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Erich Waetzmann war der Sohn eines Pfarrers. Nach dem Studium 1900–1904 der [[Theologie]], dann der [[Physik]] in Berlin, Marburg, und Breslau wurde er bei [[Otto Lummer]] 1904 zum Dr. phil. an der [[Universität Breslau]] promoviert, habilitierte sich 1907 an der gleichen Universität. Nach einer langjährigen Privatdozentur wurde er 1920 zum Professor an der [[Technische Universität Breslau|TH Breslau]] ernannt und | Erich Waetzmann war der Sohn eines Pfarrers. Nach dem Studium 1900–1904 der [[Theologie]], dann der [[Physik]] in Berlin, Marburg, und Breslau wurde er bei [[Otto Lummer]] 1904 zum Dr. phil. an der [[Universität Breslau]] promoviert, habilitierte sich 1907 an der gleichen Universität. Nach einer langjährigen Privatdozentur wurde er 1920 zum Professor an der [[Technische Universität Breslau|TH Breslau]] ernannt, war 1930–1932 deren Rektor und von 1926 bis 1938 Direktor des Physikalischen Instituts der gleichen Hochschule. 1935 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Bd. 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 250.</ref> | ||
Waetzmann bearbeitete mehrere Gebiete der [[Akustik]]. Nach Arbeiten zu Fragen der physiologischen Akustik und Kombinationstöne veröffentlichte er 1929 zusammen mit seinem Schüler Kurt Schuster eine wellentheoretische Herleitung der 1900 empirisch gefundenen [[Wallace Clement Sabine|Sabine]]schen [[Nachhallzeit#Nachhallzeit und Schallabsorption|Nachhallformel]]. Aus seinem Institut gingen u. a. [[Erwin Meyer (Physiker)|Erwin Meyer]] und [[Kurt Schuster]] hervor. | Waetzmann bearbeitete mehrere Gebiete der [[Akustik]]. Nach Arbeiten zu Fragen der physiologischen Akustik und Kombinationstöne veröffentlichte er 1929 zusammen mit seinem Schüler Kurt Schuster eine wellentheoretische Herleitung der 1900 empirisch gefundenen [[Wallace Clement Sabine|Sabine]]schen [[Nachhallzeit#Nachhallzeit und Schallabsorption|Nachhallformel]]. Aus seinem Institut gingen u. a. [[Erwin Meyer (Physiker)|Erwin Meyer]] und [[Kurt Schuster]] hervor. | ||
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* ''Die Resonanztheorie des Hörens.'' Braunschweig 1912. | * ''Die Resonanztheorie des Hörens.'' Braunschweig 1912. | ||
* Müller-Pouillet: ''Lehrbuch der Physik.'' Band 1.3: ''Akustik.'' Braunschweig 1929. | * Müller-Pouillet: ''Lehrbuch der Physik.'' Band 1.3: ''Akustik.'' Braunschweig 1929. | ||
* Wien | * [[Wilhelm Wien|Wien]]/[[Friedrich Harms (Physiker)|Harms]]: ''Handbuch der Experimentalphysik.'' Band 17, Teil 2 und 3: ''Technische Akustik.'' Leipzig 1934. | ||
* ''Schule des Horchens.'' Leipzig, Berlin 1934. | * ''Schule des Horchens.'' Leipzig, Berlin 1934. | ||
Er war einer der Herausgeber der 11. und letzten Auflage (ab 1926 bei Vieweg) des Lehrbuchs der Physik von Müller-Pouillet (begründet von [[Johann Heinrich Jacob Müller]], [[Claude Servais Mathias Pouillet]]). | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[Erwin Meyer (Physiker)|Erwin Meyer]]: ''Erich Waetzmann zum Gedächtnis.'' In: ''Akustische Zeitschrift.'' 3, 1938, {{ZDB|502526-6}}, S. 241–244. | * [[Erwin Meyer (Physiker)|Erwin Meyer]]: ''Erich Waetzmann zum Gedächtnis.'' In: ''Akustische Zeitschrift.'' 3, 1938, {{ZDB|502526-6}}, S. 241–244. | ||
* Dieter Ullmann: ''Helmholtz-Koenig-Waetzmann und die Natur der Kombinationstöne.'' In: ''Centaurus.'' 29, 1986, {{ISSN|0008-8994}}, S. 40–52. | * Dieter Ullmann: ''Helmholtz-Koenig-Waetzmann und die Natur der Kombinationstöne.'' In: ''Centaurus.'' 29, 1986, {{ISSN|0008-8994}}, S. 40–52. | ||
* Peter Kötzsch: ’’Erich Waetzmann (1882–1938), TH Breslau’’: In: Schriftenreihe zur Geschichte der Akustik, Heft 9, S. 81–144. Berlin 2018. | |||
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Erich Waetzmann (* 2. Januar 1882 in Weißensee, Provinz Posen; † 7. Juli 1938 in Berlin) war ein deutscher Physiker.
Erich Waetzmann war der Sohn eines Pfarrers. Nach dem Studium 1900–1904 der Theologie, dann der Physik in Berlin, Marburg, und Breslau wurde er bei Otto Lummer 1904 zum Dr. phil. an der Universität Breslau promoviert, habilitierte sich 1907 an der gleichen Universität. Nach einer langjährigen Privatdozentur wurde er 1920 zum Professor an der TH Breslau ernannt, war 1930–1932 deren Rektor und von 1926 bis 1938 Direktor des Physikalischen Instituts der gleichen Hochschule. 1935 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1]
Waetzmann bearbeitete mehrere Gebiete der Akustik. Nach Arbeiten zu Fragen der physiologischen Akustik und Kombinationstöne veröffentlichte er 1929 zusammen mit seinem Schüler Kurt Schuster eine wellentheoretische Herleitung der 1900 empirisch gefundenen Sabineschen Nachhallformel. Aus seinem Institut gingen u. a. Erwin Meyer und Kurt Schuster hervor.
Waetzmann starb unerwartet auf der Reise von Breslau nach Bad Wörishofen in Berlin.
Er war einer der Herausgeber der 11. und letzten Auflage (ab 1926 bei Vieweg) des Lehrbuchs der Physik von Müller-Pouillet (begründet von Johann Heinrich Jacob Müller, Claude Servais Mathias Pouillet).
Personendaten | |
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NAME | Waetzmann, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1882 |
GEBURTSORT | Weißensee, Provinz Posen |
STERBEDATUM | 7. Juli 1938 |
STERBEORT | Berlin |