Leewelle: Unterschied zwischen den Versionen

Leewelle: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Speedpera
K (→‎Entstehungsgebiete: Geschütztes Leerzeichen)
 
imported>Hasselklausi
(→‎Entstehungsgebiete: https://www.srf.ch/meteo/meteo-stories/heute-ueber-500-srfmeteobilder-surfen-sie-durch-die-vielen-tollen-wellenfotos-und-videos da http://www.geo.de/GEO/kultur/geo_tv/53354.html?p=1&pageview=< 404)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die stets in Gruppen auftretenden '''Leewellen''' [{{IPA|ˈleːˌvɛlən}}] sind [[Schwerewelle]]n in der Luftströmung auf der dem [[Wind]] abgewandten Seite ([[Luv und Lee|Lee]]) von [[Berg]]en.  Sie treten oft zusammen mit einem [[Wirbel (Strömungslehre)|Luftwirbel]] auf, der als Leewalze, Rotor oder Wirbelwalze bezeichnet wird.
Die stets in Gruppen auftretenden '''Leewellen''' [{{IPA|ˈleːˌvɛlən}}] sind [[Schwerewelle]]n in der Luftströmung auf der dem [[Wind]] abgewandten Seite ([[Luv und Lee|Lee]]) von [[Berg]]en.  Sie treten oft zusammen mit einem [[Wirbel (Strömungslehre)|Luftwirbel]] auf, der als Leewalze, Rotor oder Wirbelwalze bezeichnet wird.
[[Datei:Wavecloudsduval.jpg|thumb|Leewellen hinter dem Monte Duval, Australien]]
[[Datei:Wavecloudsduval.jpg|mini|Leewellen hinter dem Mount Duval, Australien]]


== Erkennungsmerkmale ==
== Erkennungsmerkmale ==
[[Datei:Lenticular4.jpg.jpeg|thumb|Lenticulariswolke]]
[[Datei:Lenticular4.jpg.jpeg|mini|Lenticulariswolke]]
Sowohl die Leewellen als auch der Rotor, dessen Wirbelachse horizontal liegt, werden oft von charakteristischen ortsfesten [[Wolke]]nbildungen begleitet:
Sowohl die Leewellen als auch der Rotor, dessen Wirbelachse horizontal liegt, werden oft von charakteristischen ortsfesten [[Wolke]]nbildungen begleitet:
* linsenförmige ''[[lenticularis]]'' (auch ''„[[Föhn]]<nowiki>fisch</nowiki>“'' genannt) im [[Scheitelpunkt]] der [[Wasserwelle|Welle]]
* linsenförmige ''[[lenticularis]]'' (auch ''„[[Föhn]]<nowiki>fisch</nowiki>“'' genannt) im [[Scheitelpunkt]] der [[Wasserwelle|Welle]]
Zeile 10: Zeile 10:


== Bedeutung für die Luftfahrt ==
== Bedeutung für die Luftfahrt ==
[[File:AFWRC15-SailplaneHeadingHomeWithLenticularis.jpg|thumb|Lenticulariswolken als visueller Indikator für Wellenlage (hier aus dem Segelflugzeug in den Pyrenäen)]]
[[Datei:AFWRC15-SailplaneHeadingHomeWithLenticularis.jpg|mini|Lenticulariswolken als visueller Indikator für Wellenlage (hier aus dem Segelflugzeug in den Pyrenäen)]]
Die Teile der Welle, die [[Aufwind]]e darstellen, sind eine Möglichkeit für [[Segelflugzeug]]e, an [[Höhe]] zu gewinnen. Für andere [[Luftfahrzeug]]e wie [[Ballon]]e, [[Hängegleiter]] und [[Gleitschirm]]e bedeutet die Leewelle eher eine Gefahr. Die Rotoren der Leewellen sind schwere [[Clear Air Turbulence|Turbulenzen]] und somit auch für [[Verkehrsflugzeug]]e gefährlich, siehe ''[[BOAC-Flug 911]]''.
Die Teile der Welle, die [[Aufwind]]e darstellen, sind eine Möglichkeit für [[Segelflugzeug]]e, an Höhe zu gewinnen. Für andere [[Luftfahrzeug]]e wie [[Ballon]]e, [[Hängegleiter]] und [[Gleitschirm]]e bedeuten Leewellen eher eine Gefahr. Insbesondere die Rotoren der Leewellen stellen schwere [[Clear Air Turbulence|Turbulenzen]] dar und sind somit auch für [[Verkehrsflugzeug]]e gefährlich, siehe ''[[BOAC-Flug 911]]''.


Beim Durchfliegen der Leewellen (im Besonderen des Rotors) mit einem [[Luftfahrzeug]] können die Insassen Leewellen als [[Luftloch]] wahrnehmen.
Beim Durchfliegen von Leewellen (insbesondere im Bereich der ''Leewalze'') mit einem Luftfahrzeug können die Insassen Leewellen als [[Luftloch]] wahrnehmen.


== Entstehungsgebiete ==
== Entstehungsgebiete ==


Leewellen entstehen typischerweise in Gebieten, in denen häufig kräftige Winde quer zu Gebirgsketten auftreten, wie z.&nbsp;B. in Nord- und vor allem Südamerika ([[Anden]]). Deshalb wurden bereits auch in Argentinien dazu spezielle Test- und Messflüge erfolgreich durchgeführt.<ref>http://www.geo.de/GEO/kultur/geo_tv/53354.html?p=1&pageview=</ref>
Leewellen entstehen typischerweise in Gebieten, in denen häufig kräftige Winde quer zu Gebirgsketten auftreten, wie z.&nbsp;B. in Nord- und vor allem Südamerika ([[Anden]]). Deshalb wurden bereits auch in Argentinien dazu spezielle Test- und Messflüge erfolgreich durchgeführt.<ref>Daniela Schmuki: [https://www.srf.ch/meteo/meteo-stories/heute-ueber-500-srfmeteobilder-surfen-sie-durch-die-vielen-tollen-wellenfotos-und-videos Fotos und Videos] auf srf.ch, abgerufen am 23. November 2021</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
[[Datei:Leewellen.jpg|mini|Leewelle: 4 langgestreckte Wolken quer zur Windrichtung hinter einem Bergrücken, Fulda 2019]]
* [[Mountain Wave Project]]
* [[Mountain Wave Project]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* {{Literatur
|Autor=A. Dörnbrack, R. Heise, J. Küttner
  |Autor=A. Dörnbrack, R. Heise, J. Küttner
|Titel=[http://www.pa.op.dlr.de/trex/publications/doernbrack-etal-promet_Heft1-2_2006.pdf Wellen und Rotoren] (PDF; 540&nbsp;kB)
  |Titel=Wellen und Rotoren
|Sammelwerk=promet
  |Sammelwerk=promet
|Band=32(1-2)
  |Band=32(1-2)
|Ort=
  |Datum=2006
|Verlag=
  |Seiten=18-24
|Jahr=2006
  |Online=[http://www.pa.op.dlr.de/trex/publications/doernbrack-etal-promet_Heft1-2_2006.pdf pa.op.dlr.de]
|Seiten=18-24
  |Format=PDF
|ISBN=
  |KBytes=540}}
}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 39: Zeile 39:


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* http://www.mountain-wave-project.de Erforschung von Leewellen-Rotorensystemen zur Erhöhung der Flugsicherheit
* http://www.mountain-wave-project.de/ Erforschung von Leewellen-Rotorensystemen zur Erhöhung der Flugsicherheit
* http://www.schwerewelle.de Erforschung von Leewellen im norddeutschen Mittelgebirgsraum
* http://www.schwerewelle.de/ Erforschung von Leewellen im norddeutschen Mittelgebirgsraum
* http://www.inglaner.com/meteorologia_onda.htm Chronologische Sammlung von meteorologischen Daten, Satellitenbilder und Aufnahmen der Leewellen in Bariloche, Argentinien. Auf Spanisch  
* http://www.inglaner.com/meteorologia_onda.htm Chronologische Sammlung von meteorologischen Daten, Satellitenbilder und Aufnahmen der Leewellen in Bariloche, Argentinien. Auf Spanisch


[[Kategorie:Welle]]
[[Kategorie:Welle]]
[[Kategorie:Wind]]
[[Kategorie:Wind]]
[[Kategorie:Segelflug]]
[[Kategorie:Segelflugmeteorologie]]
[[Kategorie:Flugmeteorologie]]

Aktuelle Version vom 23. November 2021, 21:11 Uhr

Die stets in Gruppen auftretenden Leewellen [ˈleːˌvɛlən] sind Schwerewellen in der Luftströmung auf der dem Wind abgewandten Seite (Lee) von Bergen. Sie treten oft zusammen mit einem Luftwirbel auf, der als Leewalze, Rotor oder Wirbelwalze bezeichnet wird.

Leewellen hinter dem Mount Duval, Australien

Erkennungsmerkmale

Lenticulariswolke

Sowohl die Leewellen als auch der Rotor, dessen Wirbelachse horizontal liegt, werden oft von charakteristischen ortsfesten Wolkenbildungen begleitet:

  • linsenförmige lenticularis (auch „Föhnfisch“ genannt) im Scheitelpunkt der Welle
  • cumulus im aufsteigenden Teil des Rotors (seltener)

Staubewölkung an der Luvseite des Berges ist zwar häufig zu beobachten, im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Wolkenformen aber kein zuverlässiger Hinweis auf Leewellen.

Bedeutung für die Luftfahrt

Lenticulariswolken als visueller Indikator für Wellenlage (hier aus dem Segelflugzeug in den Pyrenäen)

Die Teile der Welle, die Aufwinde darstellen, sind eine Möglichkeit für Segelflugzeuge, an Höhe zu gewinnen. Für andere Luftfahrzeuge wie Ballone, Hängegleiter und Gleitschirme bedeuten Leewellen eher eine Gefahr. Insbesondere die Rotoren der Leewellen stellen schwere Turbulenzen dar und sind somit auch für Verkehrsflugzeuge gefährlich, siehe BOAC-Flug 911.

Beim Durchfliegen von Leewellen (insbesondere im Bereich der Leewalze) mit einem Luftfahrzeug können die Insassen Leewellen als Luftloch wahrnehmen.

Entstehungsgebiete

Leewellen entstehen typischerweise in Gebieten, in denen häufig kräftige Winde quer zu Gebirgsketten auftreten, wie z. B. in Nord- und vor allem Südamerika (Anden). Deshalb wurden bereits auch in Argentinien dazu spezielle Test- und Messflüge erfolgreich durchgeführt.[1]

Siehe auch

Leewelle: 4 langgestreckte Wolken quer zur Windrichtung hinter einem Bergrücken, Fulda 2019
  • Mountain Wave Project

Literatur

  • A. Dörnbrack, R. Heise, J. Küttner: Wellen und Rotoren. In: promet. Band 32(1-2), 2006, S. 18–24 (pa.op.dlr.de [PDF; 540 kB]).

Einzelnachweise

  1. Daniela Schmuki: Fotos und Videos auf srf.ch, abgerufen am 23. November 2021

Weblinks