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Der Sohn des [[Mineraloge]]n, Professors und Rektors der [[RWTH Aachen]] [[Hans Ehrenberg (Mineraloge)|Hans Ehrenberg]] begann nach dem Abitur am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, dem späteren [[ | Der Sohn des [[Mineraloge]]n, Professors und Rektors der [[RWTH Aachen]] [[Hans Ehrenberg (Mineraloge)|Hans Ehrenberg]] begann nach dem Abitur am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, dem späteren [[Einhard-Gymnasium]] in [[Aachen]], ab Herbst 1940 sein Studium der [[Physik]] an der RWTH Aachen. Nach einer Unterbrechung auf Grund seines Wehrdienstes im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte er sein Studium an der [[Universität Göttingen]] bei [[Richard Becker (Physiker)|Richard Becker]], [[Hans Kopfermann]] und dem späteren [[Nobelpreis für Physik|Physik-Nobelpreisträger]] [[Wolfgang Paul (Physiker)|Wolfgang Paul]] fort und schloss dieses 1950 mit dem Diplom ab. Im Jahr 1952 promovierte Ehrenberg mit dem Thema: „''Isotopenanalyse an Bleierzen in Mineralien''“ und folgte anschließend Wolfgang Paul als Assistent an das physikalische Institut der [[Universität Bonn]]. Hier war Ehrenberg maßgeblich an der Erforschung und Entwicklung des Bonner 500-MeV-Elektronen-[[Synchrotron]]s mitbeteiligt, einem der Ersten seiner Art in Deutschland. | ||
Während eines Auslandsaufenthaltes in den Jahren 1956/57 bei dem späteren Nobelpreisträger [[Robert Hofstadter]] am High Energy Physics Laboratory der [[Stanford University]] bestimmte Ehrenberg erstmals den [[Magnetisches Moment|magnetischen Formfaktor]] des [[Neutron]]s, indem er auf Grund des Fehlens eines freien Neutron-[[Target (Physik)|Targets]] die Differenz der elastischen Wirkungsquerschnitte von [[Beryllium]] und [[Kohlenstoff]] benutzte. Nach seiner Rückkehr nach Bonn habilitierte er sich 1958 mit einer Arbeit über dieses Thema. | Während eines Auslandsaufenthaltes in den Jahren 1956/57 bei dem späteren Nobelpreisträger [[Robert Hofstadter]] am High Energy Physics Laboratory der [[Stanford University]] bestimmte Ehrenberg erstmals den [[Magnetisches Moment|magnetischen Formfaktor]] des [[Neutron]]s, indem er auf Grund des Fehlens eines freien Neutron-[[Target (Physik)|Targets]] die Differenz der elastischen Wirkungsquerschnitte von [[Beryllium]] und [[Kohlenstoff]] benutzte. Nach seiner Rückkehr nach Bonn habilitierte er sich 1958 mit einer Arbeit über dieses Thema. | ||
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1961 wechselte Ehrenberg an die [[Universität Mainz]], wo er als Nachfolger von [[Herwig Schopper]] das Institut für Kernphysik übernahm. 1964/65 war er Dekan und 1965/66 Prodekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie von 1973 bis 1975 Dekan des Fachbereichs Physik. In seiner Mainzer Zeit ließ Ehrenberg einen 300-MeV-[[Elektronenbeschleuniger|Elektronenlinearbeschleuniger]] sowie die dazu nötige Infrastruktur aufbauen. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit bildete die Vermessung der Kernladungsverteilung, insbesondere an schweren [[Atomkern|Kernen]] sowie die Messung zur Totalabsorption von hochenergetischen [[Photon]]en an Atomkernen. | 1961 wechselte Ehrenberg an die [[Universität Mainz]], wo er als Nachfolger von [[Herwig Schopper]] das Institut für Kernphysik übernahm. 1964/65 war er Dekan und 1965/66 Prodekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie von 1973 bis 1975 Dekan des Fachbereichs Physik. In seiner Mainzer Zeit ließ Ehrenberg einen 300-MeV-[[Elektronenbeschleuniger|Elektronenlinearbeschleuniger]] sowie die dazu nötige Infrastruktur aufbauen. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit bildete die Vermessung der Kernladungsverteilung, insbesondere an schweren [[Atomkern|Kernen]] sowie die Messung zur Totalabsorption von hochenergetischen [[Photon]]en an Atomkernen. | ||
Schließlich sorgte Ehrenberg im Jahr 1973 durch die Einstellung von Helmut Herminghaus und später Karl-Heinz Kaiser dafür, dass auf der Basis seiner Forschungen die Technik der Elektronenbeschleuniger weiterentwickelt wurde, was dann schließlich ab dem Jahr 1980 zur Installation und zum Einsatz des [[Mainzer Mikrotron]]s in verschiedenen Ausbaustufen führte.<ref> | Schließlich sorgte Ehrenberg im Jahr 1973 durch die Einstellung von [[Helmut Herminghaus]] und später Karl-Heinz Kaiser dafür, dass auf der Basis seiner Forschungen die Technik der Elektronenbeschleuniger weiterentwickelt wurde, was dann schließlich ab dem Jahr 1980 zur Installation und zum Einsatz des [[Mainzer Mikrotron]]s in verschiedenen Ausbaustufen führte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kernphysik.uni-mainz.de/profil/institutsgeschichte/ |titel=Institutsgeschichte |hrsg=Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Kernphysik |abruf=2020-06-01}}</ref> Nachdem Ehrenberg bereits im Jahr 1987 die Leitung des Instituts in jüngere Hände gelegt hatte, wurde er schließlich im Jahre 1990 emeritiert. | ||
Darüber hinaus war Ehrenberg Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied der [[Max-Planck-Gesellschaft]] sowie Mitglied der Mainzer [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur]]. Ein Jahr vor seiner Emeritierung trat Ehrenberg noch der „Astronomischen Arbeitsgemeinschaft der Sternfreunde Mainz und Umgebung e. V.“ bei und widmete sich hier in den nächsten Jahren intensiv seinem Hobby, der [[Sternbedeckung]] sowie als Sponsor und Berater für eine einwandfreie Funktion des [[Fernrohr|Refraktors]] in der [[Volkssternwarte Mainz]]. | Darüber hinaus war Ehrenberg Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied der [[Max-Planck-Gesellschaft]] sowie Mitglied der Mainzer [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur]]. Ein Jahr vor seiner Emeritierung trat Ehrenberg noch der „Astronomischen Arbeitsgemeinschaft der Sternfreunde Mainz und Umgebung e. V.“ bei und widmete sich hier in den nächsten Jahren intensiv seinem Hobby, der [[Sternbedeckung]] sowie als Sponsor und Berater für eine einwandfreie Funktion des [[Fernrohr|Refraktors]] in der [[Volkssternwarte Mainz]]. | ||
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* {{Internetquelle | url=http://wwwkph.kph.uni-mainz.de/en/jb/current/frontmatter.pdf | titel=Jahresbericht 2004–2005 | format=PDF-Datei; 119 kB | zugriff=2013-10-14}} | * {{Internetquelle | url=http://wwwkph.kph.uni-mainz.de/en/jb/current/frontmatter.pdf | titel=Jahresbericht 2004–2005 | format=PDF-Datei; 119 kB | zugriff=2013-10-14}} | ||
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* {{Internetquelle | url=http://www.aleph99.org/etusci/ks/t3a7.htm | titel=Die „Professorenschmiede“ | zugriff=2013-10-14}} | * {{Internetquelle | url=http://www.aleph99.org/etusci/ks/t3a7.htm | titel=Die „Professorenschmiede“ | zugriff=2013-10-14}} | ||
* {{Internetquelle | url=http://astro-mainz.de/aag/diverses/ehrenberg.html | titel=Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz e.V. trauert um Prof. Dr. Hans Ehrenberg | archiv-url=https://web.archive.org/web/20071029053800/http://astro-mainz.de/aag/diverses/ehrenberg.html | archiv-datum=2007-10-29 | zugriff=2013-10-14}} | * {{Internetquelle | url=http://astro-mainz.de/aag/diverses/ehrenberg.html | titel=Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz e.V. trauert um Prof. Dr. Hans Ehrenberg | archiv-url=https://web.archive.org/web/20071029053800/http://astro-mainz.de/aag/diverses/ehrenberg.html | archiv-datum=2007-10-29 | zugriff=2013-10-14}} | ||
* [http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/personen/register/eintrag/e/hans-ehrenberg.html Hans Ehrenberg] im Mainzer Professorenkatalog | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Hans Ehrenberg (* 13. September 1922 in Bonn; † 19. November 2004 in Mainz) war ein deutscher Kernphysiker und langjähriger Direktor des Instituts für Kernphysik in Mainz.
Der Sohn des Mineralogen, Professors und Rektors der RWTH Aachen Hans Ehrenberg begann nach dem Abitur am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, dem späteren Einhard-Gymnasium in Aachen, ab Herbst 1940 sein Studium der Physik an der RWTH Aachen. Nach einer Unterbrechung auf Grund seines Wehrdienstes im Zweiten Weltkrieg setzte er sein Studium an der Universität Göttingen bei Richard Becker, Hans Kopfermann und dem späteren Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Paul fort und schloss dieses 1950 mit dem Diplom ab. Im Jahr 1952 promovierte Ehrenberg mit dem Thema: „Isotopenanalyse an Bleierzen in Mineralien“ und folgte anschließend Wolfgang Paul als Assistent an das physikalische Institut der Universität Bonn. Hier war Ehrenberg maßgeblich an der Erforschung und Entwicklung des Bonner 500-MeV-Elektronen-Synchrotrons mitbeteiligt, einem der Ersten seiner Art in Deutschland.
Während eines Auslandsaufenthaltes in den Jahren 1956/57 bei dem späteren Nobelpreisträger Robert Hofstadter am High Energy Physics Laboratory der Stanford University bestimmte Ehrenberg erstmals den magnetischen Formfaktor des Neutrons, indem er auf Grund des Fehlens eines freien Neutron-Targets die Differenz der elastischen Wirkungsquerschnitte von Beryllium und Kohlenstoff benutzte. Nach seiner Rückkehr nach Bonn habilitierte er sich 1958 mit einer Arbeit über dieses Thema.
1961 wechselte Ehrenberg an die Universität Mainz, wo er als Nachfolger von Herwig Schopper das Institut für Kernphysik übernahm. 1964/65 war er Dekan und 1965/66 Prodekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie von 1973 bis 1975 Dekan des Fachbereichs Physik. In seiner Mainzer Zeit ließ Ehrenberg einen 300-MeV-Elektronenlinearbeschleuniger sowie die dazu nötige Infrastruktur aufbauen. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit bildete die Vermessung der Kernladungsverteilung, insbesondere an schweren Kernen sowie die Messung zur Totalabsorption von hochenergetischen Photonen an Atomkernen.
Schließlich sorgte Ehrenberg im Jahr 1973 durch die Einstellung von Helmut Herminghaus und später Karl-Heinz Kaiser dafür, dass auf der Basis seiner Forschungen die Technik der Elektronenbeschleuniger weiterentwickelt wurde, was dann schließlich ab dem Jahr 1980 zur Installation und zum Einsatz des Mainzer Mikrotrons in verschiedenen Ausbaustufen führte.[1] Nachdem Ehrenberg bereits im Jahr 1987 die Leitung des Instituts in jüngere Hände gelegt hatte, wurde er schließlich im Jahre 1990 emeritiert.
Darüber hinaus war Ehrenberg Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft sowie Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Ein Jahr vor seiner Emeritierung trat Ehrenberg noch der „Astronomischen Arbeitsgemeinschaft der Sternfreunde Mainz und Umgebung e. V.“ bei und widmete sich hier in den nächsten Jahren intensiv seinem Hobby, der Sternbedeckung sowie als Sponsor und Berater für eine einwandfreie Funktion des Refraktors in der Volkssternwarte Mainz.
Hans Ehrenberg fand seine letzte Ruhestätte im Familiengrab auf dem Friedhof Poppelsdorf.
Personendaten | |
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NAME | Ehrenberg, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kernphysiker und langjähriger Direktor des Instituts für Kernphysik Mainz |
GEBURTSDATUM | 13. September 1922 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 19. November 2004 |
STERBEORT | Mainz |