Afokales Linsensystem: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 6. August 2020, 21:09 Uhr

Das Kepler-Fernrohr ist ein afokales System

Als afokal bezeichnet man ein Linsensystem, das weder sammelnd noch zerstreuend wirkt. Das heißt, parallel eintreffende Strahlenbündel werden zwar innerhalb des Systems konvergent beziehungsweise divergent gebrochen, weitere Linsen oder Spiegel im Strahlengang bewirken jedoch, dass das Licht wieder parallel gerichtet austritt. Anders ausgedrückt: ein parallel zur optischen Achse eintreffender Strahl verlässt das System auch wieder achsparallel. Dies gilt streng genommen nur in der paraxialen Optik, da sonst die sphärische Aberration eine Abweichung verursachen kann.

Ein afokales System, wie zum Beispiel ein beidseitig telezentrisches Objektiv, hat keine Brennweite, beziehungsweise diese ist unendlich. Es hat auch keine Haupt- und Knotenpunkte.

Schräg zur optischen Achse eintreffende Strahlenbündel treten unter einem anderen Winkel zur optischen Achse wieder aus, als sie ursprünglich eingetroffen sind. Dies bewirkt eine Änderung des Abbildungsmaßstabs, wenn das afokale System als Vorsatz vor einem anderen abbildenden System verwendet wird. Dies kann etwa das Auge sein, dem ein Fernrohr vorgesetzt wird.

Manche Zoomobjektive enthalten als Baugruppe ein afokales System.

Literatur

Eugene Hecht: Optik, Oldenbourg, 4. Auflage 2005, ISBN 3-486-27359-0

@@ Zeile 1: / Zeile 1: @@
 [[Datei:Kepler-Fernrohr (Schema).svg|thumb|Das [[Kepler-Fernrohr]] ist ein afokales System]]
-Als '''afokal''' bezeichnet man ein Linsensystem, das weder sammelnd noch zerstreuend wirkt. Das heißt parallel eintreffende [[Strahlenbündel]] werden zwar innerhalb des Systems ''konvergent'' beziehungsweise ''divergent'' gebrochen, weitere [[Linse (Optik)|Linsen]] oder [[Spiegel]] im Strahlengang bewirken jedoch, dass das Licht wieder parallel gerichtet austritt. Anders ausgedrückt: ein parallel zur [[Optische Achse (Optik)|optischen Achse]] eintreffender Strahl verlässt das System auch wieder achsparallel. Dies gilt streng genommen nur in der [[paraxiale Optik|paraxialen Optik]], da sonst die [[Abbildungsfehler#Sphärische Aberration|sphärische Aberration]] eine Abweichung verursachen kann.
+Als '''afokal''' bezeichnet man ein Linsensystem, das weder sammelnd noch zerstreuend wirkt. Das heißt, parallel eintreffende [[Strahlenbündel]] werden zwar innerhalb des Systems ''konvergent'' beziehungsweise ''divergent'' gebrochen, weitere [[Linse (Optik)|Linsen]] oder [[Spiegel]] im Strahlengang bewirken jedoch, dass das Licht wieder parallel gerichtet austritt. Anders ausgedrückt: ein parallel zur [[Optische Achse (Optik)|optischen Achse]] eintreffender Strahl verlässt das System auch wieder achsparallel. Dies gilt streng genommen nur in der [[paraxiale Optik|paraxialen Optik]], da sonst die [[Abbildungsfehler#Sphärische Aberration|sphärische Aberration]] eine Abweichung verursachen kann.
 Ein afokales System, wie zum Beispiel ein beidseitig [[Telezentrik|telezentrisches Objektiv]], hat keine Brennweite, beziehungsweise diese ist unendlich. Es hat auch keine [[Hauptebene (Optik)|Haupt-]] und [[Knotenpunkt (Optik)|Knotenpunkte]].