Laser-Scanning-Vibrometrie: Unterschied zwischen den Versionen

Laser-Scanning-Vibrometrie: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Aka
K (zu großen Zeilenabstand entfernt)
 
imported>Naronnas
(→‎Messprinzip: Zwischenüberschriften wieder raus, Automatisierung ganz raus, da trivial)
 
Zeile 3: Zeile 3:
Die '''Laser-Scanning-Vibrometrie''' ist ein schnelles, bildgebendes Verfahren zur berührungslosen Messung von [[Schwingung]]en, beispielsweise im Fahrzeug-, Flugzeug- und Maschinenbau, in der Mikrosystem- und Datentechnik sowie in der Qualitäts- und Produktionskontrolle. Die Optimierung von Schwingverhalten und Akustik (z. B. [[Betriebsschwingungsanalyse]]) ist in vielen dieser Bereiche zu einem wichtigen Ziel der Produktentwicklung geworden, da die dynamischen und akustischen Eigenschaften von Produkten zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen zählen.
Die '''Laser-Scanning-Vibrometrie''' ist ein schnelles, bildgebendes Verfahren zur berührungslosen Messung von [[Schwingung]]en, beispielsweise im Fahrzeug-, Flugzeug- und Maschinenbau, in der Mikrosystem- und Datentechnik sowie in der Qualitäts- und Produktionskontrolle. Die Optimierung von Schwingverhalten und Akustik (z. B. [[Betriebsschwingungsanalyse]]) ist in vielen dieser Bereiche zu einem wichtigen Ziel der Produktentwicklung geworden, da die dynamischen und akustischen Eigenschaften von Produkten zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen zählen.


Das Funktionsprinzip basiert auf der [[Vibrometer|Laser-Doppler-Vibrometrie]]: Aus dem von einer schwingenden Struktur zurückgestreuten [[Laserlicht]] werden Schwinggeschwindigkeit und Schwingweg bestimmt. Bei einem Scanning-Vibrometer ist das [[Vibrometer|Laser-Doppler-Vibrometer]] mit einer Scanner-Spiegel-Einheit und einer Videokamera in einem Messkopf integriert. Während der Messung wird der Laserstrahl über die Oberfläche des Messobjekts gescannt und liefert mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung sequentiell eine Reihe von Einzelpunktmessungen. Aus diesen sequentiell gemessenen Schwingungsdaten lassen sich entweder im Zeitbereich der simultane Bewegungsablauf der Struktur, oder aus der Analyse im Frequenzbereich die [[Betriebsschwingungsanalyse|Betriebsschwingformen]] in interessierenden Frequenzbändern bestimmen und visualisieren. Im Gegensatz zu taktilen Messverfahren wird hier die zu untersuchende Schwingung durch den Messprozess nicht beeinflusst. Die mit heutigen Vibrometern zugänglichen Messbereiche decken das gesamte Gebiet technisch relevanter Schwingungen vollständig ab. So lassen sich mit der Vibrometrie einerseits Bewegungen von [[MEMS|Mikrostrukturen]] mit Schwingwegen von wenigen pm bei Frequenzen bis zu 30 MHz (und damit v = 0,1 m/s) analysieren, andererseits aber auch schnell ablaufende Prozesse in Formel-1 Motoren mit Schwinggeschwindigkeiten bis zu 30 m/s.
== Messprinzip ==
 
Das Funktionsprinzip basiert auf der [[Vibrometer|Laser-Doppler-Vibrometrie]]: Aus dem von einer schwingenden Struktur zurückgestreuten [[Laserlicht]] werden Schwinggeschwindigkeit und Schwingweg bestimmt. Bei einem Scanning-Vibrometer ist das Laser-Doppler-Vibrometer mit einer Scanner-Spiegel-Einheit und einer Videokamera in einem Messkopf integriert. Während der Messung wird der Laserstrahl über die Oberfläche des Messobjekts gescannt und liefert mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung sequentiell eine Reihe von Einzelpunktmessungen. Aus diesen sequentiell gemessenen Schwingungsdaten lassen sich entweder im Zeitbereich der simultane Bewegungsablauf der Struktur, oder aus der Analyse im Frequenzbereich die [[Betriebsschwingungsanalyse|Betriebsschwingformen]] in interessierenden Frequenzbändern bestimmen und visualisieren. Im Gegensatz zu taktilen Messverfahren wird hier die zu untersuchende Schwingung durch den Messprozess nicht beeinflusst.


Ein 3D-Scanning-Vibrometer kombiniert drei Messköpfe, die die Schwingbewegung aus unterschiedlichen Raumrichtungen erfassen, und damit den 3D-Schwingungsvektor vollständig bestimmen. In der 3D-Darstellung der Schwingungsdaten lassen sich die Schwingungen des Messobjekts räumlich oder individuell in x-, y- und z-Richtung beobachten und dabei auch In-Plane- und Out-of-Plane-Vektorkomponenten klar voneinander unterscheiden.
Ein 3D-Scanning-Vibrometer kombiniert drei Messköpfe, die die Schwingbewegung aus unterschiedlichen Raumrichtungen erfassen, und damit den 3D-Schwingungsvektor vollständig bestimmen. In der 3D-Darstellung der Schwingungsdaten lassen sich die Schwingungen des Messobjekts räumlich oder individuell in x-, y- und z-Richtung beobachten und dabei auch In-Plane- und Out-of-Plane-Vektorkomponenten klar voneinander unterscheiden.


[[Datei:Polytec_RoboVib.JPG|mini|Robotergestützte Laser-Scanning-Vibrometrie]]
[[Datei:Polytec_RoboVib.JPG|mini|Robotergestützte Laser-Scanning-Vibrometrie]]
'''Automatisierte Laser-Scanning-Vibrometrie'''


Durch die Montage der drei [[Vibrometer|Laser-Doppler-Vibrometer]] an einem schienengelagerten Roboterarm kann der Automatisierungsgrad der Schwingungsanalyse weiter erhöht werden. Nach entsprechender Vorbereitung erfolgt die Analyse des Messobjekts vollautomatisch, ohne dass sie gesteuert oder beaufsichtigt werden muss.
== Weblinks ==
* [https://werkstoffzeitschrift.de/scanning-vibrometer-entdeckt-fehler-und-qualitatsmangel/ Scanning-Vibrometer entdeckt Fehler und Qualitätsmängel], Pressemitteilung auf werkstoffzeitschrift.de


[[Kategorie:Metrologie]]
[[Kategorie:Dimensionales Messgerät]]
[[Kategorie:Messgerät]]
[[Kategorie:Laseranwendung]]
[[Kategorie:Laseranwendung]]
[[Kategorie:Bildgebendes Verfahren]]
[[Kategorie:Bildgebendes Verfahren]]

Aktuelle Version vom 16. Dezember 2020, 21:43 Uhr

3D-Scanning-Vibrometer

Die Laser-Scanning-Vibrometrie ist ein schnelles, bildgebendes Verfahren zur berührungslosen Messung von Schwingungen, beispielsweise im Fahrzeug-, Flugzeug- und Maschinenbau, in der Mikrosystem- und Datentechnik sowie in der Qualitäts- und Produktionskontrolle. Die Optimierung von Schwingverhalten und Akustik (z. B. Betriebsschwingungsanalyse) ist in vielen dieser Bereiche zu einem wichtigen Ziel der Produktentwicklung geworden, da die dynamischen und akustischen Eigenschaften von Produkten zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen zählen.

Messprinzip

Das Funktionsprinzip basiert auf der Laser-Doppler-Vibrometrie: Aus dem von einer schwingenden Struktur zurückgestreuten Laserlicht werden Schwinggeschwindigkeit und Schwingweg bestimmt. Bei einem Scanning-Vibrometer ist das Laser-Doppler-Vibrometer mit einer Scanner-Spiegel-Einheit und einer Videokamera in einem Messkopf integriert. Während der Messung wird der Laserstrahl über die Oberfläche des Messobjekts gescannt und liefert mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung sequentiell eine Reihe von Einzelpunktmessungen. Aus diesen sequentiell gemessenen Schwingungsdaten lassen sich entweder im Zeitbereich der simultane Bewegungsablauf der Struktur, oder aus der Analyse im Frequenzbereich die Betriebsschwingformen in interessierenden Frequenzbändern bestimmen und visualisieren. Im Gegensatz zu taktilen Messverfahren wird hier die zu untersuchende Schwingung durch den Messprozess nicht beeinflusst.

Ein 3D-Scanning-Vibrometer kombiniert drei Messköpfe, die die Schwingbewegung aus unterschiedlichen Raumrichtungen erfassen, und damit den 3D-Schwingungsvektor vollständig bestimmen. In der 3D-Darstellung der Schwingungsdaten lassen sich die Schwingungen des Messobjekts räumlich oder individuell in x-, y- und z-Richtung beobachten und dabei auch In-Plane- und Out-of-Plane-Vektorkomponenten klar voneinander unterscheiden.

Robotergestützte Laser-Scanning-Vibrometrie

Weblinks