Walter Lochte-Holtgreven: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Tagung Fachausschuss "Gasentladung und Plasmaphysik" der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (Kiel 77.837).jpg|mini|Walter Lochte-Holtgreven (re.) auf einer Tagung der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] (1966)]]
'''Walter Lochte-Holtgreven''' (* [[15. Oktober]] [[1903]] in [[Hamburg]]; † [[11. September]] [[1987]] in [[Kiel]]) war ein deutscher [[Experimentalphysik]]er und [[Hochschullehrer]].
'''Walter Lochte-Holtgreven''' (* [[15. Oktober]] [[1903]] in [[Hamburg]]; † [[11. September]] [[1987]] in [[Kiel]]) war ein deutscher [[Experimentalphysik]]er und [[Hochschullehrer]].


== Leben ==
== Leben ==
Walter Lochte-Holtgreven wurde als jüngster Sohn des späteren Göttinger Ordinarius für Gerichtsmedizin [[Theodor Lochte]] (1864–1953) und seiner Frau ''Luise geb. Holtgreven'' geboren.<ref>[[Albrecht Unsöld|Unsöld, A.]]: Walter Lochte-Holtgreven 60 Jahre</ref> Er war verheiratet mit ''Irene geb. Kossel'', Tochter des Physikers [[Walther Kossel]].<ref>http://www.deutsche-biographie.de/sfz44650.html</ref> Der Ehe entstammen eine Tochter und drei Söhne.
Walter Lochte-Holtgreven wurde als jüngster Sohn des späteren Göttinger Ordinarius für Gerichtsmedizin [[Theodor Lochte]] (1864–1953) und seiner Frau ''Luise geb. Holtgreven'' geboren.<ref>[[Albrecht Unsöld|Unsöld, A.]]: Walter Lochte-Holtgreven 60 Jahre</ref> Er war verheiratet mit ''Irene geb. Kossel'', Tochter des Physikers [[Walther Kossel]].<ref>[https://www.deutsche-biographie.de/sfz44650.html ''Kossel, Walther'' (Deutsche Biographie)]</ref> Der Ehe entstammen eine Tochter und drei Söhne.


=== Werdegang ===
Nach dem Schulbesuch in [[Göttingen]] begann er 1922 sein Physikstudium 1922 an der [[Philipps-Universität Marburg]]. 1923 wurde er im [[Corps Hasso-Nassovia Marburg]] [[Reception (Corps)|recipiert]].<ref>Kösener Corpslisten 1930, 101/984. In den Corpslisten 1960 und 1996 ist er nicht aufgeführt.</ref> Als [[Inaktiver]] ging er die [[ETH Zürich]] und die [[Georg-August-Universität Göttingen]]. Dort forschte er mit seinem späteren Doktorvater [[James Franck]] zur [[Röntgenfluoreszenz]]. Auf diesem Gebiet wurde er 1927 promoviert.<ref>Dissertation: ''Über das Intensitätsverhalten von D-Linien''. Springer-Verlag, Berlin 1928</ref> Danach ging er an die [[Reichsuniversität Groningen]] zu [[Dirk Coster]]. Von 1930 bis 1933 war er an der [[University of Manchester]], wo er mit [[William Henry Bragg]] auf dem Gebiet der [[Molekülspektroskopie]] arbeitete. Er kehrte 1934 nach Deutschland zurück und nahm an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]] eine Assistentenstelle bei [[Heinrich Rausch von Traubenberg]] (1880–1944) an. Er [[Habilitation|habilitierte]] sich 1937.<ref>Habilitationsschrift: ''Über den Einfluß des Druckes auf die Prädissoziation''. Zeitschrift für die Physik 103 (1936), H. 5 und 6</ref> 1943 wurde er als Leiter des Instituts für Experimentalphysik bestellt. Ende 1945 erhielt er die Ernennung zum [[Lehrstuhl|o. Professor]]. 1972 wurde er emeritiert.<ref>Press, W. & Helbig, V.: Nachruf auf Walter Lochte-Holtgreven, in: Physikalische Blätter, Volume 44, Issue 1, Wiley-VCH, 1988.</ref> Seit 1965 war er korrespondierendes Mitglied der [[Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft|Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft]].
Nach dem Schulbesuch in [[Göttingen]] begann er 1922 sein Physikstudium 1922 an der [[Philipps-Universität Marburg]]. 1923 wurde er im [[Corps Hasso-Nassovia Marburg]] [[Reception (Corps)|recipiert]].<ref>[[Kösener Corpslisten]] 1930, '''101''', 984</ref><ref>In den Corpslisten 1960 ist er nicht aufgeführt.</ref> Als [[Inaktiver]] ging er die [[ETH Zürich]] und die [[Georg-August-Universität Göttingen]]. Dort forschte er mit seinem späteren Doktorvater [[James Franck]] zur [[Röntgenfluoreszenz]]. Auf diesem Gebiet wurde er 1927 promoviert.<ref>Dissertation: ''Über das Intensitätsverhalten von D-Linien''. Springer-Verlag, Berlin 1928</ref> Danach ging er an die [[Reichsuniversität Groningen]] zu [[Dirk Coster]]. Von 1930 bis 1933 war er an der [[University of Manchester]], wo er mit [[William Henry Bragg]] auf dem Gebiet der [[Molekülspektroskopie]] arbeitete.


Er kehrte 1934 nach Deutschland zurück und nahm an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]] eine Assistentenstelle bei [[Heinrich Rausch von Traubenberg]] (1880–1944) an. Er [[Habilitation|habilitierte]] sich 1937.<ref>Habilitationsschrift: ''Über den Einfluß des Druckes auf die Prädissoziation''. Zeitschrift für die Physik 103 (1936), H.5 und 6</ref> 1943 wurde er als Leiter des Instituts für Experimentalphysik bestellt. Ende 1945 erhielt er die Ernennung zum [[Lehrstuhl|o. Professor]]. 1972 wurde er emeritiert.<ref>Press, W. & Helbig, V.: Nachruf auf Walter Lochte-Holtgreven, in: Physikalische Blätter, Volume 44, Issue 1, Wiley VCH, 1988.</ref> Seit 1965 war er korrespondierendes Mitglied der [[Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft|Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft]].
== Werk ==
Hauptforschungsschwerpunkt war unter anderem die Plasmaspektroskopie, die von ihm mitbegründet wurde. Besondere Akzente konnten durch enge Kooperationen mit der theoretischen Physik und insbesondere durch die Zusammenarbeit mit [[Albrecht Unsöld]] gesetzt werden. Er widmete sich der [[Kernfusion]] und forschte auf dem Gebiet der [[Plasmaphysik]].<ref>W. Lochte-Holtgreven, J. Richter: ''Plasma diagnostics''. Amsterdam 1968</ref>


=== Werke ===
== Weblinks ==
Hauptforschungsschwerpunkt war unter anderem die Plasmaspektroskopie, die von ihm mitbegründet wurde. Besondere Akzente konnten durch enge Kooperationen mit der theoretischen Physik und insbesondere durch die Zusammenarbeit mit [[Albrecht Unsöld]] gesetzt werden. Er widmete sich der [[Kernfusion]] und forschte auf dem Gebiet der [[Plasmaphysik]].<ref>Lochte-Holtgreven, W. & Richter, J.: "Plasma diagnostics", Amsterdam, North Holland, 1968.</ref>
* [https://cau.gelehrtenverzeichnis.de/person/68ce968c-978a-c1af-5118-4d4c6078a94e?lang=de ''Walter Hermann Anton Theodor Lochte-Holtgreven'' (Kieler Gelehrtenverzeichnis)]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 9. Mai 2021, 17:42 Uhr

Walter Lochte-Holtgreven (re.) auf einer Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (1966)

Walter Lochte-Holtgreven (* 15. Oktober 1903 in Hamburg; † 11. September 1987 in Kiel) war ein deutscher Experimentalphysiker und Hochschullehrer.

Leben

Walter Lochte-Holtgreven wurde als jüngster Sohn des späteren Göttinger Ordinarius für Gerichtsmedizin Theodor Lochte (1864–1953) und seiner Frau Luise geb. Holtgreven geboren.[1] Er war verheiratet mit Irene geb. Kossel, Tochter des Physikers Walther Kossel.[2] Der Ehe entstammen eine Tochter und drei Söhne.

Nach dem Schulbesuch in Göttingen begann er 1922 sein Physikstudium 1922 an der Philipps-Universität Marburg. 1923 wurde er im Corps Hasso-Nassovia Marburg recipiert.[3] Als Inaktiver ging er die ETH Zürich und die Georg-August-Universität Göttingen. Dort forschte er mit seinem späteren Doktorvater James Franck zur Röntgenfluoreszenz. Auf diesem Gebiet wurde er 1927 promoviert.[4] Danach ging er an die Reichsuniversität Groningen zu Dirk Coster. Von 1930 bis 1933 war er an der University of Manchester, wo er mit William Henry Bragg auf dem Gebiet der Molekülspektroskopie arbeitete. Er kehrte 1934 nach Deutschland zurück und nahm an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eine Assistentenstelle bei Heinrich Rausch von Traubenberg (1880–1944) an. Er habilitierte sich 1937.[5] 1943 wurde er als Leiter des Instituts für Experimentalphysik bestellt. Ende 1945 erhielt er die Ernennung zum o. Professor. 1972 wurde er emeritiert.[6] Seit 1965 war er korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Werk

Hauptforschungsschwerpunkt war unter anderem die Plasmaspektroskopie, die von ihm mitbegründet wurde. Besondere Akzente konnten durch enge Kooperationen mit der theoretischen Physik und insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Albrecht Unsöld gesetzt werden. Er widmete sich der Kernfusion und forschte auf dem Gebiet der Plasmaphysik.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Unsöld, A.: Walter Lochte-Holtgreven 60 Jahre
  2. Kossel, Walther (Deutsche Biographie)
  3. Kösener Corpslisten 1930, 101/984. In den Corpslisten 1960 und 1996 ist er nicht aufgeführt.
  4. Dissertation: Über das Intensitätsverhalten von D-Linien. Springer-Verlag, Berlin 1928
  5. Habilitationsschrift: Über den Einfluß des Druckes auf die Prädissoziation. Zeitschrift für die Physik 103 (1936), H. 5 und 6
  6. Press, W. & Helbig, V.: Nachruf auf Walter Lochte-Holtgreven, in: Physikalische Blätter, Volume 44, Issue 1, Wiley-VCH, 1988.
  7. W. Lochte-Holtgreven, J. Richter: Plasma diagnostics. Amsterdam 1968