Isobare: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|erläutert den Begriff Isobare in der Meteorologie; zu Bedeutungen in anderen Teilgebieten der Physik siehe [[Isobar]].}}
{{Dieser Artikel|erläutert den Begriff '''Isobare''' in der Meteorologie; zu '''isobaren Nukliden''' siehe [[Isobar (Kernphysik)]]; zur [[Thermodynamik]] '''[[isobare Zustandsänderung]]'''.}}


[[Image:Isobaren bei Orkan.png|thumb|upright=1.5|Isobaren (schwarze Linien) bei einem [[Orkan]] über den britischen Inseln]]
[[Datei:Isobaren_bei_Orkan.svg|thumb|hochkant=1.2|'''Isobaren''' eines  [[Wetterfront]]systems bei einem [[Orkan]] über den britischen Inseln]]
'''Isobaren''' (von [[Altgriechische Sprache|altgriechisch]] {{lang|grc|ἴσος}} ''ísos'' ‚gleich‘ sowie {{lang|grc|βάρος}} ''báros'' ‚Druck‘)<ref name="GEMOLL">{{Literatur | Autor=[[Wilhelm Gemoll]] | Titel=Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch | Auflage= | Verlag=G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky | Ort=München/Wien | Jahr=1965 | ISBN= }}</ref> sind Linien (vgl. [[Isolinien]]) jeweils gleichen [[Druck (Physik)|Druck]]es, insbesondere in der [[Meteorologie]]:


:<math>p = \text{const.}</math>
Eine '''Isobare''' (von [[Altgriechische Sprache|altgriechisch]] {{lang|grc|ἴσος}} ''ísos'' ‚gleich‘ sowie {{lang|grc|βάρος}} ''báros'' ‚Druck‘)<ref name="GEMOLL">{{Literatur | Autor=[[Wilhelm Gemoll]] | Titel=Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch | Auflage= | Verlag=G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky | Ort=München/Wien | Jahr=1965 | ISBN= }}</ref> ist eine [[Isolinie]] jeweils gleichen [[Druck (Physik)|Druck]]es (&nbsp;<math>p = \text{const.}</math>).
Insbesondere in der [[Meteorologie]] kennzeichnen die Isobaren auf meteorologischen Boden-[[Wetterkarte]]n Orte mit gleichem [[Luftdruck]]. Messwerte benachbarter Orte dienen zur Bestimmung der Orte mit diesem Luftdruck. Alle so bestimmten Orte ergeben eine geschlossene Linie (Kurve). Die Maßzahl an den Isolinien wird in [[Pascal (Einheit)|hPa]] angegeben. Eine Boden-Wetterkarte zeigt für ein Gebiet mehrere Isobaren, also neben der Isobare für 980&nbsp;hPa auch die für 985&nbsp;hPa usw. Die Abstände zwischen den Isobaren sind somit umgekehrt ein Maß für das Druckgefälle.


Auf meteorologischen Boden-[[Wetterkarte]]n kennzeichnet eine Isobare Orte mit einem bestimmten ausgewählten [[Luftdruck]]. Die Maßzahl an den Isolinien wird in [[Pascal (Einheit)|hPa]] angegeben. Messwerte benachbarter Orte, dienen zur Bestimmung der Orte mit diesem Luftdruck. Alle so bestimmten Orte ergeben eine geschlossene Linie (Kurve). Eine Boden-Wetterkarte zeigt für ein Gebiet mehrere Isobaren, also neben der Isobare für 980&nbsp;hPa auch die für 985&nbsp;hPa usw.
Aus dem Verlauf der Isobaren lässt sich quer dazu die Windrichtung, und aus ihrem Abstand die Windstärke abschätzen ([[Wetterkarte#Wind_und_Druckfeld|Abschätzung der Windgeschwindigkeit]]): Liegen die Isobaren enger beieinander, so ist der Druckgradient größer und damit der Wind stärker.


Aus dem Verlauf der Isobaren lässt sich die Windrichtung, und aus der Druckdifferenz zwischen zwei Isobaren und ihrem Abstand die Windstärke ([[Wetterkarte#Wind_und_Druckfeld|Abschätzung der Windgeschwindigkeit]]) an den jeweiligen Orten abschätzen. Liegen die Isobaren enger aneinander, so ist der Druckgradient größer und damit der Wind stärker.
Die Angaben zum Luftdruck in Wetterkarten beziehen sich immer auf [[Höhe über dem Meeresspiegel|Meereshöhe]].<ref name="Weiden-Wetter">weiden-wetter.de: {{Webarchiv|url=http://www.weiden-wetter.de/index.aspx?id=15 |wayback=20060821042509 |text=''Private Wetterstation Weiden-Hammerweg - Anfängerkurs''}}, 22. Oktober 2006.</ref> Die Werte der Messstationen müssen mit Hilfe der [[Barometrische Höhenformel#Reduktion auf Meereshöhe|Reduktion auf Meereshöhe]] korrigiert werden. Wenn nicht anders angegeben, werden Isobaren allgemein für den Luftdruck von 1000&nbsp;hPa und Werte im Abstand von 5&nbsp;hPa eingezeichnet. In England, USA, Kanada und anderen angelsächsisch geprägten Staaten sind Abstände von 4&nbsp;hPa üblich.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gerd-pfeffer.de/syn_wetterkarte.html#Darstellung |titel=Isobaren und ihre Darstellung in der Wetterkarte |zugriff=2016-06-15}}</ref><ref>{{Literatur|Herausgeber=[[World Meteorological Organization|WMO]]|Titel=Manual on the Global Data-processing and Forecasting System|Auflage=Edition 2010|ISBN=978-92-63-10485-4|Kapitel=Appendix II-4|Online=https://www.wmo.int/pages/prog/www/DPFS/Manual/documents/485_Vol_I_en.pdf}} {{Webarchiv|url=https://www.wmo.int/pages/prog/www/DPFS/Manual/documents/485_Vol_I_en.pdf |wayback=20160615124038 |text=Manual on the Global Data-processing and Forecasting System}}</ref>
 
Die Angaben zum Luftdruck in Wetterkarten beziehen sich immer auf [[Höhe über dem Meeresspiegel|Meereshöhe]].<ref name="Weiden-Wetter">weiden-wetter.de: [http://www.weiden-wetter.de/index.aspx?id=15 ''Private Wetterstation Weiden-Hammerweg - Anfängerkurs''], 22. Oktober 2006.</ref> Die Werte der Messstationen müssen mit Hilfe der [[Barometrische Höhenformel#Reduktion auf Meereshöhe|Reduktion auf Meereshöhe]] korrigiert werden. Wenn nicht anders angegeben, werden Isobaren allgemein für den Luftdruck von 1000&nbsp;hPa und Werte im Abstand von 5&nbsp;hPa eingezeichnet. In England, USA, Kanada und anderen angelsächsisch geprägten Staaten sind Abstände von 4&nbsp;hPa üblich.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gerd-pfeffer.de/syn_wetterkarte.html#Darstellung |titel=Isobaren und ihre Darstellung in der Wetterkarte |zugriff=2016-06-15}}</ref><ref>{{Literatur|Herausgeber=[[World Meteorological Organization|WMO]]|Titel=Manual on the Global Data-processing and Forecasting System|Auflage=Edition 2010|ISBN= 978-92-63-10485-4|Kapitel=Appendix II-4|Online=https://www.wmo.int/pages/prog/www/DPFS/Manual/documents/485_Vol_I_en.pdf}}</ref>


Der Einsatz von Isobaren in der Meteorologie geht auf [[Alexander Buchan]] (1829–1907) zurück.
Der Einsatz von Isobaren in der Meteorologie geht auf [[Alexander Buchan]] (1829–1907) zurück.

Aktuelle Version vom 27. April 2021, 13:49 Uhr

Isobaren eines Wetterfrontsystems bei einem Orkan über den britischen Inseln

Eine Isobare (von altgriechisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ísos ‚gleich‘ sowie {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) báros ‚Druck‘)[1] ist eine Isolinie jeweils gleichen Druckes$ p={\text{const.}} $).

Insbesondere in der Meteorologie kennzeichnen die Isobaren auf meteorologischen Boden-Wetterkarten Orte mit gleichem Luftdruck. Messwerte benachbarter Orte dienen zur Bestimmung der Orte mit diesem Luftdruck. Alle so bestimmten Orte ergeben eine geschlossene Linie (Kurve). Die Maßzahl an den Isolinien wird in hPa angegeben. Eine Boden-Wetterkarte zeigt für ein Gebiet mehrere Isobaren, also neben der Isobare für 980 hPa auch die für 985 hPa usw. Die Abstände zwischen den Isobaren sind somit umgekehrt ein Maß für das Druckgefälle.

Aus dem Verlauf der Isobaren lässt sich quer dazu die Windrichtung, und aus ihrem Abstand die Windstärke abschätzen (Abschätzung der Windgeschwindigkeit): Liegen die Isobaren enger beieinander, so ist der Druckgradient größer und damit der Wind stärker.

Die Angaben zum Luftdruck in Wetterkarten beziehen sich immer auf Meereshöhe.[2] Die Werte der Messstationen müssen mit Hilfe der Reduktion auf Meereshöhe korrigiert werden. Wenn nicht anders angegeben, werden Isobaren allgemein für den Luftdruck von 1000 hPa und Werte im Abstand von 5 hPa eingezeichnet. In England, USA, Kanada und anderen angelsächsisch geprägten Staaten sind Abstände von 4 hPa üblich.[3][4]

Der Einsatz von Isobaren in der Meteorologie geht auf Alexander Buchan (1829–1907) zurück.

Siehe auch

  • Isohypsen dienen zur Darstellung des Druckgradienten in Höhenwetterkarten

Weblinks

Wiktionary: Isobare – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1965.
  2. weiden-wetter.de: Private Wetterstation Weiden-Hammerweg - Anfängerkurs (Memento vom 21. August 2006 im Internet Archive), 22. Oktober 2006.
  3. Isobaren und ihre Darstellung in der Wetterkarte. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  4. WMO (Hrsg.): Manual on the Global Data-processing and Forecasting System. Edition 2010 Auflage. ISBN 978-92-63-10485-4, Appendix II-4 (wmo.int [PDF]). Manual on the Global Data-processing and Forecasting System (Memento vom 15. Juni 2016 im Internet Archive)