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== Leben und Werk == | == Leben und Werk == | ||
Weidenmüller studierte in [[Bonn]] und von 1956 bis 1957 in [[Heidelberg]] bei [[J. Hans D. Jensen]], bei dem er über Stripping-Reaktionen promovierte | Weidenmüller studierte in [[Bonn]] und von 1956 bis 1957 in [[Heidelberg]] bei [[J. Hans D. Jensen]], bei dem er über Stripping-Reaktionen promovierte,<ref>''Zeitschrift für Physik'', Band 150, 1958, 389</ref> bei denen das Kern-Projektil Nukleonen an den Targetkern verliert. Er war ab 1963 Professor für theoretische Physik in [[Universität Heidelberg|Heidelberg]]. Ab 1968 arbeitete er auch am [[Max-Planck-Institut für Kernphysik]], von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2001 als Direktor. | ||
Weidenmüller ist vor allem für seine Arbeiten in der Theorie der [[Kernreaktion]]en bekannt. Er untersuchte Kernreaktionen im Schalenmodell unter Einschluss von Kontinuumszuständen und entwickelte eine mikroskopische statistische Theorie von Kernreaktionen, die als Transporttheorie Anwendungen auf die Interpretation der Stoßexperimente mit schweren Ionen hatte sowie auf hochangeregte Compoundkerne. Er untersuchte auch chaotische Dynamik in Atomkernen und Kernreaktionen (sowie Bose-Einstein Kondensate) mit Hilfe der Methode der Zufallsmatrizen. | Weidenmüller ist vor allem für seine Arbeiten in der Theorie der [[Kernreaktion]]en bekannt. Er untersuchte Kernreaktionen im Schalenmodell unter Einschluss von Kontinuumszuständen und entwickelte eine mikroskopische statistische Theorie von Kernreaktionen, die als Transporttheorie Anwendungen auf die Interpretation der Stoßexperimente mit schweren Ionen hatte sowie auf hochangeregte Compoundkerne. Er untersuchte auch chaotische Dynamik in Atomkernen und Kernreaktionen (sowie Bose-Einstein Kondensate) mit Hilfe der Methode der Zufallsmatrizen. | ||
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Weidenmüller ist Ehrendoktor des [[Weizmann-Institut für Wissenschaften|Weizmann Institute of Science]] in [[Rechowot]] in [[Israel]] (1991) und der [[Universität Rostock]] (2000). Ebenso ist er Mitglied der [[Leopoldina|Akademie der Naturforscher Leopoldina]] (seit 1997)<ref>{{Leopoldina|609|Name=Prof. Dr. Hans-Arwed Weidenmüller|Kommentar=mit CV|Datum=20. Juli 2016}}</ref> und der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] (seit 1974). 1972 wurde er Fellow der [[American Physical Society]]. | Weidenmüller ist Ehrendoktor des [[Weizmann-Institut für Wissenschaften|Weizmann Institute of Science]] in [[Rechowot]] in [[Israel]] (1991) und der [[Universität Rostock]] (2000). Ebenso ist er Mitglied der [[Leopoldina|Akademie der Naturforscher Leopoldina]] (seit 1997)<ref>{{Leopoldina|609|Name=Prof. Dr. Hans-Arwed Weidenmüller|Kommentar=mit CV|Datum=20. Juli 2016}}</ref> und der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] (seit 1974). 1972 wurde er Fellow der [[American Physical Society]]. | ||
* 1982 | * 1982 – [[Max-Planck-Medaille]]<ref>[https://www.thphys.uni-heidelberg.de/home/info/preise_dir/weidenmueller_MP.e.html Laudatio auf die Planck Medaille.] In: ''Physikalische Blätter'', 1982 (englisch)</ref> | ||
* 1995 | * 1995 – Humboldt / South Africa Award der [[University of Johannesburg]] | ||
== | == Schriften (Auswahl) == | ||
*Mang, Weidenmüller: | * Mang, Weidenmüller: ''Shell model theory of the nucleus''. In: ''Annual Review Nuclear Physics'' Band 18, 1968, S. 1–26 | ||
*Weidenmüller, Claude Mahaux: | * Weidenmüller, Claude Mahaux: ''Shell model approach to nuclear reactions.'' North Holland, 1969 | ||
*Weidenmüller, Wolfgang Nörenberg: | * Weidenmüller, Wolfgang Nörenberg: ''Introduction to the theory of heavy ion collisions.'' Springer, 1976, Lecture Notes in Physics | ||
*Weidenmüller: | * Weidenmüller: ''Transport theories of heavy ion reactions''. In: ''Progress in Nuclear and Particle Physics'', Band 3, 1980, S. 49. | ||
*Verbaarschot, Weidenmüller, Zirnbauer: | * Verbaarschot, Weidenmüller, Zirnbauer: ''Grassmann Integrations and stochastic quantum physics''. In: ''Physics Reports'', Band 129, 1985, S. 367–438 | ||
* | * Guhr, Müller-Groening, Weidenmüller: ''Random Matrix theories in quantum physics: common concepts''. In: ''Physics Reports'', Band 299, 1998, S. 189–425, {{arXiv|cond-mat/9707301}} | ||
* | * Papenbrock, Weidenmüller: ''Random matrices and chaos in nuclear spectra''. In: ''Reviews of Modern Physics'', Band 79, 2007, S. 997, {{arXiv|nucl-th/0701092}} | ||
*Weidenmüller: | * Weidenmüller: ''Chaos in Atomkernen''. In: ''Physik Journal'', März 2004 | ||
*Weidenmüller, Zhang: | * Weidenmüller, Zhang: ''Nuclear fission viewed as a diffusion process: case of very large friction''. In: ''Physical Review C'', Band 29, 1984, S. 879. | ||
* Weidenmüller: ''Physikprofessor in Heidelberg. Persönliche Reminiszenzen'', in I. Appenzeller u. a. (Hrsg.), Heidelberger Physiker berichten, Band 2, Universitätsbibliothek Heidelberg 2017, S. 157 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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[[Kategorie:Kernphysiker]] | [[Kategorie:Kernphysiker]] | ||
[[Kategorie:Hochschullehrer (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)]] | [[Kategorie:Hochschullehrer (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)]] | ||
[[Kategorie:Träger der Max-Planck-Medaille]] | |||
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]] | [[Kategorie:Fellow der American Physical Society]] | ||
[[Kategorie:Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] | [[Kategorie:Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] |
Hans-Arwed Weidenmüller (* 26. Juli 1933 in Dresden) ist ein deutscher Theoretischer Physiker, der sich vor allem mit Kernphysik beschäftigte.
Weidenmüller studierte in Bonn und von 1956 bis 1957 in Heidelberg bei J. Hans D. Jensen, bei dem er über Stripping-Reaktionen promovierte,[1] bei denen das Kern-Projektil Nukleonen an den Targetkern verliert. Er war ab 1963 Professor für theoretische Physik in Heidelberg. Ab 1968 arbeitete er auch am Max-Planck-Institut für Kernphysik, von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2001 als Direktor.
Weidenmüller ist vor allem für seine Arbeiten in der Theorie der Kernreaktionen bekannt. Er untersuchte Kernreaktionen im Schalenmodell unter Einschluss von Kontinuumszuständen und entwickelte eine mikroskopische statistische Theorie von Kernreaktionen, die als Transporttheorie Anwendungen auf die Interpretation der Stoßexperimente mit schweren Ionen hatte sowie auf hochangeregte Compoundkerne. Er untersuchte auch chaotische Dynamik in Atomkernen und Kernreaktionen (sowie Bose-Einstein Kondensate) mit Hilfe der Methode der Zufallsmatrizen.
Weidenmüller ist Ehrendoktor des Weizmann Institute of Science in Rechowot in Israel (1991) und der Universität Rostock (2000). Ebenso ist er Mitglied der Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1997)[2] und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (seit 1974). 1972 wurde er Fellow der American Physical Society.
Personendaten | |
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NAME | Weidenmüller, Hans-Arwed |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher theoretischer Physiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1933 |
GEBURTSORT | Dresden |