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imported>Qcomp (bitte belegen; dass seine "Forschung" was mit Hummelflug zu tun hat wird jedenfalls in Hummel-Paradoxon nicht behauptet (sondern nur erwähnt dass darüber spekuliert wird, dass er Gegenstand der Anekdote war. Das ist mE hier nicht enzyklopäd relevant) |
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[[Datei:Jakob Ackeret 1967 (4).jpg|mini|Juli 1967: Jakob Ackeret bei seiner Abschiedsvorlesung «Der Weg zum Überschall-Verkehrsflugzeug» im Scherrer-Hörsaal (ETA F 5) der [[ETH Zürich]]]] | |||
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'''Jakob Ackeret''' (* [[17. März]] [[1898]] in [[Zürich]]; † [[27. März]] [[1981]] in [[Küsnacht ZH|Küsnacht]]) war ein Schweizer [[Aerodynamik]]er. | '''Jakob Ackeret''' (* [[17. März]] [[1898]] in [[Zürich]]; † [[27. März]] [[1981]] in [[Küsnacht ZH|Küsnacht]]) war ein Schweizer [[Aerodynamik]]er. | ||
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Die von ihm eingeführten aerodynamischen Untersuchungsmethoden sind ein wichtiges Mittel bei der Verbesserung von [[Dampfturbine|Dampf-]] und [[Gasturbine]]n. Sie wurden auch bei der Untersuchung des Einsturzes der [[Tacoma-Narrows-Brücke|Tacoma-Brücke]] (1940) verwendet.<ref name="Tacoma">Jakob Ackeret, F. Stüssi: ''Zum Einsturz der Tacoma-Hängebrücke.'' In: ''Schweizerische Bauzeitung.'' Band 117, 1941, S. 137–140</ref> | Die von ihm eingeführten aerodynamischen Untersuchungsmethoden sind ein wichtiges Mittel bei der Verbesserung von [[Dampfturbine|Dampf-]] und [[Gasturbine]]n. Sie wurden auch bei der Untersuchung des Einsturzes der [[Tacoma-Narrows-Brücke|Tacoma-Brücke]] (1940) verwendet.<ref name="Tacoma">Jakob Ackeret, F. Stüssi: ''Zum Einsturz der Tacoma-Hängebrücke.'' In: ''Schweizerische Bauzeitung.'' Band 117, 1941, S. 137–140</ref> | ||
Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören die Forschungen zum [[Überschallflug]]. Bereits in seiner Göttinger Zeit, 1925, wandte er die, heute nach ihm benannte, linearisierte Theorie auf Überschallströmungen an Profilen mit scharfer Vorder- und Hinterkante an.<ref name="Z. Flugtech">Jakob Ackeret: ''Luftkräfte auf Flügel, die mit grösserer als Schallgeschwindigkeit bewegt werden'' In: ''Zeitschrift für Flugtechnik.'' Vol. 16, 1925, S. 72–74</ref> In seinem Beitrag zum ''Handbuch der Physik''<ref name="HDB. Physik">Jakob Ackeret: ''Gasdynamik.'' In: ''Handbuch der Physik.'' ,Bd. VII, Kap. 5, S. 289–342, Springer Verlag, Berlin 1927</ref> werden erstmals Überschallströmungen behandelt. | Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören die Forschungen zum [[Überschallflug]]. Bereits in seiner Göttinger Zeit, 1925, wandte er die, heute nach ihm benannte, linearisierte Theorie auf Überschallströmungen an Profilen mit scharfer Vorder- und Hinterkante an.<ref name="Z. Flugtech">Jakob Ackeret: ''Luftkräfte auf Flügel, die mit grösserer als Schallgeschwindigkeit bewegt werden'' In: ''Zeitschrift für Flugtechnik.'' Vol. 16, 1925, S. 72–74</ref> In seinem Beitrag zum ''Handbuch der Physik''<ref name="HDB. Physik">Jakob Ackeret: ''Gasdynamik.'' In: ''Handbuch der Physik.'', Bd. VII, Kap. 5, S. 289–342, Springer Verlag, Berlin 1927</ref> werden erstmals Überschallströmungen behandelt. | ||
Ackeret entwickelte einen [[Verstellpropeller]] für Schiffe,<ref name="EW-Mitt">Jakob Ackeret: ''Verstellpropeller für Schiffe.'' In: ''Escher-Wyss Mitteilungen.'' Band 8, 1935, S. 63–67</ref> dessen Weiterentwicklung<ref name="VerstProp">''Der schweizerische Flugzeug-Verstellpropeller.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung.'' Beilage Technik, 5. November 1941</ref> später auch in Flugzeugen wie den Schweizer Kampfflugzeugen [[Eidgenössische Konstruktionswerkstätte K+W C-36|C-36]] und Morane D-3802/03 eingesetzt wurde. | Ackeret entwickelte einen [[Verstellpropeller]] für Schiffe,<ref name="EW-Mitt">Jakob Ackeret: ''Verstellpropeller für Schiffe.'' In: ''Escher-Wyss Mitteilungen.'' Band 8, 1935, S. 63–67</ref> dessen Weiterentwicklung<ref name="VerstProp">''Der schweizerische Flugzeug-Verstellpropeller.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung.'' Beilage Technik, 5. November 1941</ref> später auch in Flugzeugen wie den Schweizer Kampfflugzeugen [[Eidgenössische Konstruktionswerkstätte K+W C-36|C-36]] und Morane D-3802/03 eingesetzt wurde. | ||
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Zusammen mit Curt Keller von der Forschungsabteilung von Escher Wyss entwickelte er eine geschlossene aerodynamische Dampfturbine, die sogenannte AK-Anlage.<ref name="AK">Jakob Ackeret, Curt Keller: ''Aerodynamische Wärmekraftmaschine mit geschlossenem Kreislauf.'' In: ''Zeitschrift der Vereinigung deutscher Ingenieure.'' Band 85, 1941, S. 491–500</ref> | Zusammen mit Curt Keller von der Forschungsabteilung von Escher Wyss entwickelte er eine geschlossene aerodynamische Dampfturbine, die sogenannte AK-Anlage.<ref name="AK">Jakob Ackeret, Curt Keller: ''Aerodynamische Wärmekraftmaschine mit geschlossenem Kreislauf.'' In: ''Zeitschrift der Vereinigung deutscher Ingenieure.'' Band 85, 1941, S. 491–500</ref> | ||
Unter der Leitung von Ackeret wurden am Institut für Aerodynamik ein Unterschall- und ein Überschall-[[Windkanal]] errichtet.<ref name="WK1">Jakob Ackeret: ''Bericht über die Tätigkeit und Entwicklung des Instituts für Aerodynamik E.T.H., im Jahre 1934.'' | Unter der Leitung von Ackeret wurden am Institut für Aerodynamik ein Unterschall- und ein Überschall-[[Windkanal]] errichtet.<ref name="WK1">Jakob Ackeret: ''Bericht über die Tätigkeit und Entwicklung des Instituts für Aerodynamik E.T.H., im Jahre 1934.'' {{Webarchiv|text=(Online) |url=http://www.ethbib.ethz.ch/exhibit/ackeret/ifa_jahresbericht_1934.pdf |wayback=20070611140842 |archiv-bot=2018-04-16 18:18:18 InternetArchiveBot }} (pdf, 1 MB)</ref><ref name="WK2">Jakob Ackeret: ''Bericht über die Tätigkeit und Entwicklung des Instituts für Aerodynamik E.T.H., im Jahre 1935.''</ref> Die am Windkanal durchgeführten Untersuchungen sind von großem Interesse für das Schweizer Militär und die Flugzeugindustrie. | ||
Der Überschall-Windkanal wurde 1935 in Italien nachgebaut.<ref name="WK3">Jakob Ackeret: ''Gallerie aerodinamiche per alte velocita .'' Relazione presentata al V Convegno Volta su le alte velocita in aviazione, Roma 1935, In: ''L'Aerotecnica.'' Band 16, 1936, S. 885–925</ref> | Der Überschall-Windkanal wurde 1935 in Italien nachgebaut.<ref name="WK3">Jakob Ackeret: ''Gallerie aerodinamiche per alte velocita .'' Relazione presentata al V Convegno Volta su le alte velocita in aviazione, Roma 1935, In: ''L'Aerotecnica.'' Band 16, 1936, S. 885–925</ref> | ||
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[[Datei:Ackeret Jakob Göttingen DLR Bunsenstraße10.JPG|mini|Gedenktafel für Jakob Ackeret und andere Wissenschaftler am DLR-Eingang, Göttingen, Bunsenstraße 10]] | [[Datei:Ackeret Jakob Göttingen DLR Bunsenstraße10.JPG|mini|Gedenktafel für Jakob Ackeret und andere Wissenschaftler am DLR-Eingang, Göttingen, Bunsenstraße 10]] | ||
* 1949: Honorary Fellow des [[Institute of Aeronautical Sciences]] | * 1949: Honorary Fellow des [[Institute of Aeronautical Sciences]] | ||
* 1950: | * 1950: «Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied» des [[Max-Planck-Institut für Strömungsforschung]] | ||
* 1952: Ehrendoktor der [[Technische Universität Wien|Technischen Hochschule Wien]] | * 1952: Ehrendoktor der [[Technische Universität Wien|Technischen Hochschule Wien]] | ||
* 1953: korrespondierendes Mitglied der [[Associazione italiana di Aerotecnica]], Pisa | * 1953: korrespondierendes Mitglied der [[Associazione italiana di Aerotecnica]], Pisa | ||
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Jakob Ackeret (* 17. März 1898 in Zürich; † 27. März 1981 in Küsnacht) war ein Schweizer Aerodynamiker.
Jakob Ackeret wurde 1898 in Zürich als Sohn eines Schlossermeisters geboren. Nach Ablegen der Maturitätsprüfung 1916, immatrikulierte er sich im Oktober des gleichen Jahres an der ETH Zürich im Fach Maschinenbau. Nach dem Diplom im März 1920 trat er am 1. Oktober 1920 eine Stelle als Assistent für kalorische Maschinen bei Aurel Stodola an. Im Herbst 1921 ging Ackeret zu Ludwig Prandtl nach Göttingen. Der ursprünglich auf ein Jahr geplante Studienaufenthalt dauerte bis 1927. In Göttingen arbeitete er vor allem auf dem Gebiet der Flugzeugaerodynamik, sein besonderes Interesse galt den Problemen des Hochgeschwindigkeitsfluges. In den Jahren 1925–1926 leitete er den Ausbau des neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für Strömungsforschung. Ackeret kehrte 1927 in die Schweiz zurück und trat die Stelle eines Chefhydraulikers bei der Escher Wyss AG in Zürich an. Im Jahr 1928 habilitierte er sich mit der Schrift Über Luft-Kräfte bei sehr grossen Geschwindigkeiten insbesondere bei ebenen Strömungen und wurde zum Privatdozenten an der ETH Zürich berufen. In seiner Habilitationsschrift schlägt er den Begriff der Mach-Zahl vor. 1931 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und schliesslich 1934 zum ordentlichen Professor und Leiter des Instituts für Aerodynamik an der ETH Zürich, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung 1967 innehatte.
Jakob Ackerets Hauptarbeitsgebiet war die Strömungslehre. Von ihm stammen wichtige theoretische Grundlagen, deren Anwendungen im Maschinenbau und Flugwesen er förderte. Sein Interesse galt auch anderen Problemen wie der Kavitation in Wasserturbinen[1], dem Winddruck auf Gebäude[2][3] sowie der Belüftung von Tunneln.
Die von ihm eingeführten aerodynamischen Untersuchungsmethoden sind ein wichtiges Mittel bei der Verbesserung von Dampf- und Gasturbinen. Sie wurden auch bei der Untersuchung des Einsturzes der Tacoma-Brücke (1940) verwendet.[4]
Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören die Forschungen zum Überschallflug. Bereits in seiner Göttinger Zeit, 1925, wandte er die, heute nach ihm benannte, linearisierte Theorie auf Überschallströmungen an Profilen mit scharfer Vorder- und Hinterkante an.[5] In seinem Beitrag zum Handbuch der Physik[6] werden erstmals Überschallströmungen behandelt.
Ackeret entwickelte einen Verstellpropeller für Schiffe,[7] dessen Weiterentwicklung[8] später auch in Flugzeugen wie den Schweizer Kampfflugzeugen C-36 und Morane D-3802/03 eingesetzt wurde.
Zusammen mit Curt Keller von der Forschungsabteilung von Escher Wyss entwickelte er eine geschlossene aerodynamische Dampfturbine, die sogenannte AK-Anlage.[9]
Unter der Leitung von Ackeret wurden am Institut für Aerodynamik ein Unterschall- und ein Überschall-Windkanal errichtet.[10][11] Die am Windkanal durchgeführten Untersuchungen sind von großem Interesse für das Schweizer Militär und die Flugzeugindustrie. Der Überschall-Windkanal wurde 1935 in Italien nachgebaut.[12]
Die Schweizerische Vereinigung für Flugwissenschaften verleiht seit 2006 den Jakob Ackeret Preis.
Handschriften und Autographen der ETH-Bibliothek
Personendaten | |
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NAME | Ackeret, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Aerodynamiker |
GEBURTSDATUM | 17. März 1898 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 27. März 1981 |
STERBEORT | Küsnacht |