Rudolf Kompfner: Unterschied zwischen den Versionen

Rudolf Kompfner: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Kompfner wurde am 16. Mai 1909 als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach einem 1933 abgeschlossenen [[Architektur]]studium an der Technischen Universität Wien ging er (wegen des aufkommenden [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]]) nach [[England]], wo er bis 1941 als Architekt arbeitete. Er hatte stets ein großes Interesse an [[Physik]] und [[Elektronik]]. Nach einer kurzen Internierung als [[feindlicher Ausländer]] zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bekam er eine Anstellung an einem geheimen Forschungsprojekt über [[Mikrowellen]]-[[Vakuumröhre]]n an der [[University of Birmingham|Universität Birmingham]]. Im Zuge dieser Arbeit erfand Kompfner 1943 die Wanderfeldröhre. Nach Kriegsende wurde er britischer Staatsbürger, arbeitete weiter als Wissenschaftler für die [[Admiralität (Vereinigtes Königreich)|britische Admiralität]] und studierte auch an der [[University of Oxford|Universität Oxford]] Physik, wo er 1951 einen Grad als [[Doctor of Philosophy|Ph.D.]] erhielt.
Rudolf Kömpfner wurde am 16. Mai 1909 als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach einem 1933 abgeschlossenen [[Architektur]]studium an der Technischen Universität Wien ging er (wegen des aufkommenden [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]]) nach [[England]], wo er bis 1941 als Architekt arbeitete. Er hatte stets ein großes Interesse an [[Physik]] und [[Elektronik]]. Nach einer kurzen Internierung als [[feindlicher Ausländer]] zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bekam er eine Anstellung an einem geheimen Forschungsprojekt über [[Mikrowellen]]-[[Vakuumröhre]]n an der [[University of Birmingham|Universität Birmingham]]. Im Zuge dieser Arbeit erfand er 1943 die Wanderfeldröhre. Nach Kriegsende wurde er britischer Staatsbürger, arbeitete weiter als Wissenschaftler für die [[Admiralität (Vereinigtes Königreich)|britische Admiralität]] und studierte auch an der [[University of Oxford|Universität Oxford]] Physik, wo er 1951 einen Grad als [[Doctor of Philosophy|Ph.D.]] erhielt.


Am Ende dieses Jahres wurde Kompfner von [[John R. Pierce]] für [[Bell Laboratories|Bell Labs]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] angeworben, wo er mit diesen gemeinsam die Wanderfeldröhre als wichtiges Element des Kommunikationszeitalters weiterentwickelte. Er erhielt für seine Erfindung die [[IEEE Medal of Honor|IEEE Ehrenmedaille]]. 1974 erhielt er die [[National Medal of Science]]. Er gehörte unter anderem der [[National Academy of Sciences]], der [[American Academy of Arts and Sciences]] und der [[National Academy of Engineering]] an.
Am Ende dieses Jahres wurde er von [[John R. Pierce]] für [[Bell Laboratories|Bell Labs]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] angeworben, wo er mit diesen gemeinsam die Wanderfeldröhre als wichtiges Element des Kommunikationszeitalters weiterentwickelte. Er erhielt für seine Erfindung die [[IEEE Medal of Honor|IEEE Ehrenmedaille]]. 1974 erhielt Rudolf Kompfner, wie er sich inzwischen schrieb, die [[National Medal of Science]]. Er gehörte unter anderem der [[National Academy of Sciences]], der [[American Academy of Arts and Sciences]] und der [[National Academy of Engineering]] an.


1965 erhielt er ein [[Liste der Ehrendoktoren der Technischen Universität Wien|Ehrendoktorat der Technischen Hochschule Wien]].<ref>[http://www.tuwien.ac.at/wir_ueber_uns/zahlen_und_fakten/akademische_wuerdentraeger_innen/ ''TU Wien: Ehrendoktorate'']. Abgerufen am 26. März 2015.</ref>
1965 erhielt Kompfner ein [[Liste der Ehrendoktoren der Technischen Universität Wien|Ehrendoktorat der Technischen Hochschule Wien]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.tuwien.ac.at/wir_ueber_uns/zahlen_und_fakten/akademische_wuerdentraeger_innen/ |wayback=20160221150413 |text=''TU Wien: Ehrendoktorate'' |archiv-bot=2019-05-11 02:33:12 InternetArchiveBot }}. Abgerufen am 26. März 2015.</ref>


Kompfner starb am 3. Dezember 1977 in [[Stanford (Kalifornien)|Stanford]], [[Kalifornien]].
Rudolf Kompfner starb am 3. Dezember 1977 in [[Stanford (Kalifornien)|Stanford]], [[Kalifornien]].


Die Rudolf Kompfner-Medaille der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] wurde nach ihm benannt.
Die Rudolf Kompfner-Medaille der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] wurde nach ihm benannt.
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[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur]]
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[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences der Vereinigten Staaten]]
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Engineering]]
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Engineering]]
[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]]
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[[Kategorie:Träger der National Medal of Science]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Wien]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Wien]]
[[Kategorie:Person (Wien)]]
[[Kategorie:Person (Wien)]]

Aktuelle Version vom 23. Juni 2021, 17:00 Uhr

Rudolf Kompfner (* 16. Mai 1909 in Wien; † 3. Dezember 1977 in Stanford, Kalifornien; eigentlich Rudolf Kömpfner) war ein Ingenieur und Physiker. Bekannt ist er als Erfinder der Wanderfeldröhre (Englisch: Travelling Wave Tube, TWT).

Leben

Rudolf Kömpfner wurde am 16. Mai 1909 als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach einem 1933 abgeschlossenen Architekturstudium an der Technischen Universität Wien ging er (wegen des aufkommenden Antisemitismus) nach England, wo er bis 1941 als Architekt arbeitete. Er hatte stets ein großes Interesse an Physik und Elektronik. Nach einer kurzen Internierung als feindlicher Ausländer zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bekam er eine Anstellung an einem geheimen Forschungsprojekt über Mikrowellen-Vakuumröhren an der Universität Birmingham. Im Zuge dieser Arbeit erfand er 1943 die Wanderfeldröhre. Nach Kriegsende wurde er britischer Staatsbürger, arbeitete weiter als Wissenschaftler für die britische Admiralität und studierte auch an der Universität Oxford Physik, wo er 1951 einen Grad als Ph.D. erhielt.

Am Ende dieses Jahres wurde er von John R. Pierce für Bell Labs in den USA angeworben, wo er mit diesen gemeinsam die Wanderfeldröhre als wichtiges Element des Kommunikationszeitalters weiterentwickelte. Er erhielt für seine Erfindung die IEEE Ehrenmedaille. 1974 erhielt Rudolf Kompfner, wie er sich inzwischen schrieb, die National Medal of Science. Er gehörte unter anderem der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences und der National Academy of Engineering an.

1965 erhielt Kompfner ein Ehrendoktorat der Technischen Hochschule Wien.[1]

Rudolf Kompfner starb am 3. Dezember 1977 in Stanford, Kalifornien.

Die Rudolf Kompfner-Medaille der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Wien wurde nach ihm benannt.

Literatur

  • F. N. H. Robinson: Kompfner, Rudolf (1909–1977). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
  • Rudolf Kompfner: The Invention of the Traveling-Wave Tube. San Francisco Press, San Francisco 1964.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. TU Wien: Ehrendoktorate (Memento des Originals vom 21. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuwien.ac.at. Abgerufen am 26. März 2015.