imported>ElTres (→Weblinks: Domainänderung) |
imported>Qcomp K (da sonst Weblinks fehlen: besser ein Link auf die archive.org-Version als ganz löschen...; Änderung 219636689 von 2001:16B8:B941:6300:FF56:158C:2C29:2584 rückgängig gemacht;) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Klaus Buchner g.jpg|mini|Klaus Buchner]] | [[Datei:Klaus Buchner g.jpg|mini|Klaus Buchner]] | ||
'''Klaus Buchner''' (* [[6. Februar]] [[1941]] in [[München]]) ist ein deutscher [[Physiker]], Universitätsprofessor und [[Politiker]] ([[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]]). Von 2003 bis 2010 war er Bundesvorsitzender seiner Partei. Bei der [[Europawahl in Deutschland 2014|Europawahl | '''Klaus Buchner''' (* [[6. Februar]] [[1941]] in [[München]]) ist ein deutscher [[Physiker]], Universitätsprofessor und [[Politiker]] ([[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]]). Von 2003 bis 2010 war er Bundesvorsitzender seiner Partei. Bei der [[Europawahl in Deutschland 2014|Europawahl 2014]] kandidierte Buchner als Spitzenkandidat der ÖDP und wurde zum [[Mitglied des Europäischen Parlaments]] gewählt.<ref name="Europawahl2014Sitze">{{Internetquelle |url=http://bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/EU_BUND_14/ergebnisse/bundesergebnisse/grafik_sitze_99.html |titel=Bundesergebnis: Vorläufiges Ergebnis der Europawahl 2014 |hrsg=[[Bundeswahlleiter]] |archiv-url=https://archive.is/20140527194207/http://bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/EU_BUND_14/ergebnisse/bundesergebnisse/grafik_sitze_99.html |archiv-datum=2014-05-27 |zugriff=2014-05-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/EU_BUND_14/ergebnisse/gewaehlte/partei/gewaehlte_partei_11.html |titel=Alphabetisches Verzeichnis der Gewählten nach Parteien: ÖDP |hrsg=[[Bundeswahlleiter]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140527212318/http://bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/EU_BUND_14/ergebnisse/gewaehlte/partei/gewaehlte_partei_11.html |archiv-datum=2014-05-27 |zugriff=2014-05-26}}</ref> Bei der [[Europawahl in Deutschland 2019|Europawahl 2019]] wurde er wiedergewählt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswahlleiter.de/europawahlen/2019/gewaehlte/bund-99.html#c162aa0b-9222-4c15-9c64-413dad0dbde3 |titel=Alphabetisches Verzeichnis aller Gewählten - Der Bundeswahlleiter |abruf=2019-05-27}}</ref> und gab sein Mandat nach Ankündigung am 17. Juni 2020 zum 15. Juli 2020 an [[Manuela Ripa]] ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Klaus Buchner |url=https://klaus-buchner.eu/ruecktritt-zum-15-juli/ |titel=Rücktritt zum 15. Juli 2020 |werk=MdEP Klaus Buchner - EU-Abgeordneter |hrsg= |datum=2020-06-17 |abruf=2020-06-18 |sprache=de}}</ref> | ||
== Familie == | == Familie == | ||
Klaus Buchner ist der Sohn des Zoologen [[Hans Buchner (Zoologe)|Hans Buchner]] und seiner Frau Edeltraud geb. Hartmann. Buchner ist mit Rosemarie Buchner geb. Schmidt-Pauly verheiratet, katholisch und hat vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter. | Klaus Buchner ist der Sohn des Zoologen [[Hans Buchner (Zoologe)|Hans Buchner]] und seiner Frau Edeltraud geb. Hartmann. Buchner ist mit Rosemarie Buchner geb. Schmidt-Pauly verheiratet, katholisch und hat vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter. Eine davon hat er aus einem Heim von [[Mutter Teresa]] in [[Kalkutta]] adoptiert. | ||
== Beruflicher Werdegang == | == Beruflicher Werdegang == | ||
Buchner absolvierte 1960 in München das Abitur. Anschließend studierte er zunächst an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] (1960–1963) und an der [[TU München|Technischen Hochschule München]] (1963–1964) Physik. Danach setzte er seine Studien der [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] in [[Edinburgh]] fort, wo er sein Diplom absolvierte. Zwischen 1965 und 1970 arbeitete er am [[Max-Planck-Institut für Physik|Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik]] in München, dessen Direktor damals [[Werner Heisenberg]] war. 1970 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er mit einer Arbeit in der [[Experimentalphysik]]. | Buchner absolvierte 1960 in München das Abitur. Anschließend studierte er zunächst an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] (1960–1963) und an der [[TU München|Technischen Hochschule München]] (1963–1964) Physik. Danach setzte er seine Studien der [[Theoretische Physik|Theoretischen Physik]] in [[Edinburgh]] fort, wo er sein Diplom absolvierte. Zwischen 1965 und 1970 arbeitete er am [[Max-Planck-Institut für Physik|Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik]] in München, dessen Direktor damals [[Werner Heisenberg]] war. 1970 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er mit einer Arbeit in der [[Experimentalphysik]]. | ||
Nach Forschungsaufenthalten an der staatlichen [[Universität Kyōto]] (1971–1972), an der [[Universität Chandigarh]] (1972) und am europäischen Forschungszentrum [[CERN]] in [[Genf]] arbeitete er von 1973 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 als [[Dozent]] und [[Professor]] an der Fakultät für Mathematik der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]]. | Nach Forschungsaufenthalten an der staatlichen [[Universität Kyōto]] (1971–1972), an der [[Universität Chandigarh]] (1972) und am europäischen Forschungszentrum [[CERN]] in [[Genf]] arbeitete er von 1973 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 als [[Dozent]] und [[Professor]] an der Fakultät für Mathematik der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]]. | ||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
Seit 1979 ist Klaus Buchner korrespondierendes Mitglied der wissenschaftlichen Akademie Academia Peloritana dei Pericolani in [[Messina]]. | Seit 1979 ist Klaus Buchner korrespondierendes Mitglied der wissenschaftlichen Akademie Academia Peloritana dei Pericolani in [[Messina]]. | ||
Er verfasste nach eigener Angabe<ref>http://www-m10.ma.tum.de/bin/view/Lehrstuhl/KlausBuchner#EigenePublikationen</ref> ca. 60 wissenschaftliche Arbeiten. Noch vor der Wende gelang es ihm, intensive Kontakte mit [[Polen]] und [[Rumänien]] aufzubauen. Im Jahr 1992 erhielt er die Goldene Verdienstmedaille der [[Universität Breslau]]. | Er verfasste nach eigener Angabe<ref>{{cite web|url=http://www-m10.ma.tum.de/bin/view/Lehrstuhl/KlausBuchner#EigenePublikationen|title=M10 - Lehrstuhl - KlausBuchner|website=www-m10.ma.tum.de}}</ref> ca. 60 wissenschaftliche Arbeiten. Noch vor der Wende gelang es ihm, intensive Kontakte mit [[Polen]] und [[Rumänien]] aufzubauen. Im Jahr 1992 erhielt er die Goldene Verdienstmedaille der [[Universität Breslau]]. | ||
== Politische Karriere == | == Politische Karriere == | ||
=== Anfänge (1983–2003) === | === Anfänge (1983–2003) === | ||
1983 trat er der [[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]] bei. Zum Zeitpunkt des Parteieintritts war er noch Befürworter der [[Kernenergie]] und hoffte, „die Partei würde ihn aushalten“.<ref> | 1983 trat er der [[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]] bei. Zum Zeitpunkt des Parteieintritts war er noch Befürworter der [[Kernenergie]] und hoffte, „die Partei würde ihn aushalten“.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.oedp-koeln.de/aktuelles/pressemitteilungen/nachrichtendetails/news/oedp-diskutiert-auf-bundesparteitag-ueber-zukuenft-2/ |wayback=20140525233527 |text=ödp diskutiert auf Bundesparteitag über zukünftige Ausrichtung}} vom 30. April 2006</ref> Zwischenzeitlich, etwa 1985, wandte er sich jedoch von der Kernenergie ab. Bereits vor seinem Parteieintritt unterstützte er seit vielen Jahren verschiedene [[Bürgerinitiative]]n. Ein Schwerpunkt seiner politischen Arbeit ist die Förderung des [[Mittelstand]]s als „Motor“ zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. | ||
Ab 1990 war er Vorsitzender des Ökologischen Rats der ÖDP. Von 2000 bis 2003 war Buchner erster stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei. | Ab 1990 war er Vorsitzender des Ökologischen Rats der ÖDP. Von 2000 bis 2003 war Buchner erster stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei. | ||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
2003 wurde Buchner Bundesvorsitzender der ÖDP. Er setzte sich auf dem Bundesparteitag am 8. und 9. März 2003 in [[Coburg]] in einer [[Kampfabstimmung]] mit 120:68 Stimmen gegen seinen Vorgänger [[Uwe Dolata]] durch. Während Dolata für eine Konzentration der Parteiarbeit auf [[Bayern]] war, vertrat Buchner einen bundesweiten Anspruch der ÖDP. 2004, 2006 und 2008 wurde Buchner in seinem Amt als Bundesvorsitzender jeweils bestätigt. Ab Februar 2010 war er damit der am längsten Amtierende in der Geschichte der Partei. | 2003 wurde Buchner Bundesvorsitzender der ÖDP. Er setzte sich auf dem Bundesparteitag am 8. und 9. März 2003 in [[Coburg]] in einer [[Kampfabstimmung]] mit 120:68 Stimmen gegen seinen Vorgänger [[Uwe Dolata]] durch. Während Dolata für eine Konzentration der Parteiarbeit auf [[Bayern]] war, vertrat Buchner einen bundesweiten Anspruch der ÖDP. 2004, 2006 und 2008 wurde Buchner in seinem Amt als Bundesvorsitzender jeweils bestätigt. Ab Februar 2010 war er damit der am längsten Amtierende in der Geschichte der Partei. | ||
Bei der [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2006|Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 26. März 2006]] war er Spitzenkandidat der Listenverbindung ''„Gerechtigkeit, Umwelt, Tierschutz (GUT)“'', die neben der ÖDP aus der [[ | Bei der [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2006|Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 26. März 2006]] war er Spitzenkandidat der Listenverbindung ''„Gerechtigkeit, Umwelt, Tierschutz (GUT)“'', die neben der ÖDP aus der [[Partei Mensch Umwelt Tierschutz|Tierschutzpartei]], den [[Die Grauen – Graue Panther|GRAUEN]] und aus Bürgerinitiativen bestand. Das Bündnis erzielte 0,8 % der Stimmen. | ||
Im Juni 2008 reichte Buchner zusammen mit Hermann Striedl, einem Beisitzer im Bundesvorstand der Partei, vor dem [[Bundesverfassungsgericht]] Klage gegen den [[Vertrag von Lissabon|EU-Reformvertrag]] ein.<ref>{{Webarchiv | url=http://oedp.de/themen/demokratie-sicherheit/oedp-politik/eu-verfassung/buchner-klagt-gegen-eu-reformvertrag | wayback=20080619061121 | text=oedp.de: Buchner klagt gegen EU-Reformvertrag}} (via [[Internet Archive]])</ref> Die beiden Funktionäre taten dies stellvertretend für die ÖDP, da diese als Partei nicht klageberechtigt ist. Laut Buchner ''„widerspricht [der Vertrag] in vielen Aspekten unserem deutschen [[Grundgesetz]]. […] Beispielsweise wird die Tötung von Menschen bei einem Aufruhr gerechtfertigt.“''<ref> | Im Juni 2008 reichte Buchner zusammen mit Hermann Striedl, einem Beisitzer im Bundesvorstand der Partei, vor dem [[Bundesverfassungsgericht]] Klage gegen den [[Vertrag von Lissabon|EU-Reformvertrag]] ein.<ref>{{Webarchiv |url=http://oedp.de/themen/demokratie-sicherheit/oedp-politik/eu-verfassung/buchner-klagt-gegen-eu-reformvertrag |wayback=20080619061121 |text=oedp.de: Buchner klagt gegen EU-Reformvertrag}} (via [[Internet Archive]])</ref> Die beiden Funktionäre taten dies stellvertretend für die ÖDP, da diese als Partei nicht klageberechtigt ist. Laut Buchner ''„widerspricht [der Vertrag] in vielen Aspekten unserem deutschen [[Grundgesetz]]. […] Beispielsweise wird die Tötung von Menschen bei einem Aufruhr gerechtfertigt.“''<ref>{{cite web|url=http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=115058§or=pm&detail=1&r=317621&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0&profisuche=1|title=ödp klagt gegen EU-Reformvertra … - Pressemitteilung|website=www.pressrelations.de}}</ref> | ||
Auf dem Bundesparteitag der ÖDP im November 2010, der in Regensburg stattfand, trat Buchner aus Altersgründen bei der Neuwahl des Bundesvorstands nicht an. Zu seinem Nachfolger wurde [[Sebastian Frankenberger]] gewählt, der ein Jahr zuvor das [[Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz!“]] initiiert hatte. Buchner möchte eigenen Angaben zufolge künftig hauptsächlich ''„inhaltlich und programmatisch arbeiten“.''<ref> | Auf dem Bundesparteitag der ÖDP im November 2010, der in Regensburg stattfand, trat Buchner aus Altersgründen bei der Neuwahl des Bundesvorstands nicht an. Zu seinem Nachfolger wurde [[Sebastian Frankenberger]] gewählt, der ein Jahr zuvor das [[Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz!“]] initiiert hatte. Buchner möchte eigenen Angaben zufolge künftig hauptsächlich ''„inhaltlich und programmatisch arbeiten“.''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.sueddeutsche.de/T5438W/3714785/Frankenberger-Favorit-fuer-den-OeDP-Vorsitz.html |archive-is=20130212015239 |text=Süddeutsche: Frankenberger Favorit für den ÖDP-Vorsitz, 12. November 2010}}</ref> | ||
=== Mitglied des | === Mitglied des Europäischen Parlaments (2014–2020) === | ||
Buchner ist seit der [[Europawahl 2014]] Mitglied des Europaparlamentes. | Buchner ist seit der [[Europawahl 2014]] Mitglied des Europaparlamentes. Er trat dort der Fraktion [[Die Grünen/Europäische Freie Allianz]] bei.<ref>{{Internetquelle |autor=Klaus Buchner |url=http://prof-dr-klaus-buchner.de/aktuelles-aus-bruessel/ |titel=Aktuelles aus Brüssel |datum=2014-08-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141015181505/http://prof-dr-klaus-buchner.de/aktuelles-aus-bruessel/ |archiv-datum=2014-10-15 |zugriff=2014-10-11}}</ref><ref name="europarl" /> | ||
In der achten Legislatur (2014–2019) war er Mitglied des [[Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik|Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik]] (AFET), des Unterausschusses Menschenrechte (DROI), des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung (SEDE) und Teil der Delegation für die Beziehungen zu Iran. Außerdem ist er Stellvertreter im [[Ausschuss für internationalen Handel]] (INTA).<ref name="europarl">{{Internetquelle |url=http://www.europarl.europa.eu/meps/de/124818/KLAUS_BUCHNER_home.html |titel=Klaus Buchner |werk=Internetseite des Europäischen Parlaments / Abgeordnete |zugriff=2014-08-06}}</ref> Am 17. Januar 2018 erreichte er als Chefberichterstatter für [[Dual-Use]]-Güter im Plenum des Europaparlaments eine Zustimmung von über 90 %.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-%2f%2fEP%2f%2fNONSGML%2bPV%2b20180117%2bRES-VOT%2bDOC%2bPDF%2bV0%2f%2fEN&language=EN |titel=RESULTS OF VOTES |zugriff=2018-05-15}}</ref> Es soll sichergestellt werden, dass der Export von Dual-Use-Gütern strenger reglementiert wird, um so eine militärische Nutzung dieser Güter in Diktaturen zu vermeiden.<ref>{{Literatur |Autor=Prof. Dr. Klaus Buchner |Titel=Keine Überwachungstechnik für Diktatoren |Sammelwerk=MdEP Klaus Buchner |Datum=2018-01-18 |Online=http://klaus-buchner.eu/keine-ueberwachungstechnik-fuer-diktatoren/ |Abruf=2018-05-15}}</ref> | |||
Für die [[Europawahl 2019]] nominierte die ÖDP Buchner erneut auf Listenplatz 1. Er gewann erneut das Mandat und blieb, wie zuvor, in der Fraktion Die Grünen/EFA. In der neunten Legislatur war Buchner Mitglied im [[Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie]] sowie im [[Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung]]. Des Weiteren war er stellvertretendes Mitglied im [[Ausschuss für internationalen Handel]] und im [[Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.europarl.europa.eu/meps/de/124818/KLAUS_BUCHNER/home |titel=Home {{!}} Klaus BUCHNER {{!}} Abgeordnete {{!}} Europäisches Parlament |abruf=2019-07-05 |sprache=de}}</ref> Er gab am 15. Juli 2020 sein Mandat an [[Manuela Ripa]] ab. | |||
== Veröffentlichungen (Auswahl) == | == Veröffentlichungen (Auswahl) == | ||
* ''Unser Land unterm Hammer: Wer regiert uns wirklich?'' 2012, ISBN 978-3-95529-015-3. | * ''Unser Land unterm Hammer: Wer regiert uns wirklich?'' 2012, ISBN 978-3-95529-015-3. | ||
* ''Diktatur der Märkte: Aufbruch in die sozio-ökologische Wende''. 2018, ISBN 978-3-8288-4161-1. | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{Wikinews|Kategorie:Klaus Buchner|Klaus Buchner}} | {{Wikinews|Kategorie:Klaus Buchner|Klaus Buchner}} | ||
* | * {{Webarchive |url=http://www.klaus-buchner.eu/ |text=Homepage |wayback=20200412011106}} | ||
* {{DNB-Portal|131382969}} | * {{DNB-Portal|131382969}} | ||
* {{MdEP}} | * {{MdEP}} | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references responsive /> | |||
{{Navigationsleiste ÖDP-Vorsitzende}} | {{Navigationsleiste ÖDP-Vorsitzende}} | ||
{{Normdaten|TYP=p|GND=131382969|VIAF=72523014}} | {{Normdaten|TYP=p|GND=131382969|VIAF=72523014}} | ||
{{SORTIERUNG:Buchner, Klaus}} | {{SORTIERUNG:Buchner, Klaus}} | ||
[[Kategorie:Mitglied des Europäischen Parlaments für Deutschland]] | [[Kategorie:Mitglied des Europäischen Parlaments für Deutschland]] | ||
[[Kategorie:Bundesvorsitzender der ÖDP]] | |||
[[Kategorie:ÖDP-Mitglied]] | |||
[[Kategorie:Politiker (Bayern)]] | |||
[[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]] | |||
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]] | |||
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]] | [[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]] | ||
[[Kategorie:Sachbuchautor]] | [[Kategorie:Sachbuchautor]] | ||
[[Kategorie:Politische Literatur]] | [[Kategorie:Politische Literatur]] | ||
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] | [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] | ||
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]] | [[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]] | ||
[[Kategorie:Hochschullehrer (Technische Universität München)]] | [[Kategorie:Hochschullehrer (Technische Universität München)]] | ||
[[Kategorie:Deutscher]] | [[Kategorie:Deutscher]] | ||
[[Kategorie:Geboren 1941]] | [[Kategorie:Geboren 1941]] |
Klaus Buchner (* 6. Februar 1941 in München) ist ein deutscher Physiker, Universitätsprofessor und Politiker (ÖDP). Von 2003 bis 2010 war er Bundesvorsitzender seiner Partei. Bei der Europawahl 2014 kandidierte Buchner als Spitzenkandidat der ÖDP und wurde zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt.[1][2] Bei der Europawahl 2019 wurde er wiedergewählt[3] und gab sein Mandat nach Ankündigung am 17. Juni 2020 zum 15. Juli 2020 an Manuela Ripa ab.[4]
Klaus Buchner ist der Sohn des Zoologen Hans Buchner und seiner Frau Edeltraud geb. Hartmann. Buchner ist mit Rosemarie Buchner geb. Schmidt-Pauly verheiratet, katholisch und hat vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter. Eine davon hat er aus einem Heim von Mutter Teresa in Kalkutta adoptiert.
Buchner absolvierte 1960 in München das Abitur. Anschließend studierte er zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität (1960–1963) und an der Technischen Hochschule München (1963–1964) Physik. Danach setzte er seine Studien der Theoretischen Physik in Edinburgh fort, wo er sein Diplom absolvierte. Zwischen 1965 und 1970 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München, dessen Direktor damals Werner Heisenberg war. 1970 promovierte er mit einer Arbeit in der Experimentalphysik.
Nach Forschungsaufenthalten an der staatlichen Universität Kyōto (1971–1972), an der Universität Chandigarh (1972) und am europäischen Forschungszentrum CERN in Genf arbeitete er von 1973 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 als Dozent und Professor an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München.
Seine Forschungsinteressen liegen in der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Differentialgeometrie.
Seit 1979 ist Klaus Buchner korrespondierendes Mitglied der wissenschaftlichen Akademie Academia Peloritana dei Pericolani in Messina.
Er verfasste nach eigener Angabe[5] ca. 60 wissenschaftliche Arbeiten. Noch vor der Wende gelang es ihm, intensive Kontakte mit Polen und Rumänien aufzubauen. Im Jahr 1992 erhielt er die Goldene Verdienstmedaille der Universität Breslau.
1983 trat er der ÖDP bei. Zum Zeitpunkt des Parteieintritts war er noch Befürworter der Kernenergie und hoffte, „die Partei würde ihn aushalten“.[6] Zwischenzeitlich, etwa 1985, wandte er sich jedoch von der Kernenergie ab. Bereits vor seinem Parteieintritt unterstützte er seit vielen Jahren verschiedene Bürgerinitiativen. Ein Schwerpunkt seiner politischen Arbeit ist die Förderung des Mittelstands als „Motor“ zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Ab 1990 war er Vorsitzender des Ökologischen Rats der ÖDP. Von 2000 bis 2003 war Buchner erster stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei.
2003 wurde Buchner Bundesvorsitzender der ÖDP. Er setzte sich auf dem Bundesparteitag am 8. und 9. März 2003 in Coburg in einer Kampfabstimmung mit 120:68 Stimmen gegen seinen Vorgänger Uwe Dolata durch. Während Dolata für eine Konzentration der Parteiarbeit auf Bayern war, vertrat Buchner einen bundesweiten Anspruch der ÖDP. 2004, 2006 und 2008 wurde Buchner in seinem Amt als Bundesvorsitzender jeweils bestätigt. Ab Februar 2010 war er damit der am längsten Amtierende in der Geschichte der Partei.
Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 26. März 2006 war er Spitzenkandidat der Listenverbindung „Gerechtigkeit, Umwelt, Tierschutz (GUT)“, die neben der ÖDP aus der Tierschutzpartei, den GRAUEN und aus Bürgerinitiativen bestand. Das Bündnis erzielte 0,8 % der Stimmen.
Im Juni 2008 reichte Buchner zusammen mit Hermann Striedl, einem Beisitzer im Bundesvorstand der Partei, vor dem Bundesverfassungsgericht Klage gegen den EU-Reformvertrag ein.[7] Die beiden Funktionäre taten dies stellvertretend für die ÖDP, da diese als Partei nicht klageberechtigt ist. Laut Buchner „widerspricht [der Vertrag] in vielen Aspekten unserem deutschen Grundgesetz. […] Beispielsweise wird die Tötung von Menschen bei einem Aufruhr gerechtfertigt.“[8]
Auf dem Bundesparteitag der ÖDP im November 2010, der in Regensburg stattfand, trat Buchner aus Altersgründen bei der Neuwahl des Bundesvorstands nicht an. Zu seinem Nachfolger wurde Sebastian Frankenberger gewählt, der ein Jahr zuvor das Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz!“ initiiert hatte. Buchner möchte eigenen Angaben zufolge künftig hauptsächlich „inhaltlich und programmatisch arbeiten“.[9]
Buchner ist seit der Europawahl 2014 Mitglied des Europaparlamentes. Er trat dort der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz bei.[10][11]
In der achten Legislatur (2014–2019) war er Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik (AFET), des Unterausschusses Menschenrechte (DROI), des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung (SEDE) und Teil der Delegation für die Beziehungen zu Iran. Außerdem ist er Stellvertreter im Ausschuss für internationalen Handel (INTA).[11] Am 17. Januar 2018 erreichte er als Chefberichterstatter für Dual-Use-Güter im Plenum des Europaparlaments eine Zustimmung von über 90 %.[12] Es soll sichergestellt werden, dass der Export von Dual-Use-Gütern strenger reglementiert wird, um so eine militärische Nutzung dieser Güter in Diktaturen zu vermeiden.[13]
Für die Europawahl 2019 nominierte die ÖDP Buchner erneut auf Listenplatz 1. Er gewann erneut das Mandat und blieb, wie zuvor, in der Fraktion Die Grünen/EFA. In der neunten Legislatur war Buchner Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie im Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung. Des Weiteren war er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für internationalen Handel und im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.[14] Er gab am 15. Juli 2020 sein Mandat an Manuela Ripa ab.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Buchner, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Politiker (ÖDP), MdEP |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1941 |
GEBURTSORT | München |