Wolfgang Götze (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wolfgang Götze''' (* [[11. Juli]] [[1937]] in [[Fürstenwalde/Spree|Fürstenwalde]]) ist ein theoretischer [[Physik]]er. Er ist [[Emeritierung|Emeritus]] der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]].  
'''Wolfgang Götze''' (* [[11. Juli]] [[1937]] in [[Fürstenwalde/Spree|Fürstenwalde]]; † [[20. Oktober]] [[2021]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.emeriti-of-excellence.tum.de/eoe/tum-emeriti-of-excellence-a-z/in-memoriam/wolfgang-goetze/ |titel=Wolfgang Götze † |hrsg=Technische Universität München |abruf=2021-10-28}}</ref> war ein deutscher [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]].


Nach seinem Physikstudium an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität]] in Berlin sowie der Promotion in München 1963<ref>Thema: ''Transporttheorie für ein verdünntes Gas mit Bose-Einstein-Kondensation''.</ref> folgten unter anderem Gastaufenthalte in den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Moskau]]. 1970 nahm Götze einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Theoretische Physik an die Technische Universität München an. Dort forschte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 an verschiedenen Problemen aus dem Bereich der theoretischen [[Kondensierte Materie#Festkörperphysik|Festkörperphysik]] sowie der Dynamik von Flüssigkeiten. Besonders bekannt und bedeutsam ist die von Götze entwickelte [[Moden-Kopplungstheorie]] des [[Transformationsbereich|Glasübergang]]s, die er in den 1980er Jahren vorstellte und die seither durch [[Experiment]]e und [[Simulation]]en mehrfach bestätigt wurde. Diese Theorie beschäftigt sich mit der Dynamik von [[Glas]] und allgemein glasbildenden Flüssigkeiten, deren Eigenschaften weder mit den bekannten Gesetzen für kristalline [[Festkörper]] noch über die Gesetzmäßigkeiten von [[Flüssigkeit]]en erklärbar sind.  
Nach seinem Physikstudium an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität]] in Berlin sowie 1963 der Promotion<ref>Thema: ''Transporttheorie für ein verdünntes Gas mit Bose-Einstein-Kondensation''.</ref> an der [[Technische Universität München|TH München]] folgten unter anderem Gastaufenthalte in den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Moskau]]. 1970 nahm Götze einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Theoretische Physik an die Technische Universität München an.<ref name="tum-CV">{{Internetquelle |url=https://www.emeriti-of-excellence.tum.de/a-z/wolfgang-goetze/ |titel=TUM Emeriti of Excellence: Wolfgang Götze |hrsg=tum.de |zugriff=2019-04-14}}</ref> Dort forschte er bis zu seiner [[Emeritierung]] im Jahr 2004 an verschiedenen Problemen aus dem Bereich der theoretischen [[Kondensierte Materie#Festkörperphysik|Festkörperphysik]] sowie der Dynamik von Flüssigkeiten. Besonders bekannt und bedeutsam ist die von Götze entwickelte [[Moden-Kopplungstheorie]] des [[Transformationsbereich|Glasübergang]]s, die er in den 1980er Jahren vorstellte und die seither durch [[Experiment]]e und [[Simulation]]en mehrfach bestätigt wurde. Diese Theorie beschäftigt sich mit der Dynamik von [[Glas]] und allgemein glasbildenden Flüssigkeiten, deren Eigenschaften weder mit den bekannten Gesetzen für kristalline [[Festkörper]] noch über die Gesetzmäßigkeiten von [[Flüssigkeit]]en erklärbar sind.


Für seine Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere die Moden-Kopplungstheorie, erhielt Götze 2006 die [[Max-Planck-Medaille]] der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]]. Außerdem wurde ihm für diese Theorie sowie sein gesamtes Forschungswerk 2006 der [[Tomassoni-Preis]] verliehen.  
Nach seiner Emeritierung im Jahr 2004 wurde Götze zum „Emeritus of Excellence“ ernannt.<ref name="tum-CV" /> Für seine Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere die Moden-Kopplungstheorie, erhielt er 2006 die [[Max-Planck-Medaille]] der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]].<ref>{{Literatur |Titel=Physik-Preise 2006 |Sammelwerk=Physik Journal |Band=5 |Datum=2006 |Nummer=1 |Seiten=45 |Online=https://www.pro-physik.de/restricted-files/106866 |Format=pdf}}</ref> Außerdem wurde ihm für diese Theorie sowie sein gesamtes Forschungswerk 2006 der [[Tomassoni-Preis]] der [[Universität La Sapienza]] in [[Rom]] verliehen.


== Schriften ==
== Schriften ==
* ''Complex Dynamics of glas forming liquids. A mode-coupling theory.'' Oxford University Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-19-923534-6. ([http://www.pro-physik.de/Phy/bookReviewDetail/3/38795 Rezension], Physik Journal)
* ''Complex Dynamics of glass-forming liquids. A mode-coupling theory.'' Oxford University Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-19-923534-6. ({{Internetquelle |url=https://www.pro-physik.de/buecher/complex-dynamics-glass-forming-liquids |titel=Rezension im Physik-Journal |zugriff=2019-04-14 |abruf-verborgen=1}})
 
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2021, 07:43 Uhr

Wolfgang Götze (* 11. Juli 1937 in Fürstenwalde; † 20. Oktober 2021)[1] war ein deutscher theoretischer Physiker.

Nach seinem Physikstudium an der Humboldt-Universität und der Freien Universität in Berlin sowie 1963 der Promotion[2] an der TH München folgten unter anderem Gastaufenthalte in den USA und Moskau. 1970 nahm Götze einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Theoretische Physik an die Technische Universität München an.[3] Dort forschte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 an verschiedenen Problemen aus dem Bereich der theoretischen Festkörperphysik sowie der Dynamik von Flüssigkeiten. Besonders bekannt und bedeutsam ist die von Götze entwickelte Moden-Kopplungstheorie des Glasübergangs, die er in den 1980er Jahren vorstellte und die seither durch Experimente und Simulationen mehrfach bestätigt wurde. Diese Theorie beschäftigt sich mit der Dynamik von Glas und allgemein glasbildenden Flüssigkeiten, deren Eigenschaften weder mit den bekannten Gesetzen für kristalline Festkörper noch über die Gesetzmäßigkeiten von Flüssigkeiten erklärbar sind.

Nach seiner Emeritierung im Jahr 2004 wurde Götze zum „Emeritus of Excellence“ ernannt.[3] Für seine Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere die Moden-Kopplungstheorie, erhielt er 2006 die Max-Planck-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.[4] Außerdem wurde ihm für diese Theorie sowie sein gesamtes Forschungswerk 2006 der Tomassoni-Preis der Universität La Sapienza in Rom verliehen.

Schriften

  • Complex Dynamics of glass-forming liquids. A mode-coupling theory. Oxford University Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-19-923534-6. (Rezension im Physik-Journal.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Götze †. Technische Universität München, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  2. Thema: Transporttheorie für ein verdünntes Gas mit Bose-Einstein-Kondensation.
  3. 3,0 3,1 TUM Emeriti of Excellence: Wolfgang Götze. tum.de, abgerufen am 14. April 2019.
  4. Physik-Preise 2006. In: Physik Journal. Band 5, Nr. 1, 2006, S. 45 (pro-physik.de [PDF]).