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'''Rückführbarkeit''' (englisch: ''traceability''), auch '''metrologische Rückführbarkeit''', ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der [[Messtechnik]] und [[Analytische Chemie|Analytischen Chemie]] und beschreibt eine Eigenschaft von Messergebnissen. | '''Rückführbarkeit''' (englisch: ''traceability''), auch bezeichnet als '''metrologische Rückführbarkeit''', '''Rückverfolgbarkeit''' oder '''messtechnische Rückführbarkeit''' (siehe unten), ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der [[Messtechnik]] und [[Analytische Chemie|Analytischen Chemie]] und beschreibt eine Eigenschaft von Messergebnissen. | ||
Laut dem [[International Vocabulary of Metrology|Internationalen Wörterbuch der Metrologie]] (VIM), Definition 2.41, beschreibt der Begriff Rückführbarkeit eine Eigenschaft, durch die ein Messergebnis auf einen Standard bezogen werden kann oder in Relation zu diesem steht.<ref> {{Literatur | Autor= Burghart Brinkmann | Titel=Internationales Wörterbuch der Metrologie. Grundlegende und allgemeine Begriffe und zugeordnete Benennungen (VIM). Deutsch-englische | Laut dem [[International Vocabulary of Metrology|Internationalen Wörterbuch der Metrologie]] (VIM), Definition 2.41, beschreibt der Begriff Rückführbarkeit eine Eigenschaft, durch die ein Messergebnis auf einen Standard bezogen werden kann oder in Relation zu diesem steht.<ref> {{Literatur | Autor= Burghart Brinkmann | Titel=Internationales Wörterbuch der Metrologie. Grundlegende und allgemeine Begriffe und zugeordnete Benennungen (VIM). Deutsch-englische Fassung. ISO/IEC-Leitfaden 99:2007. Korrigierte Fassung 2012. |Auflage=4| Verlag= Beuth | Ort= Berlin | Jahr= 2012 | Seiten= 44 | ISBN= 978-3-410-22472-3| Online= {{Google Buch | BuchID = 7HZXXByoiGQC | Seite = 44}} }} </ref> | ||
Ein rückführbarer [[Messwert]] ist durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit bekannter [[Messunsicherheit]] auf einen anerkannten Standard bezogen. Dieser Standard kann z. B. eine [[SI-Einheit]] sein. Bei jeder dieser [[Kalibrierung|Vergleichsmessungen]] wird das Ergebnis des Vergleichs niederwertiger als das dabei verwendete [[Normal]]. Es ergibt sich hierdurch eine Kalibrierhierarchie oder Rückführbarkeits-Hierarchie. | Ein rückführbarer [[Messwert]] ist durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit bekannter [[Messunsicherheit]] auf einen anerkannten Standard bezogen. Dieser Standard kann z. B. eine [[SI-Einheit]] sein. Bei jeder dieser [[Kalibrierung|Vergleichsmessungen]] wird das Ergebnis des Vergleichs niederwertiger als das dabei verwendete [[Normal]]. Es ergibt sich hierdurch eine Kalibrierhierarchie oder Rückführbarkeits-Hierarchie. | ||
Die Rückführbarkeit ist durch mehrere wesentliche Elemente gekennzeichnet: | Die Rückführbarkeit ist durch mehrere wesentliche Elemente gekennzeichnet: | ||
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* Dokumentation: jeder Schritt (incl. Ergebnis) ist nach allgemein anerkannten Verfahren durchgeführt worden | * Dokumentation: jeder Schritt (incl. Ergebnis) ist nach allgemein anerkannten Verfahren durchgeführt worden | ||
* [[ | * [[Fachkompetenz|Kompetenz]]: Die Stellen, die die Messung durchführen, müssen hierfür kompetent sein, was z. B. durch ihre [[Akkreditierung (Wirtschaft)|Akkreditierung]] bestätigt sein kann | ||
* Nachkalibrierungen; Kalibrierungen müssen in einem für den Anwendungsfall angemessenen Intervall erfolgen. | * Nachkalibrierungen; Kalibrierungen müssen in einem für den Anwendungsfall angemessenen Intervall erfolgen. | ||
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== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Rückverfolgbarkeit | * [[Rückverfolgbarkeit]] | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Paul De Bièvre, Helmut Gunzler: ''Traceability in Chemical Measurement''. Springer, 2005, ISBN 3-540-43989-7, {{DOI|10.1007/b138593}}. | * Paul De Bièvre, Helmut Gunzler: ''Traceability in Chemical Measurement''. Springer, 2005, ISBN 3-540-43989-7, {{DOI|10.1007/b138593}}. | ||
* VIM (Vocabulary in Metrology), insbesondere Definition 2.41: [ | * VIM (Vocabulary in Metrology), insbesondere Definition 2.41: [https://www.bipm.org/utils/common/documents/jcgm/JCGM_200_2008.pdf VIM auf der Website des BIPM] (PDF; 3,5 MB) | ||
* Beuth, Internationales Wörterbuch der Metrologie, ISBN 3-410- | * Beuth, Internationales Wörterbuch der Metrologie, ISBN 978-3-410-22472-3 | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * [https://www.nist.gov/traceability/traceability-table-contents NIST Traceability FAQ] | ||
* [https://www.eurachem.org/index.php/publications/guides/trc Metrological Traceability in Chemical Measurement] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Rückführbarkeit (englisch: traceability), auch bezeichnet als metrologische Rückführbarkeit, Rückverfolgbarkeit oder messtechnische Rückführbarkeit (siehe unten), ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der Messtechnik und Analytischen Chemie und beschreibt eine Eigenschaft von Messergebnissen.
Laut dem Internationalen Wörterbuch der Metrologie (VIM), Definition 2.41, beschreibt der Begriff Rückführbarkeit eine Eigenschaft, durch die ein Messergebnis auf einen Standard bezogen werden kann oder in Relation zu diesem steht.[1]
Ein rückführbarer Messwert ist durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit bekannter Messunsicherheit auf einen anerkannten Standard bezogen. Dieser Standard kann z. B. eine SI-Einheit sein. Bei jeder dieser Vergleichsmessungen wird das Ergebnis des Vergleichs niederwertiger als das dabei verwendete Normal. Es ergibt sich hierdurch eine Kalibrierhierarchie oder Rückführbarkeits-Hierarchie.
Die Rückführbarkeit ist durch mehrere wesentliche Elemente gekennzeichnet:
Anmerkungen:
Die deutschsprachigen Ausgaben der ISO 9000:2015 benutzen für diesen Begriff die Bezeichnung Rückverfolgbarkeit (Definition 3.6.13)
Die deutschsprachigen Ausgaben der ISO 9001:2015 benutzen für diesen Begriff die Bezeichnung messtechnische Rückführbarkeit (Kapitel 7.1.5.2)