blumhardt, D. A. García-Soriano, M. Heymann, P. Schwille: The MinDE system is a generic spatial cue for membrane protein distribution in vitro. In: Nat Comm. Band 9, 2018, S. 3942.
  • H. G. Franquelim, A. Khmelinskaia, J. P. Sobczak, H. Dietz, P. Schwille: Membrane sculpting by curved DNA origami scaffolds. In: Nature Comm. Band 9, 2018, S. 811.
  • P. Schwille: How Simple Could Life Be? In: Angew Chem Int Ed Engl. Band 56, 2017, S. 10998–11002.
  • S. K. Vogel, F. Greiss, A. Khmelinskaia, P. Schwille: Control of lipid domain organization by a biomimetic contractile actomyosin cortex. In: eLife. Band 6, 2017, S. e24350.
  • K. Zieske, P. Schwille: Reconstitution of self-organizing protein gradients as spatial cues in cell-free systems. In: eLife. 2014. doi:10.7554/eLife.03949
  • K. Zieske, P. Schwille: Reconstitution of Pole-to-Pole Oscillations of Min Proteins in Microengineered Polydimethylsiloxane Compartments. In: Angew Chem Int Ed Engl. Band 52, 2013, S. 459–462.
  • P. Schwille: Bottom-up synthetic biology: engineering in a tinkerer's world. In: Science. Band 333, Nr. 6047, 2011.
  • J. Ries, S. R. Yu, M. Burkhardt, M. Brand, P. Schwille: Modular scanning FCS quantifies receptor-ligand interactions in living multicellular organisms. In: Nature Methods. Band 6, 2009, S. 643–645.
  • A. J. García-Sáez, J. Ries, M. Orzáez, E. Pérez-Payà, P. Schwille: Membrane promotes tBID interaction with BCL(XL). In: Nature Structural & Molecular Biology. Band 16, 2009, S. 1178–1185.
  • M. Loose, E. Fischer-Friedrich, J. Ries, K. Kruse, P. Schwille: Spatial Regulators for Bacterial Cell Division Self-Organize into Surface Waves in Vitro. In: Science. Band 320, 2008, S. 789–792.
  • S. A. Kim, K. G. Heinze, P. Schwille: Fluorescence correlation spectroscopy in living cells. In: Nature Methods. Band 4, 2007, S. 963–973.
  • K. Bacia, S. A. Kim, P. Schwille: Fluorescence cross-correlation spectroscopy in living cells. In: Nature Methods. Band 3, 2006, S. 83–89.
  • P. Schwille, U. Haupts, S. Maiti, W. W. Webb: Molecular dynamics in living cells observed by fluorescence correlation spectroscopy with one- and two-photon excitation. In: Biophys J. Band 77, 1999, S. 2251–2265.
  • P. Schwille, F. J. Meyer-Almes, R. Rigler: Dual-color fluorescence cross-correlation spectroscopy for multicomponent diffusional analysis in solution. In: Biophys J. Band 72, 1997, S. 1878–1886.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe MaxSynBio: Wege zur Synthese einer Zelle aus nicht lebenden Komponenten, in: Angewandte Chemie 2018, 130, 13566–13577, online, nicht kostenfrei. Schwille ist hier gemeinsam mit Kai Sundmacher einer der zwei Koordinatoren, beide sind auch Hauptautoren des Artikels.
  2. Von natürlichen zu künstlichen Zellen - Petra Schwille wird neue Direktorin am MPI für Biochemie. 7. Oktober 2011, archiviert vom Original am 30. April 2013; abgerufen am 27. Februar 2012.
  3. „Physik habe ich immer gekonnt – und Bio hat mich immer interessiert“. 16. März 2010. Abgerufen am 27. Februar 2012.
  4. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Petra Schwille (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. Juli 2016.
  5. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wählt sieben neue Mitglieder beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 14. Juni 2013
  6. Höchstdotierter deutscher Forschungspreis für Biophysikerin Professor Petra Schwille von der TU Dresden. TU Dresden, 2. Dezember 2009, abgerufen am 5. November 2019.
  7. Braunschweiger Forschungspreis, abgerufen am 1. Dezember 2011