Stuart Parkin: Unterschied zwischen den Versionen

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(Internationaler König-Faisal-Preis 2021)
 
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'''Stuart Parkin''' [[Royal Society|FRS]] (* [[9. Dezember]] [[1955]] in [[Watford]]) ist ein britischer Experimentalphysiker. Im April 2014 wurde er auf eine [[Alexander von Humboldt-Professur]] an die [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]] berufen<ref>[http://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?pmnummer=2014040 Spitzenphysiker Stuart Parkin forscht ab April in Halle] Pressemitteilung vom 1. April 2014 (uni-halle.de)</ref> und zum Direktor am [[Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik]] in Halle bestellt.
'''Stuart S. P. Parkin''' [[Royal Society|FRS]], vollständig ''Stuart Stephen Papworth Parkin'' (* [[9. Dezember]] [[1955]] in [[Watford]]) ist ein britischer Experimentalphysiker. Im April 2014 wurde er auf eine [[Alexander von Humboldt-Professur]] an die [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]] berufen<ref>[http://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?pmnummer=2014040 Spitzenphysiker Stuart Parkin forscht ab April in Halle] Pressemitteilung vom 1. April 2014 (uni-halle.de)</ref> und zum Direktor am [[Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik]] in Halle bestellt.


== Leben ==
== Leben ==
Parkin erhielt 1977 den [[Bachelor|BSc]] in Physik und theoretischer Physik am [[Trinity College (Cambridge)|Trinity College]], [[Universität Cambridge]]. 1980 erhielt er seinen Doktor am [[Cavendish Laboratory]]. Dann arbeitete er für zwei Jahre an der [[Royal Society]] European Exchange Fellowship der [[Universität Paris-Süd]]. 1982 kam er ans [[IBM Almaden Research Center]]. Seit April 2014 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle und erhielt 2014 eine [[Humboldt-Professur]] an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]].


Parkin erhielt 1977 den [[Bachelor|BSc]] in Physik und theoretischer Physik am [[Trinity College (Cambridge)|Trinity College]], [[Universität Cambridge]]. 1980 erhielt er seinen Doktor am [[Cavendish Laboratory]]. Dann arbeitete er für zwei Jahre an der [[Royal Society]] European Exchange Fellowship der [[Universität Paris-Süd]]. 1982 kam er ans [[IBM Almaden Research Center]]. Seit April 2014 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle und Alexander-von-Humboldt Professor an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]].
Ursprünglich arbeitete er an [[Supraleiter]]n und untersuchte organische und keramische Hochtemperatursupraleiter. Später forschte er an dünnen magnetischen Filmstrukturen und schuf wichtige Beiträge zum Verständnis des [[GMR-Effekt]]s. Die konkrete Möglichkeit, den GMR-Effekt u.&nbsp;a. in einen Sensor für ein magnetisches Feld einzusetzen (und damit als einen neuen Typ Lesekopf in einem [[Festplattenlaufwerk]]), die bereits implizit von den genannten zwei Nobelpreisträgern erkannt worden war, wurde hauptsächlich durch ein IBM-Forschungsteam unter Stuart Parkin sehr schnell realisiert, wobei Parkin vor allem die oszillatorische Abhängigkeit von der Breite der magnetischen Schicht untersuchte. Er replizierte den Effekt mit polykristallinen Schichten. IBM stellte im Dezember 1997 das erste kommerzielle Laufwerk her, das diesen Effekt nutzte.


Ursprünglich arbeitete er an [[Supraleiter]]n und untersuchte organische und keramische Hochtemperatursupraleiter. Später forschte er an dünnen magnetischen Filmstrukturen und schaffte wichtige Beiträge zum Verständnis des [[GMR-Effekt]]. Die konkrete Möglichkeit, den GMR-Effekt u.&nbsp;a. in einen Sensor für ein magnetisches Feld einzusetzen (und damit als einen neuen Typ von Lesekopf in einer Computer[[festplatte]]), die bereits implizit von den genannten zwei Nobelpreisträgern erkannt worden war, wurde hauptsächlich durch ein IBM-Forschungsteam unter Stuart Parkin  sehr schnell realisiert, wobei Parkin vor allem die oszillatorische Abhängigkeit von der Breite der magnetischen Schicht untersuchte. Er replizierte den Effekt mit polykristallinen Schichten. IBM stellte im Dezember 1997 das erste kommerzielle Laufwerk her, das diesen Effekt nutzte.
In den letzten Jahren (2010, 2011) befasst sich Parkin vor allem mit dem sogenannten [[Racetrack-Speicher]], einem neuartigen, auf [[Magnetoelektronik]] basierenden Speichermedium, das er selbst seit 2008 bei IBM konzipiert und vorangetrieben hat. Er hat etwa 400 wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht und hält rund 90 Patente.<ref>[http://researcher.watson.ibm.com/researcher/view.php?person=us-stuart.parkin Angaben auf einer Seite der IBM], abgerufen am 10. April 2014</ref> Parkin ist mit der Chemikerin [[Claudia Felser]] verheiratet, die unter anderem in Dresden tätig ist.<ref>siehe Kerri Smith: ''Love in the lab: Close collaborators'', in Nature Vol 510, 26. Juni 2014, Seite 458</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Wiebke Hollersen |titel=Aus Liebe zum Experiment |url=https://www.welt.de/print/wams/wissen/article135338632/Aus-Liebe-zum-Experiment.html |werk=Die Welt |datum=2014-12-14 |zugriff=1970-01-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141214164459/https://www.welt.de/print/wams/wissen/article135338632/Aus-Liebe-zum-Experiment.html |archiv-datum=2014-12-14}}</ref>
 
In den letzten Jahren (2010, 2011) befasst sich Parkin vor allem mit dem sogenannten [[Racetrack-Speicher]], einem neuartigen, auf [[Magnetoelektronik]] basierenden Speichermedium, das er selbst seit 2008 bei IBM konzipiert und vorangetrieben hat. Er hat etwa 400 wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht und hält rund 90 Patente.<ref>[http://researcher.watson.ibm.com/researcher/view.php?person=us-stuart.parkin Angaben auf einer Seite der IBM], abgerufen am 10. April 2014</ref> Parkin ist mit der Physikerin [[Claudia Felser]] verheiratet, die unter anderem in Dresden tätig ist.<ref>siehe Kerri Smith: ''Love in the lab: Close collaborators'', in Nature Vol 510, 26. Juni 2014, Seite 458</ref><ref>siehe Wiebke Hollersen, „Aus Liebe zum Experiment“, https://www.welt.de/print/wams/wissen/article135338632/Aus-Liebe-zum-Experiment.html</ref>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
 
Für seine Arbeiten erhielt Parkin 1994 den ''[[International New Materials Prize]]'' der [[American Physical Society]] und den [[European Physical Society]] Hewlett-Packard Europhysics Prize 1997, die beiden letztgenannten Preise zusammen mit den späteren Nobelpreisträgern [[Albert Fert]] und [[Peter Grünberg]] für die Arbeiten am GMR-Effekt, der von letzteren 1988 entdeckt wurde und hauptsächlich von Stuart Parkin und Mitarbeitern in konkrete Anwendungen umgesetzt wurde. Alle drei erhielten auch gemeinsam im Jahr 2007 die Ehrendoktorwürde der [[RWTH Aachen]]. Am 25. November 2008 erhielt Parkin den ''Gutenberg Research Award'' der Graduiertenschule Materials Science in Mainz an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]. Der Materialforschungsverbund Dresden, zusammen mit weiteren Partnern, verlieh Parkin 2009 den [[Heinrich Barkhausen|Dresden Barkhausen Award]]. Ebenfalls 2009 erhielt Stuart Parkin am 27. Juli eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Erforschung des Magnetismus: Er wurde in Karlsruhe mit dem „International Union of Pure and Applied Physics magnetism Award“ (IUPAP) und der Louis-Neel-Medaille ausgezeichnet. Zudem ist er seit 2008 Mitglied der [[National Academy of Sciences]], seit 2009 Mitglied der [[American Academy of Arts and Sciences]]. Am 20. Dezember 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Physik der [[Universität Regensburg]]. 2012 wurde ihm der [[Von Hippel Award]] zugesprochen. Am 3. Juni 2013 verlieh ihm der Fachbereich Physik der [[Technische Universität Kaiserslautern|Technischen Universität Kaiserslautern]] die Ehrendoktorwürde.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.uni-kl.de/aktuelles/news/article/ehrendoktorwuerde-de-1 |titel=Ehrendoktorwürde der TU Kaiserslautern für Pionier moderner Computertechnologie |hrsg=Universität Kaiserslautern |datum=2013-06-03 |zugriff=2013-06-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130922203123/http://www.uni-kl.de/aktuelles/news/article/ehrendoktorwuerde-de-1 |archiv-datum=2013-09-22}}</ref> Ebenfalls 2013 wurde er mit der [[Swan Medal]] des ''Institute of Physics'' ausgezeichnet. Zuvor wurde Parkin 1992 zum Fellow der American Physical Society, 1999 zum [[IBM Fellow]] sowie 2003 zum Fellow der [[American Association for the Advancement of Science]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.aaas.org/fellows/listing |titel=Fellows der AAAS |hrsg=American Association for the Advancement of Science |zugriff=2018-11-30 |kommentar=kein Direktlink möglich, suche nach Name und Jahr}}</ref> gewählt, im Jahr 2000 zum Fellow der [[Royal Society]] und im Jahr 2011 zum Fellow des Gutenberg-Forschungskollegs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Für 2014 wurde ihm der [[Millennium Technology Prize]] zugesprochen. 2015 wurde er in die [[Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|8112|Name=Prof. Dr. Stuart S. P. Parkin|Kommentar=mit CV|Datum=11. Juni 2016}}</ref> 2021 wurde er mit dem [[Internationaler König-Faisal-Preis|Internationalen König-Faisal-Preis]] in Physik ausgezeichnet.<ref>[https://kingfaisalprize.org/professor-stuart-stephen-papworth-parkin/ Internationaler König-Faisal-Preis 2021]</ref>
Für seine Arbeiten erhielt Parkin 1994 den ''[[International New Materials Prize]]'' der [[American Physical Society]] und den [[European Physical Society]] Hewlett-Packard Europhysics Prize 1997, die beiden letztgenannten Preise zusammen mit den späteren Nobelpreisträgern [[Albert Fert]] und [[Peter Grünberg]] für die Arbeiten am GMR-Effekt, der von letzteren 1988 entdeckt wurde und hauptsächlich von Stuart Parkin und Mitarbeitern in konkrete Anwendungen umgesetzt wurde. Alle drei erhielten auch gemeinsam im Jahre 2007 die Ehrendoktorwürde der [[RWTH Aachen]]. Am 25. November 2008 erhielt Parkin den ''Gutenberg Research Award'' der Graduiertenschule Materials Science in Mainz an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]. Der Materialforschungsverbund Dresden, zusammen mit weiteren Partnern, verlieh Parkin 2009 den [[Heinrich Barkhausen|Dresden Barkhausen Award]]. Ebenfalls 2009 erhielt Stuart Parkin am 27. Juli eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Erforschung des Magnetismus: Er wurde in Karlsruhe mit dem „International Union of Pure and Applied Physics magnetism Award“ (IUPAP) und der Louis-Neel-Medaille ausgezeichnet. Zudem ist er seit 2009 Mitglied der [[American Academy of Arts and Sciences]]. Am 20. Dezember 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Physik der [[Universität Regensburg]]. 2012 wurde ihm der [[Von Hippel Award]] zugesprochen. Am 3. Juni 2013 verlieh ihm der Fachbereich Physik der [[Technische Universität Kaiserslautern|Technischen Universität Kaiserslautern]] die Ehrendoktorwürde.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.uni-kl.de/aktuelles/news/article/ehrendoktorwuerde-de-1|titel=Ehrendoktorwürde der TU Kaiserslautern für Pionier moderner Computertechnologie|datum=2013-06-03|zugriff=2013-06-08}}</ref> Ebenfalls 2013 wurde er mit der [[Swan Medal]] des ''Institute of Physics'' ausgezeichnet. Zuvor wurde Parkin 1992 zum Fellow der [[American Physical Society]] sowie 1999 zum [[IBM Fellow]] ernannt, im Jahr 2000 zum Fellow of the [[Royal Society]] und im Jahr 2011 zum Fellow des Gutenberg-Forschungskollegs der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]. Für 2014 wurde ihm der [[Millennium Technology Prize]] zugesprochen. 2015 wurde er in die [[Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|8112|Name=Prof. Dr. Stuart S. P. Parkin|Kommentar=mit CV|Datum=11. Juni 2016}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.almaden.ibm.com/spinaps/scientists/index.shtml?parkin IBM Researcher Bio for Stuart Parkin]
* {{Internetquelle |url=https://researcher.watson.ibm.com/researcher/view.php?mhq=stuart%20parkin&mhsrc=ibmsearch_a&person=us-stuart.parkin |titel=
* [http://taf.fi/en/2014/04/09/physicist-stuart-parkin-wins-2014-millennium-technology-prize-for-opening-big-data-era/ Angaben zu Parkin auf der Seite des ''Millenium prize'']
Stuart S.P. Parkin, IBM Fellow and Manager, Magnetoelectronics |hrsg=IBM Almaden |sprache=en |zugriff=2018-11-30 |abruf-verborgen=1}}
* [http://domino.research.ibm.com/comm/research_people.nsf/pages/parkin.index.html Ein alternatives, etwas längeres Curriculum Vitae] (nicht erreichbar)
* {{Internetquelle |url=http://taf.fi/en/2014/04/09/physicist-stuart-parkin-wins-2014-millennium-technology-prize-for-opening-big-data-era/ |titel=Physicist Stuart Parkin wins 2014 Millennium Technology Prize for opening big data era |hrsg=Technology Academy Finland |datum=2014-04-09 |sprache=en |zugriff=2018-11-30 |abruf-verborgen=1}}
* [http://www.mpg.de/8184715/Parkin_Stuart Seite über Parkin bei der Max-Planck-Gesellschaft]
* {{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/8184702/mikrostrukturphysik_wissM3 |titel=Prof. Dr. Stuart Parkin |hrsg=Max Planck Gesellschaft |zugriff=2018-11-30 |abruf-verborgen=1}}


== Video ==
== Video ==
* [https://lt.org/publication/how-can-spintronic-devices-be-built-improve-computing-capacity Video zu Stuart Parkins Forschung (Latest Thinking)]
* {{Internetquelle |url=https://lt.org/publication/how-can-spintronic-devices-be-built-improve-computing-capacity |autor=Stuart Parkin |titel=How Can Spintronic Devices Be Built to Improve Computing Capacity? |hrsg=Latest Thinking |datum= |kommentar=Video; [[doi:10.21036/LTPUB10342]] |sprache=en |zugriff=2018-11-30}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Kaiserslautern]]
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2021, 19:50 Uhr

Dresden Barkhausen Award 2009

Stuart S. P. Parkin FRS, vollständig Stuart Stephen Papworth Parkin (* 9. Dezember 1955 in Watford) ist ein britischer Experimentalphysiker. Im April 2014 wurde er auf eine Alexander von Humboldt-Professur an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen[1] und zum Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle bestellt.

Leben

Parkin erhielt 1977 den BSc in Physik und theoretischer Physik am Trinity College, Universität Cambridge. 1980 erhielt er seinen Doktor am Cavendish Laboratory. Dann arbeitete er für zwei Jahre an der Royal Society European Exchange Fellowship der Universität Paris-Süd. 1982 kam er ans IBM Almaden Research Center. Seit April 2014 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle und erhielt 2014 eine Humboldt-Professur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Ursprünglich arbeitete er an Supraleitern und untersuchte organische und keramische Hochtemperatursupraleiter. Später forschte er an dünnen magnetischen Filmstrukturen und schuf wichtige Beiträge zum Verständnis des GMR-Effekts. Die konkrete Möglichkeit, den GMR-Effekt u. a. in einen Sensor für ein magnetisches Feld einzusetzen (und damit als einen neuen Typ Lesekopf in einem Festplattenlaufwerk), die bereits implizit von den genannten zwei Nobelpreisträgern erkannt worden war, wurde hauptsächlich durch ein IBM-Forschungsteam unter Stuart Parkin sehr schnell realisiert, wobei Parkin vor allem die oszillatorische Abhängigkeit von der Breite der magnetischen Schicht untersuchte. Er replizierte den Effekt mit polykristallinen Schichten. IBM stellte im Dezember 1997 das erste kommerzielle Laufwerk her, das diesen Effekt nutzte.

In den letzten Jahren (2010, 2011) befasst sich Parkin vor allem mit dem sogenannten Racetrack-Speicher, einem neuartigen, auf Magnetoelektronik basierenden Speichermedium, das er selbst seit 2008 bei IBM konzipiert und vorangetrieben hat. Er hat etwa 400 wissenschaftliche Aufsätze veröffentlicht und hält rund 90 Patente.[2] Parkin ist mit der Chemikerin Claudia Felser verheiratet, die unter anderem in Dresden tätig ist.[3][4]

Ehrungen

Für seine Arbeiten erhielt Parkin 1994 den International New Materials Prize der American Physical Society und den European Physical Society Hewlett-Packard Europhysics Prize 1997, die beiden letztgenannten Preise zusammen mit den späteren Nobelpreisträgern Albert Fert und Peter Grünberg für die Arbeiten am GMR-Effekt, der von letzteren 1988 entdeckt wurde und hauptsächlich von Stuart Parkin und Mitarbeitern in konkrete Anwendungen umgesetzt wurde. Alle drei erhielten auch gemeinsam im Jahr 2007 die Ehrendoktorwürde der RWTH Aachen. Am 25. November 2008 erhielt Parkin den Gutenberg Research Award der Graduiertenschule Materials Science in Mainz an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Materialforschungsverbund Dresden, zusammen mit weiteren Partnern, verlieh Parkin 2009 den Dresden Barkhausen Award. Ebenfalls 2009 erhielt Stuart Parkin am 27. Juli eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Erforschung des Magnetismus: Er wurde in Karlsruhe mit dem „International Union of Pure and Applied Physics magnetism Award“ (IUPAP) und der Louis-Neel-Medaille ausgezeichnet. Zudem ist er seit 2008 Mitglied der National Academy of Sciences, seit 2009 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Am 20. Dezember 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Physik der Universität Regensburg. 2012 wurde ihm der Von Hippel Award zugesprochen. Am 3. Juni 2013 verlieh ihm der Fachbereich Physik der Technischen Universität Kaiserslautern die Ehrendoktorwürde.[5] Ebenfalls 2013 wurde er mit der Swan Medal des Institute of Physics ausgezeichnet. Zuvor wurde Parkin 1992 zum Fellow der American Physical Society, 1999 zum IBM Fellow sowie 2003 zum Fellow der American Association for the Advancement of Science[6] gewählt, im Jahr 2000 zum Fellow der Royal Society und im Jahr 2011 zum Fellow des Gutenberg-Forschungskollegs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Für 2014 wurde ihm der Millennium Technology Prize zugesprochen. 2015 wurde er in die Leopoldina gewählt.[7] 2021 wurde er mit dem Internationalen König-Faisal-Preis in Physik ausgezeichnet.[8]

Weblinks

Video

Einzelnachweise

  1. Spitzenphysiker Stuart Parkin forscht ab April in Halle Pressemitteilung vom 1. April 2014 (uni-halle.de)
  2. Angaben auf einer Seite der IBM, abgerufen am 10. April 2014
  3. siehe Kerri Smith: Love in the lab: Close collaborators, in Nature Vol 510, 26. Juni 2014, Seite 458
  4. Wiebke Hollersen: Aus Liebe zum Experiment. In: Die Welt. 14. Dezember 2014, archiviert vom Original am 14. Dezember 2014; abgerufen am 1. Januar 1970.
  5. Ehrendoktorwürde der TU Kaiserslautern für Pionier moderner Computertechnologie. Universität Kaiserslautern, 3. Juni 2013, archiviert vom Original am 22. September 2013; abgerufen am 8. Juni 2013.
  6. Fellows der AAAS. American Association for the Advancement of Science, abgerufen am 30. November 2018 (kein Direktlink möglich, suche nach Name und Jahr).
  7. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Stuart S. P. Parkin (mit CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 11. Juni 2016.
  8. Internationaler König-Faisal-Preis 2021