Kukarkin-Parenago-Beziehung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kukarkin-Parenago-Beziehung''' beschreibt eine lineare Beziehung zwischen dem [[Logarithmus]] der mittleren Zyklenlänge und der mittleren Amplitude von Eruptionen der [[Zwergnova]]e. Die Beziehung ist benannt nach den beiden russischen Erstbeschreibern, [[Boris Wassiljewitsch Kukarkin]] und [[Pawel Petrowitsch Parenago]].<!--Nennung der Erstveröffentlichung fehlt-->
Die '''Kukarkin-Parenago-Beziehung''' beschreibt eine lineare Beziehung zwischen dem [[Logarithmus]] der mittleren Zyklenlänge und der mittleren Amplitude von Eruptionen der [[Zwergnova]]e. Die Beziehung ist benannt nach den beiden russischen Erstbeschreibern, [[Boris Wassiljewitsch Kukarkin]] und [[Pawel Petrowitsch Parenago]].<!--Nennung der Erstveröffentlichung fehlt-->


Aus der Kukarkin-Parenago-Beziehung ist geschlossen worden, dass alle Zwergnovae unabhängig von ihrem Unterklasse einen identischen Ausbruchsmechanismus besitzen. Dieser wird heute als Scheibeninstabilitätsmodell beschrieben, wonach die Akkretionsscheibe in [[Kataklysmische Veränderliche|kataklysmischen Doppelsternsystemen]] einer zyklischen Änderung des [[Viskosität]]sparameters unterliegt. Nimmt die innere Reibung einen hohen Wert an, so heizt sich die [[Akkretionsscheibe]] auf und ihre Leuchtkraft steigt um einen Faktor 10 bis 1000 an. Dies wird als ein Ausbruch beobachtet, während bei geringerer innerer Reibung die Scheibe abkühlt und die Helligkeit auf einen Ruhewert abfällt.
Aus der Kukarkin-Parenago-Beziehung ist geschlossen worden, dass alle Zwergnovae unabhängig von ihrer Unterklasse einen identischen Ausbruchsmechanismus besitzen. Dieser wird heute als Scheibeninstabilitätsmodell beschrieben, wonach die Akkretionsscheibe in [[Kataklysmische Veränderliche|kataklysmischen Doppelsternsystemen]] einer zyklischen Änderung des [[Viskosität]]sparameters unterliegt. Nimmt die innere Reibung einen hohen Wert an, so heizt sich die [[Akkretionsscheibe]] auf und ihre Leuchtkraft steigt um einen Faktor 10 bis 1000 an. Dies wird als ein Ausbruch beobachtet, während bei geringerer innerer Reibung die Scheibe abkühlt und die Helligkeit auf einen Ruhewert abfällt.


Auch wiederkehrende [[Nova (Stern)|Novae]] folgen zufällig der Kukarkin-Parenago-Beziehung. Ihr Ausbruchsmechanismus ist aber das explosive Zünden von [[Wasserstoffbrennen]] auf der Oberfläche eines [[Weißer Zwerg|Weißen Zwerges]].  
Auch wiederkehrende [[Nova (Stern)|Novae]] folgen zufällig der Kukarkin-Parenago-Beziehung. Ihr Ausbruchsmechanismus ist aber das explosive Zünden von [[Wasserstoffbrennen]] auf der Oberfläche eines [[Weißer Zwerg|Weißen Zwerges]].


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur|Autor=[[Cuno Hoffmeister]], G. Richter, W. Wenzel|Titel=Veränderliche Sterne|Verlag=J. A. Barth Verlag|Ort=Leipzig|Jahr=1990|ISBN=3-335-00224-5}}
* {{Literatur |Autor=[[Cuno Hoffmeister]], G. Richter, W. Wenzel |Titel=Veränderliche Sterne |Verlag=J. A. Barth Verlag |Ort=Leipzig |Datum=1990 |ISBN=3-335-00224-5}}
* {{Literatur|Autor=Iwona Kotko, Jean-Pierre Lasota|Titel=The viscosity parameter α and the properties of accretion disc outbursts in close binaries|Jahr=2012|Sammelwerk=Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics|arxiv=1209.0017}}
* {{Literatur |Autor=Iwona Kotko, Jean-Pierre Lasota |Titel=The viscosity parameter α and the properties of accretion disc outbursts in close binaries |Sammelwerk=Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics |Datum=2012 |Sprache=en |arXiv=1209.0017}}


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[[Kategorie:Beobachtende Astronomie]]
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[[Kategorie:Stellarphysik]]
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Aktuelle Version vom 24. Dezember 2020, 11:03 Uhr

Die Kukarkin-Parenago-Beziehung beschreibt eine lineare Beziehung zwischen dem Logarithmus der mittleren Zyklenlänge und der mittleren Amplitude von Eruptionen der Zwergnovae. Die Beziehung ist benannt nach den beiden russischen Erstbeschreibern, Boris Wassiljewitsch Kukarkin und Pawel Petrowitsch Parenago.

Aus der Kukarkin-Parenago-Beziehung ist geschlossen worden, dass alle Zwergnovae unabhängig von ihrer Unterklasse einen identischen Ausbruchsmechanismus besitzen. Dieser wird heute als Scheibeninstabilitätsmodell beschrieben, wonach die Akkretionsscheibe in kataklysmischen Doppelsternsystemen einer zyklischen Änderung des Viskositätsparameters unterliegt. Nimmt die innere Reibung einen hohen Wert an, so heizt sich die Akkretionsscheibe auf und ihre Leuchtkraft steigt um einen Faktor 10 bis 1000 an. Dies wird als ein Ausbruch beobachtet, während bei geringerer innerer Reibung die Scheibe abkühlt und die Helligkeit auf einen Ruhewert abfällt.

Auch wiederkehrende Novae folgen zufällig der Kukarkin-Parenago-Beziehung. Ihr Ausbruchsmechanismus ist aber das explosive Zünden von Wasserstoffbrennen auf der Oberfläche eines Weißen Zwerges.

Literatur

  • Cuno Hoffmeister, G. Richter, W. Wenzel: Veränderliche Sterne. J. A. Barth Verlag, Leipzig 1990, ISBN 3-335-00224-5.