Boris Rajewsky: Unterschied zwischen den Versionen

Boris Rajewsky: Unterschied zwischen den Versionen

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(Geburtsland korrekt dargestellt, 1893 würde Rajewsky im Russischen Kaiserreich geboren, heute Ukraine)
 
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'''Boris Rajewsky''' (* [[19. Juli]] [[1893]] in [[Tschyhyryn]], [[Russisches Kaiserreich]], heute [[Ukraine]]; † [[22. November]] [[1974]] in [[Frankfurt am Main]]) war ein bekannter deutscher [[Biophysik]]er und Strahlenforscher ukrainischer Herkunft.
'''Boris Rajewsky''' (* [[19. Juli]] [[1893]] in [[Tschyhyryn|Tschigirin]], [[Gouvernement Kiew]], [[Russisches Kaiserreich]], heute [[Ukraine]]; † [[22. November]] [[1974]] in [[Frankfurt am Main]]) war ein bekannter deutscher [[Biophysik]]er und Strahlenforscher ukrainischer Herkunft.


== Leben ==
== Leben ==
Boris Rajewsky, Sohn einer russischen Adelsfamilie, studierte von 1912 bis 1917 Physik an der [[Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew|Universität von Kiew]], an der er 1918 mit der Arbeit „Die Dispersion elektrischer Wellen in flüssigen Dielektrika“ promoviert wurde. Nach einer Zeit als Assistent am Physikalischen Institut der [[Universität Kiew]] und kurzer Arbeit als Physiklehrer in Ungarn siedelte er 1922 nach Deutschland über. Er erhielt 1927 die [[deutsche Staatsbürgerschaft]]. Er wurde als Assistent von [[Friedrich Dessauer]] an der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität|Universität Frankfurt am Main]] 1929 zum „Dr. phil. nat.“ promoviert und noch im selben Jahr wurde ihm die Lehrberechtigung als [[Privatdozent]] übertragen.
Boris Rajewsky, Sohn einer [[Russischer Adel|russischen Adelsfamilie]], studierte von 1912 bis 1917 Physik an der [[Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew|Kaiserlichen St.-Wladimir-Universität zu Kiew]], an der er 1918 mit der Arbeit „Die Dispersion elektrischer Wellen in flüssigen Dielektrika“ promoviert wurde. Nach einer Zeit als Assistent am Physikalischen Institut der Universität Kiew und kurzer Arbeit als Physiklehrer in Ungarn siedelte er 1922 nach Deutschland über. Er erhielt 1927 die [[deutsche Staatsbürgerschaft]]. Er wurde als Assistent von [[Friedrich Dessauer]] an der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität|Universität Frankfurt am Main]] 1929 zum „Dr. phil. nat.“ promoviert und noch im selben Jahr wurde ihm die Lehrberechtigung als [[Privatdozent]] übertragen.


1934 übernahm er im Einverständnis mit Dessauer die Leitung von dessen „Institut für physikalische Grundlagen der Medizin“. Dessauer wurde von den Nationalsozialisten aufgrund seines sozialpolitischen Engagements all seiner Ämter enthoben und verhaftet; daher sah sich Dessauer gezwungen, zu emigrieren. Kurz darauf wurde Rajewsky zum ordentlichen Professor ernannt. 1937 wurde Rajewskys Institut in ein „[[Kaiser-Wilhelm-Institut]] für Biophysik“ umgewidmet, das nun aus der Universität Frankfurt ausgegliedert und der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]] einverleibt wurde. 1933 trat Rajewsky der SA <ref>Frankfurter Biographie, Band 2, S. 165</ref>, 1937 der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei, 1939 auch dem [[Nationalsozialistischer Deutscher Dozentenbund|NS-Dozentenbund]].<ref name="Klee477">[[Ernst Klee]]: ''Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945''. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 477−478.</ref> Anschließend arbeitete er mit dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bei strahlengenetischen Experimenten zusammen.<ref name="Klee477" /> 1943 wurde er Prorektor der Universität Frankfurt.<ref name="Klee477" />
1934 übernahm er im Einverständnis mit Dessauer die Leitung von dessen „Institut für physikalische Grundlagen der Medizin“. Dessauer wurde von den Nationalsozialisten aufgrund seines sozialpolitischen Engagements all seiner Ämter enthoben und verhaftet; daher sah sich Dessauer gezwungen, zu emigrieren. Kurz darauf wurde Rajewsky zum ordentlichen Professor ernannt. 1937 wurde Rajewskys Institut in ein „Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik“ umgewidmet, das nun aus der Universität Frankfurt ausgegliedert und der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]] einverleibt wurde.<ref>Rainer Karlsch: ''Boris Rajewsky und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik in der Zeit des Nationalsozialismus'', in: Helmut Meier: ''Gemeinschaftforschung, Bevollmächtigte und der Wissentransfer - Die Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus'', Wallstein, Göttingen 2007, S. 395–452</ref> 1933 trat Rajewsky der SA<ref>Frankfurter Biographie, Band 2, S. 165</ref>, 1937 der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei, 1939 auch dem [[Nationalsozialistischer Deutscher Dozentenbund|NS-Dozentenbund]].<ref name="Klee477">[[Ernst Klee]]: ''Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945''. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 477–478.</ref> Anschließend arbeitete er mit dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bei strahlengenetischen Experimenten zusammen.<ref name="Klee477" /> 1943 wurde er Prorektor der Universität Frankfurt.<ref name="Klee477" />


Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde er zunächst interniert, arbeitete aber kurze Zeit später wieder als kommissarischer Leiter des Universitäts-Röntgeninstituts. Von 1946 an war er Vorsitzender im wissenschaftlichen Rat der [[Max-Planck-Gesellschaft]] und darin Vorsitzender der medizinisch-biologischen Sektion.<ref name="Klee477" /> Von 1949 bis 1951 war er Rektor, dann bis 1954 Prorektor der Universität Frankfurt.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde er zunächst interniert, arbeitete aber kurze Zeit später wieder als kommissarischer Leiter des Universitäts-Röntgeninstituts. Von 1946 an war er Vorsitzender im wissenschaftlichen Rat der [[Max-Planck-Gesellschaft]] und darin Vorsitzender der medizinisch-biologischen Sektion.<ref name="Klee477" /> Von 1949 bis 1951 war er Rektor, dann bis 1954 Prorektor der Universität Frankfurt.


1955 wurde er Berater der [[Deutsche Atomkommission|Deutschen Atomkommission]], 1956 Vorsitzender des [[Sonderausschuss Radioaktivität|Sonderausschusses Radioaktivität]]. 1969 hielt er ein Symposium, in dem über Experimente zur Wirkung kosmischer Strahlung auf Lebewesen nachgedacht wurde. 1961 stellte er sich im Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft als „Gegner und Opfer des [[Nationalsozialismus]]“ dar.<ref name="Klee477" /> Er starb 1974 in Frankfurt an Darmkrebs. Sein Grab befindet sich auf dem [[Südfriedhof (Frankfurt am Main)|Frankfurter Südfriedhof]], Gewann E 307.
1955 wurde er Berater der [[Deutsche Atomkommission|Deutschen Atomkommission]], 1956 Vorsitzender des [[Sonderausschuss Radioaktivität|Sonderausschusses Radioaktivität]]. 1969 hielt er ein Symposium, in dem über Experimente zur Wirkung kosmischer Strahlung auf Lebewesen nachgedacht wurde. 1961 stellte er sich im Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft als „Gegner und Opfer des [[Nationalsozialismus]]“ dar.<ref name="Klee477" /> 1966 emeritierte er vom Max-Planck-Institut für Biophysik und er starb 1974 in Frankfurt an Darmkrebs.<ref>{{Internetquelle |url=https://physik.cosmos-indirekt.de/Physik-Schule/Max-Planck-Institut%20für%20Biophysik |titel=Max-Planck-Institut für Biophysik – Physik-Schule |abruf=2019-08-08 |sprache=de}}</ref> Sein Grab befindet sich auf dem [[Südfriedhof (Frankfurt am Main)|Frankfurter Südfriedhof]], Gewann E 307.


Boris Rajewsky hatte zwei Söhne, Manfred und Klaus, und die Tochter Xenia. Der Biotechnologe [[Manfred Fedor Rajewsky]] war Professor an der [[Universität Duisburg-Essen|Universität Essen]]. Der Immunologe [[Klaus Rajewsky]] lehrte an der Universität zu Köln und der [[Harvard University]], bevor er 2011 ans Berliner [[Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft|Max-Delbrück-Centrum]] ging, wo sein Sohn, der Bioinformatiker [[Nikolaus Rajewsky]], seit 2006 als Nachfolger von [[Jens Reich]] arbeitet. Die Tochter Xenia ist Autorin und Übersetzerin mehrerer Bücher.
Boris Rajewsky hatte zwei Söhne, Manfred und Klaus, und die Tochter Xenia. Der Biotechnologe [[Manfred Fedor Rajewsky]] († 2013) war Professor an der [[Universität Duisburg-Essen|Universität Essen]]. Der Immunologe [[Klaus Rajewsky]] lehrte an der Universität zu Köln und der [[Harvard University]], bevor er 2011 ans Berliner [[Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft|Max-Delbrück-Centrum]] ging, wo sein Sohn, der Bioinformatiker [[Nikolaus Rajewsky]], seit 2006 als Nachfolger von [[Jens Reich]] arbeitet. Die Tochter Xenia ist Autorin und Übersetzerin mehrerer Bücher.


== Forschung ==
== Forschung ==
*1926 forscht Rajewsky über die Wirkung von starker Strahlung auf Lebewesen.
* 1926 forscht Rajewsky über die Wirkung von starker Strahlung auf Lebewesen.
*In seiner Habilitation untersucht er die Wirkung von Strahlen auf Eiweiß.
* In seiner Habilitation untersucht er die Wirkung von Strahlen auf Eiweiß.
*Entwicklung eines für die damalige Zeit recht empfindlichen [[Photomultiplier]] für [[Ultraviolettstrahlung|UV-Strahlen]]
* Entwicklung eines für die damalige Zeit recht empfindlichen [[Photomultiplier]] für [[Ultraviolettstrahlung|UV-Strahlen]]
*Rajewsky widerlegt die von [[Alexander Gawrilowitsch Gurwitsch|Alexander Gurwitsch]] entdeckte [[Biophotonen|biophotonische Strahlung]] als Ursache der [[Morphogenese]] von Lebewesen.
* Rajewsky widerlegt die von [[Alexander Gawrilowitsch Gurwitsch|Alexander Gurwitsch]] entdeckte [[Biophotonen|biophotonische Strahlung]] als Ursache der [[Morphogenese]] von Lebewesen.
*1936 Erforschung der Wirkung von [[Ultrakurzwelle]]n auf Menschen
* 1936 Erforschung der Wirkung von [[Ultrakurzwelle]]n auf Menschen
*Toxikologische Wirkungsforschung mit [[Radium]]
* Toxikologische Wirkungsforschung mit [[Radium]]
*[[Strahlentherapie|strahlentherapeutische]] Versuche gegen [[Krebs (Medizin)|Krebs]]
* [[Strahlentherapie|strahlentherapeutische]] Versuche gegen [[Krebs (Medizin)|Krebs]]
*1957 wird auf Betreiben von Rajewsky und anderen ein [[Betatron]]-Beschleuniger gebaut.
* 1957 wird auf Betreiben von Rajewsky und anderen ein [[Betatron]]-Beschleuniger gebaut.
*Initiiert Forschungsarbeiten über die Rolle Freier [[Radikale (Chemie)|Radikale]] bei der Krebsentstehung
* Initiiert Forschungsarbeiten über die Rolle Freier [[Radikale (Chemie)|Radikale]] bei der Krebsentstehung


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* H. Muth: ''Boris Rajewsky zum 80. Geburtstag.'' in: Biophysik 10, 3-5 (1973)
* {{Literatur |Autor=H. Muth |Titel=Boris Rajewsky zum 80. Geburtstag. |Sammelwerk=Biophysik |Band=10 |Seiten=3-5 |Datum=1973 |DOI=10.1007/BF01189906}}
* {{Munzinger|00000002908|Boris Rajewski||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 10/1975 vom 24. Februar 1975}}
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*[http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb13/Dateien/paf/paf128.html Biographie von Boris Rajewsky (Universität Frankfurt)]
* {{Internetquelle |url=https://frankfurter-personenlexikon.de/node/822 |werk=Frankfurter Personenlexikon |autor=Dieter Wesp |titel=Rajewsky, Boris |zugriff=2018-01-28 |abruf-verborgen=1}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 28. Mai 2021, 10:40 Uhr

Boris Rajewsky (* 19. Juli 1893 in Tschigirin, Gouvernement Kiew, Russisches Kaiserreich, heute Ukraine; † 22. November 1974 in Frankfurt am Main) war ein bekannter deutscher Biophysiker und Strahlenforscher ukrainischer Herkunft.

Leben

Boris Rajewsky, Sohn einer russischen Adelsfamilie, studierte von 1912 bis 1917 Physik an der Kaiserlichen St.-Wladimir-Universität zu Kiew, an der er 1918 mit der Arbeit „Die Dispersion elektrischer Wellen in flüssigen Dielektrika“ promoviert wurde. Nach einer Zeit als Assistent am Physikalischen Institut der Universität Kiew und kurzer Arbeit als Physiklehrer in Ungarn siedelte er 1922 nach Deutschland über. Er erhielt 1927 die deutsche Staatsbürgerschaft. Er wurde als Assistent von Friedrich Dessauer an der Universität Frankfurt am Main 1929 zum „Dr. phil. nat.“ promoviert und noch im selben Jahr wurde ihm die Lehrberechtigung als Privatdozent übertragen.

1934 übernahm er im Einverständnis mit Dessauer die Leitung von dessen „Institut für physikalische Grundlagen der Medizin“. Dessauer wurde von den Nationalsozialisten aufgrund seines sozialpolitischen Engagements all seiner Ämter enthoben und verhaftet; daher sah sich Dessauer gezwungen, zu emigrieren. Kurz darauf wurde Rajewsky zum ordentlichen Professor ernannt. 1937 wurde Rajewskys Institut in ein „Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik“ umgewidmet, das nun aus der Universität Frankfurt ausgegliedert und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft einverleibt wurde.[1] 1933 trat Rajewsky der SA[2], 1937 der NSDAP bei, 1939 auch dem NS-Dozentenbund.[3] Anschließend arbeitete er mit dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bei strahlengenetischen Experimenten zusammen.[3] 1943 wurde er Prorektor der Universität Frankfurt.[3]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst interniert, arbeitete aber kurze Zeit später wieder als kommissarischer Leiter des Universitäts-Röntgeninstituts. Von 1946 an war er Vorsitzender im wissenschaftlichen Rat der Max-Planck-Gesellschaft und darin Vorsitzender der medizinisch-biologischen Sektion.[3] Von 1949 bis 1951 war er Rektor, dann bis 1954 Prorektor der Universität Frankfurt.

1955 wurde er Berater der Deutschen Atomkommission, 1956 Vorsitzender des Sonderausschusses Radioaktivität. 1969 hielt er ein Symposium, in dem über Experimente zur Wirkung kosmischer Strahlung auf Lebewesen nachgedacht wurde. 1961 stellte er sich im Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft als „Gegner und Opfer des Nationalsozialismus“ dar.[3] 1966 emeritierte er vom Max-Planck-Institut für Biophysik und er starb 1974 in Frankfurt an Darmkrebs.[4] Sein Grab befindet sich auf dem Frankfurter Südfriedhof, Gewann E 307.

Boris Rajewsky hatte zwei Söhne, Manfred und Klaus, und die Tochter Xenia. Der Biotechnologe Manfred Fedor Rajewsky († 2013) war Professor an der Universität Essen. Der Immunologe Klaus Rajewsky lehrte an der Universität zu Köln und der Harvard University, bevor er 2011 ans Berliner Max-Delbrück-Centrum ging, wo sein Sohn, der Bioinformatiker Nikolaus Rajewsky, seit 2006 als Nachfolger von Jens Reich arbeitet. Die Tochter Xenia ist Autorin und Übersetzerin mehrerer Bücher.

Forschung

  • 1926 forscht Rajewsky über die Wirkung von starker Strahlung auf Lebewesen.
  • In seiner Habilitation untersucht er die Wirkung von Strahlen auf Eiweiß.
  • Entwicklung eines für die damalige Zeit recht empfindlichen Photomultiplier für UV-Strahlen
  • Rajewsky widerlegt die von Alexander Gurwitsch entdeckte biophotonische Strahlung als Ursache der Morphogenese von Lebewesen.
  • 1936 Erforschung der Wirkung von Ultrakurzwellen auf Menschen
  • Toxikologische Wirkungsforschung mit Radium
  • strahlentherapeutische Versuche gegen Krebs
  • 1957 wird auf Betreiben von Rajewsky und anderen ein Betatron-Beschleuniger gebaut.
  • Initiiert Forschungsarbeiten über die Rolle Freier Radikale bei der Krebsentstehung

Auszeichnungen

  • Ehrendoktorate der Universitäten in Berlin, Gießen, Hannover, Innsbruck, Neapel und Turin
  • Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main (von 1955 bis 1970 ihr Präsident)
  • Fakultätsmedaille der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Johann Wolfgang Goethe-Universität
  • Goldene Medaille der Universität Rom
  • 1943 Mitglied in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 1951 Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main
  • 1953 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 1958 Goethe-Plakette des Landes Hessen
  • 1958 Röntgen-Plakette
  • 1959 Academia Medica in Rom
  • 1962 Sigillum Magnum der Universität Bologna
  • 1963 Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
  • 1970 Lenin-Medaille in Gold

Literatur

  • H. Muth: Boris Rajewsky zum 80. Geburtstag. In: Biophysik. Band 10, 1973, S. 3–5, doi:10.1007/BF01189906.
  • Boris Rajewski, in: Internationales Biographisches Archiv 10/1975 vom 24. Februar 1975, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Alexander Kaul: Rajewsky, Boris. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 125 f. (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rainer Karlsch: Boris Rajewsky und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik in der Zeit des Nationalsozialismus, in: Helmut Meier: Gemeinschaftforschung, Bevollmächtigte und der Wissentransfer - Die Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus, Wallstein, Göttingen 2007, S. 395–452
  2. Frankfurter Biographie, Band 2, S. 165
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 477–478.
  4. Max-Planck-Institut für Biophysik – Physik-Schule. Abgerufen am 8. August 2019.