Philippe Nozières: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 11. Dezember 2020, 19:50 Uhr

Philippe Pierre Nozières (* 12. April 1932 in Paris) ist ein französischer theoretischer Festkörperphysiker.

Nozières studierte 1951 bis 1955 an der École normale supérieure (Diplom 1955) und forschte 1955 bis 1957 an der Princeton University. 1957 wurde er an der Universität Paris promoviert („Kollektive Effekte in Festkörpern“). Er war 1961 bis 1972 zunächst Maitre de Conferences und dann Professor an der Universität Paris und 1976 bis 1983 Professor an der Universität von Grenoble. Er war ab 1972 am Institut Laue-Langevin in Grenoble (ab 1976 Leiter der Theorie-Gruppe bis 2000) und gleichzeitig (seit 1983) Professor für Statistische Physik am Collège de France in Paris. 2000 emeritierte er.

Nozières ist für seine theoretischen Arbeiten zum quantenmechanischen Vielteilchenproblem in Festkörpern bekannt, insbesondere dem Quasiteilchen Konzept in Bose- und Fermiflüssigkeiten (ursprünglich in mehr phänomenologischer Art von Lew Landau eingeführt) und der Theorie des freien Elektronengases im Bereich metallischer Dichten. Er untersuchte supraflüssiges ³He, Transportphänomene in Festkörpern, das Kondo-Problem, Mott-Übergänge zwischen Metallen und Isolatoren, Theorie der Singularität des Röntgenstrahlspektrums an der Fermikante, Theorie der Reibung, Kristallwachstum und Hydrodynamik von Suspensionen.

1969 wurde er Fellow der American Physical Society. 1974 erhielt er den Holweck-Preis des britischen Institute of Physics und der französischen physikalischen Gesellschaft und 1960 den Paul-Langevin-Preis. 1984/5 erhielt er mit Conyers Herring den Wolf-Preis in Physik. 1988 erhielt er die Gold-Medaille der CNRS. 2001 erhielt er die Feenberg Medal. Seit 1982 ist er Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. 1979 bis 1982 war er Präsident des Komitees Festkörperphysik der International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP). 1984 war er Präsident der französischen physikalischen Gesellschaft. Er ist Ehrenmitglied der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Seit 1991 ist er auswärtiges Mitglied der National Academy of Sciences, seit 1992 der American Academy of Arts and Sciences und seit 1994 ordentliches Mitglied der Academia Europaea.

Seit 1982 ist er mit der Wissenschaftlerin Catherine Michel verheiratet, mit der er eine Tochter hat. Philippe Nozières hat auch zwei andere Kinder aus einer früheren Ehe.

Schriften

mit David Pines: Theory of quantum liquids. Band 1 Normal Fermi Liquids. Benjamin 1966, Band 2 Superfluid Bose Liquids. Benjamin 1966
Theory of interacting Fermi Systems. Benjamin 1964, Perseus Books 1997
Le Probleme à N Corps. Dunod 1963
Herausgeber mit Cécile DeWitt: The Many Body Problem, Les Houches Lectures 1958, London, Methuen

Weblinks

Personendaten
NAME	Nozières, Philippe
ALTERNATIVNAMEN	Nozières, Philippe Pierre
KURZBESCHREIBUNG	französischer Physiker
GEBURTSDATUM	12. April 1932
GEBURTSORT	Paris

@@ Zeile 1: / Zeile 1: @@
 '''Philippe Pierre Nozières''' (* [[12. April]] [[1932]] in [[Paris]]) ist ein [[Frankreich|französischer]] theoretischer [[Festkörperphysik]]er.
-Nozières studierte 1951 bis 1955 an der [[École normale supérieure]] (Diplom 1955) und forschte 1955 bis 1957 an der [[Princeton University]]. 1957 wurde er an der Universität Paris [[Promotion (Doktor)|promoviert]] („Kollektive Effekte in Festkörpern“). Er war 1961 bis 1972 zunächst Maitre de Conferences und dann Professor an der Universität [[Paris]] und 1976 bis 1983 Professor an der Universität von [[Grenoble]]. Er war ab 1972 am [[Institut Laue-Langevin]] in Grenoble (ab 1976 Leiter der Theorie Gruppe bis 2000) und gleichzeitig (seit 1983) Professor für [[Statistische Physik]] am [[Collège de France]] in Paris. 2000 emeritierte er.
+Nozières studierte 1951 bis 1955 an der [[École normale supérieure]] (Diplom 1955) und forschte 1955 bis 1957 an der [[Princeton University]]. 1957 wurde er an der Universität Paris [[Promotion (Doktor)|promoviert]] („Kollektive Effekte in Festkörpern“). Er war 1961 bis 1972 zunächst Maitre de Conferences und dann Professor an der Universität [[Paris]] und 1976 bis 1983 Professor an der Universität von [[Grenoble]]. Er war ab 1972 am [[Institut Laue-Langevin]] in Grenoble (ab 1976 Leiter der Theorie-Gruppe bis 2000) und gleichzeitig (seit 1983) Professor für [[Statistische Physik]] am [[Collège de France]] in Paris. 2000 emeritierte er.
 Nozières ist für seine theoretischen Arbeiten zum quantenmechanischen [[Vielteilchentheorie|Vielteilchenproblem]] in Festkörpern bekannt, insbesondere dem [[Quasiteilchen]] Konzept in [[Quantenflüssigkeit|Bose- und Fermiflüssigkeiten]] (ursprünglich in mehr phänomenologischer Art von [[Lew Dawidowitsch Landau|Lew Landau]] eingeführt) und der Theorie des freien [[Elektronengas]]es im Bereich metallischer Dichten. Er untersuchte [[Suprafluidität|supraflüssiges]] <sup>3</sup>He, Transportphänomene in Festkörpern, das [[Kondo-Effekt|Kondo-Problem]], [[Metall-Isolator-Übergang|Mott-Übergänge]] zwischen Metallen und Isolatoren, Theorie der Singularität des Röntgenstrahlspektrums an der [[Fermi-Verteilung|Fermikante]], Theorie der Reibung, [[Kristallisation|Kristallwachstum]] und [[Strömungslehre|Hydrodynamik]] von [[Suspension (Chemie)|Suspensionen]].
@@ Zeile 7: / Zeile 7: @@
 wurde er Fellow der [[American Physical Society]]. 1974 erhielt er den [[Holweck-Preis]] des britischen [[Institute of Physics]] und der französischen physikalischen Gesellschaft und 1960 den [[Paul-Langevin-Preis]]. 1984/5 erhielt er mit [[Conyers Herring]] den [[Wolf-Preis]] in Physik. 1988 erhielt er die [[Médaille d'or du CNRS|Gold-Medaille]] der [[Centre national de la recherche scientifique|CNRS]]. 2001 erhielt er die Feenberg Medal. Seit 1982 ist er Mitglied der [[Académie des sciences|französischen Akademie der Wissenschaften]]. 1979 bis 1982 war er Präsident des Komitees Festkörperphysik der [[Internationale Union für Reine und Angewandte Physik|International Union of Pure and Applied Physics]] (IUPAP). 1984 war er Präsident der französischen physikalischen Gesellschaft. Er ist Ehrenmitglied der [[European Physical Society|Europäischen Physikalischen Gesellschaft]]. Seit 1991 ist er auswärtiges Mitglied der [[National Academy of Sciences]], seit 1992 der [[American Academy of Arts and Sciences]] und seit 1994 ordentliches Mitglied der [[Academia Europaea]].
-Seit 1982 ist er mit der Wissenschaftlerin Catherine Michel verheiratet, mit der er drei Kinder hat.
+Seit 1982 ist er mit der Wissenschaftlerin Catherine Michel verheiratet, mit der er eine Tochter hat. Philippe Nozières hat auch zwei andere Kinder aus einer früheren Ehe.
 == Schriften ==
@@ Zeile 24: / Zeile 24: @@
 [[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
 [[Kategorie:Hochschullehrer (Collège de France)]]
-[[Kategorie:Hochschullehrer (Grenoble)]]
+[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Grenoble)]]
 [[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]
 [[Kategorie:Mitglied der Académie des sciences]]
-[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences der Vereinigten Staaten]]
+[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]
 [[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]]
 [[Kategorie:Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften]]