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''' | Das '''Kuafu-Programm''' ({{zh|t=夸父計劃|v=夸父计划|p=Kuāfù Jìhuà}}) ist ein ehemals als internationales Projekt geplantes Programm unter Federführung der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]] zur Erforschung der [[Sonne]] und ihrer Wechselwirkung mit der [[Erde]]. Die Mission sollte nach den ursprünglichen Planungen zum Maximum der Sonnenaktivitäten im Jahr 2012 mit dem Start des ersten Satelliten beginnen,<ref>{{Internetquelle |autor=Dennis Normile, Richard Stone |url=https://science.sciencemag.org/content/313/5787/news-summaries |titel=Space Weather Forecasters Plan a Boost in Surveillance Missions |werk=science.sciencemag.org |datum=2006-08-04 |abruf=2021-01-23 |sprache=en}}</ref> der Start wurde aber nach dem Rückzug Kanadas im Jahr 2011 auf 2017 und nach dem Rückzug der ESA im Jahr 2012 zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben.<ref>{{Internetquelle |autor=Hao Xin |url=http://www.sciencemag.org/news/2014/10/china-pulls-plug-solar-observatory |titel=China pulls plug on solar observatory |werk=science.sciencemag.org|datum=2014-10-31|abruf=2021-01-23}}</ref> | ||
2021 wurde das Projekt von der Akademie der Wissenschaften wieder aufgegriffen, nun ohne ausländische Partner.<ref>{{Internetquelle |autor=赵承 |url=http://www.chinanews.com/gn/2021/10-16/9587897.shtml |titel=“羲和号”将揭示太阳的哪些奥秘? |werk=chinanews.com |datum=2021-10-16 |abruf=2021-10-17 |sprache=zh}}</ref> | |||
== Namensherkunft == | == Namensherkunft == | ||
Der Name der Mission | Der Name der Mission leitete sich aus der alten chinesischen Legende „[[Kuafu verfolgt die Sonne]]“ ab, wo der Riese Kuafu versucht die Sonne einzuholen. | ||
== Geplante Forschungsaktivitäten == | == Geplante Forschungsaktivitäten == | ||
Die Mission | Die im Januar 2003 auf einem von der Abteilung [[Geowissenschaften]] der [[Nationale Stiftung für Naturwissenschaften#Struktur|Nationalen Stiftung für Naturwissenschaften]] veranstalteten Symposium zum Thema „Wie man die [[Weltraumwetter]]-Forschung voranbringen kann“ erstmals vorgeschlagene Mission sollte der Erforschung der Sonne-Erde-Wechselwirkung dienen und die Vorhersage von [[Sonneneruption]]en verbessern.<ref>{{Internetquelle |autor=倪思洁 |url=http://news.sciencenet.cn/htmlnews/2014/10/305937.shtm |titel=“夸父计划”启动10年仍“暂缓执行” |werk=sciencenet.cn |datum=2014-10-23 |abruf=2021-01-23 |sprache=zh}}</ref> Die Lebensdauer der Satelliten war auf drei Jahre veranschlagt. Die chinesische Regierung erwartete die Beteiligung dutzender Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich und Kanada. | ||
Gleichzeitig | Gleichzeitig sollte die Mission den Standard der „end-to-end“-Beobachtung des Sonne-Erde-Systems heben, um so den Wissenschaftlern ein besseres Verständnis für die grundlegenden physikalischen Prozesse des [[Weltraumwetter]]s zu ermöglichen. Es sollte die komplette Kette der Störungen angefangen von der Sonnenoberfläche bis hin zur Erde untersucht werden. Beobachtet werden sollten die [[Koronaler Massenauswurf|koronalen Massenausstöße]] (CMEs), die interplanetaren Wolken, die Stoßwellen mit ihrem Auswirkungen auf die Erde sowie die magnetischen Stürme und die [[Polarlicht]]er. | ||
== Mission == | == Mission == | ||
Die komplette Mission | Die komplette Mission hätte aus drei Raumfahrzeugen bestanden: „Kuafu A“, „Kuafu B1“ und „Kuafu B2“. Kuafu A wäre eine [[Raumsonde]] gewesen, die am inneren [[Lagrange-Punkte#Lagrange-Punkt L1|Lagrange-Punkt L<sub>1</sub>]] des Erde-Sonne-Systems stationiert worden wäre,<ref name="koskinen">{{Internetquelle |autor=Hannu Koskinen |url=http://www.eiscat3d.se/sites/default/files/EISCAT_3D_Fourth_User_Meeting/05_SSA_talk_120523.pdf |format=PDF; 1,1 MB |sprache=en |titel=EISCAT and Space Situational Awareness |seiten=12–14 |datum=2012-05-23 |abruf=2013-04-05}}</ref> ähnlich wie die europäische Sonnensonde [[Solar and Heliospheric Observatory|SOHO]]. Die Instrumente zur Beobachtung der Sonnenaktivitäten hätten dort ununterbrochen aktiv sein können. Kuafu B1 und B2 wären Satelliten gewesen, die in polare [[Satellitenorbit|Umlaufbahnen]] um die Erde gebracht worden wären, um von dort aus ununterbrochen die [[Polarlicht]]er der Nordhemisphäre zu beobachten. Die Polarlichter lassen Rückschlüsse über die Einwirkung der Sonne auf die Erde zu. Nach der Wiederaufnahme des Programms dachte man im Oktober 2021 über folgende Raumflugkörper nach: | ||
* Eine Sonde soll am [[Lagrange-Punkte#Lagrange-Punkte L4 und L5|Lagrange-Punkt L<sub>5</sub>]] des Erde-Sonne-Systems positioniert werden, der Erde also auf ihrer Umlaufbahn in einem Winkelabstand von 60° folgen,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.cnsa.gov.cn/n6758823/n6758838/c6812713/content.html |titel=太阳双超科学应用及后续发展研讨会在山西召开 |werk=cnsa.gov.cn |datum=2021-10-14 |abruf=2021-10-17 |sprache=zh}}</ref> und dreidimensionale Bilder der Sonne aufnehmen. | |||
* Eine Sonde soll in einem sehr weiten, zur [[Ekliptik]] geneigten Orbit um die Erde kreisen, dessen nördlicher Endpunkt über dem Nordpol der Sonne liegt. | |||
* Eine Sonde soll in einem stark elliptischen Orbit um die Sonne kreisen, dessen [[Apsis_(Astronomie)#Bezogen auf Zentralkörper|Perihel]] sehr nahe an der Sonne liegt.<ref name="weixin">{{Internetquelle |autor= |url=https://mp.weixin.qq.com/s/ZiecW3Gzw74-UVLG7QJayQ |titel=我国首颗太阳探测科学技术试验卫星“羲和”发射成功, 标志着我国正式迈入空间探日时代 |werk=mp.weixin.qq.com |datum=2021-10-14 |abruf=2021-10-18 |sprache=zh}}</ref> | |||
== Betreiber == | == Betreiber == | ||
Initiator des KuaFu-Projekts war die [[Peking-Universität]]. Das deutsche [[Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung]] war ebenfalls beteiligt.<ref>[http://www.cosis.net/abstracts/COSPAR2006/02677/COSPAR2006-A-02677.pdf KuaFu Mission: The scientific payload of KuaFu-A] (englisch; PDF-Datei; 4 kB)</ref> | |||
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[[Kategorie:Forschungssatellit (Physik)]] | [[Kategorie:Forschungssatellit (Physik)]] | ||
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Das Kuafu-Programm (chinesisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) / {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Pinyin {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) ist ein ehemals als internationales Projekt geplantes Programm unter Federführung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zur Erforschung der Sonne und ihrer Wechselwirkung mit der Erde. Die Mission sollte nach den ursprünglichen Planungen zum Maximum der Sonnenaktivitäten im Jahr 2012 mit dem Start des ersten Satelliten beginnen,[1] der Start wurde aber nach dem Rückzug Kanadas im Jahr 2011 auf 2017 und nach dem Rückzug der ESA im Jahr 2012 zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben.[2] 2021 wurde das Projekt von der Akademie der Wissenschaften wieder aufgegriffen, nun ohne ausländische Partner.[3]
Der Name der Mission leitete sich aus der alten chinesischen Legende „Kuafu verfolgt die Sonne“ ab, wo der Riese Kuafu versucht die Sonne einzuholen.
Die im Januar 2003 auf einem von der Abteilung Geowissenschaften der Nationalen Stiftung für Naturwissenschaften veranstalteten Symposium zum Thema „Wie man die Weltraumwetter-Forschung voranbringen kann“ erstmals vorgeschlagene Mission sollte der Erforschung der Sonne-Erde-Wechselwirkung dienen und die Vorhersage von Sonneneruptionen verbessern.[4] Die Lebensdauer der Satelliten war auf drei Jahre veranschlagt. Die chinesische Regierung erwartete die Beteiligung dutzender Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich und Kanada.
Gleichzeitig sollte die Mission den Standard der „end-to-end“-Beobachtung des Sonne-Erde-Systems heben, um so den Wissenschaftlern ein besseres Verständnis für die grundlegenden physikalischen Prozesse des Weltraumwetters zu ermöglichen. Es sollte die komplette Kette der Störungen angefangen von der Sonnenoberfläche bis hin zur Erde untersucht werden. Beobachtet werden sollten die koronalen Massenausstöße (CMEs), die interplanetaren Wolken, die Stoßwellen mit ihrem Auswirkungen auf die Erde sowie die magnetischen Stürme und die Polarlichter.
Die komplette Mission hätte aus drei Raumfahrzeugen bestanden: „Kuafu A“, „Kuafu B1“ und „Kuafu B2“. Kuafu A wäre eine Raumsonde gewesen, die am inneren Lagrange-Punkt L1 des Erde-Sonne-Systems stationiert worden wäre,[5] ähnlich wie die europäische Sonnensonde SOHO. Die Instrumente zur Beobachtung der Sonnenaktivitäten hätten dort ununterbrochen aktiv sein können. Kuafu B1 und B2 wären Satelliten gewesen, die in polare Umlaufbahnen um die Erde gebracht worden wären, um von dort aus ununterbrochen die Polarlichter der Nordhemisphäre zu beobachten. Die Polarlichter lassen Rückschlüsse über die Einwirkung der Sonne auf die Erde zu. Nach der Wiederaufnahme des Programms dachte man im Oktober 2021 über folgende Raumflugkörper nach:
Initiator des KuaFu-Projekts war die Peking-Universität. Das deutsche Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung war ebenfalls beteiligt.[8]