Raphael Flauger: Unterschied zwischen den Versionen

Raphael Flauger: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Claude J
 
imported>APPERbot
(Bot: Normdaten korrigiert (Weiterleitende VIAF:5310158491038911920003 durch VIAF:315114561 ersetzt))
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Raphael M. Flauger''' ist ein deutscher theoretischer [[Physiker]] und [[Kosmologie|Kosmologe]].
'''Raphael M. Flauger''' ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]] und [[Kosmologie|Kosmologe]].


Flauger studierte Physik an der [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg]] bis zum Vordiplom und am [[Imperial College London]] mit dem Master-Abschluss 2003. Er wurde 2009 bei [[Steven Weinberg]] an der [[University of Texas at Austin]] promoviert und war als [[Postdoktorand|Post-Doktorand]] an der [[Yale University]] und der [[New York University]]. Flauger wurde 2014 Assistant Professor an der [[Carnegie Mellon University]] und 2015 Assistant Professor an der University of Texas at Austin.
Raphael Flauger studierte Physik an der [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg]] bis zum Vordiplom und am [[Imperial College London]] mit dem [[Master]]-Abschluss 2003. Er wurde 2009 bei [[Steven Weinberg]] an der [[University of Texas at Austin]] promoviert und war als [[Postdoktorand|Post-Doktorand]] an der [[Yale University]] und der [[New York University]]. Flauger wurde 2014 [[Assistant Professor]] an der [[Carnegie Mellon University]] und 2015 Assistant Professor an der University of Texas at Austin.


Er befasst sich mit Vorhersagen über das frühe Universum aus dem [[Hintergrundstrahlung|Kosmischen Mikrowellenhintergrund]] (CMB), insbesondere aus den Daten der [[Wilkinson Microwave Anisotropy Probe]] (WMAP) und des [[Planck-Weltraumteleskop]]s. Außerdem befasst er sich mit [[Quantenfeldtheorie|Quantenfeldtheorien]], [[Quantengravitation]] und [[Stringtheorie]] (sowohl mit [[Phänomenologie (Methodik)|phänomenologischen]] Modellen als auch mit formalen Aspekten).
Er befasst sich mit Vorhersagen über das frühe Universum aus dem [[Hintergrundstrahlung|Kosmischen Mikrowellenhintergrund]] (CMB), insbesondere aus den Daten der [[Wilkinson Microwave Anisotropy Probe]] (WMAP) und des [[Planck-Weltraumteleskop]]s. Außerdem befasst er sich mit [[Quantenfeldtheorie]]n, [[Quantengravitation]] und [[Stringtheorie]] (sowohl mit [[Phänomenologie (Methodik)|phänomenologischen]] Modellen als auch mit formalen Aspekten).


2014 war er an der Kritik und Zurückweisung der damals aufsehenerregenden Ansprüche der Bicep2-Kollaboration ([[Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization]]) beteiligt, [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] und Hinweise auf [[Inflation (Kosmologie)|Inflation]] im CMB gefunden zu haben (noch vor der Analyse des Planck-Teleskop-Teams). Damals war er am [[Institute for Advanced Study]] (2013/14).<ref>[https://www.ias.edu/ias-letter/flauger-bicep BICEP: Spacetime Ripples or Galaxy Dust?, IAS 2015]</ref> Flauger hatte als Doktorand von Weinberg in Austin die B-Moden im CMB vorhergesagt als Hinweis auf Gravitationswellen, die die Bicep2 Kollaboration meinte gefunden zu haben.<ref>Flauger, Weinberg, Tensor Microwave Background Fluctuations for Large Multipole Order, Phys. Rev. D, Band 75, 2007, 123505, [http://arxiv.org/abs/astro-ph/0703179 Arxiv]</ref> Flauger arbeitete danach an phänomenologischen Stringtheorie-Modellen, die beobachtbar große B-Moden vorhersagen, während zuvor im Allgemeinen angenommen wurde, solche B-Moden würden nicht in stringtheoretischen Modellen vorhergesagt, da die damit verbundenen Energien nahe der [[Große vereinheitlichte Theorie|GUT]]-Skala liegen. Damit eröffnete sich nach Flauger und Kollegen auch die Möglichkeit, die Stringtheorie mit CMB Daten zu überprüfen. Zum Beispiel suchte er mit [[Eva Silverstein]] und Liam McAllister nach [[Axion]]-Signalen im CMB, die  von manchen Stringtheorien vorhergesagt werden.
2014 war er an der Kritik und Zurückweisung der damals aufsehenerregenden Ansprüche der Bicep2-Kollaboration ([[Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization]]) beteiligt, [[Gravitationswelle]]n und Hinweise auf [[Inflation (Kosmologie)|Inflation]] im CMB gefunden zu haben (noch vor der Analyse des Planck-Teleskop-Teams). Damals war er am [[Institute for Advanced Study]] (2013/14).<ref>{{Webarchiv|url=https://www.ias.edu/ias-letter/flauger-bicep |wayback=20151117024812 |text=BICEP: Spacetime Ripples or Galaxy Dust?, IAS 2015 |archiv-bot=2018-12-01 09:01:02 InternetArchiveBot }}</ref> Flauger hatte als Doktorand von Weinberg in Austin die B-Moden im CMB vorhergesagt als Hinweis auf Gravitationswellen, die die Bicep2 Kollaboration meinte gefunden zu haben.<ref>Flauger, Weinberg, Tensor Microwave Background Fluctuations for Large Multipole Order, Phys. Rev. D, Band 75, 2007, 123505, [https://arxiv.org/abs/astro-ph/0703179 Arxiv]</ref> Flauger arbeitete danach an phänomenologischen Stringtheorie-Modellen, die beobachtbar große B-Moden vorhersagen, während zuvor im Allgemeinen angenommen wurde, solche B-Moden würden nicht in stringtheoretischen Modellen vorhergesagt, da die damit verbundenen Energien nahe der [[Große vereinheitlichte Theorie|GUT]]-Skala liegen. Damit eröffnete sich nach Flauger und Kollegen auch die Möglichkeit, die Stringtheorie mit CMB Daten zu überprüfen. Zum Beispiel suchte er mit [[Eva Silverstein]] und Liam McAllister nach [[Axion]]-Signalen im CMB, die  von manchen Stringtheorien vorhergesagt werden.


Für 2016 erhielt er den [[New Horizons in Physics Prize]].<ref>[https://breakthroughprize.org/Laureates/1/P2 Preisträger New Horizons in Physics Prize 2016]</ref> 2015 wurde er [[Sloan Fellow]].<ref>[http://www.cmu.edu/physics/news/2015/flauger-sloan.html Pressemitteilung von Flauger als Sloan Fellow, Carnegie Mellon University 2015]</ref>
Für 2016 erhielt er den [[New Horizons in Physics Prize]].<ref>[https://breakthroughprize.org/Laureates/1/P2 Preisträger New Horizons in Physics Prize 2016]</ref> 2015 wurde er [[Sloan Research Fellow]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.cmu.edu/physics/news/2015/flauger-sloan.html |wayback=20150307031233 |text=''Prof. Raphael Flauger Wins Sloan Research Fellowship''}}, 25. Februar 2015.</ref>


==Weblinks==
== Weblinks ==
*[https://ph.utexas.edu/news/entry/dr-raphael-m-flauger-joins-department-of-physics Raphael M. Flauger joins Department of Physics, University of Texas 2015]
* [https://ph.utexas.edu/news/entry/dr-raphael-m-flauger-joins-department-of-physics Raphael M. Flauger joins Department of Physics, University of Texas 2015]
*[https://ph.utexas.edu/component/cobalt/item/18-physics/2502-flauger-raphael-m?Itemid=1264 Homepage, University of Texas]
* [https://ph.utexas.edu/component/cobalt/item/18-physics/2502-flauger-raphael-m?Itemid=1264 Homepage, University of Texas]


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=p|VIAF=315114561|GNDName=1069094927|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2015-11-16}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=1206694920|VIAF=315114561}}


{{SORTIERUNG:Flauger, Raphael}}
{{SORTIERUNG:Flauger, Raphael}}
[[Kategorie:Physiker (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Physiker (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Astrophysiker]]
[[Kategorie:Astrophysiker]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Carnegie Mellon University)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (University of Texas at Austin)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]

Aktuelle Version vom 11. Februar 2022, 01:04 Uhr

Raphael M. Flauger ist ein deutscher theoretischer Physiker und Kosmologe.

Raphael Flauger studierte Physik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg bis zum Vordiplom und am Imperial College London mit dem Master-Abschluss 2003. Er wurde 2009 bei Steven Weinberg an der University of Texas at Austin promoviert und war als Post-Doktorand an der Yale University und der New York University. Flauger wurde 2014 Assistant Professor an der Carnegie Mellon University und 2015 Assistant Professor an der University of Texas at Austin.

Er befasst sich mit Vorhersagen über das frühe Universum aus dem Kosmischen Mikrowellenhintergrund (CMB), insbesondere aus den Daten der Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) und des Planck-Weltraumteleskops. Außerdem befasst er sich mit Quantenfeldtheorien, Quantengravitation und Stringtheorie (sowohl mit phänomenologischen Modellen als auch mit formalen Aspekten).

2014 war er an der Kritik und Zurückweisung der damals aufsehenerregenden Ansprüche der Bicep2-Kollaboration (Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization) beteiligt, Gravitationswellen und Hinweise auf Inflation im CMB gefunden zu haben (noch vor der Analyse des Planck-Teleskop-Teams). Damals war er am Institute for Advanced Study (2013/14).[1] Flauger hatte als Doktorand von Weinberg in Austin die B-Moden im CMB vorhergesagt als Hinweis auf Gravitationswellen, die die Bicep2 Kollaboration meinte gefunden zu haben.[2] Flauger arbeitete danach an phänomenologischen Stringtheorie-Modellen, die beobachtbar große B-Moden vorhersagen, während zuvor im Allgemeinen angenommen wurde, solche B-Moden würden nicht in stringtheoretischen Modellen vorhergesagt, da die damit verbundenen Energien nahe der GUT-Skala liegen. Damit eröffnete sich nach Flauger und Kollegen auch die Möglichkeit, die Stringtheorie mit CMB Daten zu überprüfen. Zum Beispiel suchte er mit Eva Silverstein und Liam McAllister nach Axion-Signalen im CMB, die von manchen Stringtheorien vorhergesagt werden.

Für 2016 erhielt er den New Horizons in Physics Prize.[3] 2015 wurde er Sloan Research Fellow.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BICEP: Spacetime Ripples or Galaxy Dust?, IAS 2015 (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ias.edu
  2. Flauger, Weinberg, Tensor Microwave Background Fluctuations for Large Multipole Order, Phys. Rev. D, Band 75, 2007, 123505, Arxiv
  3. Preisträger New Horizons in Physics Prize 2016
  4. Prof. Raphael Flauger Wins Sloan Research Fellowship (Memento vom 7. März 2015 im Internet Archive), 25. Februar 2015.