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Heiner Müller-Krumbhaar studierte an der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] und wurde 1964 Mitglied des [[Corps Isaria]].<ref>[[Kösener Corpslisten]] 1996, '''82''', 1423</ref> Seit 1970 Diplom-Physiker, wurde er 1973 zum [[Dr. rer. nat.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Nach Postgraduiertenaufenthalten am [[IBM Zurich Research Laboratory|IBM Forschungslaboratorium Zürich]] (1973) und an der [[Carnegie-Mellon University]] in [[Pittsburgh]] (1976) wurde er 1978 auf eine Professur für [[Theoretische Physik]] an die [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Technische Universität Hannover]] berufen. Seit 1981 ist er Institutsdirektor am [[Forschungszentrum Jülich]] (Institut III für Festkörperforschung), wo er schon als Post-Doc 1974 war, und gleichzeitig Professor an der [[RWTH Aachen]]. Seit 2006 ist er | Heiner Müller-Krumbhaar besuchte das [[Spohn-Gymnasium Ravensburg]]. Danach studierte er an der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] und wurde 1964 Mitglied des [[Corps Isaria]].<ref>[[Kösener Corpslisten]] 1996, '''82''', 1423</ref> Seit 1970 Diplom-Physiker, wurde er 1973 zum [[Dr. rer. nat.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Nach Postgraduiertenaufenthalten am [[IBM Zurich Research Laboratory|IBM Forschungslaboratorium Zürich]] (1973) und an der [[Carnegie-Mellon University]] in [[Pittsburgh]] (1976) wurde er 1978 auf eine Professur für [[Theoretische Physik]] an die [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Technische Universität Hannover]] berufen. Seit 1981 ist er Institutsdirektor am [[Forschungszentrum Jülich]] (Institut III für Festkörperforschung), wo er schon als Post-Doc 1974 war, und gleichzeitig Professor an der [[RWTH Aachen]]. Seit 2006 ist er | ||
Forschungsdirektor für Physik am Forschungszentrum Jülich. 2008 gründete er die German Research School for Simulation Sciences des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen, deren Präsident er ist. | Forschungsdirektor für Physik am Forschungszentrum Jülich. 2008 gründete er die German Research School for Simulation Sciences des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen, deren Präsident er ist. | ||
Sein Hauptforschungsgebiet ist die Theorie der [[Keimbildung]] und Musterbildung bei [[Dendrit (Biologie)|dendritischem]] Wachstum sowie Computersimulation (z.B. [[Monte-Carlo-Verfahren]]) von Modellen der statistischen Mechanik, wo er schon Anfang der 1970er Jahre mit [[Kurt Binder]] zusammenarbeitete. | Sein Hauptforschungsgebiet ist die Theorie der [[Keimbildung]] und Musterbildung bei [[Dendrit (Biologie)|dendritischem]] Wachstum sowie Computersimulation (z. B. [[Monte-Carlo-Verfahren]]) von Modellen der statistischen Mechanik, wo er schon Anfang der 1970er Jahre mit [[Kurt Binder]] zusammenarbeitete. | ||
1997 wurde Müller-Krumbhaar Vorsitzender der Sektion ''Dynamik und Statistische Physik'' der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG)]] und 1998 Vorsitzender der Kommission für Schulphysik von [[Nordrhein-Westfalen]]. Seit 2003 ist er Sprecher des Forschungsprogramms Kondensierte Materie der [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]]. Seit 2007 ist er Mitglied des Planungskomitees für massives numerisches Rechnen beim französischen Unterrichts- und Forschungsministerium. | |||
Er hatte und hat verschiedene wichtige Funktionen in der DPG inne: Beispielsweise war er im Jahre 2000 Gesamtkoordinator des ''Jahres der Physik'' in Deutschland und 2002 Vorstandsmitglied der DPG (für Öffentlichkeitsarbeit). Seit 2001 ist er Herausgeber der Zeitschrift ''Europhysics Letters''. | Er hatte und hat verschiedene wichtige Funktionen in der DPG inne: Beispielsweise war er im Jahre 2000 Gesamtkoordinator des ''Jahres der Physik'' in Deutschland und 2002 Vorstandsmitglied der DPG (für Öffentlichkeitsarbeit). Seit 2001 ist er Herausgeber der Zeitschrift ''Europhysics Letters''. | ||
2002 | == Auszeichnungen == | ||
* 1979: [[Walter-Schottky-Preis]] der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG)]]<ref>{{Internetquelle |url=https://physicstoday.scitation.org/doi/abs/10.1063/1.2995626?journalCode=pto |titel=Physics Today: Müller‐Krumbhaar wins Schottky solid‐state prize |abruf=2020-03-11}}</ref> | |||
* 2002: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz am Bande]] für sein Engagement für die Physik als ''Kultur- und Bildungsgut'' | |||
* 2002: Mitglied in der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]]<ref>{{Leopoldina|886|Datum=18. Juli 2016}}</ref> | |||
* 2010: [[DPG-Ehrennadel]] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[James S. Langer]] and H. Müller-Krumbhaar, ''Theory of dendritic growth'', Acta Metallurgica 26, 1681 (1978), {{DOI|10.1016/0001-6160(78)90078-0}} | * [[James S. Langer]] and H. Müller-Krumbhaar, ''Theory of dendritic growth'', Acta Metallurgica 26, 1681 (1978), {{DOI|10.1016/0001-6160(78)90078-0}} | ||
* Herausgeber mit Hermann-Friedrich Wagner: ''.. und Er würfelt doch! - Von der Erforschung des ganz Grossen, des ganz Kleinen und der ganz vielen Dinge'', Wiley VCH 2001, ISBN 3-527-40328-0 (Sammelband zum Jahr der Physik 2000 der DPG) | * Herausgeber mit Hermann-Friedrich Wagner: ''.. und Er würfelt doch! - Von der Erforschung des ganz Grossen, des ganz Kleinen und der ganz vielen Dinge'', Wiley-VCH 2001, ISBN 3-527-40328-0 (Sammelband zum Jahr der Physik 2000 der DPG) | ||
* Herausgeber mit Hermann-Friedrich Wagner: ''Was die Welt zusammenhält'', Verlag Wiley-VCH, Berlin 2001. ISBN 3-527-40329-9 | * Herausgeber mit Hermann-Friedrich Wagner: ''Was die Welt zusammenhält'', Verlag Wiley-VCH, Berlin 2001. ISBN 3-527-40329-9 | ||
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Heiner Müller-Krumbhaar (* 20. April 1944 in Liegnitz) ist ein deutscher Physiker. Er ist Professor für Theoretische Physik an der RWTH Aachen und Institutsdirektor am Forschungszentrum Jülich.
Heiner Müller-Krumbhaar besuchte das Spohn-Gymnasium Ravensburg. Danach studierte er an der Technischen Universität München und wurde 1964 Mitglied des Corps Isaria.[1] Seit 1970 Diplom-Physiker, wurde er 1973 zum Dr. rer. nat. promoviert. Nach Postgraduiertenaufenthalten am IBM Forschungslaboratorium Zürich (1973) und an der Carnegie-Mellon University in Pittsburgh (1976) wurde er 1978 auf eine Professur für Theoretische Physik an die Technische Universität Hannover berufen. Seit 1981 ist er Institutsdirektor am Forschungszentrum Jülich (Institut III für Festkörperforschung), wo er schon als Post-Doc 1974 war, und gleichzeitig Professor an der RWTH Aachen. Seit 2006 ist er Forschungsdirektor für Physik am Forschungszentrum Jülich. 2008 gründete er die German Research School for Simulation Sciences des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen, deren Präsident er ist.
Sein Hauptforschungsgebiet ist die Theorie der Keimbildung und Musterbildung bei dendritischem Wachstum sowie Computersimulation (z. B. Monte-Carlo-Verfahren) von Modellen der statistischen Mechanik, wo er schon Anfang der 1970er Jahre mit Kurt Binder zusammenarbeitete.
1997 wurde Müller-Krumbhaar Vorsitzender der Sektion Dynamik und Statistische Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und 1998 Vorsitzender der Kommission für Schulphysik von Nordrhein-Westfalen. Seit 2003 ist er Sprecher des Forschungsprogramms Kondensierte Materie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Seit 2007 ist er Mitglied des Planungskomitees für massives numerisches Rechnen beim französischen Unterrichts- und Forschungsministerium.
Er hatte und hat verschiedene wichtige Funktionen in der DPG inne: Beispielsweise war er im Jahre 2000 Gesamtkoordinator des Jahres der Physik in Deutschland und 2002 Vorstandsmitglied der DPG (für Öffentlichkeitsarbeit). Seit 2001 ist er Herausgeber der Zeitschrift Europhysics Letters.
Personendaten | |
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NAME | Müller-Krumbhaar, Heiner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 20. April 1944 |
GEBURTSORT | Liegnitz, Provinz Niederschlesien |