Alfred Recknagel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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[[File:Dresden, Eißner, Prof.Dr.phil.habil. Alfred Recknagel 02.jpg|thumb|Bronzerelief im Physik-Gebäude der TU Dresden]]
[[Datei:DD-Trinitatis-Recknagel.jpg|miniatur|Grab von Prof. Recknagel auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden]]
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Nachdem er 1929 sein Abitur in [[Hildburghausen]] abgelegt hatte, begann Recknagel im selben Jahr das Studium der Physik an den Universitäten in [[Jena]] und [[Leipzig]], das er 1934 mit der Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen beendete. Im Jahr 1934 wurde Recknagel an der [[Universität Leipzig]] bei [[Friedrich Hund]] und [[Werner Heisenberg]] mit der [[Dissertation]] ''Berechnung der Elektronenterme der Stickstoff[[molekel]]'' promoviert.
Nachdem er 1929 sein Abitur in [[Hildburghausen]] abgelegt hatte, begann Recknagel im selben Jahr das Studium der Physik an den Universitäten in [[Jena]] und [[Leipzig]], das er 1934 mit der Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen beendete. Im Jahr 1934 wurde Recknagel an der [[Universität Leipzig]] bei [[Friedrich Hund]] und [[Werner Heisenberg]] mit der [[Dissertation]] ''Berechnung der Elektronenterme der Stickstoff[[Molekül|molekel]]'' promoviert.


Von 1934 bis 1945 arbeitete er als Physiker im [[Berlin]]er AEG-Forschungsinstitut und veröffentlichte erste theoretische Arbeiten zu Elektronenspiegeln und Elektronenemissionsmikroskopen. Im Jahr 1941 erschien die Monografie ''Elektronengeräte'', die Recknagel gemeinsam mit [[Ernst Brüche]] verfasste. An der [[Universität Jena]] habilitierte sich Recknagel zwei Jahre später mit der Arbeit ''Das Auflösungsvermögen des Elektronenmikroskops für Selbststrahler''.
Von 1934 bis 1945 arbeitete er als Physiker im [[Berlin]]er AEG-Forschungsinstitut und veröffentlichte erste theoretische Arbeiten zu Elektronenspiegeln und Elektronenemissionsmikroskopen. Im Jahr 1941 erschien die Monografie ''Elektronengeräte'', die Recknagel gemeinsam mit [[Ernst Brüche]] verfasste. An der [[Universität Jena]] habilitierte sich Recknagel zwei Jahre später mit der Arbeit ''Das Auflösungsvermögen des Elektronenmikroskops für Selbststrahler''.
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Im Jahr 1946 war Recknagel als Physiker bei [[Carl Zeiss (Unternehmen)|Carl Zeiss]] in Jena tätig und dort unter anderem an der Entwicklung eines elektrostatischen Durchstrahlungsgerätes beteiligt. Er lehrte 1947 als Dozent für Elektronenphysik am Physikalischen Institut der Universität Jena. Am 1. April 1948 wurde er zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts für Experimentalphysik (ab 1969 für Experimental- und Elektronenphysik) der [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]] (ab 1961 Technische Universität Dresden) berufen. Seine [[Emeritierung]] erfolgte 1975.
Im Jahr 1946 war Recknagel als Physiker bei [[Carl Zeiss (Unternehmen)|Carl Zeiss]] in Jena tätig und dort unter anderem an der Entwicklung eines elektrostatischen Durchstrahlungsgerätes beteiligt. Er lehrte 1947 als Dozent für Elektronenphysik am Physikalischen Institut der Universität Jena. Am 1. April 1948 wurde er zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts für Experimentalphysik (ab 1969 für Experimental- und Elektronenphysik) der [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]] (ab 1961 Technische Universität Dresden) berufen. Seine [[Emeritierung]] erfolgte 1975.


Recknagel verstarb 1994 in Dresden und wurde auf dem [[Trinitatisfriedhof]] beigesetzt.<ref>Technische Universität Dresden (Hrsg.): ''Grabstätten von Professoren der alma mater dresdensis auf Friedhöfen in Dresden und Umgebung''. 2. Auflage. Lausitzer Druck- und Verlagshaus, 2003, S. 43.</ref> Ihm zu Ehren erhielt das Physikgebäude der TU Dresden am 28. Juni 2016 den Namen „Recknagel-Bau“.
Recknagel verstarb 1994 in Dresden und wurde auf dem [[Trinitatisfriedhof (Dresden)|Trinitatisfriedhof]] beigesetzt.<ref>Technische Universität Dresden (Hrsg.): ''Grabstätten von Professoren der alma mater dresdensis auf Friedhöfen in Dresden und Umgebung''. 2. Auflage. Lausitzer Druck- und Verlagshaus, 2003, S. 43.</ref> Ihm zu Ehren erhielt das Physikgebäude der TU Dresden am 28. Juni 2016 den Namen „Recknagel-Bau“.


== Schriften ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Recknagel, Alfred (Fritz Max).'' In: [[Dorit Petschel]] (Bearb.): ''Die Professoren der TU Dresden 1828–2003.'' Böhlau Verlag, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 747–748 (''175 Jahre TU Dresden'' 3).
* ''Recknagel, Alfred (Fritz Max).'' In: [[Dorit Petschel]]: ''175 Jahre TU Dresden.'' Band 3: ''Die Professoren der TU Dresden 1828–2003.'' Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.&nbsp;V. von [[Reiner Pommerin]], Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 747–748.
* Helmut Zimmer: ''Laudatio zum 65. Geburtstag von Prof. phil habil. Alfred Recknagel.'' In: ''Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden''. Jahrgang 25, 1976, {{ISSN|0043-6925}}, S. 757–760.
* Helmut Zimmer: ''Laudatio zum 65. Geburtstag von Prof. phil habil. Alfred Recknagel.'' In: ''Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden''. Jahrgang 25, 1976, {{ISSN|0043-6925}}, S. 757–760.
* {{WWW-DDR|2773|Recknagel, Alfred|Horst Kant}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 29. Dezember 2021, 09:21 Uhr

Alfred Fritz Max Recknagel (* 22. November 1910 in Eisfeld; † 19. Dezember 1994 in Dresden) war ein deutscher Physiker.

Leben

Bronzerelief im Physik-Gebäude der TU Dresden
Grab von Prof. Recknagel auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden

Nachdem er 1929 sein Abitur in Hildburghausen abgelegt hatte, begann Recknagel im selben Jahr das Studium der Physik an den Universitäten in Jena und Leipzig, das er 1934 mit der Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen beendete. Im Jahr 1934 wurde Recknagel an der Universität Leipzig bei Friedrich Hund und Werner Heisenberg mit der Dissertation Berechnung der Elektronenterme der Stickstoffmolekel promoviert.

Von 1934 bis 1945 arbeitete er als Physiker im Berliner AEG-Forschungsinstitut und veröffentlichte erste theoretische Arbeiten zu Elektronenspiegeln und Elektronenemissionsmikroskopen. Im Jahr 1941 erschien die Monografie Elektronengeräte, die Recknagel gemeinsam mit Ernst Brüche verfasste. An der Universität Jena habilitierte sich Recknagel zwei Jahre später mit der Arbeit Das Auflösungsvermögen des Elektronenmikroskops für Selbststrahler.

Im Jahr 1946 war Recknagel als Physiker bei Carl Zeiss in Jena tätig und dort unter anderem an der Entwicklung eines elektrostatischen Durchstrahlungsgerätes beteiligt. Er lehrte 1947 als Dozent für Elektronenphysik am Physikalischen Institut der Universität Jena. Am 1. April 1948 wurde er zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts für Experimentalphysik (ab 1969 für Experimental- und Elektronenphysik) der Technischen Hochschule Dresden (ab 1961 Technische Universität Dresden) berufen. Seine Emeritierung erfolgte 1975.

Recknagel verstarb 1994 in Dresden und wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt.[1] Ihm zu Ehren erhielt das Physikgebäude der TU Dresden am 28. Juni 2016 den Namen „Recknagel-Bau“.

Schriften

  • 1938: Über die „Phasenfokussierung“ bei der Elektronenbewegung in schnellveränderlichen elektrischen Feldern. In: Zeitschrift für Physik. Band 108, Ausgabe 7–8, S. 459–482 (mit Ernst Brüche).
  • 1941: Elektronengeräte (mit Ernst Brüche)
  • 1953: Experimentalphysik
  • 1957: Physik: Schwingungen und Wellen, Wärmelehre
  • 1959: Elektrizität und Magnetismus
  • 1962: Optik
  • 1980: Zum Energieverlust rückgestreuter Elektronen

Literatur

  • Recknagel, Alfred (Fritz Max). In: Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 747–748.
  • Helmut Zimmer: Laudatio zum 65. Geburtstag von Prof. phil habil. Alfred Recknagel. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden. Jahrgang 25, 1976, ISSN 0043-6925, S. 757–760.
  • Kurzbiografie zu: Alfred Recknagel. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Einzelnachweise

  1. Technische Universität Dresden (Hrsg.): Grabstätten von Professoren der alma mater dresdensis auf Friedhöfen in Dresden und Umgebung. 2. Auflage. Lausitzer Druck- und Verlagshaus, 2003, S. 43.