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'''Edith Clarke''' (* [[10. Februar]] [[1883]] im [[Howard County (Maryland)|Howard County]], [[Maryland]]; † [[29. Oktober]] [[1959]] in Maryland) war als erste Frau in den USA [[Ingenieur]]in für [[Elektrotechnik]], erstes weibliches Mitglied in der [[American Institute of Electrical Engineers]] (AIEE) und [[Professur|Professorin]] für Elektrotechnik an der [[University of Texas at Austin]]. Nach ihr ist die in der Drehstromtechnik verwendete [[Clarke-Transformation]] benannt. | '''Edith Clarke''' (* [[10. Februar]] [[1883]] im [[Howard County (Maryland)|Howard County]], [[Maryland]]; † [[29. Oktober]] [[1959]] in Maryland) war als erste Frau in den USA [[Ingenieur]]in für [[Elektrotechnik]], erstes weibliches Mitglied in der [[American Institute of Electrical Engineers]] (AIEE) und [[Professur|Professorin]] für Elektrotechnik an der [[University of Texas at Austin]]. Nach ihr ist die in der [[Drehstrom|Drehstromtechnik]] verwendete [[Clarke-Transformation]] benannt. | ||
== Biografie == | == Biografie == | ||
Sie studierte [[Mathematik]] und [[Astronomie]] am [[Vassar College]] und erwarb 1908 ihren [[Bachelor|Bachelor of Arts]]. Nachdem sie kurzzeitig Mathematik und [[Physik]] an einer Privatschule in [[San Francisco]] und am Marshall College unterrichtet hatte, nahm sie ein Studium im [[Bauingenieurwesen]] auf. 1912 begann sie jedoch als ''Human Computer'' bei [[AT&T]] unter [[George Ashley Campbell]]. Währenddessen studierte sie nachts Elektrotechnik an der [[Columbia University]]. 1918 wechselte sie ans [[Massachusetts Institute of Technology]] und erwarb im folgenden Jahr ihren [[Master]] in Elektrotechnik. Da man sie jedoch nicht als Ingenieurin anstellte, begann sie bei [[General Electric]], wo sie die [[Computer]] des ''Turbine Engineering Department'' beaufsichtigte. In ihrer Freizeit entwickelte sie den ''Clarke calculator'', ein grafisches Instrument, mit dem man Gleichungen für Hochspannungsübertragungen inkl. [[Hyperbelfunktion|hyperbolischer Funktionen]] zehnmal schneller als mit früheren Methoden lösen konnte. Im September 1925 erhielt sie darauf das Patent US1552113. | Sie studierte [[Mathematik]] und [[Astronomie]] am [[Vassar College]] und erwarb 1908 ihren [[Bachelor|Bachelor of Arts]]. Nachdem sie kurzzeitig Mathematik und [[Physik]] an einer Privatschule in [[San Francisco]] und am Marshall College unterrichtet hatte, nahm sie ein Studium im [[Bauingenieurwesen]] auf. 1912 begann sie jedoch als ''Human Computer'' bei [[AT&T]] unter [[George Ashley Campbell]]. Währenddessen studierte sie nachts Elektrotechnik an der [[Columbia University]]. 1918 wechselte sie ans [[Massachusetts Institute of Technology]] und erwarb im folgenden Jahr ihren [[Master]] in Elektrotechnik. Da man sie jedoch nicht als Ingenieurin anstellte, begann sie bei [[General Electric]], wo sie die [[Computer]] des ''Turbine Engineering Department'' beaufsichtigte. In ihrer Freizeit entwickelte sie den ''Clarke calculator'', ein grafisches Instrument, mit dem man Gleichungen für Hochspannungsübertragungen inkl. [[Hyperbelfunktion|hyperbolischer Funktionen]] zehnmal schneller als mit früheren Methoden lösen konnte. Im September 1925 erhielt sie darauf das Patent US1552113. | ||
Da man sie immer noch nicht als Ingenieur beschäftigen wollte, verließ sie 1921 General Electric und wurde Professorin für Physik am ''Constantinople Women's College'' in der Türkei. Im folgenden Jahr wurde sich General Electric ihres Wertes bewusst und engagierte sie als Ingenieurin am ''Central Station Engineering Department''. | Da man sie immer noch nicht als Ingenieur beschäftigen wollte, verließ sie 1921 General Electric und wurde Professorin für Physik am ''Constantinople Women's College'' in der Türkei. Im folgenden Jahr wurde sich General Electric ihres Wertes bewusst und engagierte sie als Ingenieurin am ''Central Station Engineering Department''. | ||
Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen war sie versiert in [[Höhere Mathematik|höherer Mathematik]], die bei der Zusammenschaltung der [[Stromnetz]]e in Form von [[Maschennetz (Stromversorgung)|Maschennetzen]] und der zunehmenden Komplexität in [[Verbundnetz]]en immer wichtiger wurde. | Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen war sie versiert in [[Höhere Mathematik|höherer Mathematik]], die bei der Zusammenschaltung der [[Stromnetz]]e in Form von [[Maschennetz (Stromversorgung)|Maschennetzen]] und der zunehmenden Komplexität in [[Verbundnetz]]en immer wichtiger wurde. | ||
Ihre Arbeit über die Methode der [[Symmetrische Komponenten|symmetrischen Komponenten]] wurde 1932 von der AIEE als die beste Veröffentlichung des Jahres mit einem Preis bewertet. Ihre Methode ermöglichte es, Kraftwerke wirtschaftlicher zu fahren.<ref>Jäger, Kurt / Heilbronner, Friedrich (Hrsg.): Lexikon der Elektrotechniker. 2. Aufl. Berlin : VDE-Verl. 2010. S. 86</ref> | Ihre Arbeit über die Methode der [[Symmetrische Komponenten|symmetrischen Komponenten]] wurde 1932 von der AIEE als die beste Veröffentlichung des Jahres mit einem Preis bewertet. Ihre Methode ermöglichte es, Kraftwerke wirtschaftlicher zu fahren.<ref>Jäger, Kurt / Heilbronner, Friedrich (Hrsg.): Lexikon der Elektrotechniker. 2. Aufl. Berlin : VDE-Verl. 2010. S. 86</ref> | ||
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Edith Clarke (* 10. Februar 1883 im Howard County, Maryland; † 29. Oktober 1959 in Maryland) war als erste Frau in den USA Ingenieurin für Elektrotechnik, erstes weibliches Mitglied in der American Institute of Electrical Engineers (AIEE) und Professorin für Elektrotechnik an der University of Texas at Austin. Nach ihr ist die in der Drehstromtechnik verwendete Clarke-Transformation benannt.
Sie studierte Mathematik und Astronomie am Vassar College und erwarb 1908 ihren Bachelor of Arts. Nachdem sie kurzzeitig Mathematik und Physik an einer Privatschule in San Francisco und am Marshall College unterrichtet hatte, nahm sie ein Studium im Bauingenieurwesen auf. 1912 begann sie jedoch als Human Computer bei AT&T unter George Ashley Campbell. Währenddessen studierte sie nachts Elektrotechnik an der Columbia University. 1918 wechselte sie ans Massachusetts Institute of Technology und erwarb im folgenden Jahr ihren Master in Elektrotechnik. Da man sie jedoch nicht als Ingenieurin anstellte, begann sie bei General Electric, wo sie die Computer des Turbine Engineering Department beaufsichtigte. In ihrer Freizeit entwickelte sie den Clarke calculator, ein grafisches Instrument, mit dem man Gleichungen für Hochspannungsübertragungen inkl. hyperbolischer Funktionen zehnmal schneller als mit früheren Methoden lösen konnte. Im September 1925 erhielt sie darauf das Patent US1552113.
Da man sie immer noch nicht als Ingenieur beschäftigen wollte, verließ sie 1921 General Electric und wurde Professorin für Physik am Constantinople Women's College in der Türkei. Im folgenden Jahr wurde sich General Electric ihres Wertes bewusst und engagierte sie als Ingenieurin am Central Station Engineering Department.
Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen war sie versiert in höherer Mathematik, die bei der Zusammenschaltung der Stromnetze in Form von Maschennetzen und der zunehmenden Komplexität in Verbundnetzen immer wichtiger wurde.
Ihre Arbeit über die Methode der symmetrischen Komponenten wurde 1932 von der AIEE als die beste Veröffentlichung des Jahres mit einem Preis bewertet. Ihre Methode ermöglichte es, Kraftwerke wirtschaftlicher zu fahren.[1]
1945 kündigte sie bei General Electric und begann zwei Jahre später am Electrical Engineering Department der University of Texas, wo sie noch zehn Jahre lehrte.
2015 wurde sie in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.
Personendaten | |
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NAME | Clarke, Edith |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Ingenieurin und Professorin für Elektrotechnik |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1883 |
GEBURTSORT | Howard County, Maryland, USA |
STERBEDATUM | 29. Oktober 1959 |
STERBEORT | Maryland, USA |