Dickenrücklage: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Dickenrücklage.png|thumb|300 px|grün = Dickenrücklage; blau = max. Profildicke; rot = Profiltiefe]]
[[File:Dickenrücklage.png|thumb|grün = Dickenrücklage&nbsp;<math>x_\text{d}</math>; blau = max. Profildicke; rot = Profiltiefe&nbsp;<math>t</math>; Profilnase jeweils links]]
Als '''Dickenrücklage''' bezeichnet man im [[Flugzeugbau|Flugzeug-]] oder [[Drachen]]bau den Abstand zwischen [[Flügelnase]] und der maximalen Profildicke. Sie wird als Verhältnis oder in Prozent der [[Profiltiefe]] (der Länge des Flügels in Flugrichtung) angegeben. Die Dickenrücklage entspricht etwa dem Ort der maximalen Strömungsgeschwindigkeit und des kleinsten  statischen Druckes. Weiter hinten nimmt der statische Druck wieder zu und die Geschwindigkeit sinkt ([[Bernoulli-Gleichung]]). Bei entsprechend hohem Druckanstieg kann es zu einer [[Grenzschichtablösung]] mit einem Umschlag von laminarer zu turbulenter Strömung kommen. Die Strömungsgeschwindigkeit am Profil beeinflusst die [[Wandschubspannung]], die den [[Schubspannungswiderstand]] des umströmten Körpers bildet, der mit dem [[Druckwiderstand]] zusammen den gesamten Strömungswiderstand eines Körpers ausmacht. Die Dickenrücklage beeinflusst also die Lauflängen von laminarer und turbulenter Strömung und maßgeblich den Widerstandsbeiwert <math>c_w</math> des Flügelprofils.
Die '''Dickenrücklage''' <math>x_\text{d}</math> ist in der [[Aerodynamik]] der Abstand zwischen der [[Flügelnase]] und dem Punkt der maximalen Dicke eines [[Profil (Strömungslehre)|Profils]].


Übliche Tragflächen haben eine Dickenrücklage von etwa 25-30 %. Bei [[Segelflugzeug]]en findet man oft Laminar-Profile, die eine Dickenrücklage von fast 50 % haben. Diese Profile erzeugen weniger [[Luftwiderstand]], erfordern jedoch eine besonders glatte und saubere Oberfläche.
Die '''relative Dickenrücklage''' <math>x_\text{d'}</math> ist das Verhältnis der Dickenrücklage zur [[Profil (Strömungslehre)#Profiltiefe|Profiltiefe]] <math>t</math>. Sie wird oft auch in Prozent ausgedrückt:


Ein Tragflächenprofil wird weiter durch das '''Dickenverhältnis (relative Dicke)''' beschrieben. Dabei handelt es sich um das Verhältnis der größten Profildicke zur Profiltiefe.
:<math>x_\text{d'} = \frac{x_\text{d}}t</math>


== Siehe auch ==
Die Dickenrücklage entspricht etwa dem Ort der maximalen [[Strömungsgeschwindigkeit]] und des kleinsten [[Hydrostatischer Druck|statischen Druckes]]. Weiter hinten nimmt der statische Druck wieder zu, und die Geschwindigkeit sinkt ([[Bernoulli-Gleichung]]). Bei entsprechend hohem Druckanstieg kann es zu einer [[Grenzschichtablösung]] mit einem Umschlag von [[Laminare Strömung|laminarer]] zu [[Turbulente Strömung|turbulenter Strömung]] kommen.
[[Profil (Strömungslehre)]]
 
Die Strömungsgeschwindigkeit am Profil beeinflusst die [[Wandschubspannung]], die den [[Schubspannungswiderstand]] des umströmten Körpers bildet, der wiederum zusammen mit dem [[Druckwiderstand]] den gesamten [[Strömungswiderstand]] eines Körpers ausmacht. Die Dickenrücklage beeinflusst also die Lauflängen von laminarer und turbulenter Strömung und maßgeblich den [[Strömungswiderstandskoeffizient|Widerstandsbeiwert]] <math>c_\text{w}</math> des Flügelprofils.
 
Übliche Tragflächen haben eine Dickenrücklage von etwa 25–30 %. Bei [[Segelflugzeug]]en findet man oft Laminar-Profile, die eine Dickenrücklage von fast 50 % haben. Diese Profile erzeugen weniger Luftwiderstand, erfordern jedoch eine besonders glatte und saubere Oberfläche.


== Literatur ==
== Literatur ==
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[[Kategorie:Flugzeugbau]]
[[Kategorie:Aerodynamik]]
[[Kategorie:Windenergietechnik]]
[[Kategorie:Drachensport]]

Aktuelle Version vom 29. April 2019, 00:47 Uhr

grün = Dickenrücklage $ x_{\text{d}} $; blau = max. Profildicke; rot = Profiltiefe $ t $; Profilnase jeweils links

Die Dickenrücklage $ x_{\text{d}} $ ist in der Aerodynamik der Abstand zwischen der Flügelnase und dem Punkt der maximalen Dicke eines Profils.

Die relative Dickenrücklage $ x_{\text{d'}} $ ist das Verhältnis der Dickenrücklage zur Profiltiefe $ t $. Sie wird oft auch in Prozent ausgedrückt:

$ x_{\text{d'}}={\frac {x_{\text{d}}}{t}} $

Die Dickenrücklage entspricht etwa dem Ort der maximalen Strömungsgeschwindigkeit und des kleinsten statischen Druckes. Weiter hinten nimmt der statische Druck wieder zu, und die Geschwindigkeit sinkt (Bernoulli-Gleichung). Bei entsprechend hohem Druckanstieg kann es zu einer Grenzschichtablösung mit einem Umschlag von laminarer zu turbulenter Strömung kommen.

Die Strömungsgeschwindigkeit am Profil beeinflusst die Wandschubspannung, die den Schubspannungswiderstand des umströmten Körpers bildet, der wiederum zusammen mit dem Druckwiderstand den gesamten Strömungswiderstand eines Körpers ausmacht. Die Dickenrücklage beeinflusst also die Lauflängen von laminarer und turbulenter Strömung und maßgeblich den Widerstandsbeiwert $ c_{\text{w}} $ des Flügelprofils.

Übliche Tragflächen haben eine Dickenrücklage von etwa 25–30 %. Bei Segelflugzeugen findet man oft Laminar-Profile, die eine Dickenrücklage von fast 50 % haben. Diese Profile erzeugen weniger Luftwiderstand, erfordern jedoch eine besonders glatte und saubere Oberfläche.

Literatur

  • Ernst Götsch: Luftfahrzeugtechnik. Motorbuchverlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02006-8